24. Jahrgang | Nummer 5 | 1. März 2021
Weiterlesen – Wiederlesen
von Renate Hoffmann Der ungewöhnliche Brief kam von einer Freundin ins Haus. Sie fragte an, was mir das Lesen von Büchern bedeute, was es auslöse, bewirke, welche Empfindungen daran geknüpft wären, welchen Einfluss ihm einzuräumen sei. Die Briefschreiberin gab gleichzeitig … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 4 | 15. Februar 2021
Inthronisation einer Königin
von Renate Hoffmann Sie ist es. Die Orgel. Instrument des Jahres 2021. Und im „Encyklopädischen Realwörterbuch aller Wissenschaften, Künste und Gewerke, Leipzig 1846“ nachfolgend beschrieben: „Orgel, ein in Kirchen gebräuchliches u. durch die Gewalt u. Fülle seines Tones äußerst wirksames … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 3 | 1. Februar 2021
Launen einer Sommernacht
von Renate Hoffmann Vielleicht sehnt man sich deshalb nach den Sommernächten, weil es Winterzeit ist, Schnee fällt und das Eis auf den Pfützen knistert. –William Shakespeare „A Midsummer Night’s Dream“. Dieses großartige Verwirrspiel der Weltliteratur. Dieser Taumel zwischen Traum und … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 2 | 18. Januar 2021
Literatur und Porzellan
von Renate Hoffmann Fabulieren, o welche Lust. Es ergreift die Fantasievollen und entführt sie in andere Welten, ohne Grenzen, ohne Zeit, ohne Raum. Das Fabulieren steckt an. Trifft es auf einen Fabulierwilligen, so fängt er den Ball und treibt mit … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 1 | 4. Januar 2021
Im Januar
von Renate Hoffmann Das Neue hat begonnen, das Alte ist verronnen. Es hatte gute Stunden und manches ward gefunden von Dauer und von Wert. Man wird es weitertragen, die Übel rasch verjagen und entsorgen. Das schafft nun Platz für morgen. … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 26 | 21. Dezember 2020
Raureif in Giverny
von Renate Hoffmann Am 3. Mai 1883 bezogen Claude Monet und die Familie das rosafarbene Haus mit den grauen Fensterläden (die bald eine grüne Farbe erhielten) in Giverny. Eine kleine Ortschaft, wenige Kilometer entfernt von Vernon in der Normandie; gelegen … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 25 | 7. Dezember 2020
Lesen – betrachten – nachdenken
von Renate Hoffmann Kein Schreiben ohne Lesen, postuliert der Autor Ulrich Johannes Schneider in seiner Betrachtung „Der Finger im Buch“. Kein Lesen ohne Unterbrechung, und kein Unterbrechen ohne Kenntlichmachen. Sei es durch ein Lesezeichen, ein Lesebändchen oder eben durch den … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 24 | 23. November 2020
Theater im Schloss
von Renate Hoffmann Das Schlosstheater. Auf! nach Potsdam, an einem milden Herbstdonnerstag. Durch den weiträumigen, gepflegten Park von Sanssouci westwärts zum Neuen Palais. Etwas versteckt im südlichen Seitenflügel des Prunkbaues finde ich den Eingang. Vom Foyer aufwärts, aufwärts über bequeme … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 23 | 9. November 2020
Drachensteigen
von Renate Hoffmann Bei Wittenberg, der schönen Stadt die allerhand zu bieten hat, fließt ein Fluss. Und daneben liegen eben die sognannten Elbewiesen, was man wissen muss! Denn auf diesen findet für die Stadt das große Drachensteigen statt. Wenn im … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 21 | 12. Oktober 2020
Ein Familientag
von Renate Hoffmann In hellseherischer Voraussicht auf künftige Zeiten und Tage, in denen die Menschen auf sich und ihre Häuslichkeit zurückgeworfen sein werden, schuf der niederländische Maler Jan Havickszoon Steen (um 1626 bis 1679) ein Gemälde zur sinnvollen Gestaltung solcher … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 20 | 28. September 2020
Ehre für einen Schmetterling
von Renate Hoffmann Hohe Ehre! Und eine Laudatio obendrein, ehe er in seiner Metamorphose fortschreitet, um auf die kühle Jahreszeit vorbereitet zu sein. Die Tage beginnen nämlich kürzer zu werden, und die Schwalben fliegen schon davon. Die Rede ist vom … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 19 | 14. September 2020
Spuren
von Renate Hoffmann In dem feinen Ostseesand fand ich allerhand an Spuren: von Radlern, die hier fuhren, von hübschen nackten Füßen, die ihren Abdruck hinterließen. Von Sohlen mit Profil, geeignet für das Fußballspiel, oder auch für Trippelschritte, artig und von … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 18 | 31. August 2020
„Neu-Ruppin, zu haben bei Gustav Kühn“
von Renate Hoffmann Nicht nur bei ihm, auch bei Oehmigke & Riemschneider und bei Friedrich Wilhelm Bergemann in Ruppin, der Fontanestadt, die außer ihrem märkischen Wanderer noch Anderes zu bieten hat. Die Bilderbogen. Der Journalist Theodor F. konnte nicht umhin, … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 17 | 17. August 2020
Herr der „Blauen Blume“
von Renate Hoffmann Was mich für ihn einnahm, war die Verbindung zwischen exakter Wissenschaft und feingestimmter Dichtung. Er studierte Jura und Bergbau mit besten Ergebnissen – und fand die „Blaue Blume“ der Romantik, eines ihrer Symbole. Gegenseitige Befruchtung. Fortschritt in … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 16 | 3. August 2020
Irrtum
von Renate Hoffmann Was macht ein Junikäfer im August? Hat er nicht gewusst, dass es vorbei sei mit der Zeit, wo er zu summen hat? Gewiss, er fühlt sich etwas matt und statt des Zickzackflugs, den er so liebt, schiebt … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 15 | 20. Juli 2020
„Die Mitschuldigen“ auf dem Lande
von Renate Hoffmann Sommertage, Krisentage. Trotz alledem – Kulturtage. Nach Großkochberg. Beschauliches Dorf im Thüringischen. Abseits vom Großstadttrubel, nahe Rudolstadt und dem etwa 28 Kilometer entfernten Klassiker-Zentrum Weimar. Goethe eilte des Öfteren in die ländlich, arkadisch anmutende Gegend. Den Weg … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 14 | 6. Juli 2020
Bildergeschichten
von Renate Hoffmann Urschalling, das kleine Dorf mit dem lustigen Namen. Als Ortsteil der oberbayerischen Gemeinde Prien am Chiemsee zugeordnet und auf einer Höhe von weiter Umschau angesiedelt. Nur wenige Gehöfte und Wohnhäuser, ein traditionsreiches Wirtshaus und die spätromanische Kirche … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 12 | 8. Juni 2020
Vom Spiel mit dem Ball
von Renate Hoffmann Als Ballspiel werden Spiele mit einem Ball bezeichnet“ (das hätte man sich fast denken können). Da diese sportliche Betätigung eine Unterart des Spieltriebes darstellt, welcher hinwiederum zu den menschlichen Urtrieben gehört, so lässt sich das Ballspiel geschichtlich … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 11 | 25. Mai 2020
Der Maler Adrian Ludwig Richter erinnert sich
von Renate Hoffmann Wenn es äußere Umstände erfordern, dass man im Zimmer sitzt, wie „Hieronymus im Gehäus“, so bringt das auch Vorteile mit sich. Im Denken und Tun. Ich nahm ein Buch zur Hand, von einem Freund geschenkt mit dem … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 10 | 11. Mai 2020
Bemerkungen
Rede eines Fußgängers Wenn jemand den ganzen Tag gewandert ist und gegen Abend ankommt, so ist das genug. Francesco Petrarca Wandern sei des Müllers Lust, so heißt es. Dürfen andere etwa keine Lust haben? Es sind doch bedeutendere Leute gewandert … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 9 | 27. April 2020
Das Veilchen und die Turteltaube
von Renate Hoffmann Frühlingszeit. Endlich drängen die Kleinen, Bescheidenen ans Licht und erfreuen die Sinne. „Komm, lieber Mai, und mache / die Bäume wieder grün, / und lass mir auf dem Dache (an dem Bache!) / die kleinen Veilchen blüh’n! Wie … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 8 | 13. April 2020
Bei Tschechow zum Tee
von Renate Hoffmann Taganrog, südrussische Stadt am Asowschen Meer; Tschechowstraße 69, früher Alexanderstraße, noch früher Polizeistraße. – Anton Pawlowitsch Tschechow (29. Januar 1860 – 15. Juli 1904): „Ich wurde geboren in dem Haus des Eigentümers Bolotow […] oder Gnutow […] … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 7 | 30. März 2020
Lust auf Frühling
von Renate Hoffmann Ein Perlhuhn hatte nichts zu tun und keine Lust, sich auszuruh’n. Ohne lang zu warten ging es in den Garten. Was es überraschend sah: Seit gestern war der Frühling da. Forsythia strahlt in gelber Pracht, Blausterne blühten … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 6 | 16. März 2020
Bemerkungen
50 Jahre NPT Am 5. März jährte sich das das Inkrafttreten des Atomwaffensperrvertrags (Non-Proliferation Treaty, NPT) zum 50. Male. Dieses Datum hat auch der deutsche Außenminister nicht verschlafen und teilte der Welt mit, was niemandem halbwegs Informierten ein Geheimnis ist, … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 5 | 2. März 2020
Spielereien
von Renate Hoffmann Vermutlich war es der niederländische Kindertag im Jahre 1560, an dem Pieter Bruegel der Ältere (um 1525–1569) von erhöhtem Standort aus beobachtete, sich amüsierte und das bunte Treiben in einem Gemälde festhielt. Beim Betrachten empfindet man ähnliches … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 4 | 17. Februar 2020
Urwürmer
von Renate Hoffmann Auf den breiten Treppenstufen im Hotel zum Halben Mond fand ich Würmchen, die dort schlufen, als ich kürzlich dort gewohnt. Eingebettet im Gestein, welches einst am Meeresgrunde, Urgewürm von groß bis klein verwandelt hat in spät’re Funde. … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 3 | 3. Februar 2020
Das Haus der Rosenthals
von Renate Hoffmann Vorangestellt sei ein Geschehnis, das sich mir tief einprägte. Ich möchte es „Rückblick ohne Sonne“ nennen. – Das Jahr 1941. Kriegszeit. Jena in den Herbsttagen. Meine Mutter ging mit mir, einer Neunjährigen, in die Stadt zum Einkauf. … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 2 | 20. Januar 2020
Winterzeit
von Renate Hoffmann Kahle Felder, dunkle Wälder, von ferne her ein Krähenschrei. Graue Gänse ziehen, um der Kälte zu entfliehen. Das Wildschwein hat ’nen Schal dabei. Welke Blätter, Nieselwetter. Ach, wie war der Sommer schön. Regenwürmer niesen, bald werden sie … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 1 | 6. Januar 2020
„Gedichte der Stille“
von Renate Hoffmann Weil es ringsherum so laut hergeht, sehnt man sich nach Stille. Fast ein Unding im Tageswirbel. Wer kann schon in der Geschäftigkeit der Stunde alles aus der Hand legen, den umgebenden Lärm vergessen lassen und dem Vogelflug … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 26 | 23. Dezember 2019
Sternstunden
von Renate Hoffmann Herrnhut. Der kleine Ort in der Oberlausitz mit der großen Geschichte hat sein eigenes Firmament. Und das hängt voller Sterne. Die wiederum sind nicht nur Leuchtkörper, die in der Weihnachtszeit auf besondere Weise Licht in Häuser, auf … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 25 | 9. Dezember 2019
Gang am Inn entlang
von Renate Hoffmann Bevor der Schnee fällt, sollte man sich gebührend vom Spätherbst verabschieden. Ich zögere. Regen, Nebel, kalte Winde … Georg Jacobi (1740–1814) spornt an: „Blätter fallen, Nebel steigen, / Und zum Winterschlafe neigen / Sich die Bäume schon … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 24 | 25. November 2019
Velázquez und die „Meninas“
Zum 200. Geburtstag des Prados von Renate Hoffmann Wer nach Madrid reist und das Museo Nacional Del Prado – eines der weltweit bedeutendsten Kunsthäuser – betritt, ist verloren. Verloren in der Überfülle von Meisterwerken berühmter Künstler. In den Sälen verteilt: … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 23 | 11. November 2019
Herbstspiele
von Renate Hoffmann Der Herbst, der lustige Geselle, ein Schelm und überall zur Stelle. Er streift durch Wiesen, Wald und Feld, benimmt sich wie es ihm gefällt. Er reißt die Äste von den Bäumen, stiehlt Trauben, mästet sich mit Pfläumen. … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 22 | 28. Oktober 2019
Der Poet des Glases
von Renate Hoffmann „Der herausragende Schmuckkünstler und Glaskunstmeister René Lalique ist weltweit bekannt. Seine Schöpfungen können in mehr als fünfzig Museen von Japan bis in die Vereinigten Staaten Amerikas, von Portugal bis England bewundert werden …“ Da ihn die ganze … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 21 | 14. Oktober 2019
„König der Berge“
von Renate Hoffmann So nennen ihn stolz die Schweizer. Auch den „Schönsten“ ihrer Bergwelt. Obgleich sie doch eine glanzvolle Kette mächtiger, schneebedeckter Gipfel und Gletscher besitzen. – Der Zug fährt in der sympathischen Stadt Zermatt ein. Plötzlich – deus ex … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 20 | 30. September 2019
Bemerkungen
„… ein paar Fetzen Poesie“. Für Günter Kunert „Denn Bleiben ist nirgends“, sagt Rilke. Das trifft auch auf Günter Kunert zu, der am 21. September endgültig ging. Der Dichter, ein ewig Umhergetriebener, nicht immer aus eigenem Wollen, aber immer auf … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 19 | 16. September 2019
Gratulation, Frau Clara
von Renate Hoffmann Als Fräulein Clara Josephine Wieck (1819–1896) Herrn Robert Schumann (1810–1856) am 31. März 1828 im Hause eines Leipziger Musikfreundes erstmals begegnete, lag nicht einmal ein Fünkchen Ahnung von dem Weg, den sie fürderhin miteinander gehen würden, über … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 18 | 2. September 2019
Lesergruß an Mascha
von Renate Hoffmann „Man braucht nur eine Insel allein im weiten Meer. Man braucht nur einen Menschen, den aber braucht man sehr.“ Mascha Kaléko Beides habe ich. Auf der Insel, die ich besuche, kräht morgens noch der Hahn. An den … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 17 | 19. August 2019
Aufbruch der Schmetterlinge
von Renate Hoffmann In einem alten Hause in einer Dämmerklause hing ein Kästchen an der Wand. Darinnen sah man allerhand an Schmetterlingen. Pfauenaugen, Trauermäntel, Admirale (ohne Händel!). Den Kleinen Fuchs, den Schwarzen Bär, Schwalbenschwänze und noch mähr, die ein Sammler … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 16 | 5. August 2019
Th. F.s Wanderschuh
von Renate Hoffmann Endlich! Er ist gefunden. Und seine Echtheit durch ein Zertifikat beglaubigt. Das verehrungswürdige Überbleibsel des Wanderheiligen Fontane. Nunmehr Bruder gleichen Sinnes mit dem Fernläufer Johann Gottfried Seume (1763–1810), der unverdrossen bis Syrakus durchmarschierte. Wohingegen Theodor sich auf … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 15 | 22. Juli 2019
Froschkonzert
von Renate Hoffmann Zwischen hohen Binsen und den Wasserlinsen, zwischen gelben Mummeln und dem Hummelsummeln ist am Chiemsee-Ostgestade eine große Froschparade. Der Oberfrosch mit tiefem Bass sagt seinen Unterfröschen was, womit sie gar nicht einverstanden, weil sie es unmöglich fanden. … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 14 | 8. Juli 2019
Eine Sommergeschichte
von Renate Hoffmann Nun ist sie angekommen, die heitere Jahreszeit. Man sollte sie im oder auf dem Wasser genießen können. Dazu eine Insel und rundherum Ufer mit schöner Gegend. Ein See. In der Voralpenlandschaft. Der Chiemsee, das „bayrische Meer“. – … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 13 | 24. Juni 2019
Auf der Wolga
von Renate Hoffmann Zwei Schriftsteller weckten den Gedanken. Nikolai Karamsin (1766–1826): „… Wag’ ich es, zu singen, o Mutter Fluss? / Wie du stets schöner wurdest im Strom. / Im Gold des sauberen Sandes, / du trägst die Erde des … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 12 | 10. Juni 2019
Freie Fahrt
von Renate Hoffmann Auf dem großen Strome Don schwamm ein Kistchen still davon. Obenauf in trauter Runde saßen in der Morgenstunde Junge Möwen, hochbeglückt, denn sie waren ausgerückt und wollten eine Reise machen. Zum Meere und noch andren Sachen, die … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 11 | 27. Mai 2019
Bemerkungen
Beugehaft für Chelsea Manning Die Freude über die Amnestie für Chelsea Manning durch Obama währte nicht allzu lange. Erneut ist die Whistleblowerin, die zunächst als Mike Manning nachdrücklich auf Kriegsverbrechen aufmerksam machte, in den Fängen der US-Justiz. Dabei hatte sie … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 10 | 13. Mai 2019
Täuschung
von Renate Hoffmann „Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen …“ sie schimmern durch die Bäume und durch meine Träume. Um Mitternacht ist es gewest, der Mond hängt weiter im Geäst. Die Sternlein prangen unverzagt Bis es in Bälde … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 9 | 29. April 2019
Leonardo, der Forscher
von Renate Hoffmann Man wagt es kaum, ihn, den Großmeister der Renaissance, zu befragen – und wo beginnend, wo endend? Den „uomo universale“ Genannten, am 15. April 1452 in Anchiano bei Vinci Geborenen und am 2. Mai 1519 im Schloss … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 8 | 15. April 2019
Bemerkungen
Na sorry! Ihr Körper bebte, und sie schrie wie die Leibhaftige: „Wer schafft die Arbeit? Wer schafft die Arbeit? Wer schafft die Arbeit? Na sorry, wer schafft die Arbeit? Die Wirtschaft schafft die Arbeit! Bitte merkt’s euch das einmal!“ Wir … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 7 | 1. April 2019
Apriltag
von Renate Hoffmann Die Trauerweiden haben grüne Haare. Der Winter liegt schon auf der Bahre und wird entsorgt. Die Amseln flöten milde, die Frösche quaken wilde, als hätten sie sich Luren ausgeborgt. Die Sonne ist am Scheinen, der Himmel ist … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 6 | 18. März 2019
Erinnerung an Sabine H.
von Renate Hoffmann Zwei Wege führten zu ihr. Insel Hiddensee. Der Friedhof im Ort Kloster. Neben vielen alteingesessenen Inselbewohnern, die hier ihre Ruhe fanden, auch Namenlose, Fremde, Prominente. Unter ihnen der Regisseur Walter Felsenstein, die Tänzerin und Tanzpädagogin Gret Palucca, … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 5 | 4. März 2019
Besuch auf dem Brocken
von Renate Hoffmann In Wernigerode, am Fuße des Brockenberges, spürt man den Frühling. Gäste sitzen im Freien vor den Cafés, und in den Gärten recken sich die Frühblüher. – Es waren besondere Wünsche, die mich zu Norddeutschlands höchstem Berg trieben. … Weiterlesen
22. Jahrgang | Sonderausgabe | 25. Februar 2019
Die Fontanes – ganz privat
von Renate Hoffmann Tagebücher und Briefe sind der beste Zugang zum Wesen eines Menschen. Wird ein Briefwechsel lebenslang – zum Beispiel durch eine Ehe – geführt, so gewinnt man tiefen Einblick in die Urgründe, die das Leben der Schreibenden bestimmten. … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 4 | 18. Februar 2019
Emigration
von Renate Hoffmann Was ist nur los mit dieser Welt, auf der nichts mehr zusammenhält? Mord und Totschlag ohne Ende, Raub und Einbruch, Flächenbrände, Betrug, Verleumdung, Wasserleichen, Katastrophen ohnegleichen. Fehlt ein Mord im Frühbericht, denkt man gleich, da stimmt was … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 3 | 4. Februar 2019
Das Jugendstilhaus
von Renate Hoffmann Als ich es sah, dachte ich zuerst an das Stadtpalais eines gewesenen Direktors des Eisenmoorbades Bad Schmiedeberg. Oder gab es eine verflossene sächsisch-preußische Fürstlichkeit, die sich, begütert, das schlossähnliche Gebäude, zwecks Kuraufenthaltes errichten ließ? Strahlend weiße Fassade, … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 1 | 7. Januar 2019
Zum neuen Jahr
von Renate Hoffmann Mit wachen Sinnen das Neue beginnen. Den Blick auf die Welt, ob sie auch hält, was sie verspricht – oder auch nicht? Kluges Denken in Taten umlenken. Wenn Tage sich trüben, Gelassenheit üben. Lässt sich nichts machen, … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 26 | 17. Dezember 2018
Bemerkungen
Chapeau für diesen Offenbach! An dieser fürwahr rätselvollen Oper wird seit Jahrzehnten immer wieder herummontiert und herumgepfuscht. Der Komponist starb vor der Uraufführung und hinterließ nur einen Klavierauszug, der dann auch noch verbrannte. Noch nicht einmal die Szenenfolge konnte er … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 26 | 17. Dezember 2018
Lesen und vorlesen
von Renate Hoffmann Wintertage, Festtage, umtriebige Tage. Hin und wieder flackert der Gedanke auf, dass es in dieser Zeit auch Tage der Besinnung und Beschaulichkeit geben sollte – oder Stunden oder wenigstens Minuten. Man könnte die Stille suchen; in Düften … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 24 | 19. November 2018
Inselfahrt
von Renate Hoffmann Geständnis: Ich wusste nur, dass sie im Süden liegen. Irgendwo. Die Äolischen (Liparischen) Inseln. Vulkanischen Ursprungs. Die Neugier rührt sich. Sie weist nach Siziliens Norden. Zum Tyrrhenischen Meer. Von Milazzo aufs Schiff, und den sieben größeren und … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 23 | 5. November 2018
Herbstgruß
von Renate Hoffmann Der Mai – zärtlich umschwärmter Monat. Und der Oktober? Dionysischer Geselle, Übermütiger, heftigen Gemüts, Verschwender, von Lebensgier zu wildem Taumel wechselnd. Maßloser, der um sich wirft mit seinen Gaben. – Der zaubernd seinen Thyrsos schwingt und Wein … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 23 | 5. November 2018
Bemerkungen
Preisrätsel Nimmt man die Rhetorik von Pegida-Rednern wie Bachmann oder gar eines Höcke oder auch eines Vogelschiss-Gauland zur Kenntnis, dann wird man das Gefühl nicht los, dass sie sich an einem Meister rechtester Manipulation geschult haben: „Jede Propaganda hat volkstümlich … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 21 | 8. Oktober 2018
Bemerkungen
Spa(h)nnende Zeiten Zumindest darauf, dass die Mainstreamgazetten uns auf Seite eins in knalligen Lettern und nachfolgend in zahllosen Kommentaren und anderen Redundanzen darüber informieren, wenn die Russen sich mal wieder in irgendeinen westlichen Wahlkampf reingehackt haben, kann man sich ja … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 21 | 8. Oktober 2018
Dahlien und Alexander von H.
von Renate Hoffmann Der Sommer ist gegangen, der Herbst hat angefangen. Und mit ihm beginnt die wunderbunte Jahreszeit. Sie schüttet ihre Farben über Baum und Strauch und Blumenflor, jede Nuance des Regenbogens nutzend. Als sei in den Gärten das große … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 20 | 24. September 2018
Auf dem Leuchtturm
von Renate Hoffmann „Ein an gefährlichen Küstenpunkten für die Schiffahrt errichtetes Gebäude als Träger eines Feuers (Lichtes), welches nachts und an trüben Tagen dem Schiffer als Wegweiser dient“, so beschreibt der Konversations-Meyer im Jahr 1897 den Leuchtturm. Meyer verlautbart allerdings … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 18 | 27. August 2018
Bemerkungen
„Aufstehen“ – Beobachtungen Der Kolumnist Jacob Augstein machte zur neuen linken Sammlungsbewegung „Aufstehen“, die, noch bevor sie überhaupt an den Start gegangen ist, bereits mehr Unterstützer zählt, als DIE LINKE Mitglieder hat, unter anderem folgende Beobachtungen: a) „Wie getroffene Hunde … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 17 | 13. August 2018
Bilbao, die verwandelte Stadt
von Renate Hoffmann Ins Baskenland. Nach Bilbao, eine Stadt, die einstens in der üblen Nachrede stand, Grau-in-Grau zu sein. Schwerindustrie und Werften am Flussufer des Nervión brachten zwar Reichtum, doch auch in Verruf. Der Sturz aus den Wolken geschah in … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 15 | 16. Juli 2018
Vom Mistral
von Renate Hoffmann Er schmeichelt sich ein und kommt nicht allein, bringt Duft von den Hängen mit Vogelgesängen. Noch weht er gelinde. Doch dann ganz geschwinde vergisst er die Sitten, da hilft auch kein Bitten. Er peitscht unverhohlen die Moll-Tririolen … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 14 | 2. Juli 2018
Die Brücke
von Renate Hoffmann In Avignon an der Rhone steht sie, verfügt über zwei amtlich beglaubigte Namen, besitzt ihr eigenes Lied, das in der Wortwahl falsch gesungen wird, galt nach der Erbauung als die längste Brücke Europas und trägt nun das … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 13 | 18. Juni 2018
Bemerkungen
Der Ausweg Eine Ameise lief rechts herum im Kreise. Auf ihre Weise wollte sie wo hin. Dann ging’s ihr durch den Sinn, dass sie nicht mehr recht wusste, wohin sie denn nun musste. Sie dachte sachte nach. Und dann, mit … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 11 | 21. Mai 2018
Arles, Vincent und der Mistral
von Renate Hoffmann Die Stadt in der südfranzösischen Region Provence mit all ihren historischen und kulturellen Hinterlassenschaften und der Nachahmung dieser Hinterlassenschaften in den Souvenirläden erweckt Neugier. Man nannte sie vor Zeiten das Gallische Rom. Allein in Ansicht der großmächtigen, … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 10 | 7. Mai 2018
Das ungleiche Paar
von Renate Hoffmann Und es ist wahrhaftig wahr! Auf einem kleinen Teiche im Naturschutzreiche, zwischen Schilf und Binsen und den Wasserlinsen, Teichfroschquaken, wilden Schnaken, gelben Mummeln, Hummelsummeln – schwimmt ein Schwan, schwarz angetan. Und dahinter, ganz in Weiß, eine Schwänin, … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 9 | 23. April 2018
Frühlingsgespräche
von Renate Hoffmann Es lenzt! Über Nacht kam der Südwind. Tags darauf die erste Schwalbe. Und danach der Drang ins Grüne. Erstaunen über das Frühlingserwachen in den Vorgärten und im Stadtpark. Dass Busch und Baum grüne Blätter treiben, war in … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 8 | 9. April 2018
Nach Valldemossa
von Renate Hoffmann George Sand (Aurore Lucile Dupin) erklärte: „Was mich betrifft, so unternahm ich diese Reise, weil ich […] ein besonderes Bedürfnis nach Ruhe und Erholung verspürte. Da es in dieser Welt, welche wir uns erschaffen haben, für alles … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 7 | 26. März 2018
Über die Fische
von Renate Hoffmann Den pisces begegnet man allenthalben. In Bach, Teich und Flüssen, im Meer, dem Aquarium und an der Angel. Auf dem Fischmarkt und dem Teller. In Tönen, Wort und Bild. Auch als miraculum. Der Wal, obzwar ein Wasserwesen … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 6 | 12. März 2018
Fragen an Herrn G.
von Renate Hoffmann Ich ging im Walde So für mich hin, Und nichts zu suchen, Das war mein Sinn … So dichtete Herr J.W.G. und hatte dabei nichts im Sinn, als sinnlos durch den Wald zu geh’n. Und warum ging … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 5 | 26. Februar 2018
Tulipa, die Edle
von Renate Hoffmann An einem Sonntag im Februar, nach einer Frostnacht, entdeckte ich im Garten an geschützter Stelle drei vorwitzige Tulpen. Sie verrieten noch nichts von ihrem künftigen Blütenflor, schoben nur die grünen Blattspitzen aus der Erde, warteten auf steigende … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 4 | 12. Febuar 2018
Meyenburg und seine Schätze
von Renate Hoffmann Im Landkreis Prignitz, dem nordwestlichsten Winkel von Brandenburg, an der Autobahn A 24, zwischen Berlin und Hamburg, nördlich von Pritzwalk – dort findet man die Stadt. Und das Schloss. Im Glanz der Neorenaissance nach jahrelanger, umfänglicher Restaurierung … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 3 | 29. Januar 2018
Charlotte
von Renate Hoffmann Albertine Ernestine Charlotte von Schardt (1742–1827) heiratet im Jahr 1764 den herzoglichen Stallmeister am Hofe Sachsen-Weimar-Eisenach Gottlob Ernst Josias Friedrich von Stein. In den ersten zehn Ehejahren werden sieben Kinder geboren. Bis zu ihrer Verbindung mit Josias … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 2 | 15. Januar 2018
Rilke im Regen
von Renate Hoffmann Es war die Sprache, die schwebende, schwingende, feingestimmte Sprache, die mich anzog. Und es waren die zehn „Duineser Elegien“ des Rainer Maria Rilke (1875–1926). Sie bewogen mich, nach Duino zu reisen. – Man sagte ihm nach, dem … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 1 | 1. Januar 2018
Neujahrsgruß
von Renate Hoffmann Im großen Park von Sanssouci stand heute Morgen in der Früh ein kleines Paar – aus Schnee gemacht. Man sah es deutlich: Er und Sie. Mit einem Herbstlaubblätterkranz und vielen Blätterkringellocken kann’s nur Roswitha sein, die Schöne. … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 26 | 18. Dezember 2017
Im Dezember
von Renate Hoffmann Der vorweihnachtlichen Stimmung sollte man sich nicht entziehen, den stimmungsbestimmenden Ort jedoch sorgfältig wählen. Prag. Früh am Morgen hinauf zur Burg. Noch liegt die Stadt im feinen Dunst der vergangenen Frostnacht. Die Türme der Teynkirche schieben sich … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 25 | 4. Dezember 2017
Wehklage um einen Baum
von Renate Hoffmann Die prächtige Krone die stolze Höhe das grazile Gezweig die flüsternden Blätter, wenn der Wind sie bewegt. Das zärtliche Grün das schimmernde Gold der Schnee auf den Ästen. Treuer Gefährte vor meinem Fenster. Nun rücken sie an … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 24 | 20. November 2017
Zu Fuß unterwegs
von Renate Hoffmann „Wer geht, sieht im Durchschnitt mehr, als wer fährt“ – Maxime des Oberwanderers Johann Gottfried Seume (1763–1810), der von Grimma-Hohnstädt aus bis nach Syrakus lief und wieder zurück. Wer geht, erlebt im Durchschnitt mehr, als wer fährt … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 23 | 6. November 2017
Mörike mit Katze
von Renate Hoffmann Weil ich den Blick nach oben hielt, um in Lorch an der Rems Straßennamen und Gedenktafeln zu entziffern, hätte ich ihn beinahe vor seiner ehemaligen Wohnung Hauptstraße Nr. 24 hinterrücks umgestoßen. Den Erzähler, Lyriker, Übersetzer und evangelischen … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 22 | 23. Oktober 2017
Gefährdung
von Renate Hoffmann Die Stare treibt die Unruhzeit, sie kreisen und sie kreisen. Sie suchen, denn es ist so weit, die Route zum Verreisen. Die Alten kennen sie genau, die Jungen woll’n nach Norden. Sie sind, wie häufig, überschlau: Dort … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 21 | 9. Oktober 2017
Es lebe der Kürbis!
von Renate Hoffmann Ludwigsburg im Herbst. Weder Friedrich Schiller, der mit den Eltern in den Jahren von 1767 bis 1773 in der Stadt lebte und selbstverständlich sein Denkmal auf dem Schillerplatz als poeta laureatus besitzt, noch Carl Eugen Herzog von … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 20 | 25. September 2017
Am Neckar
von Renate Hoffmann Im lieblichen Neckartal zwischen Heilbronn und Heidelberg ist gut wandern. Wer nicht über die bewaldeten Höhen möchte, wählt die Uferwege, wen Burgen, Schlösser und Ruinen, links- und rechtsufrig, locken, den treibt es hinauf. Beides ausgewogen zu verbinden, … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 19 | 11. September 2017
Spätsommer
von Renate Hoffmann Es glüh’n die schönen Dahlien, die Sonnenblumen strahlien. Welch seltener Genuss. Die Äpfel an den Bäumen beginnen schon zu träumen, vom leck’ren Apfelmus. In den milden Lüften mühen Rosen sich um’s düften, doch bald ist’s aus. Von … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 18 | 28. August 2017
Von Musen und Künsten
von Renate Hoffmann Ein Gemälde in der Münchner Neuen Pinakothek machte mich aufmerksam und ein Postulat von Christoph Martin Wieland. Das große Bild versammelt die neun Musen in einer felsigen Ideallandschaft mit Wald und Busch und Fernblick um Apollon, ihren … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 17 | 14. August 2017
Ein Fetzchen Luther
von Renate Hoffmann Wer hätte dieses nun gedacht, dass Martins pastorale Tracht noch mal so groß Furore macht? Ein Stück von jenem Kasel-Kleide, (winzig klein in Längs und Breite) in dem er einen Bischof weihte, ward später sträflich abgetrennt und … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 16 | 31. Juli 2017
Gulbransson und der Simpl
von Renate Hoffmann Eine Zeichnung, die Spitz- und Scherznamen des Norwegers und ein Buch machten mich aufmerksam. – Da liegt ein Wesen in praller Sonne im Gras, unbekleidet, die Knie angezogen, die kräftigen Arme ausgebreitet, vom Gesicht sind nur zwei … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 15 | 17. Juli 2017
Fundstücke
von Renate Hoffmann Es wird das zweitwichtigste Museum Griechenlands und das bedeutendste der minoischen Kultur genannt. Deshalb sollte man als Kretareisender nach der Ankunft in Iraklio (Heraklion) auf direktem Wege zum Archäologischen Museum eilen (Xanthoudidou 1). Prunkt doch die Insel … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 14 | 3. Juli 2017
Die Vogelscheuche
von Renate Hoffmann Eine schöne Scheuche wehte vergnügt in einem Erdbeerbeete, sie trug das Kleid von Tante Grete. Die war zwar kürzlich erst verblichen, doch ehe noch ihr Geist entwichen, hat sie für alle ihre Lieben in Eile einen Brief … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 13 | 19. Juni 2017
Von Rechts wegen
von Renate Hoffmann Nach Kreta. Insel der Götter, Halbgötter, Heroen und legendären Könige. Von Iraklion nach dem Süden. Über das gebirgige Land und auf kurvenreicher Strecke hinunter in die weite fruchtbare Messara-Ebene. Ein großer Garten, in dem Wein, Oliven, Gemüse … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 12 | 5. Juni 2017
Hommage an Sigrid Damm
von Renate Hoffmann Ulrich Kaufmann, promovierter Germanist, Verfasser zahlreicher Arbeiten zur deutschen Literatur, begleitete Sigrid Damm, die Schriftstellerin, Herausgeberin, Rezensentin, Erzählerin, Essayistin – an die dreißig Jahre. Aus der Nähe, aus der Ferne. In Zwiegesprächen, als Kenner und aufmerksamer Betrachter … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 11 | 22. Mai 2017
Bemerkungen
Affaire Amri – Parlamentarische Ablenkungsfeuer Das Geschrei ist groß. Im Bundestag wird ein Untersuchungsausschuss gefordert. Das ist eine billige Übung: In vier Monaten sind Wahlen, der Ausschuss würde nichts, aber auch gar nichts mehr zu Wege bringen. Doch: Die jeweiligen … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 10 | 8. Mai 2017
Martinus zu Ehren
von Renate Hoffmann In die Stadt an der Elbe, zur „Wittenbergischen Nachtigall“, und mitten hinein in das Jahr der Reformation, dem historischen Wendepunkt. Er gleicht einem ins Wasser geworfenen Stein, der kreisförmige Wellen treibt. Sie dehnen sich aus. Weiter, immer … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 9 | 24. April 2017
Auf dem Wasser
von Renate Hoffmann Die Fahrt beginnt im Polnischen, in Kostrzyn (Küstrin), an einem ungewöhnlich schönen Frühlingstag. Das Wetter schwankt zwischen zwei Monaten. Vom April holt es sich den kalten, grauverhangenen Morgen und tagsüber vom Mai milde Luft und einen wolkenlosen … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 7 | 27. März 2017
Bemerkungen
Treff mit Marx Ein Film über den jungen Karl Marx macht derzeit die Runde und von sich reden. Informativ, Einblicke gewährend und nachdenklich stimmend. Meine Begegnung mit Karl lag auf einer anderen Ebene. In Berlin gab es vormals einen bekannten, … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 6 | 13. März 2017
Frühlings- und andere Düfte
von Renate Hoffmann Es lenzt. Zwar sind erst wenige Anzeichen wahrzunehmen, doch wer morgens aus der Haustür tritt und tief durchatmet, der spürt den Frühling. Am Geruch! Mag sein, dass es sich um Einbildung handelt, weil man wünscht, er möge … Weiterlesen