Schlagwort-Archiv: DDR (in 320 Beiträgen)

28. Jahrgang | Nummer 20 | 17. November 2025

Keine Nebensache: Der Mord an den Juden

von Mario Keßler Zu den gängigen, kaum aber fundiert belegten Behauptungen gehört die These, der Mord an den europäischen Juden sei in der Öffentlichkeit wie der Geschichtswissenschaft der DDR zur Nebensache erklärt worden. Für die Jahre ab 1952 bis zum … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 19 | 3. November 2025

Zwei halbe Leben, ganz

von Walter Thomas Heyn Doch, da war noch was. Was war denn da gleich? Ach ja, die Feier zur deutschen Einheit, erstaunlicherweise im Saarland. Vermutlich sollte Erich Honecker eine letzte Referenz erwiesen werden. Doch nein, so klar und so dialektisch … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 18 | 20. Oktober 2025

„Wir haben eine Rechnung mit euch offen“
Im Gespräch mit – Wolfgang Engler

von Susanne Lenz Wolfgang Engler lebt im Kollwitz-Kiez in Berlin-Prenzlauer Berg unterm Dach. Von seinem Balkon hat man eine tolle Aussicht, unter anderem auf den Fernsehturm. Bloß wie lange noch? Womöglich wird das Hochhaus, das am Alexanderplatz gerade gebaut wird, … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 18 | 20. Oktober 2025

Bemerkungen

Drohnen, Raunen, Rüsten In seiner Nürnberger Gefängniszelle erklärte Hermann Göring gegenüber dem amerikanischen Psychologen Gustave Mark Gilbert: “Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg; weder in Russland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso wenig in Deutschland. Das ist … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 17 | 6. Oktober 2025

Ansichten von und über Ostfrauen

von Viola Schubert-Lehnhardt Debatten zwischen Ost- und Westfrauen haben Konjunktur (Männer scheinen weniger Gesprächsbedarf zu haben). Maren Wurster stammt aus dem Schwabenland und studierte Philosophie, Literatur- und Filmwissenschaften, Franziska Hauser wurde in Berlin-Pankow geboren und studierte an der Kunsthochschule Weißensee. … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 17 | 6. Oktober 2025

Ein Amerikaner am „Roten Kloster“

von Victor Grossman Victor Grossman (eigentlich Stephen Wechsler), geboren 1928 in New York, desertierte 1952 aus der US Army, nachdem bekannt geworden war, dass er seine Mitgliedschaft in der KP der USA verschwiegen hatte, wofür ihm im Klima der McCarthy-Ära … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 15 | 8. September 202

Sonnensucher

von Joachim Lange Die bis Ende Oktober verlängerte Ausstellung „Sonnensucher! Kunst und Bergbau der Wismut“ in Zwickau ist ein Déjà-vu für alle, die bewusst in der DDR gelebt haben. Zu sehen sind Porträts von Arbeitern und Brigaden. Gemälde vom noch … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 15 | 8. September 202

Egon Krenz – zum Dritten

von Hannes Herbst Der Kommunismus ist so gut, dass niemand ihn kaputt machen kann, es sei denn – die Kommunisten besorgen das selbst.   Lenin   Egon Krenz war dieses Zitat aus einer Aufführung des Berliner Ensembles von Anfang der … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 15 | 8. September 2025

3. Oktober – Tag der Wiedervereinigung?

von Ulrich Busch Am 3. Oktober 2025 begehen wir den 35. Jahrestag der deutschen Einheit. Aber was genau wird hier eigentlich gefeiert? Der Untergang der DDR und das Ende des Staatssozialismus auf deutschem Boden? Die Wende in der DDR und … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 15 | 8. September 2025

Antworten

Gustav Gressel, Experte mit der Glaskugel vom European Council on Foreign Relations – Im Bayerischen Rundfunk warnten sie unlängst vor einem russischen Angriff auf die Nato bis 2029. Laut BR24 gelten Sie „als einer der profiliertesten Kenner der russischen Militärstrategie“. … Weiterlesen


28. Jahrgang | Sonderausgabe | 1. September 2025

Editorial

Am 7. September 1905, also bei Erscheinen dieser Sonderausgabe vor ziemlich genau 120 Jahren, erschien die erste Nummer von Siegfried Jacobsohns Schaubühne. Seine Intention hatte der Gründer und Herausgeber in einem Geleitwort niedergelegt, dem er folgendes Zitat von Friedrich Schiller voranstellte: … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 14 | 18. August 2025

Ein Schiff voller Narren?

von Ulrich Busch Der verregnete Sommerbeginn bot in diesem Jahr mehr Gelegenheit für ausgiebige Lektüre als sonst. Dadurch bekamen auch dickere Bücher, die als Strandkorb-, Liegestuhl- oder Campinglektüre weniger geeignet sind, eine Chance. Unter ihnen befand sich der im Frühjahr … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 11 | 16. Juni 2025

Heimatkunde

von Holger Politt Anfang des Jahres wechselte Matthias Krauß die politischen Seiten – er hält jetzt zur AfD. Die Verwunderung bei denjenigen, die ihn anderswo kannten und schätzten, kann nicht größer sein. Nun hat der Journalist ein autobiografisches Buch vorgelegt, … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 10 | 26. Mai 2025

Die DDR und Louis Armstrong

von Thomas Behlert Die Open Air Saison im Hof des Hauses Dacheröden, in Erfurt, wurde in diesem Jahr mit einem ganz besonderen Konzert eingeläutet: Die Jazzkappelle Elb Meadow Ramblers, die 1955 auf den Dresdner Elbwiesen gegründet wurde, hat am 21. Mai … Weiterlesen


28. Jahrgang | Sonderausgabe | 31. März 2025

Manches war doch anders:
Blättern im Teltschik/Gehler Konvolut – Erinnerungen und Anregungen

von Herbert Bertsch „Bundeskanzler Adenauer und sein FDP-Vizekanzler Dr. Mende gerieten aneinander: ‚Herr Bundeskanzler, was Sie heute gesagt haben, ist das Gegenteil von dem, was Sie uns vor drei Wochen erklärt haben. […] Ich führe genau Tagebuch.‘ ‚Hören Sie mir … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 6 | 24. März 2025

Bemerkungen

Aussagen über die Dummheit Ein Versuch zur Definition. Dummheit sei: Mangel an Verstand; nach Immanuel Kant: zu geringe Urteilskraft, „einem solchen Gebrechen (wäre) gar nicht abzuhelfen.“ (ein schwacher Trost); Trägheit des Denkens; Widerstand gegen erwiesene Einsichten; „Faulheit ist Dummheit des … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 6 | 24. März 2025

Werde und stirb – eine Pathogenese

von Jürgen Hauschke Der Funker zu feig, um SOS zu funken. Klabautermann führt das Narrenschiff. Volle Fahrt voraus und Kurs aufs Riff.   Reinhard Mey, Das Narrenschiff   Christoph Hein greift einen historisch bekannten Buchtitel auf für seinen mit 750 … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 5 | 10. März 2025

Das Garten-Ei des Kolumbus

von Jutta Grieser Vorm Haus steht eine Kugel aus Bronze. Oben reckt eine Gruppe Eisbären die Nasen neugierig in den Wind, unten hängen Pinguine kopfüber, und da und dort sieht man auch anderes Getier an jenen Orten sich erheben, die … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 3 | 10. Februar 2025

Selbstkritik üben – muss das sein?

von Dieter Segert Am 20. Oktober letzten Jahres starb Peter Ruben, ein schöpferischer marxistischer Philosoph und Gesellschaftstheoretiker. Das Blättchen erinnerte an ihn im Heft 23/2024. Seine Thesen waren Gegenstand einer Auseinandersetzung in der DDR-Philosophie in den Jahren 1980/81, die zu … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 1 | 13. Januar 2025

Allergische Juristen

von Max Pechstein, Augsburg „Die deutsche Öffentlichkeit hat kein Interesse, ein falsches Bild über die Theaterverhältnisse nach 1933 aus der Sicht eines Emigranten zu erhalten.“   Aus dem Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg vom 9. Juni 1966   Es war ein … Weiterlesen


28. Jahrgang | Nummer 1 | 13. Januar 2025

Rechte DDR-Geschichtspolitik

von Mario Keßler Die Auseinandersetzung mit dem deutschen Faschismus, hier und heute zumeist Nationalsozialismus genannt, habe in der DDR durchaus stattgefunden, jedoch in Kunst und Literatur umfangreicher und tiefgründiger als in der Geschichtswissenschaft – jedenfalls sobald es um die Verführbarkeit … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 26 | 16. Dezember 2024

Gespräch über Gespräche

von Jutta Grieser Es wird viel geredet hierzulande. In Talkshows, auf Bühnen, ganz großen wie ganz kleinen, in Podcasts und im Internet. Die Palaver mit Prominenten sind nur mitunter geistreich, meist werden sie lediglich deshalb um Auskunft gebeten, weil sie … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 26 | 16. Dezember 2024

Russlandversteherinnen und ein Blick zurück

von Viola Schubert-Lehnhardt Hinter dem Vier-Augen-Prinzip steht die Idee, dass bestimmte Wertungen und Entscheidungen nur in Übereinstimmung von mindestens zwei Personen getroffen werden. Im vorliegenden Fall geht es genau um das Gegenteil: Frau Gabriele Krone-Schmalz erklärt aktuelle Entwicklungen und Dekrete … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 25 | 2. Dezember 2024

Nicht nur eine Diktatur …

von Dieter Segert In der Berliner Zeitung wurde in den letzten Wochen von zwei Historikern, einer französischen und einem deutschen, eine politisch wichtige Diskussion geführt. Ihr Gegenstand war die Frage: Darf man die DDR als Diktatur bezeichnen? Sonia Combe sprach … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 24 | 18. November 2024

Die zweite Okkupation

von Jutta Grieser Seit Wochen jubeln Politiker wie Medien. Der Bundeskanzler ließ sein Volk wissen: „Der Sieg der Freiheit im Herbst 1989 war ein gesamteuropäischer Sieg. Der Fall der Berliner Mauer vor 35 Jahren war der glückliche Höhepunkt einer gesamteuropäischen … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 23 | 4. November 2024

In memoriam Peter Ruben

von Erhard Crome Am 20. Oktober 2024 starb der Berliner Philosoph Peter Ruben. Er war nicht nur „Mathematiker und Marxist“ sowie „Wissenschaftsphilosoph“, wie es in Nachrufen hieß, sondern hatte sich vor allem nach 1990 auch mit zentralen gesellschaftstheoretischen Fragen beschäftigt. … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 22 | 21. Oktober 2024

Oder-Neiße-Grenze

von Jan Opal, Gniezno Gregor Gysi spitzt gerne zu, sobald die Rede auf Fehlstellen beim Verschlucken der DDR durch die übermächtige Bundesrepublik kommt: Übernommen worden sei nur das grüne Ampelmännchen. Will sagen, dass unbestreitbare Errungenschaften der DDR wie die Polikliniken … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 21 | 7. Oktober 2024

Schiffbruch

von Jan Opal, Gniezno Viel Trost schwingt mit, wenn Goethes Mephisto in die höhere Sphäre sich aufschwingt: „[…] denn alles was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht.“ Am Wahlabend in Brandenburg läuteten wohl die Sterbeglocken für eine Partei, die … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 21 | 7. Oktober 2024

Tausend Jahre deutsche Teilung

von Maritta Tkalec Osten und Westen sind seit weit mehr als tausend Jahren geteilt. 40 Jahre machten Grenzzäune und Mauern aus Eisen und Beton Trennungen von Landstrichen sichtbar, die historisch, geografisch, klimatisch ohnehin grundverschieden waren. 40 Jahre – der Zeitraum erscheint … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 21 | 7. Oktober 2024

Die DDR – das wahre Deutschland?

von Stephan Wohanka Nach den Landtagswahlen schießen die Deutungen, warum der „Osten“ so gewählt hat wie er gewählt hat, ins Kraut. Eine liefert der Philosoph Richard David Precht; es spiele immer noch eine große Portion Enttäuschung mit: Die Ernüchterung ob … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 21 | 7. Oktober 2024

Auferstanden aus Ruinen

von Johannes R. Becher Vor 75 Jahren, am 7. Oktober 1949, erfolgte die Proklamation der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Der entsprechende Gründungsakt für die Bundesrepublik Deutschland (BRD) hatte bereits am 24. Mai 1949 stattgefunden. Das nachfolgende Gedicht in der Vertonung von Hans … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 20 | 23. September 2024

Anarchie – Schleimkeim

von Thomas Behlert Es muss so Anfang der 1980er Jahre gewesen sein, ich wollte die Musikleidenschaft ändern, denn die Bluesmusiker, denen ich bisher hinterher reiste, waren fett geworden, im Westen als Taxifahrer unterwegs oder einfach nur langweilig. Auf zum Punk … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 20 | 23. September 2024

Vergiftetes Verständnis

von Erhard Crome Im deutschsprachigen Pressewesen wird über den Osten diskutiert, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September sowie der Tatsache, dass in Brandenburg am 22. September ein vergleichbares Ergebnis erwartet wurde. „Der andere Blick“ … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 12 | 3. Juni 2024

Gespräch mit Jenny Erpenbeck

Interview: Cornelia Geißler und Anja Reich An einer Wand in Jenny Erpenbecks Wohnung in Berlin-Mitte hängen lauter Dinge, die mit dem Untergang der DDR verschwunden sind: eine Packung Haarnadeln, eine Schachtel Karo-Zigaretten, Dreiecksmilchtüten, wie es sie in der Schule gab, … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 9 | 22. April 2024

Pufferküsser

von Jutta Grieser Wie die Überschrift vermuten lässt, geht es hier um Liebe. Denn wo geknutscht wird, Judas- und Bruderküsse einmal ausgenommen, herrscht Zuneigung. Mit Puffer sind natürlich keine Kartoffelpuffer gemeint, sondern eben jene so benannten Hörner an den beiden … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 9 | 22. April 2024

Die DDR vor und nach 1990

von Ulrich Busch Was war die DDR? Ein Regime „kommunistischer Gewaltherrschaft“, wie die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur behauptet, ein Gemeinwesen des „rohen Kommunismus“, wie der Philosoph Peter Ruben meint, oder der gescheiterte Versuch des Aufbaus einer sozialistischen Gesellschaft, wie … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 9 | 22. April 2024

Ja, ich komme aus der DDR – und das ist auch gut so

von Maritta Adam-Tkalec Es war und ist der West-Ost-Klassiker: ein erweitertes Familienwochenende, und ein angeheirateter Onkel aus dem tiefen Westen findet, es sei die Gelegenheit, der Ostfrau endlich mal ihr Leben zu erklären. Er war, vor Jahrzehnten, tatsächlich mal in … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 1 | 1. Januar 2024

Annäherung an die historische Wahrheit

von Jutta Grieser Auf Seite 310 findet sich eine in mehrfacher Hinsicht erhellende Episode. Honecker und Krenz fahren gemeinsam zur Sitzung des Nationalen Verteidigungsrates nach Strausberg. Sie kommen durch die Frankfurter Allee, Honeckers Blick fällt auf den neu errichteten Gebäudekomplex … Weiterlesen


27. Jahrgang | Nummer 1 | 1. Januar 2024

Fisch gegen Steinbeil

von Maritta Tkalec Privilegien hatte der Mann doch sicherlich – Westgeld, Sonderläden mit Westwaren, Auto-Westimporte wie den Mazda und solche Sachen. Schließlich war Dietrich Lemke doch Stellvertreter des Ministers für Außenhandel. Ein Nomenklatura-Kader im Konsumparadies, wie viele DDR-Bürger im Nachwendefuror … Weiterlesen


26. Jahrgang | Nummer 26 | 18. Dezember 2023

Was ich als jüdisches Leben wahrnahm

von Harald Kretzschmar Das meist benutzte Wort in den politischen Auseinandersetzungen der Gegenwart ist der zum überwältigenden Schlagwort gewordene Antisemitismus geworden. Da werden die bittersten Wahrheiten mit überdimensionalen Legenden verwoben, die keiner kritischen Analyse standhalten. Die kolossalen Verfeindungen, die dort … Weiterlesen


26. Jahrgang | Nummer 24 | 20. November 2023

Bemerkungen

Das Leid der anderen Der Bandleader Andrej Hermlin ist nach 33 Jahren Mitgliedschaft aus der Partei Die Linke ausgetreten, nachdem er zuvor schon der VVN-Bund der Antifaschisten den Rücken gekehrt hatte. Seine Begründung: Einer könne „nicht gleichzeitig Sozialist und Antisemit … Weiterlesen


26. Jahrgang | Nummer 24 | 20. November 2023

Warum die DDR-Aufarbeitung
Ostdeutsche so wütend macht

von Maritta Adam-Tkalec Polstermöbel aufarbeiten lohnt sich wieder. Der Satz steht auf einem großen Werbeplakat in der Berliner U-Bahn. Es geht darum, Altes wieder hübsch zu machen und nutzbar zu halten. Für besonders ans Herz Gewachsenes betreibt man doch gerne … Weiterlesen


26. Jahrgang | Nummer 21 | 9. Oktober 2023

Rente für NVA-Wehrdienst ungerecht

von Henricus Schwertfeger  Alle Tiere sind gleich, aber manche Tiere sind gleicher als andere.   George Orwell, Farm der Tiere   Wer in der DDR seinen achtzehnmonatigen Wehrdienst geleistet hat, und das waren fast alle wehrpflichtigen jungen Männer ab der … Weiterlesen


26. Jahrgang | Nummer 16 | 31. Juli 2023

Alltag in der DDR

von Hannes Herbst Es ist an der Zeit, die Deutsche Demokratische Republik als das zu verstehen, was sie ist – ein Teil der deutschen Geschichte, jenseits der Mauer. Katja Hoyer   Ungeheuer lebendig wird in diesem Buch das Alltagsleben in … Weiterlesen


26. Jahrgang | Nummer 14 | 3. Juli 2023

Klassenmäßige Geschichtsvergessenheit

von Erhard Crome Außenministerin Annalena Baerbock weilte zu einem Kurztrip in Pretoria. Eigentlich sollten es turnusmäßige Konsultationen auf Außenministerebene sein, die für alle zwei Jahre vereinbart sind. Die wurden deutscherseits auf einen Tag eingedampft, weil man ein Außenministertreffen in Luxemburg … Weiterlesen


26. Jahrgang | Nummer 13 | 19. Juni 2023

Vom Blueser zum Punk, Schleimkeim sei Dank

von Thomas Behlert Ich war ein Blueser, ein Gammler und langhaariger Kunde. Keine Lust auf gar nichts, nur den Blues und alles Artverwandte im Kopf, ständig auf Tour und nie ein Bier ausschlagend. An den Füßen trug ich Jesuslatschen oder … Weiterlesen


26. Jahrgang | Nummer 13 | 19. Juni 2023

Burg Beeskow – DDR-Kunst im Schaudepot

von Corbinian Senkblei Von Mahlsdorf am östlichen Stadtrand von Berlin bis Beeskow braucht man an einem normalen Wochentag mit dem Auto reichlich eine Stunde. Allerdings nur, wenn der Lindwurm an Sattelschleppern, der nach Verlassen des Berliner Rings ab Kreuz Spreeau … Weiterlesen


26. Jahrgang | Nummer 12 | 5. Juni 2023

Technologietransfer als tätige Freundschaft

von Wolfram Adolphi Von „tätiger Freundschaft“ – so sagt es die Einleitung – handelt dieses Buch. Das ist – zum Glück! – viel mehr, als der dürre Titel „Technologietransfer“ erwarten lässt. Und es geht auch nicht, wie die Unterzeile verheißt, … Weiterlesen


26. Jahrgang | Nummer 12 | 5. Juni 2023

Stationen eines „staatlich anerkannten Widerstandskämpfers“

von Peter Jarchow Oktober 1968. Stadtgericht Berlin. Prozess im Zusammenhang mit den Ereignissen des Prager Frühlings. Der Richter: „Angeklagter Jarchow, Sie werden wegen Staatshetze und Staatsverleumdung zu einer Gefängnisstrafe von neun Monaten verurteilt, ausgesetzt auf Bewährung von 1 ½ Jahren.“ … Weiterlesen


25. Jahrgang | Nummer 26 | 19. Dezember 2022

Theaterberlin

von Reinhard Wengierek Diesmal: „Platonow“ – Deutsches Theater / „Stürmt die Höhen der Kultur!“ – Buchtipp / Gruß zum Jahreswechsel. *** DT: Wie das ist, das Altsein Damals wars, vor vierzig Jahren. Platonow, ein Schlawiner in seinen besten Jahren, mimt … Weiterlesen


25. Jahrgang | Nummer 25 | 5. Dezember 2022

Deutsche Frage entschärft

von Erhard Crome Die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges mühten sich nach 1945, durch Schaffung möglichst großer Einflusszonen in Europa starke Positionen für die Führung der Kämpfe zu gewinnen, die später Kalter Krieg heißen sollten. Die Auseinandersetzungen um Deutschland wurden mit … Weiterlesen


25. Jahrgang | Nummer 23 | 7. November 2022

Erlesenes – Vom Leben in der DDR

von Wolfgang Brauer Für Fans der Fastfood-Satire ist die Banane das Symbol der DDR-Mangelwirtschaft („Zonen-Gabi“ lässt grüßen …), für alle anderen ist es der Dederonbeutel. Den trug jede und jeder immer bei sich, es hätte ja „was geben“ können. Unerwartetes, … Weiterlesen


25. Jahrgang | Nummer 22 | 24. Oktober 2022

Kommunistische Remigranten – ein Nachtrag

von Erhard Crome Im vorigen Blättchen hatte ich das Buch von Sonia Combe zu den – überwiegend jüdischen – kommunistischen Remigranten, die in die DDR kamen, besprochen. Dabei gibt es einige Punkte, die nachzureichen sind. Methodisch vergleicht Combe Georg Lukács … Weiterlesen


25. Jahrgang | Nummer 21 | 10. Oktober 2022

Loyalität ohne Alternative

von Erhard Crome Vor zwei Jahren publizierte Das Blättchen eine ausführliche Besprechung über ein Buch zur DDR-Geschichte, das 2020 in Paris erschienen war (Das Blättchen 25/2020). Das war an sich eher ungewöhnlich, behandelte jedoch ein auch für Blättchen-Leser wichtiges Thema. … Weiterlesen


25. Jahrgang | Nummer 19 | 12. September 2022

Ein Leben für Bücher und ihre Leserschaft

von Eberhard Erdmann Wenn ein Mensch aus diesem Leben abberufen wird, steigen bei Freunden und Weggefährten Erinnerungen auf. Das war auch so, als die Mecklenburgische & Pommersche Kirchenzeitung (MPKZ) am 14. August 2022 meldete, dass Susanne Hein am 14. Juni … Weiterlesen


25. Jahrgang | Nummer 16 | 1. August 2022

Strittige Deutungsgewissheiten

von Erhard Crome Pierre Bourdieu hielt Anfang der 1990er Jahre an einem 3. Oktober in Berlin einen Vortrag. Das Thema waren kulturelle Differenzen innerhalb einer Gesellschaft, seine These war: die Unterschiede zwischen den Regionen in Frankreich, die 1789 für die … Weiterlesen


25. Jahrgang | Nummer 15 | 18. Juli 2022

Bemerkungen

Die Zeitbombe tickt … „Weil die Bürgerinnen und Bürger müssen ja zurechtkommen mit ihrem Leben, und wenn plötzlich die Heizrechnung um ein paar hundert Euro steigt, dann ist das eine Summe, die viele nicht wirklich bewältigen können. Das ist sozialer … Weiterlesen


25. Jahrgang | Nummer 11 | 23. Mai 2022

Spielverbot auf Lebenszeit

von Thomas Behlert Mittlerweile gibt es jede Menge Fußballbücher, von denen man sogar einige lesen kann. Auch die DDR wurde dabei nicht ausgespart. Beinharte Fans schrieben über ihre Mannschaften, nannten gar 111 Gründe, warum jeder gerade ihren Klub lieben muss. … Weiterlesen


25. Jahrgang | Nummer 8 | 11. April 2022

Ein Leben für die Weltbühne

von Wolfgang Brauer Hermann Budzislawski war von 1934 bis 1939 Chefredakteur der Exil-Weltbühne, in der DDR dann nochmaliger Chef des Blattes von 1967 bis 1971. Heute ist er (fast) vergessen. Er wurde vergessen gemacht. Wolfgang Benz erklärte das langjährige Verschweigen … Weiterlesen


25. Jahrgang | Nummer 5 | 28. Februar 2022

DDR-Bildgeschichten und Nachwende-Comicstrips

von Thomas Behlert Neben der Comiczeitung Mosaik, die sich nur auf die Erzählung einer Geschichte beschränkte, konnte man in der DDR noch Atze lesen, wenn man sich in Comics verliebt hatte. Ab und zu gab es auch einige in der … Weiterlesen


25. Jahrgang | Nummer 1 | 3. Januar 2022

Karol Sauerlands Tagebuch

von Holger Politt In Polen kennen und schätzen ihn immer noch viele, immerhin brachte der Germanistikprofessor bereits in Zeiten der VR Polen die Rezeption von illustren Denkern wie Dilthey, Adorno oder Benjamin tüchtig voran. Auch in Deutschland ist er in … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 25 | 6. Dezember 2021

Kultureller Rassismus?

von Bruni Butzke Jubiläen haben Folgen. Im Jahre 2020 wurden nicht nur salbungsvolle Reden auf den Jahrestag der deutschen Einheit von 1990 gehalten, sondern es wurde auch gemeint, es sei nötig, genauer auf die Unterschiede der Lebenserfahrungen und Sichtweisen in … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 23 | 8. November 2021

Bücher – Ballast aus früheren Zeiten?

von Ulrich Busch Die großen Events, die Buchmessen in Frankfurt am Main und zuvor schon in Leipzig, sind vorüber. Ein neuer Lese-Winter steht bevor. 2020 wurden in Deutschland 77.272 Titel als Erst- und Neuauflage verlegt. Für 2021 wird ein ähnlich … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 21 | 11. Oktober 2021

Detlef Nakath – Der Mann der Grundlagen

von Wolfram Adolphi Detlef Nakath ist tot. Kurz vor seinem 72. Geburtstag, den er am 10. November hätte feiern können, ist er am 3. Oktober gestorben. Die deutsche Geschichtswissenschaft hat einen bedeutenden Historiker und herausragenden Organisator kollektiven Forschens verloren. Wer … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 20 | 27. September 2021

Über tragbare kulturelle Bildung in Hoyerswerda

von Gerd-Rüdiger Hoffmann Grit Lemke, 1965 in Spremberg geboren, in Hoyerswerda (sorbisch Wojerecy) aufgewachsen, Dokumentarfilmerin, Autorin, Kuratorin und wichtige Stimme in der Lausitz, wenn es um die Präsentation und Förderung sorbischen Filmschaffens geht, hat am 19. September in der Kulturfabrik … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 15 | 19. Juli 2021

Peter Edel – Antifaschist, Grafiker, Schriftsteller

von F.-B. Habel Anfangs stand in der Überschrift statt „Antifaschist“ der Begriff „Widerstandskämpfer“. Aber Widerstandskämpfer in der DDR? Zu den Leuten, die im DDR-Widerstand waren, weil sie sich gegen die zweifellos oft restriktive Politik der DDR zur Wehr setzten, gehörte … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 15 | 19. Juli 2021

Gegen das Vergessen der Erwartung

von Rainer Ehrt Siegfried Lachmann, Sohn eines Arbeiters und Kommunisten, verwachsen ebenso mit der politischen Nachkriegsgeschichte wie der Kultur Brandenburgs und Potsdams; Potsdam, diese ewige Zwitterstadt aus absolutistischer Nebenresidenz und Soldatenlager, Ansammlung von Kasernen und Schlössern, Beamten und Proleten, dünkelhaftem … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 14 | 5. Juli 2021

Theaterberlin

von Reinhard Wengierek Diesmal: „Die Wildente“ – Deutsches Theater / Grand Show ARISE – Friedrichstadt-Palast / Gedenken an den großen Regisseur Adolf Dresen *** „Das Leben wäre nicht möglich ohne etwelche Beschönigung durch wärmenden Gemütstrug, ‑ gleich darunter aber ist … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 11 | 24. Mai 2021

Träume aus dem Treibhaus

von Henryk Goldberg Es war die erste Filmkritik, die der junge, ehrgeizige Mensch, Praktikant an einer Zeitung, schrieb, 1975, und es war ein Verriss. Der Regisseur hieß Horst Seemann, der Film „Suse, liebe Suse“ und die Zeitung Das Volk. Der … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 10 | 10. Mai 2021

Bemerkungen

„Das Gesetz ändert sich. Das Gewissen nicht.“ Sophie Scholl Über Schauspieler Komödianten? Nein, wir sind Künstler, echte Künstler. Die Komödianten seid ihr. Wenn wir lieben, dann richtig; wenn wir nicht lieben, dann zanken und prügeln wir uns; wenn wir helfen, … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 10 | 10. Mai 2021

Rassistische Morde in der DDR? Ein Faktencheck

von Ulrich van der Heyden Von Mitte 2020 bis zum Beginn des Jahres 2021 herrschte in der deutschen Presse Aufregung um ein besonderes Kapitel DDR-Geschichte. Es ging um eine Mordstory, die aber gar keine war. Es waren vielmehr völlig aus … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 9 | 26. April 2021

Wissen um China

von Erhard Crome Zum Ende ihres Lebens schrieben Henry Kissinger (2011) und Helmut Schmidt (2013) Bücher über China. Egon Krenz folgte 2018. Nun also Hans Modrow. Kissinger beschreibt vor allem die Politik, mit der Präsident Nixon die Wiederherstellung der Beziehungen … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 6 | 15. März 2021

Klassische Schönheiten

von Thomas Behlert Wer sich in der DDR mit klassischer Musik beschäftigte, kam an den Aufnahmen vom rührigen Label Eterna, für das die westdeutsche Firma Edel nach der Wende den Zuschlag erhielt und alle Wiederveröffentlichungen etwas schamhaft im Label Berlin … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 3 | 1. Februar 2021

Honecker beim Papst – Papst in die DDR?

von Herbert Bertsch „Botschafter Böker, Rom (Vatikan) berichtete am 29. November 1972 (an Staatssekretär Frank im Auswärtigen Amt – H.B.): ‚Wie der über Belgrad abgewickelte Notenwechsel zwischen der DDR-Regierung und dem Heiligen Stuhl zeigt, treten wir wohl in eine Phase … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 2 | 18. Januar 2021

Weiter auf der „Straße der Jugend“

von Werner Krumbein Es gab einmal, vor nicht so langer Zeit, ein Land, das hieß DDR. Und in dieser DDR gab es eine besondere Schule, die hieß ABF. Arbeiter-und-Bauern-Fakultät, die Idee dahinter war nach dem Weltkrieg geboren, der nicht nur … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 2 | 18. Januar 2021

Angriff auf den Rechtsfrieden

von Erhard Crome Die Berliner Polizei hat am 10. Januar 2021 den traditionellen Demonstrationszug zur Ehrung der 1919 ermordeten Sozialisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht aufgehalten. Das geschah im Berliner Bezirk Friedrichshain, die Demonstranten wollten zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Lichtenberg … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 1 | 4. Januar 2021

Spätzeit im Guckkasten

von Erhard Weinholz Bestsellerautor“ verheißt ein Aufkleber, die „Wiederentdeckung eines vergessenen Stücks deutscher Vorwende-Geschichte“ verspricht der Klappentext. Nun, dieses Stück Geschichte ist schon mehr als einmal wiederentdeckt worden. Als kleine Hochstapelei erweist sich auch der Untertitel von Gunnar Deckers „Zwischen … Weiterlesen


24. Jahrgang | Nummer 1 | 4. Januar 2021

Ein basisdemokratischer alternativer Ansatz

von Ulrich Busch Es gab einmal eine Zeit, in der alles möglich schien, sogar ein „demokratischer Sozialismus“. Diese Zeit aber war kurz, sehr kurz. Einige Autoren veranschlagen sie auf ein paar Monate, andere sogar auf nur wenige Wochen. Gemeint ist … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 26 | 21. Dezember 2020

Die größte DDR der Welt

von Joachim Lange Eines der Geschichtsrätsel in Maxim Volands Thriller mit dem harmlosen Tarnnamen „Die Republik“ bleibt ungelöst. Warum nämlich die Westalliierten in seiner kontrafaktischen Version der Nachkriegsgeschichte aus ihren Besatzungszonen abzogen und den Sowjets ganz Deutschland überließen. Die so … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 26 | 21. Dezember 2020

Bummi kommt aus Mahlsdorf

von Wolfgang Brauer Am 15. Februar 1957 erschien die wohl erfolgreichste deutsche Kinderzeitschrift zum ersten Male. Auf dem blauen Umschlag des Heftes sitzt inmitten typischer Kleinkinderspielsachen – die Zeitschrift war von Anfang an für Drei- bis Sechsjährige gedacht – ein … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 25 | 7. Dezember 2020

Beethoven-Gedenkjahr ohne Beethoven

von Ulrich Busch Am 17. Dezember, dem Taufdatum Ludwig van Beethovens, endet mit einem Abschlusskonzert offiziell das „Beethoven-Gedenkjahr 2020“. Der Anlass dafür, dieses Jahr zum Gedenkjahr für Beethoven auszurufen, war der 250. Geburtstag des Komponisten. Kulturstaatsministerin Monika Grütters erklärte dazu … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 25 | 7. Dezember 2020

Der Sonderermittler

von Gerhard Jaap Der sächsische Kabarettist und Erfinder des Wortes „Ostalgie“ Uwe Steimle blickte kürzlich in die Vergangenheit zurück und meinte: „Wir haben die DDR erlebt, wir bestimmen, wie es gewesen ist. Und wie wir heute sind.“ Ein Satz, dessen … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 25 | 7. Dezember 2020

Die DDR nach der DDR

von Sonia Combe Seit dreißig Jahren wird die Geschichte der DDR hauptsächlich von westdeutschen Historikern erzählt. Sie sagen den Ostdeutschen, was sie erlebt haben. Zwei französische Forscherinnen, Agnès Arp und Elisa Goudin-Steinmann, haben jetzt ein Buch vorgelegt, das „das große … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 23 | 9. November 2020

Bemerkungen

Vierter November 1989 Es war ein Traum Kaum geträumt Hat das Volk Alles versäumt Peter Will Herbstliche Coronagedanken Der November verwöhnt derzeit mit Sonnenschein, bringt leuchtendes Gelb in die Straßen. Das wirkt wie ein kleines Trostpflaster angesichts der neuen Corona-Maßnahmen, … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 22 | 26. Oktober 2020

Nichts vergessen, aber dazugelernt

von Ulrich Busch Es ist aufschlussreich, rückblickend zu analysieren, wie der 30. Jahrestag der deutschen Vereinigung in den bundesdeutschen Medien gewürdigt worden ist: insgesamt wenig, zudem überwiegend kritisch! Es ist aber auch nicht zu erkennen, dass das von der Politik … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 21 | 12. Oktober 2020

Bemerkungen

Wo landet der deutsche Atommüll? Das weiß seit Anfang 1977, als der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht verkündete, dass in Gorleben ein nationales Endlager für hochradioaktiven Atommüll entstehen soll – also nach immerhin 43 Jahren – immer noch niemand. Denn Gorleben … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 21 | 12. Oktober 2020

Lesenswertes zur Musik-Geschichte

von Joachim Lange Der Opernbetrieb erwacht langsam aus der verordneten Erstarrung. Der Veranstaltungskalender füllt sich – wenn auch mit einem Restrisiko. Will man zumindest gedanklich dicht an der Oper bleiben, auch ohne in eine der nur zum Teil besetzten Zuschauerreihen … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 21 | 12. Oktober 2020

Die DDR und der Süden Afrikas

von Hubert Thielicke Vor 30 Jahren betrat Namibia als unabhängiger Staat die Weltbühne, in der Republik Südafrika begann die Endphase des Apartheid-Regimes; vier Jahre später ging der ANC als Sieger aus den Wahlen hervor. Am Ende von Kolonialismus und Apartheid … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 19 | 14. September 2020

Zweimal Deutschland

von Erhard Crome Ein 30. Jahrestag hat eine gewisse Besonderheit. Einerseits gibt es noch viele „Zeitzeugen“ oder einstige Akteure, die der staunenden Nachwelt ihre Sicht der Dinge hinterlassen möchten. Andererseits haben mehr oder weniger begabte oder fleißige Forscher an alten … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 18 | 31. August 2020

Brandts Vermächtnis. 50 Jahre Moskauer Vertrag:
Von der Sprache der Macht zur Grammatik des Vertrauens

von Bernd Greiner Berlin im Sommer 2020: Zu vernehmen ist ein nimmermüdes Wehklagen über Deutschlands außenpolitische Bedürftigkeit. Wir müssen Verantwortung übernehmen. Wir müssen aus unserem Dornröschenschlaf erwachen. Wir müssen endlich aus dem Windschatten des großen Bruders aus Übersee treten. Wir … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 18 | 31. August 2020

Bemerkungen

Die Causa Eckhart Seit einiger Zeit – beginnend mit Beiträgen der Jüdischen Allgemeinen vom 30.04.2020 („Antisemitismus aus der WDR-Mediathek“) sowie vom 04.05.2020 („Judenhass unter dem Deckmantel der Satire“) und dann querbeet von Medien und Politik zustimmend aufgegriffen; FAZ (konservativ) und … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 18 | 31. August 2020

Gegen das Vergessen – auf nach Ambivalencia!

von Joachim Lange Es ist eine aparte historische Pointe: je weiter die DDR im Nebel der Geschichte verschwindet, desto mehr wird sie zu jenem Phänomen, als das sie einst von Kurt Georg Kiesinger – trotz NS-Vergangenheit zum CDU-Bundeskanzler gekürt und … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 13 | 22. Juni 2020

Währungspolitische Übernahme

von Ulrich Busch Während die Regierung der DDR im Spätherbst 1989 noch versuchte, ihren Staat und den Sozialismus mit halbherzigen Reformen zu retten, arbeitete man in Bonn bereits fieberhaft an dessen Übernahme. So räumte der damals im Bundesfinanzministerium tätige Thilo … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 13 | 22. Juni 2020

Ruin durch Inzucht

von Matthias Dohmen Mitte bis Ende der 1950er-Jahre eskalierten die Auseinandersetzungen zwischen den Historikern der alten Bundesrepublik und der jungen DDR. Führende Männer des Verbandes der Historiker Deutschlands (VHD) wie die Konservativen Hermann Aubin, Hermann Heimpel und Gerhard Ritter hatten … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 11 | 25. Mai 2020

Ein unabgegoltenes Erbe

von Mario Keßler Der anzuzeigende Sammelband ist ein Kompendium von Ergebnissen der Forschung zur vergleichenden deutschen Zeitgeschichte aus der Feder vornehmlich jüngerer und jedenfalls meist weniger etablierter Wissenschaftler (beiderlei Geschlechts, wie positiv anzumerken sei). Das „Plädoyer für einen Paradigmenwechsel in … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 7 | 30. März 2020

Die DDR und die PLO

von Mario Keßler Während über das Verhältnis der DDR zu Israel inzwischen eine Reihe von Untersuchungen unterschiedlicher Qualität vorliegt, sind die Beziehungen des ostdeutschen Staates zur PLO in vergleichbarer Weise bisher nicht untersucht worden. Lutz Maekes überaus gründliche Darstellung schließt … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 4 | 17. Februar 2020

Der sachliche Blick

von Peter Arlt Als Begrüßungsbild gedacht, empfängt den Besucher in der Rathaushalle Frankfurt (Oder) das „Selbstporträt mit Arbeiter“ (1983) von Norbert Wagenbrett oder, wegen der souveränen Dominanz des Modells, ein Arbeiterporträt mit Maler, der auf der Palette die Farbe mischt. … Weiterlesen


23. Jahrgang | Nummer 2 | 20. Januar 2020

Märchenhaft – eine Weihnachtsnachlese

von Wolfram Adolphi Weihnachtszeit ist Märchenzeit. Und in Deutschland – märchenhaft! – auch Zeit der DDR. Denn um und um sonnen sich die Fernsehstationen im Glanz der unsterblichen Märchenfilme jenes kleineren der beiden deutschen Nachkriegsstaaten, der sonst bei jeder anderen … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 25 | 9. Dezember 2019

Lokaltermine in neuen Ländern

von Bernhard Mankwald Im Blättchen 25/2014 beschrieb ich, wie ich bei einem Aufenthalt in West-Berlin den fälligen Abstecher in die DDR auf das nächste Mal vertagte – das war im Jahr 1988 … Da kam ich also zu spät, wurde dafür … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 25 | 9. Dezember 2019

Wenn ich heule, war es Kunst!

von F.-B. Habel An die verdienstvolle Reihe der „Lesebücher für unsere Zeit“, die Weltbühnen-Autor Walther Victor 1949 im Volksverlag Weimar begründete, und in der er illustre Autoren wie Goethe, Heine, Tucholsky, Kleist, Brecht und Weinert einer nachgewachsenen Generation nahebrachte, fühlte … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 24 | 25. November 2019

„Es braucht Konzepte“ oder: Die DDR ist schuld

von Jürgen Große „Umkämpfte Zone“ von Ines Geipel will politische Denkschrift und zugleich Gegenwartsdiagnose sein, erzählt als Familiengeschichte. Sie beginnt mit dem Tod des bewunderten älteren Bruders 2018, berichtet von der gemeinsamen Kindheit in einer Dresdner SED-Funktionärsfamilie, von TV-Winterabenden im … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 23 | 11. November 2019

Ermüdete Utopien

von Ingeborg Ruthe Wieder reden die Bilder. Noch immer, nach so vielen Jahren. Weltbildhaft und bedeutungsschwer. Voller Anspielungen, Zitate, Symbole, Metaphern aus der griechischen oder biblischen Mythologie. Die besten Maler der DDR entzogen sich trickreich, listig, elegant dem Leitsystem und … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 23 | 11. November 2019

Bemerkungen

Abschied von Heerke Hummel (†) Lieber Heerke, die Nachricht, dass Du am 30. Oktober 2019 all Deine Lieben, aber auch den Freundes- und Autorenkreis des Blättchens unwiederbringlich zurückgelassen hast, macht uns sehr betroffen. Dein erster Beitrag im Blättchen erschien in der … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 23 | 11. November 2019

Nochmals zum Mauerfall. Eine Widerrede

von Michael Wolski In der Ausgabe 22/2019 wurde eine Besprechung von Alfons Markuske zu „1989. Mauerfall Berlin. Zufall oder Planung“ von Michael Wolski publiziert. Dazu erreichten uns die nachfolgenden Einlassungen des Autors. Die Redaktion Der Rezensent schaut auf das Buch … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 22 | 28. Oktober 2019

Der Mauerfall ein Schlapphut-Coup?

Der Mauerfall wurde als geheimdienstlich geplante, verdeckte Operation vollzogen. Der Mauerfall war die Voraussetzung für die Wiedervereinigung Deutschlands, wie Schewardnadse sie seit 1986 plante. Michael Wolski von Alfons Markuske Im 30. Jahr nach dem Mauerfall wartet Michael Wolski – vor … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 22 | 28. Oktober 2019

30 Jahre alte Geschenke

von Wolfgang Hochwald Wer weiß heute noch, wie er sich vor 30 Jahren in der (Nach-)Wendezeit gefühlt hat und welche Gedanken ihn beschäftigt haben, sei es als Bürger der alten BRD oder der verschwindenden DDR? Michael Kleff, Journalist und Autor … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 22 | 28. Oktober 2019

Geschichtsschreibung und Mythen

von Ulrich Busch Einem geflügelten Wort zufolge wird die Geschichte immer von den Siegern geschrieben. Sie haben die größeren Möglichkeiten, um ihre Sicht auf das Geschehene durchzusetzen, während den Verlierern nur die Chance marginaler Korrekturen bleibt. Sie, die Sieger, kontrollieren … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 22 | 28. Oktober 2019

Film ab

von Clemens Fischer Wer immer noch daran glaubt, dass jeder seines Glückes Schmied ist, den wird „Parasite“ wohl auch nicht vom Gegenteil überzeugen. Aber alle anderen werden sich in ihrem berechtigten Skeptizismus kraftvoll bestärkt sehen. Dass der südkoreanische Regisseur und … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 20 | 30. September 2019

Die gescheiterte Alternative

von Ulrich Busch Am 7. Oktober wäre die DDR 70 Jahre alt geworden, am 3. Oktober aber ist ihr 29. Todestag. Beide Daten bieten Anlass für Feierlichkeiten: Der 7. Oktober, weil damit an eine hoffnungsvolle, aber gescheiterte Alternative erinnert wird, … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 20 | 30. September 2019

Über die Idee, eine Mauer zu bauen

von Erhard Crome Die DDR war eine eigene Antwort auf das Hitler-Reich. Antifaschismus und die proklamierte Lösung der sozialen Frage in ihrer realsozialistischen Gestalt sollten ihr Legitimität geben. Aufmerksame Beobachter von außen zweifelten jedoch schon früh an der Dauerhaftigkeit der … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 20 | 30. September 2019

Fotografische Chronik vom Abgesang der DDR

von Manfred Orlick Harald Hauswald (Jahrgang 1956) war einer der fotografischen Chronisten der DDR, dabei druckte ihn damals kaum eine Zeitung zwischen Ostsee und Erzgebirge. Anonym hatte er für westdeutsche Journale gearbeitet, so dass seine Fotos nur in Kirchenzeitungen erscheinen … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 20 | 30. September 2019

Vom Osten lernen

von Klaus Joachim Herrmann „Gelenkt wird die Expansion der Russen nach Deutschland von Marzahn aus“, weiß der Boulevard längst. Der Berliner Kurier titelt düster: „Russen-Supermarkt erobert den Osten. Der Discounter, der aus der Kälte kommt“. Selbst im lieblichen US-Familienbrüller Pets … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 20 | 30. September 2019

Friedenssicherung durch Abschreckung?

von Wilfried Schreiber Ich gehöre zu jenen Bürgern unseres Landes, die noch eine wache Erinnerung an die Schrecken des großen Krieges haben, der 1945 endete. Einen Teil meiner Kindheit verbrachte ich in den Luftschutzkellern von Dresden, die zwar mich vor … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 20 | 30. September 2019

Der Osten, wie er wirklich war … die Dreißigste … Klappe!

von Erhard Weinholz Die DDR wollte immer spitze sein, und in mindestens einer Hinsicht hat sie es auch erreicht: Sie ist umstrittener als jedes andere Phänomen deutscher Geschichte, allerdings erst seit 1990, denn um Herrschaft über den Osten geht es … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 20 | 30. September 2019

„Der Ossi wars!“

von Andreas Peglau Im Zusammenhang mit den jüngsten Landtagswahlen taucht immer wieder die These auf, die „Ossis“ seien nun mal – DDR-bedingt – AfD-anfälliger. Aber trifft das wirklich zu? Ist die AfD überhaupt der einzige erwähnenswerte Repräsentant „rechter“ Einstellungen in … Weiterlesen


22. Jahrgang | Sonderausgabe | 23. September 2019

Die Causa Häber

von Wolfgang Schwarz Wie Herbert Bertsch in seinen Anmerkungen zu Egon Krenz’ Buch „Wir und die Russen“ festgestellt hat, kommt bei Krenz einer der maßgeblichen Akteure der DDR im Verhältnis zur BRD in den 1970er und bis Mitte der 1980er … Weiterlesen


22. Jahrgang | Sonderausgabe | 23. September 2019

Manches war doch anders.
Egon Krenz: „Wir und die Russen“ – Anmerkungen zu einer Bilanz

von Herbert Bertsch Keiner kann den Kommunismus kompromittieren oder besiegen, wenn ihn die Kommunisten nicht selbst kompromittieren oder besiegen. Michael Schatrow: „Blaue Pferde auf rotem Gras“; so erinnert von Egon Krenz. Kürzlich zitierte ich im Blättchen Bundeskanzler Helmut Schmidt mit … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 19 | 16. September 2019

Querbeet

von Reinhard Wengierek Meine Fundstücke im Kunstgestrüpp: Diesmal schwere Lasten der Geschichte – Bernd Böhlichs Film über den DDR-Anfang, Nino Haratschwilos sowjetgeorgisches Familienepos im Theater … *** Endlich zurück. Drei Frauen, glühende Kommunistinnen, kamen 1938 aus Hitler-Deutschland als Emigrantinnen in die … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 18 | 2. September 2019

DDR-Historiker – Akteure und Chronisten

von Mario Keßler Die DDR-Historiker wurden nach 1990 an den Rand des Wissenschaftsbetriebes gedrängt, doch organisierten sich viele von ihnen in einer „zweiten Wissenschaftskultur“: in politischen Bildungsvereinen wie der Hellen Panke, dem Luisenstädtischen Verein oder der Windrose e.V. in Berlin. … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 17 | 19. August 2019

Zur Debatte über die Revolution von 1989

von Erhard Weinholz Drei Jahrzehnte liegt die Herbstrevolution in der DDR zurück: ein Jahrestag der bescheideneren Art, doch ein Plus an Aufmerksamkeit bringt auch er. Detlef Pollack, zu jener Zeit Mitte Dreißig, und sein zwölf Jahre jüngerer Kollege Ilko-Sascha Kowalczuk … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 17 | 19. August 2019

Frauen im Alltag zwischen Weimarer und Berliner Republik

von Mario Keßler Die Schriftstellerin Elfriede Brüning (1910–2014) durchlebte das 20. Jahrhundert der Umbrüche und Katastrophen zur Gänze und war auch noch am Beginn des 21. Jahrhunderts eine vernehmbare Stimme in Deutschland, ging es um Fragen der weiblichen wie der … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 15 | 22. Juli 2019

Antworten

Andrea Camillieri, als Krimi-Autor ein spät berufener – Kollegin Cornelia Geißler von der Berliner Zeitung bescheinigte Ihnen „vier Millionen ins Deutsche übersetzte und verkaufte Titel“. So viele hätte es gar nicht gebraucht, um Sie in den Kanon unserer liebsten Schriftsteller … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 15 | 22. Juli 2019

Manches war doch anders* – Das Schürer-Papier.
Oder: über Ursachen und Wirkungen

von Sarcasticus In wenigen Wochen wird sich der Tag zum 70. Male jähren, an dem im Jahre 1949 die DDR gegründet wurde. Man muss längst nicht mehr gespannt sein, wie sich Die Linke dieses Datums annehmen wird, denn nichts spricht … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 15 | 22. Juli 2019

Blick aus dem Osten

von Erhard Crome Zu den sympathischen Zügen des Wissenschaftlers Dieter Segert gehört, dass er verwinkelte historische und politische Zusammenhänge mit persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen in einem Text so geschickt zu verbinden vermag, dass der Leser sie rasch und ohne große … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 11 | 27. Mai 2019

Institutionalisierter Nachruhm

von Ulrich Busch Spinoza, Kleist, Hölderlin, Franz Schubert, Nietzsche und Kafka arbeiteten für den Nachruhm. Aber sie wussten es nicht und hatten es anders gewollt. Entweder sind sie zu früh gestorben oder sie waren ihrer Zeit zu weit voraus, so … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 8 | 15. April 2019

Studie zum sexuellen Kindesmissbrauch in der DDR – eine Anmerkung

von Frank-Rainer Schurich Vergangenheit aufarbeiten macht großen Spaß, solange es nicht die eigene ist. Eva Leipprand, Die Weltbühne 1/2/1992 Es gibt Geschehnisse, die man nicht vergessen kann und darf, und dazu gehört auch das tragische Kapitel des sexuellen Missbrauchs von … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 8 | 15. April 2019

Christoph Heins „persönlichstes Buch“

von Ulrich Kaufmann Heinrich von Kleist, der Anekdotenschreiber deutscher Zunge schlechthin, veröffentlichte 1811 die in Jena angesiedelte „Anekdote aus dem letzten Kriege“. Im Genre, Anliegen sowie im Titel knüpft Christoph Hein in seinem Band „Anekdoten aus dem letzten deutsch-deutschen Kriege“ … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 6 | 18. März 2019

Bemerkungen

Für und wider einen Aufruf „Es ist schon alles gesagt, aber noch nicht von allen.“ Völlig geschlechtsneutral formulierte Karl Valentin sein Bonmot. Weitsichtiger Valentin! Nicht einmal Eifernde wüssten seinen Satz durch Gendersterne, Binnen-I oder Unterstriche zu ver… Ja wie soll … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 6 | 18. März 2019

Warum Ostdeutsche ärmer sind

von Ulrich Busch Die deutsche Vereinigung hat bewirkt, dass es heute vielen Menschen deutlich besser geht als noch vor 30 Jahren. Mit der wirtschaftlichen Leistungskraft ist der allgemeine Wohlstand gestiegen – im Osten wie im Westen. Auf einigen Gebieten konnte … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 4 | 18. Februar 2019

Bemerkungen

Berliner Schulmeisterkarrieren In der kleinen Erzgebirgsstadt Lauenstein – sie gehört heute zu Altenberg – befindet sich ein etwas groß geratenes Schloss. In diesem ist das sehenswerte Osterzgebirgsmuseum untergebracht. Einige liebevoll eingerichtete Räume befassen sich mit dem wohl berühmtesten Lauensteiner, George … Weiterlesen


22. Jahrgang | Nummer 4 | 18. Februar 2019

Von den Mühen der Offenheit

von Wolfgang Brauer Gottfried Fischborn, Jahrgang 1936, einer der führenden Theaterwissenschaftler der DDR und Hochschullehrer in Leipzig bis 2001, seit 2004 Wahl-Wiesbadener, hat jetzt zum zweiten Male den ambitionierten Versuch vorgelegt, die Bilanz eines Jahres zwischen zwei Buchdeckel zu packen. … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 26 | 17. Dezember 2018

Heim und Welt. Ein Alltags-ABC (5)

von Erhard Weinholz Schusterpastete hieß ein Menüvorschlag, der zu DDR-Zeiten auf den Nudelkartons zu lesen war: Eier gehörten dazu, es war nämlich ein Auflauf, Gemüse, Nudeln und ein Steak. Aber das ist doch, so dachte ich, kein Schusteressen – obwohl, … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 26 | 17. Dezember 2018

Antifaschismus in Hollywood – historisch

von Mario Keßler, New York Entgegen allen Klischees war Hollywood stets mehr als nur eine Traumfabrik. Die größten Welterfolge des amerikanischen Films – The Great Dictator und Casablanca – erinnern vielmehr an das wohl wichtigste künstlerische Zentrum des Antifaschismus im … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 25 | 3. Dezember 2018

Manches war doch anders – Dr. Jenninger

von Herbert Bertsch In seine Wochenend-Ausgabe vom 10./11. November 2018 hatte Neues Deutschland in der Abteilung „Mikroskop“ einen Beitrag von Markus Mohr eingerückt: „Die ‚Jenninger-Rede‘ von 1988 im Gedenktheater der späteren Bundesrepublik“. Darin findet sich dies Zitat, eine Beschreibung des … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 25 | 3. Dezember 2018

Ostgeschichte maßgeschneidert

von Erhard Weinholz Die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland mit Hauptsitz in Bonn hat drei Ableger, und zwar – das will schon etwas heißen – allesamt im Osten: in Berlin den Tränenpalast am Bahnhof Friedrichstraße und das Museum … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 24 | 19. November 2018

Heim und Welt. Ein Alltags-ABC (4)

von Erhard Weinholz Orden und Ehrenzeichen gab es in der DDR zuhauf; zuletzt wurde noch der Ehrentitel Held der DDR kreiert. Marschall der DDR, Held der DDR, das kam mir damals vor wie das Gehabe eines kleinen Fürsten, der Versailles … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 19 | 10. September 2018

Antworten

Markus Söder, statt Hoffnungsträger vielleicht letzter Sargnagel der CSU – Ende August dümpelten die Umfragewerte Ihrer Partei mit Blick auf die demnächst anstehenden Landtagswahlen bei grottigen 35 Prozent. Das gibt Ihrem vollmundigen Wahlkampfslogan „Söder macht’s“ aber schon ein Geschmäckle – … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 19 | 10. September 2018

Der Einstein der DDR

von Dieter Hoffmann „Wenn sich an unserer Akademie auch kein Genie befindet, so haben wir doch ihn als dem Genie am nächsten Kommenden.“ So charakterisierte Jürgen Kuczynski, Praeceptor der DDR-Gesellschaftswissenschaften, bewundernd seinen Akademie-Kollegen, den Physiker Hans-Jürgen Treder. Dies war auch … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 18 | 27. August 2018

Der Stadt- und Landwanderer

von Detlef D. Pries „Wenn ich genug gearbeitet habe, nicht mehr schreiben, nicht einmal mehr lesen mag, dann gehe ich hinaus und durchstreife ein Stück Berlin.“ Erhard Weinholz, 1949 in Brandenburg an der Havel geboren, lebt mit kurzer Unterbrechung seit … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 18 | 27. August 2018

Vor 40 Jahren waren wir plötzlich „ooch dabei“

von Dieter B. Herrmann Kosmonauten, Astronauten, Taikonauten, Spacionauten oder wie immer man sie künftig noch nennen wird, sind eine auf der ganzen Welt beliebte Berufsgruppe. Sie sind wagemutig, hoch gebildet, hartnäckig, diszipliniert und – sehr selten. Letzteres macht sie nur … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 18 | 27. August 2018

Einer vom Bau

von Wolfgang Brauer Wenn große Jubiläen der Zeitgeschichte drohen, sollte man den Kopf einziehen und in Deckung gehen. Die Betonbrocken des Zeitgeistes, sie werden gerne „Aufarbeitung“ und „Gedenkkultur“ genannt, fliegen dann auf kaum zu berechnende Weise durch die Luft. Geschichte … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 16 | 30. Juli 2018

Noch immer voller Emotionen

von Ingeborg Ruthe Wenn Kunst aus DDR-Zeiten gezeigt wird, gibt es jedes Mal heftige Debatten. Aber auch, wenn sie nicht gezeigt wird, ist etwas los. Ausgerechnet Dresdens Kunstsammlungen sind im Ost-West-Bilderstreit spät dran und holten die Werke endlich auch aus … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 13 | 18. Juni 2018

Besuch im Märchenland

von Erhard Weinholz Ab und an unternehme ich kleine oder auch mal größere Ausflüge. Neulich habe ich zum Beispiel wieder einmal die DDR besucht, bei Älteren seit langem schon ein beliebtes Reiseziel. Es war jene DDR, von der sich nur … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 10 | 7. Mai 2018

Abwicklung der Geschichte

von Ronald Friedmann Über die DDR – ihre Geschichte, ihr Ende und ihre Abwicklung – sind inzwischen ungezählte Bücher und Artikel erschienen. Ein riesiger staatlicher Forschungsapparat, aus Steuermitteln großzügig finanziert, hat sich mit zahllosen großen und kleinen Themen befasst und … Weiterlesen


21. Jahrgang | Sonderausgabe | 30. April 2018

Marx in Frankfurt am Main

von Karsten D. Voigt Mit dem Marxismus-Leninismus wurde ich das erste Mal im Alter von 16 Jahren konfrontiert. Längere Texte von Karl Marx begann ich erst fünf Jahre später zu lesen, zu analysieren und zu diskutieren. Ende der 50er war … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 9 | 23. April 2018

„Leben mit der Bombe“

von Wolfgang Kubiczek Nach der Besprechung des Buches „Leben mit der Bombe. Atomwaffen in Deutschland“ durch Wolfgang Kubiczek in der Ausgabe 3/2018 erreichte uns folgende Zuschrift des Autors Werner Sonne: „Wenn Sie mir […] eine Anmerkung gestatten, dann würde ich … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 8 | 9. April 2018

„Die Staatsmacht, die sich selbst abschaffte“

von Manfred Orlick Kennen Sie noch Herbert Schirmer, Sybille Reider oder Peter Pollack? Wahrscheinlich nicht. Bei den Namen Rainer Eppelmann, Peter-Michael Diestel, Sabine Bergmann-Pohl oder gar Lothar de Maizière … macht es dann sicher klick. Ja, alles Mitglieder der letzten … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 7 | 26. März 2018

Altersschwächen

von Erhard Weinholz Zu DDR-Zeiten war ich hin und wieder beim Herausgeber und Übersetzer Norbert Randow zu Gast. Zwanzig Jahre älter als ich, hat er mir im Gespräch mancherlei vermittelt. Zum Beispiel habe ich erst dank seiner Hilfe begriffen, was … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 4 | 12. Febuar 2018

Ein Funktionärsleben – oder: Memoiren eines Hardliners

von Alfons Markuske Ermattende 545 Textseiten zu bewältigen hat, wer auch noch die letzte Fußnote von Hartmut Königs ungewöhnlich begegnungs- und reiseintensivem Funktionärsleben in FDJ (bis zum Zentralratssekretär erst für Internationale Beziehungen, dann für Kultur) und SED (stellvertretender Kulturminister) bis … Weiterlesen


21. Jahrgang | Nummer 3 | 29. Januar 2018

Ein abgeschlossenes Sammelgebiet: die DEFA

von Heinz W. Konrad Ein Übermaß an ganz großer Filmkunst haben die Studios der DEFA wohl nicht hervorgebracht, mag sein. Eine dümmliche Arroganz, mit der – jedenfalls einst – ein Volker Schlöndorff über sie geurteilt hat, hat die Kino-Produktion der … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 24 | 20. November 2017

Verlässliche Chronisten

von F.-B. Habel Keine Theatergattung steht so eng zwischen Kunst und Politik wie das Kabarett. Leicht kann man zerquetscht werden. Ein Blick zurück kann da manche Geschichtsstunde ersetzen, zumal wenn es sich um das Kabarett in der DDR handelt. Hier … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 24 | 20. November 2017

Berggipfel und Lebenstiefen

von Heinz Jakubowski Jahrelang haben Martin und seine Kletterfreunde, die ihn Jodl nennen, weil er mit einschlägigem Jodel-Jubel den Erfolg seine Gipfelstürme in der Sächsischen Schweiz zu feiern pflegt, von noch größeren, ihnen aber verwehrten Herausforderungen am Felsen geträumt; die … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 24 | 20. November 2017

Die Wege der Dinge

von Erhard Weinholz Letztes Jahr zu Ostern sind meine Freundin B. und ich von Berlin in die Prignitz gefahren, die Nordwestecke der Mark, und zwar nach Perleberg, wo wir uns die hochberühmte Wunderblutkirche anschauen wollten. Unterwegs fiel mir ein, dass … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 22 | 23. Oktober 2017

Reclam Leipzig – eine Verlagsgeschichte

von Leo Piotracha „An den Grenzen des Möglichen“ ist der Titel des Buches, das – herausgegeben von Ingrid Sonntag – nahezu 50 Autoren auf über 500 Seiten Auskunft über „Reclam Leipzig 1945–1991“ geben lässt. Wolfgang Thierse sieht in seinem Vorwort … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 20 | 25. September 2017

Eine späte Entdeckung

von Jens Langer „Warum sie sich nun 1954 den Stil von 1945 nicht abgewöhnen wollen?“ So fragt der Protagonist in Rolf Gerlachs Tagebuchroman „Eselsbrücke“ angesichts von DDR-Führungskadern, um sie anschließend als „Kampflieder singende Trainingsanzüge“ zu persiflieren. Das Buch ist 1984 … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 20 | 25. September 2017

Eine andere DDR

von Erhard Weinholz Wir schließen jetzt die Augen, sind ganz ruhig und entspannt und sagen leise: DDR. Ruhig weiteratmen. DDR … Was kommt uns dabei in den Sinn? Stasi natürlich. Mauer. Stacheldraht. Auch mal seufzen, wem so ist, mal richtig seufzen. … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 20 | 25. September 2017

Mein Dörfchen

von Peter Hacks Mein Dörfchen, das heißt DDR, Hier kennt jeder jeden. Wenn Sie in Rostock flüstern, Herr, Hört Leipzig, was Sie reden. Das Mädchen, das zu lieben lohnt, Kennt auch Ihr Freund genauer. Es gibt nichts Neues unterm Mond, … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 16 | 31. Juli 2017

Antworten

Angela Merkel, (wahrscheinlich auch schon wieder die nächste) Bundeskanzlerin – Es gibt ja Kritikaster, die Ihnen nachsagen, dass Ihnen bestimmte Dinge zu bestimmten Zeiten schlicht am Allerwertesten vorbeigingen. Etwa die Menschenrechte, wenn gerade wieder ein Spitzengespräch mit dem Oberchinesen anstehe. … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 16 | 31. Juli 2017

Bitterfelder Bilderrätsel

von Erhard Weinholz Chemie, man weiß es, bringt Brot, Wohlstand und Schönheit. Also wurde vor beinahe sechzig Jahren im mitteldeutschen Leuna als Perspektivplan für die DDR-Wirtschaft das Chemieprogramm verkündet. Erheblich ausbauen wollte man unter anderem das Elektrochemische Kombinat Bitterfeld (EKB), … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 16 | 31. Juli 2017

Querbeet 100

von Reinhard Wengierek Meine Fundstücke im Kunstgestrüpp: Diesmal ein Zwergstaat, der Großkrach macht, und ein genialer Sprechsteller mit seiner Lebensweisheit „zwischen A und O“… *** Eine uraltlinke Utopie: Die schlaue Köchin macht den Staat; ab sofort wird „von unten“ regiert. … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 11 | 22. Mai 2017

Comrade, where are you today?

von Werner Krumbein Genosse, wo bist du heute? Diese Frage stellte sich nach über 20 Jahren eine noch junge finnische Frau, die inzwischen als Filmemacherin in Berlin lebt. Sie fragte sich, was aus denen geworden ist, wo und wie sie … Weiterlesen


Verunglückte Fallbeschreibungen

von Frank-Rainer Schurich Wer das Buch gelesen aus der Hand legt, fragt sich, ob das die neue Art ist, authentische Kriminalfälle aus der DDR aufzuschreiben. Es ist ein bisschen wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde, von Robert Louis Stevenson in … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 6 | 13. März 2017

„Kein leichtes Land…“ Ein Äthiopien-Tagebuch

von Wolfgang Brauer Seit Ende 1976 entwickelte sich die Zusammenarbeit zwischen der DDR und Äthiopien intensiv. Man versuchte alles, um dessen afrikanischen Sozialismus-Versuch zum Erfolg zu verhelfen. Das Land wurde wichtig auch für den Einsatz von FDJ-Freundschaftsbrigaden. Im September 1987 … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 6 | 13. März 2017

Verordnete Gleichberechtigung?

von Rosi Blaschke Bei einer Debatte kürzlich im Freundeskreis sagte Jaqueline, 51, sehr energisch: „Ich lass’ mir mein Selbstbewusstsein, das ich mir zu DDR-Zeiten erarbeitet habe, nicht nehmen, von niemandem.“ Sie hat selbstbestimmt einen Beruf erlernt, eine Familie gegründet, stets … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 4 | 13. Februar 2017

Nachdenken unterwegs

von Erhard Weinholz Zu Weihnachten wollte ich einmal etwas Besonderes auf dem Teller haben. Die Restaurants waren mir jedoch zu teuer, selber zu kochen hatte ich wenig Lust. Am Imbiss im Kaufpark draußen in Eiche aber gab es gebratene Enten … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 4 | 13. Februar 2017

Die Kraft des Erinnerns

von Erik Baron Der entscheidende Satz in Kathrin Schmidts neuem Roman „Kapoks Schwestern“ steht gleich auf den ersten Seiten: „Die Zeit ist eine Dampframme, der nichts widersteht.“ Da ist sie wieder, die alte Fettvettel Zeit aus „Seebachs schwarze Katzen“, nunmehr … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 3 | 30. Januar 2017

Eisernes Band, 1982 – 1985

von Heino Bosselmann Ich verdanke den Grenztruppen der DDR zunächst die wichtige Grunderfahrung immens eingeschränkter Freiheit – weit hinaus über die sonstigen Erfahrungen damit, die ich als Hineingeborener ja eher unbewusst erlebte. Das eiserne Band der totalen Herrschaft, von dem … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 2 | 16. Januar 2017

Vom Saulus zum Paulus

von Johnny Norden Am 26. Oktober 1953 betrat Friedrich Paulus nach zehnjähriger Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion wieder deutschen Boden. Als er den aus Moskau kommenden Zug verließ, wurde er auf dem Bahnsteig von seinem ehemaligen Adjutanten Wilhelm Adam mit den … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 2 | 16. Januar 2017

Bemerkungen

Die Namenspatronin der Sibylle Sie gab einem der interessantesten Print-Erzeugnisse der DDR ihren Namen, der sechsmal im Jahr erschienenen Modezeitschrift Sibylle. Trotz beträchtlicher Auflagenhöhe (200.000 Exemplare wurden regelmäßig gedruckt) war die Zeitschrift ebenso wie Das Magazin „Bückware“. Die Rede ist … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 2 | 16. Januar 2017

Rekonstruktion

von Erhard Weinholz Vor vielen Jahren, als ich noch in Berlins Schwedter Straße wohnte, kam einmal Erich Honecker in unsere Gegend. Hätte er, so dachte ich hinterher, nicht auch bei uns reinschauen können? „Erich Honecker bei den Armen und Entrechteten“, … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 1 | 2. Januar 2017

„Ausharren im Paradies“

von Thaddäus Faber Nachdem Uwe Tellkamps „Der Turm“ 2008 bei Suhrkamp erschienen war, avancierte dieser Trumm bei der Kritik und in den Medien rasch zu dem Wenderoman. Zum, wie Christoph Dieckmann zeitnah ironisierte, „künftigen National-Klassiker“ – das Buch ein „Schrein … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 1 | 2. Januar 2017

Globalisierung neu denken

von Jens Langer Ausgerechnet 1989 reichte Christoph Körner, Autor des vorzustellenden Buches, seine Dissertation bei der Universität Leipzig ein. „Not und Notwendigkeit der politischen Predigt. Erwägungen zu einem homiletischen Problem“ lautete das Thema. Diesem ist er treu geblieben und weitet … Weiterlesen


20. Jahrgang | Nummer 1 | 2. Januar 2017

Widersprüchliche Erfahrungen oder Vom Drang Zeugnis ablegen zu müssen

von Karin Schmidt-Feister „Wirklich, wir finden uns nicht wieder so, wie wir dachten und fühlten und heute denken und fühlen, da wir viel dazugelernt und das Urteil der Geschichte gründlich bedacht haben. ,in fünfzig jahren werden die archäologen nach uns … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 25 | 5. Dezember 2016

Der Cembalist als Intendant – Gedenken an Hans Pischner

von Friedrich Dieckmann Hans Pischners Leben umspannte die ganze deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts und reichte noch weit hinein in das einundzwanzigste. Er stammte aus Breslau, geboren 1914 an der Schwelle des Ersten Weltkriegs in einer Familie, in der er … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 24 | 21. November 2016

„Urteil braucht Sachkunde“

von Ingemarie Frost Ein mit mir immer noch verbundener ehemaliger Schüler schickte mir das Buch „Abitur im Sozialismus – Schülernotizen 1963 – 1967“ von Werner Müller, 2016 erschienen. Was für eine freudige Überraschung war der Inhalt. Da bemühte ein Zeitzeuge … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 22 | 24. Oktober 2016

Bemerkungen

Blutige Schuhe Der Markenname „Salamander“ ist in Deutschland ein Mythos. „Salamander“-Schuhe – obwohl schon lange nicht mehr hierzulande produziert – gelten noch immer als besonders hinsichtlich ihrer Qualität. Die Berliner Germanistin Vera Friedländer hat eine besondere Beziehung zu dieser Firma. … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 21 | 10. Oktober 2016

Ardenne kein Akademik – war das gerecht?

von Dieter B. Herrmann Wer in der Sowjetunion als Wissenschaftler zur Elite zählte, war „Akademik“ – Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Und jeder wusste, das war der höchste nationale Ritterschlag für Wissenschaftler. Akademiks gehörten einem traditionsreichen Kreis von gelehrten Personen … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 17 | 15. August 2016

Die Wut und die Angst: Vor sechzig Jahren starb Bertolt Brecht

von Reinhard Wengierek Zum Todestag von Bertolt Brecht am 16. August 1956 – dazu ist eigentlich längst schon alles geschrieben. Aber es gibt da diesen mir unvergesslichen Film „Abschied“ von Jan Schütte und Klaus Pohl (Kamera: Edward Klosinski). Ich sah … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 17 | 15. August 2016

Da sind wir wieder…

von Jörn Schütrumpf Während auf britische Städte deutsche Bomben fielen, stritten am Boden Emigranten aus dem Land der Bomber über den Charakter der Naziherrschaft. Sahen die einen im deutschen Volk das erste Opfer der Nazis und halluzinierten einen Widerstand, den … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 15 | 18. Juli 2016

Das Waisenkind der Roten Kapelle

von Hannes Herbst Persönlich kennengelernt habe ich Hans Voelkner in den 1980er Jahren am damaligen Institut für Internationale Politik und Wirtschaft der DDR (IPW) in Berlin, wenn auch nur flüchtig. Er war ein bescheiden und sehr zurückgenommen in Erscheinung tretender … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 15 | 18. Juli 2016

1983

von Heino Bosselmann Manches an jenem Jahr mutete utopisch an. Es gab die erste probeweise eingeführte Tempo-30-Zone, den ersten Personal-Computer von IBM, sogar das erste, noch 800 Gramm schwere Handy Motorola DynaTAC 8000X. Alles im Westen, klar. Die Tempolimitierung reizte … Weiterlesen


19. Jahrgang | Sonderausgabe | 11. Juli 2016

Aus dem Nähkästchen

von Hans-Peter Götz Ich habe kein Problem damit, wenn jemand seine in der Familie ansonsten praktisch nicht gepflegten oder auch mehr oder weniger versteckten jüdischen Wurzeln entdeckt, sich schließlich so völlig mit diesen identifiziert, dass er seinen amtlichen Vornamen Hans … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 10 | 9. Mai 2016

Interzonentransit: Fernverkehrsstraße 5

von Heino Bosselmann Hamburg-Berlin: Die Fernverkehrsstraße 5 verband bis zum Bau der A 24 Hamburg mit Westberlin. Hier fuhr der Bundesbürger durchs künftige Beitrittsgebiet und an den Eingeborenen vorbei. Durch meine Kindheit und Jugend verlief eine Straße, die mehr als andere … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 8 | 11. April 2016

Ostdeutsche Eliten im Wandel

von Wolfgang Kubiczek Wie steht es um die ostdeutschen Eliten mehr als 25 Jahre nach der Wiedervereinigung? Zunächst: Im Selbstverständnis der DDR gab es keine Unterteilung der Gesellschaft in Kategorien wie Elite, Masse oder Unterschicht. Hier galt die Elitetheorie als … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 7 | 28. März 2016

Bemerkungen

Diesem und jenem ins Stammbuch Es kann die Ehre dieser Welt, Dir keine Ehre geben; Was dich in Wahrheit hebt und hält, Muß in dir selber leben. Wennʼs deinem Innersten gebricht an echten Stolzes Stütze, Ob dann die Welt Dir … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 3 | 1. Februar 2016

Manches war doch anders:
Spätfolgen auf dem „Weg nach Westen“

von Herbert Bertsch Klugen Leuten ziemt es, zunächst das Ende eines Unternehmens ins Auge zu fassen und es erst dann also ins Werk zu setzen. Aesop „Nächstes Jahr spricht sie arabisch, und die Untertitel sind deutsch“ weissagte Vera Lengsfeld auf … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 2 | 18. Januar 2016

Bemerkungen

Rascher Abschied 2016 – verdammt noch mal, wieso denn das? Eben hatten wir doch noch das gute alte 2015, bekannt aus Funk und Fernsehen und beliebt bei jedermann! Ich bin durchaus kein Freund des Immergleichen, aber es wäre doch gut … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 2 | 18. Januar 2016

Erinnern an die Schauspielerin Erika Pelikowsky

von Peter Liebers Mit ihrem leichten Wiener Sing-Sang in der Stimme brachte die österreichische Schauspielerin Erika Pelikowsky in den Anfang der 1950er Jahre auf Ost-Berliner Bühnen eher proletarisch-revolutionär geprägten Ton etwas ein, was dem Deutschen Theater (DT) so kurz nach … Weiterlesen


19. Jahrgang | Nummer 1 | 4. Januar 2016

Die dritte Dimension oder Das Geheimnis des Würfels

von Erik Baron Wieder wird ein Vater zu Grabe getragen. Otto Ulitz, Mathematikprofessor und Wirtschaftskoryphäe unter Ulbricht, in den 1980er Jahren ins Abseits gestellt und nun in Einsamkeit gestorben. Die Reihen lichten sich, allmählich stirbt sie aus, jene Vätergeneration, die … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 25 | 7. Dezember 2015

Bemerkungen

Das Schweigen der Indonesier Das hunderttausendfache Morden in Indonesien 1965/1966 (es gibt keine genauen Zahlen, zwischen 500.000 und drei Millionen liegen die Annahmen) fand in den letzten Jahrzehnten wenig Aufmerksamkeit; die vielen Opfer fanden nicht wie die Pol Pots in … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 25 | 7. Dezember 2015

Film ab

von Clemens Fischer William Genrikowitsch Fischer, seit 1919 britischer Staatsbürger, der als Funker des sowjetischen Geheimdienstes schon in den 1930er Jahren Informationen der legendären Cambridge Five um Kim Philby nach Moskau übermittelt hatte, wurde unter seinem Alias Rudolf Abel einer … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 24 | 23. November 2015

Geschichte und Geschichten vom Berliner Fernsehturm

von Renate Drommer Sechs Meter pro Sekunde die Geschwindigkeit, 40 Sekunden lang schwebt der Fahrstuhl hinauf in 203 Meter Höhe zur Aussichtsplattform mit dem grandiosen Blick über Berlin. Die Schlange der Schaulustigen reißt nicht ab, 1,2 Millionen Besucher aus 86 … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 23 | 9. November 2015

Zeit, mal wieder aufzustehen?

von Ina Raki Ob hoffnungs- oder angstvoll – viele Menschen in Deutschland vermuten, dass wir vor einem gesellschaftlichen Umbruch stehen. So viel Unzufriedenheit und Unsicherheit. So viel Kontrast zwischen Meinungen. So viel Ängste, deren Gründe man nicht benennen kann. Doch … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 21 | 12. Oktober 2015

Alles mal anstellen!

von Heino Bosselmann Montags gab es Eintopf, also Kohl-, Bohnen-, Linsen-, Gemüseeintopf, oder einfach Brühreis, dafür aber Schokopudding mit Vanille-Soße oder umgekehrt, dienstags Nudeln mit Tomatensoße und Jägerschnitzel, einer panierten und gebratenen Scheibe Jagdwurst, als Nachtisch Gurkensalat. Mittwochs Fisch mit … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 20 | 28. September 2015

Manches war doch anders:
Lebenslüge „Bruderbund“

von Hannes Herbst We have no permanent allies, we have no permanent enemies, we only have permanent interests. Henry John Temple, Viscount Lord Palmerston Die häufige, nachgerade rituelle Beschwörung der unverbrüchlichen Freundschaft zur Sowjetunion und des Bruderbundes zwischen SED und … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 16 | 3. August 2015

Bemerkungen

Die Troika … … steht in der russischen Sprache und anderswo für Vieles. Sie ist ein Gespann mit drei Pferden, stand in ihrer Verkleinerungsform „trjoschka“ für ein „3-Rubel-Scheinchen“ der Sowjetzeit, benennt aber auch eine Schweizer Wodka-Marke und war in der … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 15 | 20. Juli 2015

Film ab

von Clemens Fischer Noch während des mörderischen Korea-Krieges (1950 – 1953), in dem vier Millionen Menschen, ganz überwiegend Koreaner und Chinesen, den Tod fanden, kamen die ersten nordkoreanischen Studenten in die DDR. Weitere folgten, über 90 Prozent davon Männer. Sie … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 14 | 6. Juli 2015

Lebe wohl, Genosse Bredel!

von Annette Riemer Nicht nur Willi Bredel, eine ganze Generation linker Schriftsteller verschwindet aus dem öffentlichen Bewusstsein. Eine Spurensuche aus aktuellem Anlass. * Das Ende der Willi-Bredel-Straße in Halle (Saale) kam mit dem Hochwasser im Sommer 2013. Nachdem das Nachwuchszentrum … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 13 | 22. Juni 2015

Völkerrecht konkret

von Hubert Thielicke Am 31. August 1990 schlossen die BRD und die DDR den Vertrag über die Herstellung der Einheit Deutschlands (Einigungsvertrag); kurz darauf folgte der Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland (Zwei-plus-Vier-Vertrag). Einige Tage später war … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 12 | 8. Juni 2015

Klub der toten Dichter

von Heino Bosselmann Nach einem Jahr EOS-Internat hatte ich am Ende der neunten Klasse kein Heimweh mehr. Sommer! Das Wehrkunde-Ausbildungslager war gerade vorbei, und ich fuhr mit dem Rad zu einer Klassenféte über Land. Vorher hatte ich in der „Volksbuchhandlung“ … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 12 | 8. Juni 2015

Erinnern: Tänzeln über ein Minenfeld

von Margit van Ham So allmählich öffnen sich jetzt wieder die medialen Schleusentore der Erinnerung an die untergegangene DDR. Anlässlich des 25. Jahrestages der deutschen Einheit wird den Ostdeutschen nun wieder – in bevorzugt schwarz-weißen Konturen – ihr Leben erklärt. … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 9 | 27. April 2015

Die Trompete als Tauchsieder – oder: Satchmo in der DDR

von Martin Grobe „Willkommen in der DDR, lieber Louis Armstrong, willkommen nicht nur im Namen der glücklichen 18.000 Berliner, die eine Karte für eines der sechs Konzerte im Friedrichstadtpalast besitzen, sondern auch im Namen aller, die Satchmo als den ‚König … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 9 | 27. April 2015

„Wie verzaubert ich bin …“

von Manfred Orlick In meinem Bücherschrank gibt es ein gesondertes Fach für Lyrik. Unter den meist schmalen Buchrücken fällt sofort ein doppeltes Exemplar auf. Ein Versehen? Nein, keine Vergesslichkeit. Die beiden Reclam-Bändchen „Musik auf dem Wasser“ mit Gedichten von Sarah … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 9 | 27. April 2015

Jahrgang 1964

von Heino Bosselmann Der Jahrgang 1964 ist im Westen wie Osten Deutschlands der stärkste. Quantitativ, versteht sich. 1.357.304 Lebendgeborene. 2002 waren es nur halb so viel! Wir saßen in vollen Klassen und legten Anfang der Achtziger unser Abitur ab. Dreißig … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 9 | 27. April 2015

Ein weißer Fleck, der nicht verschwinden will

von Siegfried Suckut Kaum ein Kapitel jüngerer deutscher Vergangenheit ist mittlerweile so gut erforscht und dokumentiert wie die Geschichte der DDR. Dennoch sind weiße Flecken geblieben, die sich auch durch hartnäckige Recherche nicht beseitigen lassen. Aufklärung erhofften sich historisch Interessierte … Weiterlesen


18. Jahrgang | Sonderausgabe | 20. April 2015

Vorm Glockengeläut

von Erhard Crome Gerade hatte ich, im Zusammenhang mit Diskussionen um die neu-deutsche Vereinigung, deren Vollzug sich bald zum 25. Male jährt, den schmalen Band von Günter Grass mit seinen Reden aus jener fernen Zeit zur Hand genommen, als die … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 8 | 13. April 2015

Zivilcourage und Eigensinn. Der Dichter Stephan Hermlin

von Peter Liebers „Junge Dichter, die gelesen werden wollen, senden ihre bisher unbekannten und unveröffentlichten Arbeiten an die Deutsche Akademie der Künste zu Berlin.“ Diese für eine Akademie merkwürdig anmutende Einladung im Herbst 1962 hatte der anspruchsvollste Dichter des Landes … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 7 | 30. März 2015

Kirchenschiff, Kirchenwrack

von Heino Bosselmann Zu den besonders tragischen Wendeverlierern gehören die ostdeutschen evangelischen Pfarrer, die der 89er Bürgerbewegung einst Raum und Stimme liehen. Durchaus als politische Helden! Einerseits mag es eine Art Auszeichnung sein, wenn einer von ihnen, der Rostocker Pastor … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 6 | 16. März 2015

Manches war doch anders. Oder auch nicht:
Zum Spiegel-Manifest von 1978

von Gabriele Muthesius Das Jahr 1978 begann im deutsch-deutschen Verhältnis mit einem Paukenschlag: In seinen Ausgaben 1 und 2 veröffentlichte der Spiegel das Manifest eines Bundes Demokratischer Kommunisten Deutschlands (BDKD), der angeblich illegal in der DDR existierte. Man hatte zur … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 5 | 2. März 2015

Mutprobe. Die Vereinigte Linke und der 18. März 1990

von Erhard Weinholz Einige Tage vor der Volkskammerwahl vom 18. März 1990 erreichte uns im Berliner Büro der Initiative für eine vereinigte Linke (VL) eine Ansichtskarte aus Dresden. Absender war ein vom Kurs seiner neuen Führung enttäuschter Funktionär der vormaligen … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 5 | 2. März 2015

Untergänge

von Heino Bosselmann Zu den einprägsamsten Erlebnissen einer Biographie mag es gehören, erlebt zu haben, wie ein Staat untergeht, der eben noch als fester Bau alles Gesellschaftlichen galt. Deutschland bot dafür im 20. Jahrhundert viermal das Terrain: Jeweils abrupt endeten im … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 4 | 16. Februar 2015

Geschichte mit Geschichten

von Herbert Bertsch Mit veränderten Gegebenheiten ändern sich auch „historische Wahrheiten“; womit nicht an Sinn und Nutzen historischer Wissenschaft(en) überhaupt gezweifelt wird, wohl aber am Gehalt der wesentlichen Basis, dem „Dokument“. Dabei ist Dokument nicht als technisches Produkt von „Schwarz … Weiterlesen


18. Jahrgang | Nummer 2 | 19. Januar 2015

Leben nach dem „Prinzip Links“

von Mario Keßler, New York Der Historiker Hermann Weber prägte zwei Generationen lang die westdeutsche, schließlich auch die gesamtdeutsche Forschung zur Geschichte des deutschen Kommunismus und der DDR. Das Interesse an der Arbeiterbewegung war sozusagen erblich: Der 1928 in Mannheim … Weiterlesen


18. Jahrgang | Sonderausgabe | 9. Januar 2015

Sozialismus ohne Vierfruchtmarmelade

von Uwe Steimle Die Anfrage vom Blättchen, ob ich Lust hätte, „mit einem Beitrag unsere Sonderausgabe zum 125. Geburtstag von Kurt Tucholsky zu bereichern“, schmeichelte mir, ich gestehe es: Kurt Tucholsky – unübertroffener Meister des treffsicheren Angriffs mit dem dialektischen … Weiterlesen


18. Jahrgang | Sonderausgabe | 9. Januar 2015

„Hier bin ich Mensch, hier greif ich ein.
Was Schriftsteller bewirken können.“

von Daniela Dahn Geist und Macht – ein oft und immer wieder kontrovers diskutiertes Thema. Lässt sich schreibend auf Politik und Gesellschaft Einfluss nehmen? Wenn es dabei um die Wirkung von Büchern geht, dann sollten eigentlich Leser darüber befinden. Denn … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 26 | 22. Dezember 2014

„Hungrig im Herzen bleiben“

Im Gespräch mit – Uwe Steimle Wenn jemand dumm geboren wird, da kann er nichts dafür. Aber wenn er auch noch dumm stirbt, dann muss er ganz schön blöde sein. Uwe Steimle Lieber Herr Steimle, wir halten es am besten … Weiterlesen


17. Jahrgang | Sonderausgabe | 15. Dezember 2014

„So haben wir gelebt“

von Manfred Orlick Seit Jahren ist die Fotografie der DDR fester Bestandteil des Verlagsprogrammes des Leipziger Lehmstedt Verlages. Einige Bildbände mit wichtigen Vertretern der DDR-Fotografie sind hier bereits erschienen, nun zwei repräsentative Bände, die die ungeschminkte Realität im Arbeiter- und … Weiterlesen


17. Jahrgang | Sonderausgabe | 15. Dezember 2014

Bischofferode war überall

von Erik Baron In seiner Erzählung „Die hellen Haufen“ fiktionalisiert Volker Braun den Hungerstreik der Bischofferöder Kalikumpel von 1992 zu einem die Massen mitreißenden Aufstand. Doch diesen Aufstand hat es in der Realität nicht gegeben, wenngleich es die hungerstreikenden Kumpel … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 25 | 8. Dezember 2014

Die DDR, von Westen aus betrachtet

von Bernhard Mankwald Die einfachen Leute sprachen von der „Ostzone“, und die Politiker des Staates, der in den westlichen Besatzungszonen nicht zuletzt zu dem Zweck gegründet worden war, recht bald ein Dutzend Divisionen für das westliche Militärbündnis zu stellen, gaben … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 23 | 10. November 2014

Die Politik der „Filzlatschen“ und Egon Bahr

von Hans-Dieter Schütt Egon Bahr. Der Freund. Gaus’ wirklich tiefempfundener Freund. Der am prägnantesten den ostpolitischen Strang verkörperte. Wandel durch Annäherung? In den propagandistischen Küchen der DDR nannte man das eine sozialdemokratische „Aggression auf Filzlatschen“. Das war das Frostvokabular, das … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 23 | 10. November 2014

Von Jena in die Welt

von Peter Liebers Er verstehe sich als „Kind der späten DDR“, sagt Thomas Oberender am Konferenztisch in seinem Intendantenbüro des Hauses der Berliner Festspiele in Wilmersdorf. Der 1966 geborene Sohn einer Psychologin und eines Tierarztes hat im thüringischen Jena „eine … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 23 | 10. November 2014

Waffen. Nachrichten aus der Debattiermaschine (XXIX)

von Eckhard Mieder Es gibt nicht einen Grund zu glauben, Waffengeschäfte seien andere Geschäfte als alle anderen Geschäfte. Sie mögen einen Geruch haben. Den nach Stahl, Öl, Lappen, Transportkisten und nach einer gewissen moralischen Fragwürdigkeit. Aber Schokolade riecht auch und … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 23 | 10. November 2014

Anmut sparet nicht noch Mühe …

von Heino Bosselmann So begann die Kinderhymne von Brecht und Eisler, die mancher Illusionist der kurzlebigen und vermeintlich bürgerbewegten Nachwende-DDR gern als richtige, eigentliche Staats-Hymne zugewiesen hätte. Aber das Land war da schon nicht mehr als ein Beitrittsgebiet, eine Konkursmasse, … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 21 | 13. Oktober 2014

The Day After oder: Wie Bodo Ramelow die Mauer baute

von Ulrich Gellermann Mehr als 100 Millionen Zuschauer haben ihn in den 80er Jahren gesehen: Den Film „The Day After“ über den entsetzlichen Tag nach dem Einsatz von Atomwaffen als Folge der Block-Konfrontation, als Folge des Kalten Krieges, der fast … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 20 | 29. September 2014

Waldlauf – Bewegung mit Bäumen

von Heino Bosselmann Es geht nichts über gut eingelaufene Sportschuhe, und ich trage sie so lange wie möglich, bis sie dann völlig zerfleddert sind. Werfe ich sie endlich in die Tonne, denke ich: Wieder zwei hin. Was wäre das für … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 20 | 29. September 2014

Siegerblick. Eine Ausstellungskritik

von Erhard Weinholz „Sag mal, Opa, wie wars’n eigentlich inner Dee… Dee… Ärr?“ Ja, wie war’s? Der promovierte Philosoph, Mitte Sechzig inzwischen, kommt wieder mal ins Grübeln. Er hat viel mitgemacht bis zum Herbst ’89, mitgemacht in diesem wie in … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 16 | 4. August 2014

Blick zurück – nach vorn

von Andreas Dahms Eigentlich bin ich todmüde. Es ist Montag, der 14.Juli 2014, ein Tag nach dem erfolgreichen Finale der Fußball WM. Die Nacht war kurz, drei Stunden Schlaf, Kopfschmerzen und Aspirin sind an der Tagesordnung. Ich nehme das Fahrrad, … Weiterlesen


17. Jahrgang | Sonderausgabe | 28. Juli 2014

Mord und Totschlag in der DDR

von Frank-Rainer Schurich Ingo Wirth und Remo Kroll haben in ihrer „Schriftenreihe Polizei. Studien zur Geschichte der Verbrechensbekämpfung“ nicht nur einen dritten Band herausgebracht, sie haben ihn auch gleich selbst geschrieben. Entstanden ist eine erstklassige, informative und mit Akribie erarbeitete … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 13 | 23. Juni 2014

Die Entschädigung von „asozialen“ Opfern des Nationalsozialismus nach 1945

von Robert Sommer Der Nationalsozialismus wird immer wieder als zivilisatorischer Bruch beschrieben. Der Umgang mit Menschen, die als „asozial“ definiert werden, zeigt interessante Kontinuitäten, die eine solche These widerlegen. Ein wichtiges staatliches Instrument der Disziplinierung von Menschen in europäischen Industrienationen, … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 9 | 28. April 2014

Jetzt reden sie

von Heerke Hummel „… na endlich“, möchte man hinzufügen, „nach einem Vierteljahrhundert!“ Sie, das sind Generaldirektoren von Industriekombinaten und andere hochrangige Wirtschaftsfunktionäre der DDR. Auf einer Tagung mit dem Titel „Krise und Utopie. Was heute aus der DDR-Planwirtschaft gelernt werden … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 6 | 17. März 2014

Helga M. Novak „Im Schwanenhals“

von Erik Baron Vogel federlos hockt in der Ecke seines Käfigs und sinnt wehmütig über seine gescheiterten Flugversuche als Ikarus nach. Doch die Flügel wurden ihm, wie so vielen, gestutzt. Zurück bleibt die Erkenntnis: frei sein heißt ab jetzt alleine … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 3 | 3. Februar 2014

Paradigmenwechsel?

von Korff Die Berliner Morgenpost und andere Medien auch machten sich schon im Dezember Gedanken und unterbreiteten Vorschläge, wie Monika Grütters, die neu bestallte Kulturstaatsministerin, ihre rund eine Milliarde Euro per anno verwenden sollte. Die Mopo verwies dabei auf Festlegungen … Weiterlesen


17. Jahrgang | Nummer 1 | 6. Januar 2014

Bemerkungen

Fliegende Balkanier Kaum war „Wir werden die Willkommens- und Anerkennungskultur in unserem Land stärken“ auf Seite 106 des Regierungsprogramms der GroKo zu lesen, da schallte es aus München ebenso willkommenskulturell wie einladend: „Wer betrügt, der fliegt!“ Dass sich die Bayern … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 25 | 9. Dezember 2013

Umgehen mit der Vergangenheit

von Peter Liebers Wie ein Wunder muss es 1996 auf Christa und Gerhard Wolf gewirkt haben, als sie eine Aufführung der Erzählung „Medea“ in Lissabon auf der Bühne eines Kinos auf Portugiesisch erlebt haben. „Zwar konnten Christa und ich nur … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 25 | 9. Dezember 2013

Kalaschnikow und Blümchenmuster

von Wolfgang Brauer In der Kulturbrauerei an der Berliner Knaackstraße, das ist im ehemaligen „Szenebezirk“ Prenzlauer Berg – genau da, wo im Sommer um 22.00 Uhr die Außentische der Lokale nicht mehr bedient werden, wegen der Lärmschutzordnung – kann man … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 24 | 25. November 2013

Antworten

Eric Hobsbawm, Unverbesserlicher, leider schon Verschiedener – Im Vorwort Ihrer 2002 erschienenen Autobiographie „Gefährliche Zeiten. Ein Leben im 20. Jahrhundert“ – by the way: eines der faszinierendsten, das Literatur geworden ist, – sprechen Sie von sich als dem „Fall eines … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 23 | 11. November 2013

Geschichten zum Heulen und Wege ins Leben

von Burga Kalinowski Marina sieht wie immer schick aus. Bei dem Lied „Wahre Freundschaft“ weint und lächelt sie zugleich. So ist sie nun mal. „Ich bin ein Stehaufmännchen“, sagt sie, und hofft, dass ihr Sohn seinen Weg findet. Claudia wippt … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 22 | 28. Oktober 2013

Merkel im Zenit? – Geschichten aus der Merkelei (III)

von Erhard Crome Journalisten schreiben oft schneller, als sie denken. Deshalb lautet ja auch ein alter Satz aus der Welt der Printmedien: Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern. Gilt das auch für Bücher? In diesem Jahr 2013 … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 19 | 16. September 2013

Wir verabscheuen uns mit Respekt

von Erik Baron Wir verabscheuen uns mit Respekt. Mit großem Respekt, keine Frage – auf diesen Nenner brachte Heiner Müller 1990 das ambivalente Verhältnis der beiden Antipoden der DDR-Dramatik, Hacks und Müller. Was der eine geschichts-pessimistisch in Tragödien fasste, formulierte … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 19 | 16. September 2013

Beschreibung eines Untergangs

von Brigitte Zimmermann Für die Beschreibung eines Untergangs ist Christel Bergers zweibändiges Buch über die Akademie der Künste der DDR und darin speziell die Sektion Dichtung und Sprachpflege eine recht unterhaltsame Sache. Das überrascht doppelt, denn es geht zudem um … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 16 | 5. August 2013

„Erst mit den Niederlagen stimmt die Biografie“

von Ulrich Kaufmann Unter dem Titel „Nicht ohne Utopie“ ist aus Anlass des 87.Geburtstages von Herrmann Kant, am 14. Juni 2013, im Bonner Bouvier-Verlag eine analytische Biografie erschienen. Geschrieben hat sie die ehemalige Dozentin Linde Salber, die durch Lebensdarstellungen über … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 16 | 5. August 2013

Feindbild-Produktion unter wissenschaftlichem Deckmantel

von Waldemar Landsberger Im Jahr 2009 hat Matthias Krauß ein Buch veröffentlicht, das den Titel trägt: „Die Partei hatte manchmal Recht“. Darin polemisiert er unter anderem gegen die in der offiziellen Geschichtspolitik geübte Praxis der Gleichsetzung von NS-Diktatur und DDR. … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 14 | 8. Juli 2013

Hau rein! Erinnerungen ans Essen im Osten

von Erhard Weinholz Schlecht lebten die meisten ja nicht in der DDR. Aber es gab doch genug, das einem den Tag vermieste. Zum Beispiel die Mahlzeiten, die man uns an der Humboldt-Uni, in der Mensa der Sektion Wirtschaftswissenschaften, mittags auf … Weiterlesen


16. Jahrgang | Sonderausgabe | 1. Juli 2013

Neues sicherheitspolitisches Denken in der der DDR (1979-1990).
Teil-Studie: IPW*

von Wolfgang Schwarz Vorbemerkung 1 – das IPW Das 1971 aus dem Deutschen Wirtschaftsinstitut (DWI), dem Deutschen Institut für Zeitgeschichte (DIZ) und dem Staatssekretariat für westdeutsche Fragen gebildete Institut für Internationale Politik und Wirtschaft der DDR (IPW) war ein führendes … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 13 | 24. Juni 2013

Der Fisch und die geheimen Dienste

von Eckhard Mieder Ich verstehe die Aufregung um die geheimen und allergeheimsten Geheimdienste der USA nicht. Steckt nicht in jedem Geheimdienst, der überwacht, ein nächster Geheimdienst, der den Überwacher überwacht? Hebe den Rumpf der Daten-Matrjoschka ab, und die nächste schaut … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 11 | 27. Mai 2013

Letzte Gefechte

von Erhard Weinholz Mitten auf dem Berliner Alexanderplatz stand ein Mann um die Vierzig… Aber was heißt „ein Mann“?… ein gut gekleideter Herr, Akademiker wahrscheinlich, und bot irgendwelche Hefte feil. Etwas Religiöses oder Esoterisches vielleicht? Nein – doch das hörte … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 9 | 29. April 2013

Fünf Spielplätze

von Erhard Weinholz Ein Sandkasten und eine Tischtennisplatte, zwei Mülltulpen und drei Bänke, drum herum ein Drahtzaun vielleicht, fertig war der DDR-Spielplatz der siebziger, achtziger Jahre. Saßen junge Frauen damals auf den Bänken, die Kinder im Blick, die sich im … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 8 | 15. April 2013

Vom kalten Krieg der Dokumente zur „lauteren Wahrheit“?

von Herbert Bertsch Das Adenauer-Zitat von den drei Stufen der Wahrheit wird zwar häufig benutzt, ebenso häufig aber unvollständig bis falsch. Deshalb hier der Wortlaut: „Wissen Sie, meine lieben Parteifreunde, mein Freund Pferdmenges hat drei verschiedene Bezeichnungen der Wahrheit. Er … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 4 | 18. Februar 2013

Adolf Dresens Kritik der Marxschen Ökonomie

von Erik Baron Brecht gebrauchen, ohne ihn zu kritisieren, sei Verrat, heißt es bei Müller. Gleiches lässt sich auf Marx beziehen: nur so kann lebendige Wissenschaft vor dem Verfall ins Dogma geschützt werden. Doch sich mit Marx auseinanderzusetzen, ihn gar … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 3 | 4. Februar 2013

Wie beim Häuten der Zwiebel. Nur umgekehrt

von Herbert Bertsch Der ganze Strudel strebt nach oben; Du glaubst zu schieben, und Du wirst geschoben. Goethe Faust I, Walpurgisnacht Auf zwei Werke historischer Provenienz – „Michail Gorbatschow und die deutsche Frage – Sowjetische Dokumente 1986 – 1991“1 sowie … Weiterlesen


16. Jahrgang | Nummer 3 | 4. Februar 2013

Bemerkungen

U-Literatur – made in GDR Unterhaltungsliteratur in Gestalt von Groschenheften ist zwar häufig, muss aber nicht grundsätzlich trivial oder gar minderwertig sein. Als jugendlicher Leser in der DDR verschlang ich zahllose Hefte der seinerzeit als „Kleine Jugendreihe“ erscheinenden Abenteuer-Erzählungen – … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 26 | 24. Dezember 2012

Januskopf – oder: geschönte Erinnerungen?

von Alfons Markuske und Korff Vor einigen Wochen hatte die Berichterstattung über „50 Jahre Spiegel-Affäre“ im gleichnamigen Magazin Aufschlussreiches über Planspiele zum so genannten vorbeugenden Atomschlag („preemptive strike“) unter der Verantwortung des damaligen Bundesverteidigungsministers Franz-Josef-Strauß im Jahre 1961/62 zu Tage … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 24 | 26. November 2012

Der Dichter Peter Will

von Tilo Köhler Wie also war das eigentlich? Haben tatsächlich schon die frühen Texte Peter Wills so pessimistisch angemutet, dass sie keiner haben wollte? Oder wollte sie vielmehr so lange niemand drucken, bis den Dichter wirklich Schwermut folterte? Was also, … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 24 | 26. November 2012

Geschlossene Gesellschaft

von Hans-Peter Götz Ob die in der Berlinischen Galerie gezeigte Ausstellung über künstlerische Fotografie in der DDR (1949-1989) repräsentativ ist, wage ich mit meinem begrenzten Wissen über das Sujet nicht zu beurteilen, und dass eine ganze Reihe der ausgestellten Fotografinnen … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 24 | 26. November 2012

„Bedingt abwehrbereit“ – aber unbedingt angriffswillig (II)

von Korff Die Spiegel-Affäre nahm ihren Anfang, als die Bundesanwaltschaft am 8. Oktober 1962 die Verlagsbüros des Magazins besetzte und Beschlagnahmen und Verhaftungen vornahm und damit die Veröffentlichung jener noch viel brisanteren Details verhindern wollte (und verhindert hat), die erst … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 23 | 12. November 2012

Kohl

von Erhard Crome Im September 2012 beging die CDU den 30. Jahrestag der erstmaligen Wahl von Helmut Kohl zum Bundeskanzler. Die hatte am 1. Oktober 1982 stattgefunden, nachdem die FDP Helmut Schmidt die Regierungszusammenarbeit aufgekündigt hatte. Das ist lange her. … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 22 | 29. Oktober 2012

Aufbruch und Abbruch: Das NÖSPL

von Norbert Podewin Der 13. August 1961 war in mehrfachem Sinne eine geschichtlichen Zäsur. Walter Ulbricht, eine treibende Kraft in Sachen Schließung der DDR-Staatsgrenze, wertete das Datum als faktische Zweitgeburt seines Staates; der sollte fortan gesund aufwachsen. Ulbrichts Hauptaugenmerk galt … Weiterlesen


15. Jahrgang | Sonderausgabe | 22. Oktober 2012

Auf der Zielgeraden zur Einheit

von Wolfgang Ghantus Der Autor ist seit über 60 Jahren als freischaffender Dolmetscher tätig. Er hat in der DDR für höchste Partei- und Staatsrepräsentanten gearbeitet und war bei zahlreichen internationalen Konferenzen zugegen. Auch für den letzten Ministerpräsidenten der DDR hat … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 21 | 15. Oktober 2012

Über Bohnen und Kohlköpfe – Erntekomplex (Teil 2*)

von Thomas Behlert Neben Möhren, Kraut, das erst im Herbst richtig zum Ernten bereit steht und hier in einem späteren Text die gebührende Würdigung erhält, ist die Bohne noch ein typisches Gemüse, das sich zu ernten lohnt. Wenn die Buschbohnen … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 20 | 1. Oktober 2012

Nachdenken mit Buch. Oder: Adelung mit „Strauß-Format“

von Korff Im Falle ihres Nicht-Unterganges feierte die DDR am 7. Oktober den 63. Jahrestag ihrer Gründung. Das ist aus Sicht der Redaktion zwar kein Anlass für rückwärts gewandte Rührung – aber allemal einer, über manche der „Vorkommnissee“ von 1989/90 … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 19 | 17. September 2012

Reisefreiheit und Kreuzworträtsel. Eine Reisegeschichte

von Eckhard Mieder Trotz fehlender Reisefreiheit – jedenfalls für mich – war ich zu DDR-Zeiten in Landschaften, an Flüssen und in Städten des Nichtsozialistischen Währungsgebietes unterwegs. Das ging mir plötzlich durch den Kopf, neulich, als wir in Kiruna Halt machten … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 16 | 6. August 2012

Manches war doch anders:* Der Redneraustausch SED-SPD findet … nicht statt

von Norbert Podewin Bereits 1946 errichtete die SPD in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands eine – sinnbildliche – „Antikontakt-Mauer“ in Richtung Osten und verband diese mit permanenter Ignoranz beziehungsweise Ablehnung gegenüber jeglichen Vorschläge der SED in Sachen deutscher Einheit. Diese „Mauer“ … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 15 | 23. Juli 2012

Erwin Strittmatter – Eine Recherche zum 100. Geburtstag

von Ulrich Kaufmann Eine spannend zu lesende Erwin-Strittmatter-Monographie gilt es anzuzeigen: Erschienen ist nicht eine, sondern die Biographie über den großen Erzähler. Dies behauptet zu Recht der Berliner Aufbau-Verlag, dem Strittmatter über vier Jahrzehnte die Treue hielt. Annette Leo konnte … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 12 | 11. Juni 2012

Querbeet (IX)

von Reinhard Wengierek Meine Fundstücke im Kunstgestrüpp: Diesmal Hörner in Flandern, zwei Regie-Sensationen, Krachbums im Kirschgarten und ein Flugschreiber. *** Schwarze Uniform, Goldknöpfe, weiße Handschuhe und ein Silberhorn an den Lippen: Es sind acht belgische Parade-Soldaten, die da allabendlich clock … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 11 | 28. Mai 2012

Die Unfähigkeit zur Versöhnung / Die große Reinigung

von Matthias Krauß Die Unfähigkeit zur Versöhnung Mit ihrem Buch „Die Unfähigkeit zu trauern“, schrieben Alexander und Margarete Mitscherlich in den 60er Jahren einen Bestseller. Bis heute hält in Deutschland die Bewunderung für eine These an, deren Unsinnigkeit mit den … Weiterlesen


14. Jahrgang | Sonderausgabe | 21. Mai 2012

Willy Brandt in Erfurt

von Jan Schönfelder / Rainer Erices Mit der Bundestagswahl vom 28. September 1969 waren die Weichen für den ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler in der Geschichte der BRD, für Willy Brandt, gestellt worden. Rasch nach Regierungsübernahme wurden gegenüber der UdSSR, aber auch … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 10 | 14. Mai 2012

Manches war doch anders*: Der gestörte Kanal

von Hans-Peter Götz Dieser kurze historische Rückblick auf die Anfänge einer Normalisierung der Beziehungen zwischen der BRD und der DDR ab 1969 könnte auch „Willy Brandt in Erfurt“ betitelt sein. Die erste sozial-liberale Bundesregierung unter Willy Brandt Bereits machte sofort … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 8 | 16. April 2012

Alexanderplatz, Hinterhof

von Erhard Weinholz Vieles modernisiert oder gänzlich umgestaltet hat man während der letzten zwei Jahrzehnte im Quartier nördlich vom Berliner Alex, manches abgerissen und neu gebaut. Das einstige Haus der Elektroindustrie, das sich oberhalb des Platzes von Ost nach West … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 6 | 19. März 2012

Realismus und Illusion (Egon Bahr zum 90. Geburtstag)

von Fritz Klein Nicht, dass uns keine eigene Laudatio zum 90. Geburtstag von Egon Bahr am 18. März eingefallen wäre. Meine persönliche Bekanntschaft mit ihm reicht zum Beispiel bis Mitte der 80er Jahre zurück, als er – nach seinem Ausscheiden … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 6 | 19. März 2012

Bemerkungen

Großvater im Krieg Moritz Pfeiffer, Jahrgang 1982, hat Geschichte studiert. Das ist nichts Ungewöhnliches. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass ein Studierender in Sachen 20. Jahrhundert die eigene Familie befragt und die Antworten aufzeichnet. „Oral history“ ist „in“ und die … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 5 | 5. März 2012

Eröffnungen

von Korff Eigentlich handelt dies weniger von einer Eröffnung vermittels denn für Korff und andere. Gemeint sind ein Ereignis und ein darüber erfolgter Sendebericht des von politischem Einfluss freien, weil gebührenpflichtigen Deutschlandradio. Letzterer mit dem Titel: „Von der Schwierigkeit, ein … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 4 | 20. Februar 2012

Manches war doch anders* – Als die FDP noch Deutschlandpolitik machte

Die Professoren Dr. sc. Hermann von Berg und Dr. habil. Herbert Bertsch waren nacheinander von 1962 bis 1970 die Leiter des „Westbereichs“ im Presseamt beim Vorsitzenden des Ministerrates der DDR. Danach wurde dieses Arbeitgebiet auf das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 4 | 20. Februar 2012

Kiesinger, seinesgleichen und die NPD

von Korff Aktivitäten von Nazis, zunehmend korrekt „Nationalsozialisten“ genannt (ein Schelm, wer  das Prinzip einer sprachlichen Nähe zu jeglichen Sozialismen dahinter vermutet) und Spekulationen um die NPD haben wieder einmal Konjunktur, womit auch weniger Interesse, Zeit, Platz und Unmut für … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 4 | 20. Februar 2012

Erwin Kohlmann – Verspäteter Nachruf

von Hans-Peter Götz Es war ja keineswegs so, dass Autoren aus dem Westen in der DDR nicht verlegt worden wären – im Gegenteil: Böll, Hemingway, Sartre, Moravia, Remarque und viele andere hatten ihre Auflagen. Allerdings waren die, obwohl man heute … Weiterlesen


15. Jahrgang | Nummer 3 | 6. Februar 2012

Fridericus ante portas!

von Wolfgang Brauer Christopher Clark, Untertan der Queen of Australia und Geschichtsprofessor in Cambridge, hielt am 24. Januar den Geburtstagsvortrag für eine 300 (dreihundert!) Jahre alte Majestät in einem Konzerthaus, das einmal ein Schauspielhaus war und schön klassizistisch aussieht, aber … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 25 | 12. Dezember 2011

Kassandra ging

von Wolfgang Brauer Die DDR hat durchaus Seltsames hervorgebracht. So die Qualität der Beziehungen zwischen Schriftstellern und ihrem Lesepublikum, wie es die schreibenden Zeitgenossen Goethes mit ihrem Ideal einer Kunst-Welt nur erträumen konnten. Die Schriftsteller in der DDR (nicht alle) … Weiterlesen


14. Jahrgang | Sonderausgabe | 5. Dezember 2011

Bei Lichte besehen

von Katharina Kaaden Lieber Herr Redakteur, ich weiß, Sie warten auf die Rezension, die ich nicht liefern kann, zumindest keine herkömmlichen Sinnes. Könnten wir uns stattdessen auf einige höchst subjektive Eindrücke – von keinem literaturwissenschaftlichen Hauch gestreift und gänzlich ungerecht … Weiterlesen


14. Jahrgang | Sonderausgabe | 5. Dezember 2011

Erinnerungen für die Zukunft

von Heinz W. Konrad Man kann sich diesem Buch gewiss aus verschiedenen Blickwinkeln und mit divergierenden Motiven nähern – ohne die Kenntnis der DDR zumindest in der zweiten Hälfte ihres Daseins wird es indes nicht abgehen, wenn man Volker Brauns … Weiterlesen


14. Jahrgang | Sonderausgabe | 5. Dezember 2011

Freiheiten ohne Freiheit

von Hans Jahn Noch ein Buch zur DDR? Zu dem Thema ist doch nun wirklich alles gesagt: Stasi, 17. Juni, Mauerbau, Biermann, Mauerfall, aus die Maus – so die Erzählung der einen Seite. Arbeit für alle, gleiche Bildung, keine Obdachlosigkeit, … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 24 | 28. November 2011

Zwei bittere Pillen. Anmerkungen zur Polenpolitik der DDR

von Holger Politt, Warschau Weil die Sowjetunion als Siegermacht ihre Grenzen in Europa im Vergleich mit der Situation vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs weit nach Westen vorlagern konnte, galt es im Stalin-Lager zwei neue Fragen zu entscheiden. Erstens die … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 24 | 28. November 2011

Klassenkampf light

von Hans-Peter Götz Neues Deutschland, 15. Oktober 2011: „Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf beherbergt […] das wohl größte deutsche Archiv der Presse des 20. Jahrhunderts. An das Zentrum für Kultur- und Zeitgeschichte (ZfK) in der Premnitzer Straße 12 wurde der überwiegende Teil … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 23 | 14. November 2011

Mühsams Tagebücher

von Wolfgang Brauer Es gibt Autoren, deren Persönlichkeit und Biografie fast vollständig hinter ihrem Werk verschwinden. Dann gibt es Dichter, deren Werk fast vollständig vom Schatten der eigenen Biografie verdeckt scheint. Genau genommen auch nur von Teilen der Biografie. Bei … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 23 | 14. November 2011

Beutezug. Wladimir Putin im Visier des BND (I)

von Erich Schmidt-Eenboom Eine allzu hohe Meinung von der Qualität des Bundesnachrichtendienstes haben die britischen Partnerdienste nicht, weder der Auslandsnachrichtendienst MI 6, noch der Inlandsnachrichtendienst MI 5. Längst vorbei sind die glorreichen Zeiten, als eine Außenstelle der Organisation Gehlen in … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 20 | 3. Oktober 2011

Deutsch-Europa

von Erhard Crome Am 3. Oktober finden wieder die Feiern zur Vereinigung Deutschlands statt. Offiziell wird das zelebriert als Fortsetzung der „Wende“ in der DDR und des Mauerfalls mit anderen Mitteln. Als sei es die einzige historische Möglichkeit gewesen. Es … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 19 | 19. September 2011

Ein deutscher Satiriker

von Wolfgang Dahle Die Erinnerung an den Bau der Mauer in Berlin vor fünfzig Jahren, an die Folgen der deutsch-deutschen Grenzziehung und das abgeschottete Leben im Osten erlaubt auch eine Rückschau auf das Wirken der Geistesschaffenden, die das Leben in … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 16 | 8. August 2011

Leipziger Ansichten

von Anne Dresden I. Sehenden Auges durch Leipzig Beim Betrachten der Fotos, die Thomas Steinert vor 1989 aufnahm, fiel mir ein Satz ein, den der für seine literarische Reportagen bekannt gewordene Schriftsteller Landolf Scherzer im Vorfeld seines 70. Geburtstages in … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 16 | 8. August 2011

Statt Krieg Wandel durch Annäherung

von Stefan Bollinger 1961 wurde die Krise der DDR militärisch gelöst. Für die Supermächte war der Status quo gewahrt. Die Welt wurde sicherer, Verbesserungen für die Beziehungen der Blöcke wie für die DDR schienen machbar – trotz des hohen Preises, … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 15 | 25. Juli 2011

Der grafische Ausdruck des Zeitgeistes

von Konrad Hawlitzki Den grafischen Ausdruck des Zeitgeistes – so nannte der Buchgestalter Rainer Groothuis einmal den Schutzumschlag für das Buch. Anfangs war dieser – oft geringgeschätzte und achtlos weggeworfene – breite Papierstreifen tatsächlich nur zum Schutze des Buches bestimmt. … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 14 | 11. Juli 2011

Imperiale Konsensbildung

von Erhard Crome Den Beschluss des Bundestages zum Atomausstieg kommentierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung als „Ende des dreißigjährigen Krieges“. Dreißig Jahre lang habe ein „Atom-Krieg“ im Lande geherrscht – jetzt wissen wir endlich, was das ist: nicht der Atombombenabwurf der … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 13 | 27. Juni 2011

Ein „Goldener Spatz“ für ein Lebenswerk

von Hanns-Dieter Rutsch Wir telefonieren regelmäßig. Aber es ist nicht einfach, ihn zu erwischen. Rolf Losansky ist mit seinen achtzig Jahren unterwegs, nahezu rastlos. Mit Filmbüchsen unter dem Arm und DVDs in der Tasche zieht er durch Europa, wird eingeladen … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 10 | 16. Mai 2011

Pflichtmenschen

von Jörn Schütrumpf Zu dem, was die Bundeswehr bis heute verweigert, haben sich die deutschen Innenminister 63 Jahre nach dem Enden des Massenmordens aufgerafft: endlich mit dem Lügen Schluss zu machen. 2008 erteilten sie ihrer Polizeihochschule den Auftrag, das Wirken … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 8 | 18. April 2011

Peinliche Fehlgriffe und besondere Marken

von Thomas Behlert Als der Mensch noch regelmäßig Liebesbriefe mit der Post verschickte, sich über Briefe aus Freundesland freute und gern bunte Karten aus Urlaubsorten erhielt, war das Briefmarken sammeln weit verbreitet. Als junger Bursche oder Mädchen freute man sich … Weiterlesen


14. Jahrgang | Sonderausgabe | 17. März 2011

Deutsch-deutsches Dichterleben

von Kai Agthe Eine Autobiografie hat Thomas Brasch (1945-2001) nicht geschrieben. Leider. Allein schon bei dem Gedanken, seine deutsch-deutsche Lebensgeschichte aufzuzeichnen, verspürte er großes Unbehagen. In seinem Tagebuch notierte er, er wolle sein gelebtes Leben nicht literarisch „verwursten oder sensationalisieren“. … Weiterlesen


14. Jahrgang | Sonderausgabe | 17. März 2011

Stigmatisiert

von Hella Jülich „Wenn ich sterbe“, so prophezeite Piotr Koziej vor vier Jahren, „dann komme ich in den Himmel, denn in der Hölle war ich bereits.“ Als der 1944 von den Sowjets verhaftete Offizier der polnischen „Armia Krajowa“ dies sagte, … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 5 | 7. März 2011

Dunkle Erinnerung

von Erhard Weinholz An die dunklen Zeiten solle man sich erinnern, an die Nazi- und die DDR-Herrschaft, schrieb neulich unser Beinahe-Bundespräsident. Dunkel war es tatsächlich in dieser DDR, ich muss es wissen: Ich bin nämlich einen Tag älter als sie. … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 5 | 7. März 2011

Das Einheits- und Freiheitsdenkmal – ein gescheiterter Versuch

von Michaela Klingberg Am 9. November 2007 beschloss der Deutsche Bundestag die Errichtung eines „Freiheits- und Einheitsdenkmals“: Als ein „nationales Symbol in der Mitte der deutschen Hauptstadt“, solle es an die friedliche Revolution im Herbst 1989 und an die Wiedergewinnung … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 3 | 7. Februar 2011

Dem lauteren Gelehrten Eberhard Haufe zum 80.

von Kai Agthe „In meiner Jugend hatte ich das Glück, einen Lehrer von lauterer Gesinnung und strenger Wissenschaftlichkeit zu kennen, der mich in die Geschichte der deutschen Literatur einführte.“ So eröffnete der Philosoph Manfred Riedel 1991 sein Porträt über den … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 1 | 10. Januar 2011

Vom Glanz und Elend der Demokratie

Habe Mut, dich deines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen! Immanuel Kant Pholosoph (1724-1804) Denken ohne Geländer‘, das ist es in der Tat, was ich zu tun versuche. Hannah Arendt Philosophin (1906-1975) Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, dass … Weiterlesen


14. Jahrgang | Nummer 1 | 10. Januar 2011

Demokraten sind die Totengräber der Demokratie

von Max Hagebök Ich lebe jetzt in der zweiten Demokratie, glaube ich. Die ersten Jahre verbrachte ich in der deutschen demokratischen Republik. Es gab Wahlen, Wählerversammlungen und in den Betrieben wurde der Plan diskutiert. Irgendwie waren die demokratischen Spielregeln da … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 21 | 25. Oktober 2010

Ach, die ganze Geschicht’

von Ove Lieh „Ach die ganze Geschicht’, die lohnt sich nicht“, klagte einst Otto Reutter in einem seiner Couplets bezogen auf Töchteraufzucht, Essenszubereitung und Zeitungsherstellung. Er hätte auch über Geschichtsaufarbeitung singen können, wäre sie ihm so wichtig gewesen, wie die … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 21 | 25. Oktober 2010

Unrecht? Aber sicher!

von Martin Nicklaus Jeder Ehrgeizgetriebene, der in der öffentlichen Diskussion heutzutage eine gewichtige Rolle spielen will, muss unter anderem sein Bekenntnis zur DDR als Unrechtsstaat ablegen. Wissenschaftlich bleibt dieser Begriff nichtssagend und lediglich reine in Wort gepresste dunkle Emotionalität. Im … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 21 | 25. Oktober 2010

Bemerkungen

Kriminalität mit System Nun ist es quasi amtlich: Die Treuhandanstalt zur Privatisierung des volkseigenen Vermögens der DDR – es handelte sich um 8.500 Betriebe mit mehr als vier Millionen Beschäftigten – hat in hohem Ausmaß Wirtschaftskriminalität in Kauf genommen. Das … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 19 | 27. September 2010

Die soziale Mauer

von Jürgen Fenn Zwanzig Jahre nach dem 3. Oktober 1990 ist auch der deutsche Sozialstaat nicht mehr wiederzuerkennen. Gewiß, sogenannte Reformen gab es schon vorher, und immer mehr liefen sie schon damals aufs Sparen hinaus, auf die Rücknahme von Sozialleistungen … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 19 | 27. September 2010

Beutezug Ost

von Alfons Markuske Hielte der Autor sich an die klassische Verhaltensmaßregel „de mortuis nil nisi bene“, dann dürfte dieser Beitrag in memoriam Treuhandanstalt wohl nicht geschrieben werden. Denn „bene“ gibt es über die Treuhand nun wahrlich nichts zu vermelden. Dabei … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 19 | 27. September 2010

Fair Bildung

von Uwe Steimle Sagt ein Mann aus der Bundesrepublik zu einem Dresdner Taxifahrer beim Überfahren der Dimitroffbrücke: „Sagen Sie, guter Mann, was ist das für ein Fluss hier?“ „Das ist die Elbe“, antwortet der Mann am Steuer. „Nein, nein, das … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 19 | 27. September 2010

Folgenreiches Tui-Wesen

von Erhard Crome Im Teehaus der Tuis fragt die „Üppige Kundin“ den Tui, was er denn für eine kleine Formulierung bei einem Seitensprung verlange. Er nennt eine Summe, doch ein anderer wendet ein, daß sich in diesen Zeiten die kleinen … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 19 | 27. September 2010

Rot und Schwarz

von Sibylle Sechtem Im Deutschen Bundestag, im Durchgang vom Reichstagsgebäude zum Paul-Löbe-Haus, künden den Abgeordneten, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den jährlich nach Zehntausenden zählenden Besucherinnen und Besuchern 27 Schrift- und Fototafeln von der deutschen Parlamentsgeschichte. 22 haben eine rote, … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 19 | 27. September 2010

Denk mal

von Ove Lieh An der Jakobus-Kirche meiner Heimatstadt Ilmenau/Thüringen hat man ein Denkmal für die Revolution von 1989 errichtet, welches folgende Inschrift trägt: „Wer sich seiner Geschichte nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ (George Santayana) Mal abgesehen davon, … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 19 | 27. September 2010

Sachen morden Menschen

von Max Hagebök Vorgaben sind der Tod für kreative Flüge. Nichts ist mehr ergebnisoffen. Das Publikum ist bekannt, und diesem dient der hilflose Denker. Er schreibt für das momentane Gefühl und nicht für die Wahrheit. Manchmal trifft es sich glücklich, … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 19 | 27. September 2010

Meine Bilanz

von Ines Fritz Mit der Wende hat sich die Zahl derjenigen vervielfacht, die mich für ziemlich mißraten halten. Meine DDR-Sozialisation wirkt sich für Beobachter nicht zu meinem Vorteil aus. Dabei hat sich an mir oder meinem Leben nicht viel geändert: … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 19 | 27. September 2010

Der Verfolgte, die Musikvereine und die Normalität

Eine gesamtdeutsche Geschichte von Eckhard Mieder Im Juli 2006 stirbt in Kassel ein Mann, der sich auf seiner Visitenkarte als Verfolgter des Stalinismus und als Leiter der Presse und Öffentlichkeitsarbeit und als 2. Vorsitzender der Bezirksgruppe Eisenach im Landesverband Thüringen … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 19 | 27. September 2010

Was haben die Römer je für uns getan?

von Holger Jobst Ach ja: Bilanzen… Schon mal gut, daß die Redaktion bei ihrer Einladung zum Mittun an der Blättchen-liken Abarbeitung des derzeit vom Zeitgeist verordneten Tagesthemas diesen Begriff plural anbietet. Sicher doch wohl, um den Eingang von Texten zu … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 17 | 30. August 2010

Seefahrernation mit Rügener Fischpaste

von Kai Agthe Die Schiffahrt der DDR begann vor genau sechzig Jahren und bei Null. Im Bereich der Ostseeküste, die auf dem DDR-Territorium lag, gab es keinen großen Hafen und, als Folge des Zweiten Weltkriegs, weder eine nennenswerte Handels- noch … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 17 | 30. August 2010

Kirchenmäuse

von Alfons Markuske Sind Sie vielleicht auch Atheist? Das soll ja – und keineswegs nur in den jungen Bundesländern – gar nicht so selten vorkommen. Und wissen Sie eigentlich, dass Sie trotzdem Kirchensteuern zahlen, auch wenn die offiziell nicht so … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 13 | 5. Juli 2010

So funktionierte die DDR

von Kai Agthe So unglücklich, weil mißverständlich, der Titel des Buches ist, so treffend ist sein Untertitel. Hervorgegangen ist der Band aus einer zweiteiligen Ringvorlesung, die die Konrad-Adenauer-Stiftung in Sachsen veranstaltete. Dem Herausgeber Joachim Klose ist das nicht geringe Kunststück … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 12 | 21. Juni 2010

Lexikon Künstler in der DDR – eine kritische Betrachtung

von Leo Piotracha Das Unternehmen „Lexikon Künstler in der DDR“ erscheint spät. In den achtziger Jahren bereits war es von Dietmar Keller, Staatssekretär im Ministerium für Kultur der DDR, gefördert worden. Erscheinen sollte es als Werk von Dietmar Eisold, damals … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 11 | 7. Juni 2010

ANTWORTEN

Horst Köhler, Bundespräsident a. D. – Auf dem Rückflug von einem Besuch bei Bundeswehreinheiten in Afghanistan hatten Sie Klartext gesprochen: Ein Land wie Deutschland müsse seine wirtschaftlichen Interessen im Zweifel auch durch militärische Einsätze wahren. Oder anders ausgedrückt: „Im Zweifel … Weiterlesen


13. Jahrgang | Nummer 5 | 15. März 2010

Die reizlose Seite des Humanismus oder: Zum Verhältnis von Juden und DDR

von Daniel Rapoport Betrachtungen, entstanden bei der widerwilligen Beschäftigung mit der Frage, ob der Dichter Peter Hacks ein Antisemit gewesen sei Nachdem der Dichter Peter Hacks gestorben war, mehrten sich öffentlich vorgetragene Verdächtigungen, er hätte vielleicht ein heimliches Ressentiment gegen … Weiterlesen


Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 27. April 2009, Heft 9

Zeit im Bild

von Erhard Weinholz Im Frühsommer 1990 kam mir die Idee, mit dem Rad ein oder zwei Wochen durch die DDR zu fahren. Mehr als vierzig Jahre, mein ganzes bisheriges Leben, war ich hier zu Hause gewesen; ich hatte dieses Land … Weiterlesen


Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 7. Januar 2008, Heft 1

Sozialismus-Streit

von Erhard Crome »Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf!« Als Erich Honecker im Endstadium der DDR diesen Satz sagte, wurde er nur noch belächelt. Im Westen erschienen Karikaturen, auf denen zu sehen war, wie der … Weiterlesen