Sprachpolizei in der Ukraine
In der westukrainischen Großtadt Iwano-Frankiwsk erklärte der Bürgermeister Ruslan Marzinkiw kürzlich: „Leider verspüren wir jetzt einen Anstieg der russischen Sprache in der Stadt und wollen, dass unsere Stadt höchstmöglich ukrainischsprachig ist.“ Deswegen suche die Stadt aktuell „Sprachinspekteure“, die das Verwenden des Russischen anstelle des Ukrainischen melden sollen. Zusätzlich werde das Angebot an Ukrainisch-Kursen erweitert.
In Iwano-Frankiwsk haben sich laut dem Bürgermeister bisher 50 Freiwillige für die Sprachpatrouillen gemeldet. Er rechne damit, dass es mindestens 100 werden. In der Stadt leben insgesamt mehr als 230.000 Menschen. „Das ist eine Bürgerinitiative und jeder kann Sprachinspekteur werden“, sagte Marzinkiw dem ukrainischen Fernsehsender NTA. Außerdem soll eine Telefonhotline eingerichtet werden, bei der sich Bürger über Menschen beschweren können, die im öffentlichen Raum Russisch sprechen.
Hintergrund ist, seit der prowestlichen Revolution 2014 wird in dem osteuropäischen Land Russisch systematisch aus dem öffentlichen Raum, aus Musik, Radio, Fernsehen und Presse verdrängt. Zu der sogenannten „Entkolonialisierung“ bzw. „Entrussifizierung“ gehören auch viele andere staatliche Maßnahmen, wie das Ortsnamengesetz mit dem Verbot russischer Ortsnamen oder aktuell der Religionskampf (siehe Blättchen, Heft 19/2024).
Vor dem Krieg gab etwa ein Drittel der Bevölkerung an, im Alltag russisch zu sprechen.Die Ukrainische Akademie der Wissenschaften ermittelte 2007 sogar, dass knapp 40 Prozent der ukrainischen Bevölkerung im privaten Umfeld ausschließlich Russisch spricht und 17 Prozent sowohl Russisch als auch Ukrainisch verwendet. Verlässliche aktuelle Zahlen angesichts des dramatisch hohen Bevölkerungsrückganges der letzten Jahre in der Ukraine liegen nicht vor.
Aufgrund des Krieges sind Millionen Menschen vor allem aus den russischsprachigen Gebieten im Osten und Süden des Landes in den relativ sicheren ukrainischsprachigen Westen oder ins Ausland geflohen.
Russland begründete unter anderem mit dem behaupteten Schutz von Russisch-Muttersprachlern seinen Einmarsch in das Nachbarland im Februar 2022.
BSW – klare Kante?
Mit Blick auf die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen sowie auf die zum Zeitpunkt ihres Interviews mit Sevim Dagdelen, der außen- und sicherheitspolitischen Expertin des BSW, nicht auszuschließende Unfähig-, respektive Unwilligkeit der CDU, mit dem BSW zu koalieren, fragte die Berliner Zeitung (print, 7./8.09.2024): „Also wenn beide – AfD und BSW – in der Opposition sind, dann kann es sein, dass [in den Landesparlamenten in Erfurt und Dresden – HGH] ein Antrag des jeweils anderen angenommen wird?“ Und Dagdelen antwortete: „Grundsätzlich orientieren wir uns an der Sache und nicht daran, wer Anträge einbringt. Für uns gilt: Wenn die AfD sagt, der Himmel ist blau, werden wir nicht beschließen, dass er grün ist.“
Vierzig Jahre Berlin-Reporter
Er ist sicher der bekannteste rbb-Reporter: Ulli Zelle. Dabei ist das TV-Urgestein kein Ur-Berliner, aber als „Zugezogener“ längst einer der größten Berlin-Kenner. Anfang der Siebziger kam er nach West-Berlin – „ohne Wohnung, ohne Job, ohne Geld“, wie er sagte – studierte zunächst Wirtschafts- und Gesellschaftskommunikation, später noch Publizistik. 1984 ging er dann als Hörfunk-Reporter zum SFB, dem rbb-Vorgänger-Sender. Ein Jahr später hatte er seinen ersten Auftritt vor der Fernsehkamera; fortan arbeitete Zelle für die „Abendschau“. Und er blieb bis heute in Berlin.
In dem Buch „Mein Berlin, mein Leben“ des Nicolai Verlages erzählt Zelle sein Leben und seine Karriere. Der Leser erfährt Berufliches und Privates, Trauriges und Lustiges – aber immer ungeschminkt. Am 19. Juni 1951 in Obernkirchen (Niedersachsen) als Sohn eines Bergmanns und einer Sekretärin geboren, absolvierte Zelle nach der Schule zunächst in Hannover eine Ausbildung zum Werbekaufmann.
Dann zog es ihn in die Frontstadt Westberlin. BERLIN … von diesen sechs Buchstaben ging für ihn eine große Faszination aus. In seinem schwarzen VW-Käfer ein paar Klamotten, Bettzeug und einen Teil seiner Schallplattensammlung. In den Anfangsjahren als rasender Reporter war er mit einem Kassettenrekorder zu den Einsatzorten unterwegs. Beim Fernsehen produzierte er in den ersten Jahren viele Beiträge zu Theaterpremieren oder Rockkonzerten. Im November 1989 berichtete er mit einem Kamerateam von der Grenzöffnung und dem Fall der Berliner Mauer, später von der Annäherung der beiden Berliner Stadthälften.
Nach einem kurzen Ausflug zu einem Privatsender kehrte Zelle wieder nach Berlin und zur „Abendschau“ zurück. Mitte der Neunzigerjahre wurde die alte, neue Hauptstadt zusehends interessanter. Hier berichtete er von der Reichstagsverhüllung (1995), von den Bauarbeiten am Potsdamer Platz oder vom Jahrtausendwechsel am Brandenburger Tor. 2003 kam dann das Ende des Traditionssenders SFB, doch Zelle konnte beim rbb weiterhin bei der „Abendschau“ arbeiten. Bis 2019 moderierte er im Wechsel mit der Journalistin Carla Kniestedt die Sendung „Heimatjournal“.
Ob Christo, Hildegard Knef, Michael Gorbatschow, Mick Jagger, Yoko Ono, Leonardo DiCaprio oder Karl Lagerfeld … Zelle holte sie alle vor sein Mikrofon. Aber nicht nur Prominente interviewte er, sondern auch jene, die in dieser wunderbaren Stadt leben, die Berliner und Berlinerinnen.
Seine zweite Leidenschaft war von Jugend an die Musik. Anlässlich seines 50. Geburtstages gründete er die Band „Ulli & die Grauen Zellen“. Damit erfüllte sich sein Traum, in einer Band zu singen. Aus der Einmalshow wurde dann jedoch ein kultiger Dauerbrenner über zwei Jahrzehnte.
Ab Juni 2016 ist Zelle theoretisch im Ruhestand, aber für die Sonntagsausgabe der „Abendschau“ produziert er immer noch Beiträge. Auf den letzten Seiten gewährt Zelle Einblicke in sein Privatleben. Die Neuerscheinung ist außerdem mit zahlreichen Fotos sowie Gastbeiträgen von seinen Fernsehkollegen Sascha Hingst, Arndt Breitfeld und Volker Wieprecht ausgestattet.
Ulli Zelle: Mein Berlin, mein Leben. Nicolai Verlag, Berlin 2024, 224 Seiten, 26,00 Euro.
Balkonblick auf die Carolabrücke
Die beiden Alten in Dresden können seit 1975 von ihrem Balkon aus die Carolabrücke sehen, freilich nur einige Meter auf der Neustädter Seite. Jetzt sind sie froh, dass sie die Unglücksstelle vom 11. September 2024 nicht vor Augen haben.
Im Kopf haben sie sie dennoch, und ihre Empfindungen sind zersplittert wie die Brücke. Einerseits sind sie erleichtert, weil das Unglück nicht fünf Stunden später geschah. Dann wäre vielleicht eine Straßenbahn voller Schulkinder in die Elbe hinabgestürzt. Andererseits sind sie entsetzt darüber, wie unsicher die Brücke war, über die zuletzt so viel geredet wurde. Ein Versuch, es den Radfahrern dort leichter zu machen, sollte im Stadtrat verhindert werden. Das unterblieb nur, weil klar wurde, dass für Verkehrsregelungen die Verwaltung zuständig ist. Man hatte um des Kaisers Bart gestritten, anstatt sich der erst kürzlich in einem Test nachgewiesenen Anfälligkeit der Carolabrücke anzunehmen.
Die beiden Alten können und wollen keine Schuldigen benennen. Keine einzelnen. Für sie steht aber fest, dass die Stadt Dresden als Betreiberin der Brücke kläglich versagt hat.
Nur am Rande dachten die beiden daran, dass das Unglück am Jahrestag von „Nine Eleven“ geschah. Für diesen Einsturz brauchte es keine Terroristen – eine lasche Verwaltung bewirkte ihn ganz allein.
Nichts konnten sie mit der Bemerkung eines Nachbarn anfangen, nach dem „Wegfall“ des Bauteils C sei aus der Carolabrücke die Arolabrücke geworden. Nein, zum Scherzen ist ihnen nicht zumute. Sie haben sich an eine ineffiziente Regierung und den bei wichtigen Beratungen halbleeren Bundestag gewöhnt. Die marode Infrastruktur aber in einem Land, in dem genug Geld da ist, um es den Reichen per Steuerrecht und Beitragsbemessungsgrenzen hinzuschaufeln, macht den beiden Alten das Herz schwer.
Ein Gedicht …
taugt nicht,
wenn kein Reim, kein Sinn
drin
liegt – was schwer wiegt.
Wenn ein fades Wortgemenge
sich in endlos langer Länge
ins Poesiegebilde drängelt,
dem es an der Stimmung mängelt.
Dann, ja dann ist es gescheiter,
man schreibt nicht weiter.
Doch
ein Schlupfloch
gibt es noch:
Man könnte sich bis morgen
ein paar Zeilen borgen
von unserm großen Meister,
J. W. G. so heißter.
Das ist beileibe kein Betrug,
davon hat er doch genug.
Ein bisschen Goethe im Gedicht
hebt seinen Wert ins rechte Licht.
Und nach nützlichem Gebrauch
kann man auch
die Zeilen, die noch übrigblieben
an J. W. G. zurücke schieben.
Zinnober
Das Verb influenzieren bedeutet, einen elektrisch ungeladenen Körper durch die Annäherung eines geladenen zu beeinflussen. Seit Anfang dieses Jahrtausends schießen Influencer wie Pilze aus dem Boden. So werden Multiplikatoren bezeichnet, die ihre starke Präsenz und ihr Ansehen in sozialen Netzwerken nutzen, um beispielsweise Produkte oder Lebensstile zu bewerben. Dass dies oft vollkommen unabhängig von tatsächlicher Kompetenz oder Sachverstand geschieht, zeigt ein drastisches Beispiel.
Die TikTokerin Yana hat sich kürzlich enttäuscht über den Fantasy-Roman „Six of Crows“ geäußert und das Buch nach 220 Seiten abgebrochen, so Focus.de. In einem inzwischen gelöschten Video auf TikTok erklärte sie: „Warum sind die Seiten mit so vielen Wörtern gefüllt?“ Yana kritisierte die kleine Schrift, die vielen Wörter pro Seite, die komplexe Handlung und die zahlreichen Schauplätze. „Ich habe keine Ahnung, was los ist“, sagte sie und zeigte ihren Followern Karten aus dem Buch, die die Fantasiewelt erklären sollten.
Diese hatten ihr den Roman empfohlen, doch schon nach wenigen Seiten fühlte sie sich überfordert. Auch der Versuch, das Buch auf ihrem E-Reader in größerer Schrift zu lesen, half ihr nicht weiter. Auf der Buch-Plattform Goodreads gab sie an, das Buch schließlich nach 220 Seiten abgebrochen zu haben.
Bücher, die auf BookTok beworben werden, entwickeln sich regelmäßig zu Bestsellern. Große Buchhandlungen reagieren und präsentieren in ihren Filialen spezielle Stände mit besonders beliebten BookTok-Büchern. Inzwischen gibt es sogar eine eigene BookTok-Bestsellerliste. Die Meinungen und Empfehlungen von Influencern wie Yana haben somit direkte Auswirkungen auf Verkaufszahlen und Verlagsstrategien.
Die Welt der Bücher erlebt durch die sozialen Medien eine Revolution – und TikTok steht im Zentrum dieses Wandels. Die BookTok-Community, eine der größten und aktivsten Gruppen auf der Plattform, beeinflusst die Buchauswahl und Lesegewohnheiten von Millionen Menschen weltweit. Besonders im deutschsprachigen Raum hat sich BookTok zu einer mächtigen Instanz entwickelt, die regelmäßig Titel zu Bestsellern macht. Doch was passiert, wenn ein einflussreicher BookToker wie Yana ein Buch öffentlich kritisiert?
Liederverwusterei und freies Leben
Es war kurz vor Jimi Hendrix’ Hinübergleiten in den Club der 27er, als er noch ein Konzert auf Fehmarn geben sollte. Das angeblich spektakulärste Festival Deutschlands fand auf der Insel statt und endete im Chaos.
Regen fiel, Hendrix kam spät auf die Bühne, die Veranstalter flohen später mit der Kasse und die Fans begannen unzufrieden, betrunken und bekifft die Bühne abzufackeln. Doch bevor das alles geschah, gab das Essener Duo Witthüser & Westrupp ein phänomenales Konzert, das zunächst die Gemüter beruhigte und die Zuschauer noch stärker zum Dope greifen ließ. Nun gibt es eine Art Tagebuch vom gelernten Elektriker Witthüser, in dem er über die Konzerte, Reisen und Rauchpausen verwirrend, manchmal in wilder Hatz, berichtet. Da geht es um „Trips und Träume“ und um den Jesuspilz, der eindringlich in gleichnamigen Album beschrieben wird.
Die Jahre von 1969 bis zur Trennung 1973 waren für Witthüser & Westrupp sehr intensiv, voller Hippiewirrnis und freiem Leben. Sie brachten eine Mischung aus „Dope-Gesang“, schrägen Folkmelodien und Liederverwursterei, wie Witthüser die Songs, Lieder und Gedichte mit Musik gerne bezeichnete. Gerne stecken Musikmagazine mit Hang zum musikalischen Altertum die W&W Alben in die krautige Ecke, aber richtiger Krautrock war es wohl nicht, wie man aus einem Interview erfährt. Über diese ereignisreiche Zeit schrieb Witthüser im Jahre 2013, als er mit seinem grünen Chevy durch Europa fuhr, an jeder guten Ecke zur Klampfe griff und sich den Hut voll spielte.
Beim Durchsehen der Notizen erkannte der Herausgeber Michael Fuchs-Gambück zwar kein klares poetisches Konzept, aber die Wichtigkeit dieser Veröffentlichung. MFB begann die Notizen zu überarbeiten und in Form zu bringen. Die Schilderungen von Witthüser sind sozusagen aus erster Hand, sie erinnern ganz direkt an eine verrückte Zeit, in der er sich von täglichen Zwängen befreite, musizierend durch Europa fuhr und einige Festivals mit Liedern über Motten, Vampire und Geister aufwertete. Auf den letzten Seiten des Buches stehen ein Interview mit dem ehemaligen Duopartner Walter Westrupp und ein Text über ein längeres Gespräch, das der Blättchen-Autor Thomas Behlert einstmals mit dem Meister persönlich führen durfte. Begeisterung und Freude über das Gespräch klingt aus jedem Satz. Die Reichung eines kleinen Stückchens Träumerei wird nicht weiter thematisiert.
Lasset uns alle an diesen außergewöhnlichen Musiker erinnern, der am 4. August 2017 verstarb, wohl mit einer Haschischzigarette in der Hand. Legt seine Platten auf, verdreht mal schön die Augen und stürzt euch ins Glück.
Michael Fuchs-Gambück (Hrsg.): Bernd Witthüser – Hat Hendrix hier gespielt? Verlag Andreas Reiffer, Meine 2024, 104 Seiten, 10,50 Euro.
Aus anderen Quellen
„Auf der Website des Außenministeriums“, so Bernhard Trautvetter erklärte Bundesaußenministerin Baerbock anlässlich der damals bevorstehenden Feiern zu 75 Jahre NATO: In Washington trifft sich „die erfolgreichste Verteidigungsallianz der Welt, eine Allianz, die, wie Präsident Truman 1949 zur Gründung sagte, vereint sei im ‚peaceful way of life‘ – seit 75 Jahren –, um Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit zu schützen.‘ Diese Aussage verlangt nach einer evidenzbasierten Überprüfung, und diese hat den gesamten Zeitraum zu umspannen, den Annalena Baerbocks Darstellung berührt, also von 1949 bis in die Gegenwart.“
Bernhard Trautvetter: NATO – Kein richtiges Leben im falschen, Ossietzky, 17/2024. Zum Volltext hier klicken.
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Egon Krenz meint: „Ich habe große Zweifel, ob der Kalte Krieg jemals wirklich zu Ende war. Beendet war in Europa die Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Kapitalismus, nicht aber das Bestreben der USA, bestimmende Weltmacht zu sein, Russland als Großmacht auszuschalten und gute Beziehungen zwischen Deutschland und Russland zu verhindern.“ Und Krenz erinnert sich: „Als ich 1984 den Jungsozialisten Olaf Scholz im Zentralkomitee der SED empfing, war seine Überzeugung: Frieden schaffen ohne Waffen. Ich hätte mir damals nicht vorstellen können, dass er einmal die Bundesrepublik in eine Periode der Hochrüstung führt.“
Felicitas Rabe: Egon Krenz über die geopolitische Lage und die neue deutsche „Kriegstüchtigkeit“, RT DE, 01.09.2024. Zum Volltext hier klicken.
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Mit der beschlossenen Stationierung von US-Langstreckenraketen in Deutschland ab 2026 befasst sich Hans-Peter Waldrich: „Ost und West stehen sich in Europa wieder Auge in Auge gegenüber. Jeder zielt mit Angriffswaffen aufs Herz des anderen. Mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit würden die Raketen heranrasen und jeweils nach wenigen Minuten beim Gegner einschlagen. Dabei bleibt offen, ob sie atomar bestückt sind oder nicht. Die so genannten Dual-Use-Raketen können konventionelle oder auch nukleare Sprengköpfe tragen. Die Frühwarnsysteme unterscheiden das nicht. Für sie ist ‚sicherheitshalber‘ alles ein atomarer Angriff.“
Hans-Peter Waldrich: Politik im Wildweststil, Ossietzky, 17/2024. Zum Volltext hier klicken.
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„Die gängige Meinung im Westen ist, dass Wladimir Putin für den Ukraine-Krieg verantwortlich ist“, schreibt John Mearsheimer und fährt fort: „Die alternative Sichtweise, mit der ich mich identifiziere und die eindeutig als die Minderheitsmeinung im Westen angesehen wird, ist, dass die USA und ihre Verbündeten den Krieg provoziert haben. Damit soll natürlich nicht geleugnet werden, dass Russland in die Ukraine einmarschiert ist und den Krieg begonnen hat. Die Hauptursache des Konflikts ist jedoch die Entscheidung der NATO, die Ukraine in das Bündnis aufzunehmen […].“
John J. Mearsheimer: Wer hat den Ukraine-Krieg verursacht?, globalbridge.ch, 07.09.2024. Zum Volltext hier klicken.
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Leo Ensel: „Preisfrage: Warum ist es dem Pentagon ganze 34 kostbare Steuer-Millionen wert, herauszufinden, welche Schäden ein globaler Atomkrieg (‚nuclear warfare on a global scale‘) für die Agrarwirtschaft (‚effects of nuclear weapons on agricultural systems‘) und Umwelt über Osteuropa und Westrussland hinaus (‚regions beyond eastern Europe and western Russia‘) zur Folge hätte?“
Leo Ensel: „Besuchen Sie Europa, solange es noch steht!“ – oder: Das Pentagon lässt die Folgen eines Atomkriegs in Europa abklären, nachdenkseiten.de, 17.09.2024. Zum Volltext hier klicken.
Letzte Meldung
Eine Allensbach-Umfrage für die Frankfurter Allgemeine Zeitung ergab jetzt, dass nur noch drei Prozent der Bevölkerung glauben, die von Olaf Scholz geführte Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP sei besonders gut fürs Land. Die große Mehrheit hat demnach keine Hoffnung, dass sich im letzten Regierungsjahr noch etwas bessert. 51 Prozent sind für vorgezogene Wahlen. Die Bürger, so Allensbach, haben mit dieser Koalition abgeschlossen.
Gleichzeitig wird in einer aktuellen Stellenausschreibung des SPD-Parteivorstands gesucht: „Sekretär*in (w/m/d) im Büro von Olaf Scholz.“ Die Stelle ist befristet bis zum 31. Oktober 2025 und ab sofort zu besetzen. Wer hat soviel Chuzpe, sich zu bewerben?
Schlagwörter: „Berliner Abendschau“, Atomkrieg, Bernd Witthüser, BookTok, BSW, Carolabrücke, Egon Krenz, Henricus Schwertfeger, HGH, Holger Sudau, Influencer, Iwano-Frankiwsk, jh, Jimi Hendrix, Klein Zaches, Manfred Orlick, Michael Fuchs-Gambück, NATO, Olaf Scholz, Putin, Rainer Rönsch, Raketen, RBB, Renate Hoffmann, russische Sprache, Ukraine, Ukraine-Krieg, Ulli Zelle