Braune Früchte fallen
von allen
Bäumen, die Kastanien heißen.
Auf leisen Sohlen
kommt der Herbst daher.
Er schiebt ganz unverhohlen
Astern und Gladiolen
vor sich her,
als wär
der Sommer noch in lichtem Glanze.
Das Ganze
ist ein listig Spiel!
Es fehlt nicht viel,
wir hättens ihm geglaubt.
Bald ist der Brombeerstrauch entlaubt.
Die Schwalben
ziehn davon.
Schon steigen feine Nebel auf,
die Stare sammeln sich zuhauf.
Der Herbst will uns betrügen –
wir strafen seiner Lügen!
Denn vom Lindenbaum
fällt matt
das erste müde gelbe Blatt.
Schlagwörter: Gedicht, Herbst, Renate Hoffmann, Sommer