„Das Gesetz ändert sich. Das Gewissen nicht.“
Sophie Scholl
Über Schauspieler
Komödianten? Nein, wir sind Künstler, echte Künstler. Die Komödianten seid ihr. Wenn wir lieben, dann richtig; wenn wir nicht lieben, dann zanken und prügeln wir uns; wenn wir helfen, dann mit dem letzten schwerverdienten Groschen. Und ihr? Euer ganzes Leben lang faselt ihr vom Wohl der Allgemeinheit, von der Liebe zur Menschheit. Aber was habt ihr getan? Wen habt ihr gesättigt? Wen getröstet? Ihr tröstet nur euch selber, jeder denkt nur an sich. Ihr seid die Komödianten, die Taschenspieler, nicht wir.
(Der Wald, 5. Akt., 9. Auftritt)
Ohne Verfallsdatum
Vor über 20 Jahren befragte Günter Gaus in seiner berühmten TV-Interviewreihe, damals „Zur Person“ geheißen, den Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase: „Hat die DDR den Versuch gelohnt?“ Und Kohlhaase erwiderte: „Es gibt ja kein ‚hätte‘. Es ist so gekommen. Jede Geschichte hat eine Vorgeschichte. So haben auch die vierzig Jahre der deutschen Trennung ihre Vorgeschichte, und ich glaube, den Versuch hat es gelohnt. Es hat auch die Anstrengung vieler Leute gelohnt, auch wenn das Ende so ist, wie es ist. Ironisch gesagt: Selbst, dass es so nicht ging, war den Nachweis wert.“
Eine Antwort ohne Verfallsdatum.
Gesundheitstipp: Googeln mit Ingwertee
Das klingt erstmal seltsam, aber sobald man an die Autokorrekturfunktion des Handys denkt, ist alles möglich. Susanne M. Riedel (das „M“ ist wichtig, es gibt eine weitere Schriftstellerin Susanne Riedel) hat sich auf sehr unterhaltsame Weise mit dem Leben mit Autokorrektur – und mit all den Bosheiten des Alltags einer arbeitenden Mutter, dem Älterwerden der Frau, den sich verändernden Freundschaften auseinandergesetzt. Ganz nebenbei lernt man ein bisschen über ein Leben im Westteil von Berlin – vor und nach 1989.
Das Ergebnis von wirklich kurzweiliger Lektüre – ein breites Lächeln und immer wieder lautes Lachen. Das ist wie Medizin, die für graue Tage und Stimmungen sehr zu empfehlen ist. Googeln Sie mit Ingwer- und anderen Tees.
Susanne M. Riedel: Ich hab mit Ingwertee gegoogelt, Satyr Verlag Volker Suhrmann, Berlin 2021, 182 Seiten, 15,00 Euro.
Şeyda Kurt bekämpft die Liebe
Kürzlich veröffentlichte ZEIT ONLINE einen Vorabdruck des Buches „Radikale Zärtlichkeit: Warum Liebe politisch ist“ von Şeyda Kurt. Wortreich legt Kurt dar, wie der Kapitalismus die Liebe mystifizierte und unser heruntergekommener Alltagssprachgebrauch im Wort „Liebe“ alles Mögliche zusammenpresst, was nicht zusammengehört: „Ich bin oft hilflos, wenn Menschen von der Liebe sprechen. Denn was ist die Liebe? Ich könnte tausend Menschen fragen, ich würde tausend Antworten bekommen.“
Ja sicher, liebe Şeyda Kurt, das ist so, und das ist doch das Wunder! Hörten Sie etwas genauer hin, würden Sie möglicherweise von einem Menschen tausend sehr verschiedene Antworten bekommen. Der übergroße Teil der Dichtung der Welt ist Liebesdichtung! Dazu gehören das Gekritzel auf altägytischen Steintäfelchen ebenso wie der Klagegesang Gilgameschs über den Tod seines geliebten Gefährten Enkidu und das Hohelied Salomos oder die Liebesdichtung der antiken chinesischen Literatur. Man muss sie nur zur Kenntnis nehmen wollen … Sie hingegen wollen das Wort „Liebe“ abschaffen und durch ein umfängliches Wörterbuch „radikaler Zärtlichkeit“ ersetzen. Wer hindert Sie eigentlich daran, die Geschichten Ihrer Liebe ohne Benutzung dieses für Sie offenbar garstigen Wortes aufzuschreiben? Nur zu! Auch da wären Sie nicht die Erste. Um 1180 wurden im Kloster Tegernsee Verse aufgeschrieben, die ich für eines der schönsten Liebesgedichte überhaupt halte. Es kommt ganz ohne das Wort „Liebe“ aus:
Dû bist mîn, ich bin dîn.
des solt dû gewis sîn.
dû bist beslozzen
in mînem herzen,
verlorn ist das sluzzelîn:
dû muost ouch immêr darinne sîn.
Ich habe die mittelhochdeutsche Sprachgestalt beibehalten. Das Gedicht erschließt sich ganz leicht, wenn man es vor sich hinspricht. Auch ohne Beachtung der germanistischen Finessen. Jetzt kommen Sie mir bitte nicht mit der Frauenfeindlichkeit der Feudalgesellschaft und der Formelhaftigkeit der Minnelyrik. Das ist etwas ganz anderes. Man kann es natürlich auch halten wie der ZEIT ONLINE-User „Scheunendrescher“ – der nennt sich wirklich so, „Phrasendrescher“ wäre angemessener –: „Die Mystifizierung der Liebe fand aber, zumindest in Europa, erst mit der Romantik weite Verbreitung.“ Aha! Da grinst sie wieder um die Ecke, die häßliche Fratze des alles verkitschenden Kapitalismus‘. – Nein, da ist er wieder, der nachtmützenbewehrte gelahrte Famulus Wagner, der ewige Philister, der uns auch das letzte Geheimnis der Welt politisch korrekt, inzwischen natürlich gegendert, erklärt. Und beinahe jede Lust auszutreiben vermag …
Neben dem Universum gibt es wohl nur noch eins, das unendlich ist. Die menschliche Torheit. Weshalb allerdings die ZEIT-Redaktion dafür dermaßen viel Platz verschwendet, das ist wirklich ein Mysterium.
Christian Morgenstern
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand eine Wahrheit ausspricht.
Die zur Wahrheit wandern, wandern allein.
Das Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas.
Worte sind wie Rettungsringe,
die dem Leben dienen;
auf den tiefen Grund der Dinge
kommst du schwer mit ihnen.
Immer noch aktuell – nach 150 Jahren …
Das Auto – Die Streifzüge aus Wien
Was er nicht mochte, waren Immigranten, Arbeiter und Juden, dafür liebte er Autos und Fabriken. Die Rede ist von Hendry Ford, einem der großen Pioniere des Automobilismus. Von ihm stammt auch folgender Satz: „Ich habe so lange Autos fabriziert bis ich den Wunsch bekam, nunmehr Menschen zu fabrizieren.“
Das Auto als Modell für die Menschen, das klingt böse, und doch entspricht es einer perfiden, aber letztlich kruden Wahrheit., die nicht gesehen werden soll, weil sie der Eitelkeit der freien Willensträger so ganz und gar zuwiderläuft, ja jene wie diese regelrecht desavouiert. Uns mit Gerätschaften zu vergleichen, das können wir gar nicht leiden. Doch die fabrizierten Menschen, sie sind heute längst Realität, laufend gehen sie in Serie, permanent werden sie ausgeliefert. Schon die Einbildung keine solche Figur zu sein, ist nichts anderes als die Bestätigung des Modells. Dass Hörige sich als Mündige verstehen, gehört zum Gehorchen dazu. Wir sind diese Automaten, die da spuren und funktionieren.
Das Auto freilich hat in diesem Realszenario einen Sonderstatus, und den will es allen Umrüstungen zum Trotz auch behalten. Sich ein Leben ohne Auto vorzustellen, das gelingt uns heute kaum mehr. Es ist ganz einfach da, und es möchte auch bleiben. […]
Ausführliche Diskussionsbeiträge zum Thema Auto in Streifzüge.
An der Quelle saß der Knabe.
Heh, du – hörte er plötzlich über sich
eine dunkle Stimme –
Was machst du da?
Nichts, Herr – sagte der Knabe – ich sitze
an der Quelle, weil so
diese Geschichte anfängt.
Welche Geschichte? – brummte der Ritter; denn er war
ein solcher und saß auf einem prächtigen Rappen,
von dem er recht finster herabschaute.
Den Autor habe ich vergessen – sagte der Knabe
kleinlaut – aber die Geschichte fängt an mit „An der
Quelle saß der Knabe“… und das bin ich!
Solange das eine Geschichte bleibt,
mag es angehen, sagte der Ritter. Aber
Du sitzt ja tatsächlich an der Quelle, du Halunke.
Folglich muss ich die Quellensteuer von Dir kassieren!
Welche Quellensteuer, fragte der Knabe beherzt,
wie kommst Du dazu?
Wenn Du frech wirst, musst Du noch eine
Unbotmäßigkeitssteuer dazuzahlen – sagte der Ritter drohend.
Aber Du hast mir meine Frage nicht beantwortet,
reklamierte der Knabe.
Du fällst lästig, Bursche, sagte der Ritter. Also, hör zu:
Mein Herr verlangt von jedem, der sich an einer seiner Quellen niederlässt, völlig legal eine Quellensteuer.
Schließlich muss er ja von irgendetwas leben,
nachdem der Wald nichts mehr einbringt –
Aber bitte nicht gerade von mir – erwiderte der Knabe,
ich bin doch ein Waisenknabe, Herr!
Da bekam der Ritter Mitleid mit dem Knaben
an der Quelle und ritt weinend davon.
(Das ist der Unterschied zwischen einem Ritter
und dem Finanzamt!)
WeltTrends aktuell
Immer wieder wird er angemahnt, der Paradigmenwechsel im Verhältnis zwischen der EU und den Staaten Afrikas – bisher vergeblich. Nun gibt es eine neue Initiative der EU – die „Europäische Friedensfazilität“, mit der im Umfang von fünf Milliarden Euro „internationale Stabilität und Sicherheit“ gestärkt werden sollen, durch militärische Auslandseinsätze und Waffenexporte. Ein Paradigmenwechsel? Eher wohl, so Robert Kappel, Gastherausgeber des Themas, ein weiterer Kandidat für die Liste der „vergifteten Angebote“, die die EU den afrikanischen Staaten über die Jahrzehnte gemacht hat. Afrikanische und deutsche Autoren diskutieren die Notwendigkeit einer Partnerschaft, aber auch die ihr entgegenstehenden Hindernisse. Trotz vieler Deklarationen und Aktivitäten wird es wohl kaum zu substantiellen Veränderungen kommen.
Im WeltBlick untersucht Ralf Havertz die Hintergründe des Militärputsches in Myanmar, während sich Georges Hallermayer mit dem Kampf gegen die Korruption in China beschäftigt.
In einem Gastkommentar setzt sich Joachim Garstecki aus christlicher Sicht mit der Doktrin der nuklearen Abschreckung auseinander und verweist auf den Aufruf engagierter Christen vom 1. Februar „Ein Nein ohne jedes Ja zu Geist, Logik und Praxis der Abschreckung“. Unter der Drohkulisse von Atomwaffen könne kein nachhaltiger Frieden entstehen.
Um die Feinjustierung unserer Sichten auf Russlands Weltpolitik geht es im Forum, wo Wilfried Schreiber und Wulf Lapins die Debatte fortsetzen.
In der Analyse warnt Hans-Heinrich Nolte, die Regeln des Völkerrechts nicht weiter durch unklare Konzepte wie das der „humanitären Interventionen“ zu untergraben, wie das heute in Afrika gerade geschieht. Die neue EU-Initiative wird diesen Trend wohl noch verstärken.
WeltTrends – Das außenpolitische Journal, Heft 175 (Mai) 2021 (Schwerpunktthema: „Afrika und Europa. Ein strategisches Bündnis?“), Potsdam / Poznan, 4,80 Euro plus Porto. Weitere Informationen im Internet.
Blätter aktuell
Die Führungen Chinas und der USA sind sicherlich nicht darauf aus, Krieg gegeneinander zu führen. Allerdings beginnen Kriege, das lehrt die Geschichte, keineswegs immer nach Plan und zielgerichtet, mahnt der Politikwissenschaftler Michael T. Klare. Die Folgen des derzeitigen „Angsthasenspiels“ beider Regierungen könnten daher massiv sein – und zwar für die gesamte Welt.
Lange galt Joe Biden als moderater Politik-Veteran, von dem kein grundlegender Wandel zu erwarten ist. Doch unter dem Eindruck der Coronakrise hat der neue US-Präsident eine markante Wende vollzogen: Seine Wirtschaftspolitik bricht mit der neoliberalen Tradition, so der Ökonom Noah Smith, indem sie auf öffentliche Investitionen, sozialstaatliche Leistungen und die Stärkung der Care Economy setzt. Biden begründet damit ein neues Paradigma, das lange prägend sein könnte: die Bidenomics.
Kapital und Kapitalismus sind nicht allein auf Transaktionen zwischen privaten Subjekten zurückzuführen, wie es die „die unsichtbare Hand“ von Adam Smith nahelegt, sondern zutiefst abhängig von rechtlichen Voraussetzungen. Die Juristin Katharina Pistor übt scharfe Kritik an der subtilen Kulisse des Rechts, vor welcher sich die globale Kapitalzirkulation abspielt, die obendrein zu einer enormen Vermögensungleichheit führt.
Dazu weitere Beiträge, unter anderem: „Schottland und Wales: Unabhängig nach dem Brexit?“, „Deutschland im Indopazifik: Die Logik der Eskalation“ und „Still on the Road: 80 Jahre Bob Dylan“.
Blätter für deutsche und internationale Politik, Berlin, Mai 2021, Einzelpreis: 9,50 Euro, Jahresabonnement: 79,80 Euro (Schüler & Studenten: 62,40 Euro). Weitere Informationen im Internet.
Aus anderen Quellen
„In diesen Tagen ist viel mit sorgenvollem Unterton über die Konzentration russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine berichtet worden“, beginnt Holger Schmale und fährt fort: „Moskau sprach stets von zeitlich begrenzten Manövern und der jetzt angekündigte Rückzug der Soldaten scheint dies zu bestätigen. Es ist bemerkenswert, dass ganz ähnliche Aktivitäten der USA und ihrer Nato-Verbündeten zur gleichen Zeit im Westen Russlands in der Öffentlichkeit praktisch unerwähnt geblieben sind, obwohl der übergeordnete Zusammenhang auf der Hand liegt.“
Holger Schmale: Nato hält Großmanöver in Osteuropa ab, berliner-zeitung.de, 26.04.2021. Zum Volltext hier klicken.
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„Im November 1983 führte die Regierung unter Reagan eine Aktion namens ‚Operation Able Archer‘ durch“, resümiert Noam Chomsky, „mit der die russischen Verteidigungssysteme durch die Simulation von Angriffen einschließlich Nuklearangriffen getestet werden sollten – und das zu einer Zeit großer internationaler Spannungen. Just zu dieser Zeit wurden in Europa, oder besser gesagt in Deutschland, moderne […] Pershing-II-Raketen, aufgestellt, die innerhalb von zehn Minuten russisches Territorium erreichen konnten. […] Vor einigen Jahren wurden diverse russische Archive geöffnet und den Dokumenten war zu entnehmen, dass die Russen ‚Able Archer‘ äußerst ernst nahmen. Bis vor kurzem war jedoch noch nicht ganz klar, inwieweit diese letztere Tatsache auch in Washington verstanden wurde. Die CIA behauptete bisher immer, die Russen hätten die Operation nicht weiter beachtet und gewusst, dass es sich nur um ein Manöver handelte. Aber jetzt haben gerade freigegebene Dokumente verdeutlicht, dass man in Washington von Anfang an wusste, dass Operation […] die Welt an den Rand eines selbstmörderischen Krieges brachte.“
Noam Chomsky: „Interventionen verkaufen, indem wir den falschen Eindruck erwecken, wir bekämpften damit die Sowjetunion“, nachdenkseiten.de, 07.04.2021. Zum Volltext hier klicken.
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„Die Biden-Administration, das holländische und das EU-Parlament klagen die Regierung Chinas des Genozids an der uigurischen Volksgruppe in der Provinz Xinjiang an“, listet Uwe Behrens auf und stellt dagegen: 2019 „begrüßte […] die Organisation für islamische Zusammenarbeit die Bedingungen, unter denen Muslime in China leben, was auch während des Besuches des chinesischen Außenministers in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Oman, Bahrain und dem Iran im März dieses Jahres durch diese bestätigt wurde.“ Um diesen Widerspruch „zu verstehen, […] muss man sich die Hintergründe und Details anschauen“.
Auch Theo Sommer hat sich mit diesem Thema befasst: „Aus einem einfachen Grund würde ich […] nicht von Völkermord sprechen: Die Zahlen sprechen dagegen. Im Jahre 1980 gab es in Xinjiang 5,5 Millionen Uiguren, 2020 waren es 12 Millionen. Wie alle anderen ethnischen Minderheiten waren sie nicht der bis 2015 geltenden Ein-Kind-Politik unterworfen […]. […] Binnen vier Jahrzehnten von fünf auf zwölf Millionen – von Völkermord lässt sich da schlecht reden.“
Uwe Behrens: Völkermord an den Uiguren?, neues-deutschland.de, 12.04.2021. Zum Volltext hier klicken.
Theo Sommer: Zwischen Moral und Zweckmäßigkeit, zeit.de, 27.04.2021. Zum Volltext hier klicken.
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„Drei Dänen mischen Nordkorea auf“, schreibt Kai Strittmatter in seiner Besprechung der zweiteiligen Filmdokumentation „Der Maulwurf. Undercover in Nordkorea“. „Ein arbeitsloser Koch (Ulrich Larsen) und ein ehemaliger Kokaindealer und Fremdenlegionär (Jim Latrache-Qvortrup) verschaffen im Verein mit Regisseur Mads Brügger der Welt Bilder, die zuvor noch nie einer auf Film gebannt hat: Sie zeigen, wie Nordkoreas Waffenhändler offenbar bereit sind, Drogen und schwere Waffen an jeden zu liefern, der dafür bezahlt. Also schwere Verstöße gegen die von den Vereinten Nationen verhängten Sanktionen zu begehen.“
Kai Strittmatter: Der Koch, der zum Maulwurf wurde, sueddeutsche.de, 05.04.2021. Zum Volltext hier klicken.
Zum Teil I der Doku hier klicken und zum Teil II hier (verfügbar bis 31.03.2024).
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„Mario Draghi behauptet von sich – wie früher Mario Monti, aber auch wie Emmanuel Macron im französischen Präsidentschaftswahlkampf von 2017 –, dass er über den Parteien stehe und die aufgeklärte Sicht des Experten vertrete“, so Stefano Palombarini. Dabei bewege sich „Draghi nur exakt zwischen den von Brüssel eingerammten Pflöcken, die da heißen ‚orthodoxe Haushaltspolitik‘ und ‚Neoliberalismus‘“. Dennoch habe es „der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) […] geschafft, das komplette italienische Parteienspektrum von links bis rechts außen hinter sich zu versammeln.“
Stefano Palombarini: Italien – Drama in drei Akten, monde-diplomatique.de, 08.04.2021. Zum Volltext hier klicken.
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Die 20 französischen Ex-Generäle und weitere etwa 1000 Militärs zeigten Sinn für Tradition, als sie just am 21. April 2021 einen Offenen Brief an die Regierung des Landes veröffentlichten, in dem sie ziemlich unverhohlen einen Militärpusch androhten, sollte die Regierung nicht rigoros mit dem „Islamismus und den Horden der Banlieue“ aufräumen. Exakt am 21. April vor 60 Jahren hatte das französische Militär in Algerien, damals noch französische Kolonie, gegen die Staatsführung von General Charles de Gaulle gepuscht, um quasi in letzter Minute die Unabhängigkeit des Landes doch noch zu verhindern. Und sich binnen weniger Tage eine blutige Nase geholt. Rudolf Balmer hat die aktuellen Details zusammengefasst und bewertet.
Rudolf Balmer: Frankreich: Ex-Generäle drohen Regierung mit Militärputsch, nzz.ch, 29.04.2021. Zum Volltext hier klicken.
Letzte Meldung
Am 27. April 2021 teilte die Berliner Zeitung mit: „Königin Elizabeth II, 95, wird die zweiwöchige offizielle Trauerphase der britischen Königsfamilie nach dem Tod von Prinz Philip (1921–2021) am Freitag beenden – der Ehemann der Queen war am 9. November gestorben.“
Bot sich ja – nach der Erschießung des Demokraten Robert Blum in Wien im Jahre 1848, der Ausrufung der Republik in Deutschland 1918, nach Hitlers Marsch auf die Feldherrenhalle 1923, der Nazi-Pogromnacht von 1939 und dem Fall der Berliner Mauer 1989 – förmlich an, der 9. November: als Merktag für weitere (welt)historische Ereignisse. Und warum dann, so mögen sich die Kollegen der Berliner gefragt haben, den Reigen nächster Zuordnungen eigentlich nicht mit dem Ableben des britischen Prinzgemahls beginnen? Schließlich war der 24. Dezember als Geburtstag Jesu Christi auf dem Konzil von Nicäa im Jahre 335 auch ziemlich willkürlich festgelegt worden …
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