27. Jahrgang | Nummer 6 | 11. März 2024
Denunziantenarbeit
von Wolfgang Brauer Verpestet ist ein ganzes Land, Wo schleicht herum der Denunziant. (Max Kegel) Am 22. Februar 1944 übergibt der SS-Untersturmführer und Hauptmann der Wehrmacht Bruno Schultz seinem Chef bei OKW ein dreieinhalbseitiges Denunziationsschreiben, in dem er „zersetzende … Weiterlesen
27. Jahrgang | Nummer 4 | 12. Februar 2024
Von der Lust am Bauen
von Wolfgang Brauer Es gibt zwei Hauptmotive, die Gesellschaften veranlassen, Bauwerke in quantitativen Formaten aus dem Boden zu stampfen, die an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gehen: die Großmannssucht ihrer Herrscher und Wohnungsnot, die eine systemgefährdende soziale Sprengkraft zu entfalten droht. … Weiterlesen
27. Jahrgang | Nummer 2 | 15. Januar 2024
Vom Wagemut in schlimmen Zeiten
von Wolfgang Brauer Die Berliner Kunsthistorikerin Anita Beloubek-Hammer gehört zu den profiliertesten Kennerinnen der Vorkriegs-Moderne in Deutschland. Seit 1982 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Staatlichen Museen zu Berlin und arbeitete bis 1995 an der Alten Nationalgalerie. Dann wechselte sie zum … Weiterlesen
27. Jahrgang | Nummer 1 | 1. Januar 2024
Berlins lackierte Abgründe
von Wolfgang Brauer Peter Edel stellte in seiner Autobiografie „Wenn es ans Leben geht“ die Kindheitserinnerungen an den Großvater Edmund Edel an den Anfang des ersten Bandes: „Seltsamer Opa. Kleiner aufgeregter alter Herr, untadelig angezogen, mit blitzenden Manschetten über blitzscharfen … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 24 | 20. November 2023
Berliner Zerreißprobe
von Wolfgang Brauer Der Wiener Aktionist Günter Brus war 1970 an den Grenzen der von ihm als Gegenentwurf zur „klassischen“ Tafelmalerei gedachten Auseinandersetzung mit der eigenen Körperlichkeit angelangt. Im seinerzeit total verklemmten Österreich gelang ihm zwar die Provokation, aber irgendwie … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 22 | 23. Oktober 2023
In Böhmens Hain und Flur, Mähren nicht zu vergessen … (I)
von Wolfgang Brauer Jean Paul konnte über das Verzehren eines Wurstzipfels auf einer Wanderung in das Fichtelgebirge – wo sein Wanderer nie ankam … – schreiben, und es entstand große Literatur. Aber das war Jean Paul und ist inzwischen 227 … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 18 | 28. August 2023
Der Komponist Reiner Bredemeyer
von Wolfgang Brauer Für Ute Bredemeyer Es gab Zeiten, da leisteten sich die Schauspielbühnen des Landes eigene Orchester – und fest an das Haus gebundene Komponisten. Dazu gehörte das Deutsche Theater Berlin, an dem 33 Jahre lang Reiner Bredemeyer … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 17 | 14. August 2023
Ein lettischer Jahrhundertroman
von Wolfgang Brauer Es gibt Regionen in Europa, die scheinen für viele ferner als manche Stadt oder mancher Strand, die nur durch eine mindestens halbtägige Flugreise zu erreichen sind. Die baltischen Republiken gehören unbedingt dazu, obwohl sie enger mit unserer … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 11 | 22. Mai 2023
Gefährte des Ikarus
Aus dem Zwielicht grüßte beginnendes Grauen Vogelflüge, darin ich mich fahl verstieg. Stephan Hermlin Ballade vom Gefährten Ikarus, 1944 von Wolfgang Brauer Der Dichter Stephan Hermlin ist schwer zu fassen. Das Werk ist vergleichsweise schmal an Umfang. Da sind … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 10 | 8. Mai 2023
Bemerkungen
Unbekanntes Usbekistan Usbekistan umfasst im Wesentlichen die historischen Kulturlandschaften Choresmien, Sogdien und Teile Baktriens, des „Landes der 1000 Städte“, wie es der griechische Geschichtsschreiber Strabon nannte. Der größere „Rest“ Baktriens allerdings liegt hinter den Ketten des Hindukuschs in Afghanistan. Auch … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 8 | 10. April
Berliner Museumsgänge
von Wolfgang Brauer Albrecht Dürer bezeichnete ihn und Rogier van der Weyden als „beede grosz maister“. Dennoch geriet der um 1440 in Gent geborene Hugo van der Goes nach seinem Tod 1482 (oder 1483) relativ rasch in Vergessenheit. Eines seiner … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 7 | 27. März 2023
Bemerkungen
Kleine Lage mit IM Unserer Redaktion wurde dieser Tage ein Dokument zugänglich gemacht, das unser Leser Jürgen Scherer im Darknet auf www.leaks.info ausfindig machen konnte. Wir machen es hiermit der Öffentlichkeit zugänglich: Vertrauliches Protokoll „Kleine Lage im Ministerium des … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 5 | 27. Februar 2023
Oras Flucht
von Wolfgang Brauer Armin Petras inszeniert gerne „nach“. Das ist spätestens seit Frank Castorf nicht mehr sonderlich originell. Auch andere Theaterregisseure misstrauen den Dramatikern und benutzen lieber zumeist umfänglichere literarische Vorlagen als Steinbruch zur Förderung eigener Schöpfungstätigkeit. Die Verlage sehen … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 4 | 13. Februar 2023
Erlesenes – Romain Rolland und Louis Fürnberg
von Wolfgang Brauer Unmittelbar nach der Veröffentlichung von Romain Rollands „Brief an jene, die mich anklagen“ durch Wolfgang Klein im Blättchen-Heft 22/2022 erreichte mich ein dicker Brief der Münchener Autorin Angelika Gutsche. Darin lag – als Antwort auf Kleins Text … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 1 | 2. Januar 2023
Weltenerkundungen in Schlettstadt
von Wolfgang Brauer Die Lateinschulen – Vorläuferinnen unserer Gymnasien und vergleichbarer Einrichtungen – pflegten in der Zeit des Humanismus eine schöne Tradition. Ihre Absolventen vermachten ihre persönlichen Sammlungen häufig testamentarisch der Bibliothek ihrer Stadt. So kamen oftmals erstaunliche Sammlungen zustande, … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 26 | 19. Dezember 2022
Tränen beim Halberstädter Hagestolz
von Wolfgang Brauer Vor wenigen Tagen ließ Berlin den 300. Geburtstag von Anna Louisa Karsch sang- und klanglos an sich vorbeirauschen. Ich hatte in Heft 24/2022 des Blättchens immerhin auf zwei Neuerscheinungen des Verlages für Berlin-Brandenburg aufmerksam machen können, in … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 25 | 5. Dezember 2022
Bemerkungen
Ein Wahrheitssucher – ein Nachruf Hans Magnus Enzensberger – er starb am 24. November in München – war einer der politischsten Dichter dieser Republik, obwohl er Bekenntnis-Dichtung zutiefst verabscheute. Er bevorzuge Argumente, bescheinigte er dem Kollegen Peter Weiss, als der … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 25 | 5. Dezember 2022
Von Fröbel lernen
von Wolfgang Brauer Das akademische Prekariat ist kein neuzeitliches Phänomen. Wenn Lenzens „Hofmeister“ von Regiegenies auf die sexuelle Frage reduziert wird, zeugt das von solider Halbbildung. Der arme Kerl litt zuvörderst unter seiner erbärmlichen sozialen Lage. Auch der Erfinder des … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 24 | 21. November 2022
Verführung in das aufgeklärte Berlin
von Wolfgang Brauer Ich mag die Bücher Michael Bienerts über Berlin und seine Literaten. Sie sind vorzüglich recherchiert, gut erzählt und vom Verlag exzellent gestaltet und gedruckt. Selbst Kenner der Materie dürften sie mit Gewinn lesen. Das wird auch mit … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 23 | 7. November 2022
Erlesenes – Vom Leben in der DDR
von Wolfgang Brauer Für Fans der Fastfood-Satire ist die Banane das Symbol der DDR-Mangelwirtschaft („Zonen-Gabi“ lässt grüßen …), für alle anderen ist es der Dederonbeutel. Den trug jede und jeder immer bei sich, es hätte ja „was geben“ können. Unerwartetes, … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 21 | 10. Oktober 2022
Über den „Neuen Menschen“
von Wolfgang Brauer Anfang Januar 1918 erhält der Nachrichten-Unteroffizier Heinrich Vogeler im Stab des XXIV. Armeekorps Heimaturlaub. Er soll im Worpsweder Atelier ein aus Sicht der Auftraggeber nicht recht gelungenes Plakat für die inzwischen achte Kriegsanleihe überarbeiten. Zu Hause übermannen ihn … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 20 | 26. September 2022
Dichten unter widrigen Verhältnissen und Leben als ob
von Wolfgang Brauer Er gehört zu den frühen Schaubühne-Autoren. Siegfried Jacobsohn veröffentlichte im 2. Jahrgang 1914 des Blattes das Gedicht „Heimkehr“: „So wird es sein. Zu deinem Heimatlande / Führt dich ein herbstlich später Wandertag, / Das Herz geht dir … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 19 | 12. September 2022
Gezeichnete Landschaften – Dorothea Milde und Erich Heckel
von Wolfgang Brauer Der Titel des Buches führt in die Irre: „Harzwölfin“. Innerlich aufstöhnend tippte ich zuerst auf einen der üblichen Regionalkrimis. Das ist es mitnichten. Dahinter verbirgt sich eine einfühlsam und mit großer Sachkunde geschriebene Monografie über die Quedlinburger … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 18 | 29. August 2022
Bemerkungen
Berliner Notizen – Spielzeiteröffnung Die schönste Zeit ham wa ja hier erlebt. – Ja. Dit is nu vorbei. Ick jloobe, so ofte wern ma hier nich mehr sin. – Ja. Is det da vorne die Neue? – Nee, ick jloobe, … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 17 | 15. August 2022
Bemerkungen
Bayreuth Die Stadt ist liebenswert und hat das eigentlich nicht verdient. Ringsherum sind wunderschöne Gladiolenfelder zum Selberpflücken und Jean Paul hat da gelebt. Wegen des Bieres, nicht wegen der Oper. Aber es ist nun einmal da, Richard Wagners hölzernes Opernhaus. … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 17 | 15. August 2022
Eiszeit Berlin
von Wolfgang Brauer Der Berliner Historiker und Journalist Kai-Uwe Merz legte jetzt den vierten Band seiner Geschichte Berlins vor, in der er versucht, „die Stadt in den kulturhistorischen Blick zu nehmen, der sie methodisch als Ganzes würdigt, das sich aus … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 14 | 4. Juli 2022
Eine außergewöhnliche Fotografin
von Wolfgang Brauer In der künstlerischen Fotografie der DDR gab es diesen besonderen weiblichen Blick, der sie so unverwechselbar macht. Evelyn Richter, Helga Paris, Eva Mahn, Ute Mahler, Sibylle Bergemann und etliche andere stehen für diesen Ansatz. Ihn macht eine … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 13 | 20. Juni 2022
Erlesenes – Edels Berliner Westen, Stöckels Bärensuche und „Jud Süß“
von Wolfgang Brauer Um das Jahr 1900 herum war Edmund Edel in der Berliner Kunst eine prägende Erscheinung. Jedenfalls in der Gebrauchsgrafik. Und die war seit Ernst Litfaß im Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Edel fertigte Plakate, vorzüglich Lithos in der … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 11 | 23. Mai 2022
Bemerkungen
Mai-Impressionen Der Kopf war gefüllt mit Kriegsnachrichten und freute sich, in eine friedliche Gartenidylle mit Frühlingsgrün samt Froschquaken entfliehen zu können. Am 7. und 8. Mai öffneten zahlreiche Brandenburger Gärten zum „Tag des offenen Ateliers“. In Groß Dölln/Uckermark stellte der … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 10 | 9. Mai 2022
Bemerkungen
Szczepan Twardochs Mahnungen Der polnische Romancier Szczepan Twardoch ist ein aufmerksamer Beobachter des Zeitgeschehens. Seine Romane „Drach“ und „Morphin“ gehören sicher zu den wichtigen europäischen Erzählwerken des 21. Jahrhunderts. Als unbestechlicher Analyst setzt er sich mit seinen Büchern zwangsläufig zwischen … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 9 | 25. April 2022
Des Kaisers Nachmieter
von Wolfgang Brauer Der Berliner Journalist Christian Walther hat ein Buch über das Berliner Schloss – manche sagen auch fälschlicherweise „Stadt-Schloss“ – geschrieben. Höre ich jetzt ein leises Aufstöhnen? Das wäre in diesem Falle unangebracht. Walther nimmt sich nämlich die … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 8 | 11. April 2022
Bemerkungen
Wenn Träume sterben Seit dem 24. Februar 2022 stelle ich mir die Frage, wann wird dieser unsägliche Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin und seiner Gesinnungsgenossen gegen das Nachbarland Ukraine zu Ende gehen. Dürfen wir von einem schnellen Ende träumen, … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 8 | 11. April 2022
Ein Leben für die Weltbühne
von Wolfgang Brauer Hermann Budzislawski war von 1934 bis 1939 Chefredakteur der Exil-Weltbühne, in der DDR dann nochmaliger Chef des Blattes von 1967 bis 1971. Heute ist er (fast) vergessen. Er wurde vergessen gemacht. Wolfgang Benz erklärte das langjährige Verschweigen … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 7 | 28. März 2022
Zu diesem Heft
Auch diese Ausgabe widmet sich schwerpunktmäßig Putins Krieg gegen die Ukraine. Zugleich versuchen unsere Autoren den Blick auf die durch diesen offensichtlich beschleunigte Verschiebung der globalen Machtverhältnisse zu richten. Es ist ein zuvörderst politischer Blick. Die wirtschaftlichen Langzeitfolgen werden uns … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 7 | 28. März 2022
Erlesenes – Kirschs Tagebuch, Nagels Fotos und die Kinderlandverschickung
von Wolfgang Brauer Moritz Kirsch, der Sohn der Dichterin Sarah Kirsch, hat ein bemerkenswertes Buch herausgebracht. Es besteht aus den Tagebuchtexten seiner Mutter vom 31. August 1989 bis zum 18. März 1990. Ergänzt werden diese durch ein sehr persönliches Nachwort … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 6 | 14. März 2022
Zwischen Korsett und Vogelkostüm
von Wolfgang Brauer Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen; / Und jeder geht zufrieden aus dem Haus“, empfiehlt der Theaterdirektor in Goethes „Vorspiel auf dem Theater“ zum „Faust I“. Das geht nicht immer auf – die Berlinische Galerie liefert … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 6 | 14. März 2022
Bemerkungen
In eigener Sache: Finanzen 2022 weitgehend gesichert Liebe Leserinnen und Leser, unsere seit Ausgabe 1/2022 vorgetragene Bitte, zur finanziellen Absicherung des neuen Blättchen-Jahrgangs beizutragen, ist auch in diesem Jahr auf ein hinreichendes Echo gestoßen: Die Finanzierung 2022 steht weitgehend. Dafür … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 5 | 28. Februar 2022
Bemerkungen
Vorahnung von Renate Hoffmann Noch wehen kühle Winde vom Fluss herauf. Die Wellen ziehn gelinde in stillem Lauf. Noch frieren Baum und Büsche und dort der Schlehdornstrauch. Im Wasser Frosch und Fische, die frieren auch. Doch an den dünnen Haaren … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 5 | 28. Februar 2022
Zu den Wurzeln der Weltkultur
von Wolfgang Brauer Dieses Buch ist ein atemberaubendes Werk, das auch Nicht-Spezialisten für die Kulturen des Orients in seinen Bann nimmt. Eigentlich ist es „nur“ der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung iranischer Kunst, die noch bis zum 20. März 2022 auf … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 4 | 14. Februar 2022
Bemerkungen
Über einen Menschenfreund im Kiefernwald Franz Fühmann – am 15. Januar war sein 100. Geburtstag – ist ein als Persönlichkeit schwer zu fassender Autor. In den 1950ern sah er noch hoffnungsvoll auf eine sozialistische Zukunft des Landes, in das ihn … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 4 | 14. Februar 2022
Rudolstädter Köpfe
von Wolfgang Brauer Sie sind aus rotem Ziegelton gebrannt und fallen dadurch in der winterlichen Trübnis besonders auf: zwölf überlebensgroße Porträtköpfe auf blankpolierten Sockeln entlang der Marktstraße im historischen Zentrum von Rudolstadt. Es sieht recht willkürlich aus, fast wie hingewürfelt, … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 3 | 31. Januar 2022
Gluck als Beziehungskiste
von Wolfgang Brauer Opernregisseure unterliegen bei der Auseinandersetzung mit älteren Werken oft einem tragischen Irrtum. Deren Stoffe sind häufig Sagenhaftes, Mythologisches, Menschlich-Urgründiges, vieldeutige Erfahrungen aus den „dunklen Jahrhunderten“. Das macht offensichtlich Lust, der „Bedeutung des Mythos im Hier und Jetzt“ … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 2 | 17. Januar 2022
Berlin – versunken wie Palmyra?
von Wolfgang Brauer Kai-Uwe Merz hat sich ein ambitioniertes Projekt aufgeladen: eine Kulturgeschichte Berlins im 20. Jahrhundert. Bereits 2020 erschien bei Elsengold „Vulkan Berlin. Eine Kulturgeschichte der 1920er Jahre“, jetzt liegen die Bände über Berlin in der NS-Zeit und in der … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 1 | 3. Januar 2022
Alfred Kerr als Chronist
von Wolfgang Brauer Vom 1. Januar 1895 bis zum 25. November 1900 veröffentlichte Alfred Kerr in der Wochenendausgabe der Breslauer Zeitung regelmäßig mit lockerer Hand geschriebene Betrachtungen über das Leben in der Reichshauptstadt. Als Günther Rühle 1997 erstmals 134 dieser … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 26 | 20. Dezember 2021
Bemerkungen
Zukunftssehnsucht und Zukunftsfurcht Wie sieht die Welt von morgen aus? Was ist technisch mach- und wünschbar, um sie für den Menschen erträglicher zu gestalten? Oder muss gar der Mensch an den wissenschaftlich-technischen Fortschritt „angepasst“ werden? Ist er letztendlich ein Irrweg … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 25 | 6. Dezember 2021
Bemerkungen
Ein großer Aufklärer ging Der Berliner „Sternenprofessor“ Dieter B. Herrmann gehörte zu unseren ständigen Autoren. Im Frühjahr 2021 hatten wir für die letzte Novemberausgabe einen Text über Diedrich Wattenberg, den langjährigen Leiter der Berliner Archenhold-Sternwarte, vereinbart. Wattenberg war am 26. … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 25 | 6. Dezember 2021
Ein neuer Berliner „Ring“
von Wolfgang Brauer Die Deutsche Oper Berlin hatte es schwer mit ihrer Neuinszenierung von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“. Nötig war sie, die legendäre Götz-Friedrich-Inszenierung stammt aus dem Jahre 1984. Eigentlich hat das für die Oper nicht unbedingt etwas … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 24 | 22. November 2021
Irmgard Keuns Briefe aus dunkler Zeit
von Wolfgang Brauer Es sind Dokumente einer merkwürdigen Beziehung, die Michael Bienert jetzt bei Quintus herausgegeben hat. Unter dem Titel „Man lebt von einem Tag zum anderen“ veröffentlichte er den Briefwechsel zwischen der Erfolgsautorin Irmgard Keun und dem vollkommen unbekannten … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 22 | 25. Oktober 2021
Über unrecht Gut
von Wolfgang Brauer Sophie Schönberger, Professorin für Öffentliches Recht, Kunst- und Kulturrecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, versucht sich an einer scheinbaren Quadratur des Kreises. In ihrem Essay „Was soll zurück? Die Restitution von Kulturgütern im Zeitalter der Nostalgie“ diskutiert sie … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 21 | 11. Oktober 2021
Erlesenes – Paula Modersohn-Becker, Otto Julius Bierbaum und ein Roman über das Sterben
von Wolfgang Brauer 2017 präsentierte das Hamburger Bucerius Kunst Forum „Paula Modersohn-Becker. Der Weg in die Moderne“. Kuratiert wurde die bemerkenswerte Schau von Uwe M. Schneede und Kathrin Baumstark. Schneede legte jetzt bei C. H. Beck eine Monographie mit dem scheinbar … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 20 | 27. September 2021
Ein Schweizer in Berlin
von Wolfgang Brauer Die Berlinische Galerie beginnt die neue Saison mit einem Paukenschlag: Mit „Ferdinand Hodler und die Berliner Moderne“ präsentiert sie allein 48 Arbeiten des Schweizers, darunter etliche Hauptwerke. So umfangreich war Ferdinand Hodler (1853–1918) in der Stadt zuletzt … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 19 | 13. September 2021
Abschiednehmen von Mikis Theodorakis
von Wolfgang Brauer Im Jahre 1938 begann der chilenische Dichter Pablo Neruda mit der Arbeit an einem 231 Gedichte umfassenden Zyklus, den er „Canto General“ nannte. Der deutschen Übertragung gab Erich Arendt den Titel „Der große Gesang“. Die gewaltige, 1950 … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 18 | 30. August 2021
Ignoranz und Scheinheiligkeit
von Wolfgang Brauer Am 20. August 2021 ging vor dem Berliner Landesarbeitsgericht eine skandalträchtige Affaire sondergleichen zu Ende: Seit Februar 2020 versucht die Berliner Bildungsverwaltung sowohl den Direktor der Staatlichen Ballettschule und Schule für Artistik, den Tanzwissenschaftler Prof. Ralf Stabel, … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 17 | 16. August 2021
Bemerkungen
Wider die Zensur Seit 1993 erscheint im quartus-Verlag Bucha bei Jena ein literarisches Journal, das den schönen Namen Palmbaum trägt. Gegründet im 375. Jubiläumsjahr der „Fruchtbringenden Gesellschaft“, hat es seinen Namen von deren Wappenschild entliehen. Das ziert die allseits Nutzen … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 17 | 16. August 2021
Nach Hiddensee!
von Wolfgang Brauer Seit Tagen drückt ein heftiger Südwest das Wasser aus dem Schaproder Bodden. Die Surfer stehen recht kläglich im Modder. Dort badet derzeit niemand. Man müsste in die Fahrrinne springen, das ist verboten. Selbst die Hobby-Skipper respektieren sie. … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 16 | 2. August 2021
Erlesenes – Totgeschwiegene Morde und Kochbuchgeschichten
von Wolfgang Brauer Zu den Lieblingsmythen der berufsmäßigen DDR-Aufarbeiter gehört der von der totgeschwiegenen Kriminalität. Die habe nicht in das Idyll der sozialistischen Menschengemeinschaft gepasst. Jeder, der in diesem Land gelebt hat – und ebenso jeder, der sich ernsthaft mit … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 14 | 5. Juli 2021
Bemerkungen
Lebendige Demokratie … kostet! Vorbemerkung 1: In der DDR gab es zwar keine Verwaltungsgerichtsbarkeit, mit deren Hilfe der Bürger Entscheidungen des Staates und seiner nachgeordneten Organe und Instanzen hätte rechtlich anfechten können, doch es gab das Instrument der (formlosen) Eingabe, … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 13 | 22. Juni 2021
Deutsches an der Bismarckstraße und in Neukölln
von Wolfgang Brauer Bevor die große Hitzewelle die „3. Welle“ ablöste und die City in eine meteorologische Gefahrenzone verwandelte – dennoch wird in Berlin weiter fröhlich „verdichtet“ und unverdrossen ein Baum nach dem anderen abgesäbelt –, öffneten die großen Häuser … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 12 | 7. Juni 2021
Eine Lanze für Louis Fürnberg
von Wolfgang Brauer Diesem Dichter wurde das Leben von Feind und „Freund“ zur Hölle gemacht. Er starb mit 48 Jahren an gebrochenem Herzen. Seinem Werk erging es nicht besser. Von seinen Feinden geschmäht und schließlich totgeschwiegen, von vermeintlichen Freunden selektiert … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 10 | 10. Mai 2021
Von Frau Vizepräsidentin und der Frau Puppendoktor
von Wolfgang Brauer Autobiographischem aus Politikerfeder ist grundsätzlich zu misstrauen. Historiker wissen, dass dessen Quellenwert gegen Null tendiert. Noch dazu, wenn sie sich eines Ghost Writers bedienen und in dickleibigen Wälzern die Geschichte ihrer Familie wenn nicht gleich „ab urde … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 9 | 26. April 2021
Erlesenes – Waldkirch, Kitsch und Hermann Sinsheimer
von Wolfgang Brauer Tiefenbohrungen sind in der Geschichte häufig aufschlussreicher als die „großen Erzählungen“. Zeitgeschichtliche Regionalgeschichtsschreibung hat aber immer damit zu kämpfen, dass es langlebige Zeitzeugen gibt, die sich getroffen fühlen oder dass Familien gegen die „Verunglimpfung“ des Andenkens ihrer … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 7 | 29. März 2021
Gerhard Richters „Birkenau“-Zyklus
von Wolfgang Brauer Der Markt macht nicht die Kunst, aber der Markt macht den Künstler. Manchmal auch die Künstlerin. Das ist aber seltener. Christoph Stölzl, der einmal meinte, Leistung setze sich immer durch und deshalb brauche man keine Künstlerinnenförderung, irrt … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 6 | 15. März 2021
Bemerkungen
Zahnloser Fortschritt Kaum war der Verdacht auf Vorteilnahme und Steuerhinterziehung („strittige“ Summe: 660.000 Euro) gegen den bisherigen CSU-Bundestagsabgeordneten und -Fraktionsvize Nüßlein im Zusammenhang mit der Vermittlung von Ankäufen von Coronaschutzmasken durch das Bundesgesundheitsministerium in der Welt, dem quasi auf dem … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 4 | 15. Februar 2021
Bemerkungen
Medien-Mosaik Wie die Architektur unserer Städte aussehen soll, ist seit vielen Jahren ein Streitthema und stets aktuell. Ein gewichtiges Stück Belletristik zum Thema hat Brigitte Reimann mit dem Romanfragment „Franziska Linkerhand“ hinterlassen. Bis kurz vor ihrem Krebstod 1973 hatte sie … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 3 | 1. Februar 2021
Bemerkungen
Wolfgang Wippermann in Dankbarkeit Mitte der 1990er Jahre durfte ich mich fast 20 Jahre nach dem Diplom einem Ergänzungsstudium der Geschichte widmen, um mich anschließend noch einmal dem Ritual einer ergänzenden Staatsprüfung zu unterwerfen. Das war nötig, um unter dem … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 3 | 1. Februar 2021
Worpsweder Phantasia
von Wolfgang Brauer Vor mir liegt ein Buch mit dem merkwürdigen Titel: „The Book of Humi“. Das erinnert an das legendäre mittelalterliche „Book of Kells“ und klingt ein wenig anmaßend. Ist es aber nicht. Bernd Küster, profunder Kenner der Kunstlandschaft … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 2 | 18. Januar 2021
Bemerkungen
Armenische Todesfugen „Durch unsere Städte, unser Land / ziehen Mörder mit Beute und Blut / zwischen Toten und Sterbenden umher. / Krähenschwärme stieben auf, / die Schnäbel blutig, ihr Lachen trunken.“ Die Verse stammen aus dem Gedicht „Todesvision“ des armenischen … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 26 | 21. Dezember 2020
Bummi kommt aus Mahlsdorf
von Wolfgang Brauer Am 15. Februar 1957 erschien die wohl erfolgreichste deutsche Kinderzeitschrift zum ersten Male. Auf dem blauen Umschlag des Heftes sitzt inmitten typischer Kleinkinderspielsachen – die Zeitschrift war von Anfang an für Drei- bis Sechsjährige gedacht – ein … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 25 | 7. Dezember 2020
Bemerkungen
Irina Antonowa Sie war die Grande Dame der Welt-Museumslandschaft. Eine Museumsfrau, die von der Pike auf ihr Handwerk gelernt hat und bis 2013 52 Jahre lang eines der bedeutendsten Kunstmuseen überhaupt, das Moskauer Puschkin-Museum, geleitet hat. In Deutschland genoss sie … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 25 | 7. Dezember 2020
Neo Rauchs seltsame Bilder
von Wolfgang Brauer An Neo Rauchs Bildern scheiden sich die Geister. Die einen verteufeln ihn wegen seiner figurativen Arbeitsweise, er verabscheut die bloße Ornamentik, die bedeutungsvoll daherkommenden medialen Spielereien und bekennt sich zum gemalten Tafelbild, zum sauber gestalteten Druck. Den … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 24 | 23. November 2020
Irmgard Keuns Berlin
von Wolfgang Brauer Berlin geht mit den Artefakten seiner großen Literaturgeschichte, gelinde gesagt, säuisch um. Museal spielen seine Autoren keine Rolle, sieht man einmal von den beiden Einrichtungen der Akademie der Künste ab, die genaugenommen zum DDR-Nachlass gehören, in denen … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 22 | 26. Oktober 2020
Vom Graben in der Zeit
von Wolfgang Brauer Trybek war nach Enzthal gekommen, um meine Tante Marie zur heiraten.“ So meint sich Hartwig Laub zu erinnern. Hartwig „glaubt viel, weiß wenig“, meint wiederum Trybek. Der steht schließlich mit Freja, der Schweinin, vor dem Altar. Freja, … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 21 | 12. Oktober 2020
Bemerkungen
Wo landet der deutsche Atommüll? Das weiß seit Anfang 1977, als der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht verkündete, dass in Gorleben ein nationales Endlager für hochradioaktiven Atommüll entstehen soll – also nach immerhin 43 Jahren – immer noch niemand. Denn Gorleben … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 21 | 12. Oktober 2020
Hier kann man gut Kirschenessen …
von Wolfgang Brauer Darüber, was gute Kunst ausmacht, streiten sich die Menschen seit dem ersten Höhlenbild. Dabei ist die Antwort sehr einfach zu finden: Gute Kunst irritiert, stellt Gewohntes in Frage, sie regt auf und prägt sich im Unterbewusstsein ein. … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 20 | 28. September 2020
Erlesenes – Über einen Friedhof,
Verschwörungstheorien und Pandemieängste
von Wolfgang Brauer Prominenten Verblichenen statten wir gerne einen Besuch ab. Geben doch ihre Grabstätten trefflichen Anlass, über den Lauf der Zeiten und die Vergänglichkeit des Ruhmes zu reflektieren und dem oder der einen oder anderen wahlweise eine Ackerdistel oder … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 19 | 14. September 2020
Vom Gestrigen im Heutigen
von Wolfgang Brauer Als ich mich der Friedrichsbrücke Richtung Berliner Museumsinsel näherte, erschien auf der Spree plötzlich die MS „Schöneberg“. Auf dem Oberdeck ein uniformiertes Blasorchester, das just im Moment der Annäherung an die Brücke die „Alten Kameraden“ erklingen ließ. … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 18 | 31. August 2020
Der Millionenkrach
von Wolfgang Brauer Es ist finsterer Aberglaube anzunehmen, in der Kulturpolitik ginge es zuvörderst um die Förderung des Guten und Schönen. Nach dem Abgang des feudalen Staates, für den die Unterhaltung der Künste immer Mittel herrschaftssichernder Repräsentanz war – zu … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 17 | 17. August 2020
Erlesenes – Anna Seghers in Mexiko und über den Wert von DEFA-Filmen
von Wolfgang Brauer Zu den wenigen Ländern, die von den Nazis verfolgte Flüchtlinge großherzig aufnahmen und ihnen Schutz gewährten, gehörten die Vereinigten Staaten von Mexiko. Etwa 1500 bis 2000 Menschen deutschsprachiger Herkunft, darunter viele jüdische Intellektuelle, fanden hier Zuflucht. Zu … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 16 | 3. August 2020
Weimars Schatzhaus der Moderne
von Wolfgang Brauer Wer erleben möchte, wie heruntergekommen sich deutsche Baukultur gegenwärtig präsentiert, muss nicht unbedingt den Weg nach Berlin suchen. Eine Stippvisite in Weimar genügt. Immerhin ist die Klassikerstadt zugleich Geburtsort der baulichen und gestalterischen Moderne in Deutschland. Die … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 15 | 20. Juli 2020
Malerei im Norden – Otto Modersohn und Franz Radziwill
von Wolfgang Brauer Wer meint, der Maler Otto Modersohn sei nur zu trübsinnigen Moorbildern, dunkel eingetönt wie das Wasser der Wümme, fähig gewesen, wird sich in der aktuellen Sonderausstellung des Otto-Modersohn-Museums in Fischerhude bei Bremen eines Besseren belehren lassen müssen. … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 12 | 8. Juni 2020
Bemerkungen
„I Am Not Your Negro“ Die Bilder von George Floyds Ermordung gingen um die Welt – und unter die Haut vieler Menschen. Friedlicher Protest verschwindet inzwischen nur zu oft hinter den Nachrichten von gewalttätigen Ausschreitungen. Vermutungen über die Herkunft der … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 11 | 25. Mai 2020
Bemerkungen
US-Atomwaffen nach Polen? Im Zusammenhang mit der Forderung des Fraktionsvorsitzenden der SPD im Bundestag, Rolf Mützenich, die Stationierung von US-Atomwaffen in Deutschland zu beenden (siehe dazu den Beitrag von Sarcasticus in dieser Ausgabe) hat sich die US-Botschafterin in Warschau, Georgette … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 11 | 25. Mai 2020
Das schlechte Gewissen der Deutschen
von Wolfgang Brauer Er war so etwas wie das schlechte Gewissen der Deutschen. Wo auch immer versucht wurde, die Leichen der jüngeren Geschichte unter den Teppich zu kehren, zerrte er sie hervor. Begeisterung erregte er damit in beiden deutschen Staaten … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 10 | 11. Mai 2020
Ein Desaster
von Wolfgang Brauer Am 23. April forderte der Verband deutscher Schriftsteller anlässlich des „Welttages des Buches und des Urheberrechts“ eine Stärkung der Urheber in ihren Rechten. Dagegen ist nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil. Die Einkommenssituation von Schriftstellern war schon bislang … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 8 | 13. April 2020
Erlesenes – Höhere Mathematik,
Kommunistisches und George Orwell
von Wolfgang Brauer Im Jahr 2000 listete das Clay Mathematics Institute (CMI) in Cambridge (Massachusetts) sieben mathematische Probleme auf, für deren Lösung es jeweils ein Preisgeld von einer Million US-Dollar aussetzte. Die Fachwelt bezeichnet sie als „Millenniumsprobleme“. Bislang wurde nur … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 7 | 30. März 2020
Ilse-Maria Dorfstecher – eine Verneigung
von Wolfgang Brauer Ich habe sie erst spät kennenlernen dürfen, da ging sie schon auf die 70 zu. Anlass waren „Sparrunden“ zum Berliner Landeshaushalt. Schon bevor die Herren Wowereit und Sarrazin die Stadt zum Quietschen bringen wollten („Berlin muss sparen, … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 5 | 2. März 2020
Erlesenes – Generation Kaiserzeit, Reichs Faschismus-Buch und Leopold Mozart
von Wolfgang Brauer Autobiographisches boomt derzeit mal wieder. Aber dieses Buch ist etwas Besonderes. Rita Preuß und Marion Schütt lassen in „100 Jahre in Berlin“ Menschen zu Wort kommen, die drei Dinge miteinander verbinden: Sie gehören nicht zur Gruppe der … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 3 | 3. Februar 2020
Nichts für schwache Geister
von Wolfgang Brauer Mit zunehmendem Unmut nehme ich die Absichtserklärungen von Ausstellungsmachern zur Kenntnis. Ich weiß, man muss solch Zeug aufschreiben, sonst gibt es kein Geld. Die deutschen Museen und Galerien haben so gut wie keine eigenen Ausstellungsetats. Sie müssen … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 2 | 20. Januar 2020
Bemerkungen
Munch – mit Knausgårds Blick Karl Ove Knausgård ist jener norwegische Literat, der der Welt – manche Feuilletonisten und Kritiker meinen gar, der Weltliteratur – einen sechsbändigen Zyklus mit insgesamt 4600 Seiten zugemutet hat, der praktisch ausschließlich um des Autors … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 2 | 20. Januar 2020
Zu Besuch bei Hauptmanns, etwas abseits des Weges
von Wolfgang Brauer Eines Tages“, erinnert sich Gerhart Hauptmann, „erblickte ich bei einer Gebirgspartie von oben her dieses Tal […] Entzückt und begeistert stieg ich […] durch Wälder und über Wiesenpfade hinab und hatte binnen weniger Stunden das Bauernhaus mit … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 1 | 6. Januar 2020
Verborgene Biografien – Anna Louisa Karsch und Anton Bruckner
von Wolfgang Brauer Diese Dichterin hat einfach nur Pech gehabt. Zwei gescheiterte Ehen. Die erste mit einem prügelnden Mann, der sie als Dienstmagd hielt und nach zehn Jahren Ehe und vier Kindern zur Mutter zurückjagte. Die zweite mit einem versoffenen … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 24 | 25. November 2019
Dshan heißt Seele
von Wolfgang Brauer Andrej Platonow gehört zu den lange Verleugneten der russisch-sowjetischen Literatur. Der 1899 geborene Elektrotechniker und Meliorator veröffentlicht 1927 seine ersten Bücher, die gleich einem Paukenschlag daherkommende Kurzgeschichtensammlung „Die Epiphaner Schleusen“ und die satirische Erzählung „Die Stadt Gradow“, … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 24 | 25. November 2019
Bemerkungen
Vera Friedländer ist gegangen Bereits am 25. Oktober starb in Berlin die Schriftstellerin und Germanistin Vera Friedländer. Als 15-Jährige stand Vera Friedländer im Winter 1943 mit ihrem Vater vor der Gestapo-Sammelstelle in der Berliner Rosenstraße, um ihre im Rahmen der … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 23 | 11. November 2019
Bemerkungen
Abschied von Heerke Hummel (†) Lieber Heerke, die Nachricht, dass Du am 30. Oktober 2019 all Deine Lieben, aber auch den Freundes- und Autorenkreis des Blättchens unwiederbringlich zurückgelassen hast, macht uns sehr betroffen. Dein erster Beitrag im Blättchen erschien in der … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 22 | 28. Oktober 2019
Bemerkungen
Der Mann, der in die Kälte ging Richard Sorge, deutscher Kommunist, war in den Jahren vor und zu Beginn des Zweiten Weltkrieges Moskaus Top-Aufklärer in Ostasien. Durch seine exzellente Verbindung zur Botschaft Nazi-Deutschlands in Tokio konnte er vorab das exakte … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 21 | 14. Oktober 2019
„original bauhaus“ in Berlin
von Wolfgang Brauer Am 11. Juni 2019 erfolgte nach inzwischen zwei Jahrzehnte andauerndem politische Gezerre der „Spatenstich“ zum Baubeginn der Erweiterung des Berliner „Bauhaus-Archivs/Museum für Gestaltung“ in der Klingelhöfer Straße in Tiergarten. Dem Museum ist zu gratulieren: Für die Berliner … Weiterlesen