25. Jahrgang | Nummer 5 | 28. Februar 2022
Schreiben für den Sieg
von Erhard Weinholz Frohgemut, mit einem leichten Kribbeln im Bauch laufe ich kurz vor 10 dem Rathaus Schöneberg entgegen. Tempo, Tempo, der Betrieb auf dem Platz davor ist schon in vollem Gange: Auf dem Trödelmarkt hier in den Bücherkisten herumzustöbern … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 3 | 31. Januar 2022
Wir kochen besser. Ein Küchenkompendium
von Erhard Weinholz Als ich kurz vor dem kalten Winter ’78/’79 im Prenzlauer Berg meine erste eigene Wohnung besetzt hatte, war das Wenige, das ich für die Küche brauchte, rasch beisammen: Meine Eltern trennten sich von ein paar alten silbernen … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 1 | 3. Januar 2022
Sozialismus der Denker
von Erhard Weinholz Wer als Autor seine Arbeiten rezensiert sieht, ist gehalten, auf Gegenkritik zu verzichten. Was ich an dieser Stelle zu Gerd Irrlitz’ unlängst veröffentlichter Untersuchung „Die Idee des Sozialismus“ äußere, will ich daher weniger als Rezension verstanden wissen, … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 20 | 27. September 2021
Von Finderglück und Trennung ohne Schmerz
von Erhard Weinholz Wie so vieles in der Welt hat auch meine Bibliothek ganz klein angefangen – irgendwann in den frühen Siebzigern, als ich im Studentenwohnheim lebte. Man hatte dort wenig Platz für Bücher, aber das machte nichts, denn man … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 14 | 5. Juli 2021
Becher oder Kanne? Versorgung unterwegs.
von Erhard Weinholz Lag es an der Pandemie? Oder am Alter? Oder hatte es ideologische Gründe? Jedenfalls habe ich, obwohl ich mich doch als Erkunder Groß-Berlins verstehe, monatelang den Westteil der Stadt gemieden; erst jetzt, vor ein paar Tagen, bin … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 11 | 24. Mai 2021
Straßenkultur
von Erhard Weinholz Im Süden spielt sich, so hört man immer wieder, ein großer Teil des Lebens auf der Straße ab: Man isst und trinkt dort, unterhält sich, lässt sich unterhalten, Gaukler treten auf und Komödianten. In Berlin dagegen wandern … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 8 | 12. April 2021
Altberliner Rundfunk
von Erhard Weinholz Moderator (M.): „Guten Abend, meine … sehr geehrten Damen und Herren und … herzlich willkommen beim Altberliner Rundfunk Hundertsiebzehnkommadrei, bei der siebenundachtzigsten Folge unserer beliebten Sendereihe ‚Berliner, die /klirrr/ aus dem Rahmen fallen‘. Mein Name ist Emmo … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 6 | 15. März 2021
Was tun?
von Erhard Weinholz Ja … was nur, was? Tschernyschewski hat darüber einen umfänglichen Roman geschrieben, der Generationen russischer Intelligenzler beeinflusst haben soll; ich bin über die ersten Seiten nicht hinausgekommen. Lenins Antwort war die Partei neuen Typus, aber die hat … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 1 | 4. Januar 2021
Spätzeit im Guckkasten
von Erhard Weinholz Bestsellerautor“ verheißt ein Aufkleber, die „Wiederentdeckung eines vergessenen Stücks deutscher Vorwende-Geschichte“ verspricht der Klappentext. Nun, dieses Stück Geschichte ist schon mehr als einmal wiederentdeckt worden. Als kleine Hochstapelei erweist sich auch der Untertitel von Gunnar Deckers „Zwischen … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 21 | 12. Oktober 2020
Als Autor im Virusland
von Erhard Weinholz Rasch ist der Sommer vergangen. In den letzten Augusttagen war der Himmel tiefblau, kräftiger Wind aus Südwest fuhr übers Land. Wo die Schatten hinfielen, war es schon kühl.“ So heißt es in einer meiner Geschichten, und so … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 20 | 28. September 2020
Handel im Wandel
von Erhard Weinholz Früher … früher … früher hatten wa ooch n Kaisa“, sagte man einst in Berlin, wenn jemand dieses Wort im Übermaß benutzte. Wir lassen uns davon nicht verdrießen und heben mit eben diesem Wort zu erzählen an: … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 16 | 3. August 2020
Mauern für eine bessere Welt
von Erhard Weinholz Zur hohen Schule des Herrschens gehört die Fähigkeit, unpopuläre Maßnahmen wenigstens halbwegs glaubwürdig zu rechtfertigen. Die Partei- und Staatsführung der DDR tat sich damit schwer: Sie musste oft genug Dinge verschleiern oder leugnen, die fast jeder wusste, … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 14 | 6. Juli 2020
Berlin im Blick
von Erhard Weinholz Ich muss mir doch des öfteren bewusst machen, dass ich in Berlin lebe, der Hauptstadt, Ziel so mancher Sehnsüchte. Das große Berlin … Und da lebe ich, gehe durch die Straßen.“ Im Sommer 1985 hatte ich das … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 12 | 8. Juni 2020
Kollege Prillbohne
von Erhard Weinholz Zur Erinnerung an Karl Valentin, 4. Juni 1882 – 9. Februar 1948. Tach Kolleje Hohlwachs, ääh, Prillbohne am Apparat, ick such ma den Verantwortlichen für die Schieberregulierung. _ _ _ Ne, den Namen weeß ick nich. _ … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 11 | 25. Mai 2020
Die Neue Haus-Gemeinschaft
von Erhard Weinholz Weil er mit sieben grünen Ulbricht-Zehnern frankiert ist, hatte ich den Umschlag eines Eilbriefs aufbewahrt, dessen Absender ich ebenso wenig kenne wie seinen Empfänger, und der mich heute fast als Letztes an eine Geschichte erinnert, die vor … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 9 | 27. April 2020
Als Autor in Krisenzeiten
von Erhard Weinholz Wäre ich so etwas wie ein Lyriker, dann würde ich mit ein paar Versen auf den traurigen Zustand jener Rubrik hinweisen, die bis vor kurzem noch Zuspruch gefunden hatte wie schon lange nicht mehr: „Lirum, larum, Löffelstiel, … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 8 | 13. April 2020
Wissen, was bleiben soll
von Erhard Weinholz Wichtig ist es, so sagen die Psychologen, sich zu erinnern, ebenso wichtig aber, wieder zu vergessen. Beides fällt uns mitunter schwer. Ähnliches lässt sich vom Sammeln sagen und von seinem Pendant, dem Abschied vom Gesammelten, das man … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 7 | 30. März 2020
Wintergäste. Nachrichten von der Vogelwelt
von Erhard Weinholz Unser Balkon, im Sommer Quelle mancher Freuden, stimmte zu Jahresbeginn eher trübselig: In den Pflanzkästen welkte dahin, was von Grün und Blüten geblieben war, in den Ecken am Hause sammelte sich dürres Laub, und vom bunten Sonnenschirm … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 4 | 17. Februar 2020
Was reimt sich auf Binz?
von Erhard Weinholz Eigentlich wollte ich nach Malta reisen. Ein maltesisches 20-Cent-Stück hatte mich dazu angeregt, das zwischen alten Lesezeichen, bunten Glasscherben und dergleichen in meinem Bücherschrank liegt und hübsch anzuschauen ist – es zeigt das Staatswappen: Mauerkrone und geteiltes … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 24 | 25. November 2019
November November
von Erhard Weinholz Am Morgen des 4. November regnete es ununterbrochen, und es regnete auch am Vormittag weiter. Am späten Nachmittag sollte die Theatertruppe „Panzerkreuzer Rotkäppchen“ auf dem Alexanderplatz ihren Auftritt haben, und ich wollte ihnen schon mailen: Werte Genossen, … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 20 | 30. September 2019
Der Osten, wie er wirklich war … die Dreißigste … Klappe!
von Erhard Weinholz Die DDR wollte immer spitze sein, und in mindestens einer Hinsicht hat sie es auch erreicht: Sie ist umstrittener als jedes andere Phänomen deutscher Geschichte, allerdings erst seit 1990, denn um Herrschaft über den Osten geht es … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 17 | 19. August 2019
Zur Debatte über die Revolution von 1989
von Erhard Weinholz Drei Jahrzehnte liegt die Herbstrevolution in der DDR zurück: ein Jahrestag der bescheideneren Art, doch ein Plus an Aufmerksamkeit bringt auch er. Detlef Pollack, zu jener Zeit Mitte Dreißig, und sein zwölf Jahre jüngerer Kollege Ilko-Sascha Kowalczuk … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 14 | 8. Juli 2019
Neues aus meinem Krankenhaus
von Erhard Weinholz Weshalb ich diesmal hier bin, ist wohl nicht so wichtig. Behandelt werde ich mit einem Breitband-Antibiotikum, das, wie es in der Chefvisite hieß, fast immer zum Erfolg führt. Und falls er sich einmal nicht einstellt, hilft eines … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 9 | 29. April 2019
Herzenssachen
von Erhard Weinholz Die Menschen, so hatte ich neulich in diesem Blatt geschrieben, ahnten nichts von dem, was auf sie zukommt, die meisten würden nicht einmal ahnen, dass es überhaupt etwas zu ahnen gibt. Im Unterschied zu mir natürlich, hatte … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 6 | 18. März 2019
Clio wird alt
von Erhard Weinholz Es soll einst sogenannte zerstreute Professoren gegeben haben, die zum Beispiel nicht mehr wussten, dass sie verheiratet waren, ihre Gattin für die Putzfrau hielten und dergleichen. Ich hielt die Spezies für ausgestorben, doch neulich bin ich noch … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 26 | 17. Dezember 2018
Heim und Welt. Ein Alltags-ABC (5)
von Erhard Weinholz Schusterpastete hieß ein Menüvorschlag, der zu DDR-Zeiten auf den Nudelkartons zu lesen war: Eier gehörten dazu, es war nämlich ein Auflauf, Gemüse, Nudeln und ein Steak. Aber das ist doch, so dachte ich, kein Schusteressen – obwohl, … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 25 | 3. Dezember 2018
Ostgeschichte maßgeschneidert
von Erhard Weinholz Die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland mit Hauptsitz in Bonn hat drei Ableger, und zwar – das will schon etwas heißen – allesamt im Osten: in Berlin den Tränenpalast am Bahnhof Friedrichstraße und das Museum … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 24 | 19. November 2018
Heim und Welt. Ein Alltags-ABC (4)
von Erhard Weinholz Orden und Ehrenzeichen gab es in der DDR zuhauf; zuletzt wurde noch der Ehrentitel Held der DDR kreiert. Marschall der DDR, Held der DDR, das kam mir damals vor wie das Gehabe eines kleinen Fürsten, der Versailles … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 23 | 5. November 2018
Heim und Welt. Ein Alltags-ABC (3)
von Erhard Weinholz Kommunisten, in gewissen Kreisen auch als Kommenisten bezeichnet, sind im hiesigen Alltag kaum noch zu finden. Eher selten waren sie aber früher schon, sogar im Osten. Zwar hat Erich Honecker sich und die Seinen gern so genannt, … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 22 | 22. Oktober 2018
Heim und Welt. Ein Alltags-ABC (2)
von Erhard Weinholz Freiheit und Junge Freiheit, das ist zweierlei. Trotzdem sollte man das Blatt, so dachte ich mir, wenigstens einmal gelesen haben. Aber wo kaufe ich es? Bei uns im Viertel? Guten Tag, ich hätte gern die, die Junge … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 21 | 8. Oktober 2018
Heim und Welt. Ein Alltags-ABC (1)
von Erhard Weinholz Abfallmanagement: Dieses Wort habe ich neulich auf der Seitenwand eines Kleintransporters gelesen. Es wurde dort auch genauer benannt, was sie mit dem Abfall alles anstellen, wie sie ihn also managen. Wissen würde ich noch gern, ob sich … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 18 | 27. August 2018
Der Stadt- und Landwanderer
von Detlef D. Pries „Wenn ich genug gearbeitet habe, nicht mehr schreiben, nicht einmal mehr lesen mag, dann gehe ich hinaus und durchstreife ein Stück Berlin.“ Erhard Weinholz, 1949 in Brandenburg an der Havel geboren, lebt mit kurzer Unterbrechung seit … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 15 | 16. Juli 2018
Eigene Ernte
von Erhard Weinholz Die große Zeit, die Kampfzeit unseres Kiezvereins ist wohl vorbei. Vor zehn Jahren sollte die Bibliothek hier im Bötzowviertel geschlossen werden, doch was anderswo in Berlin fast geräuschlos über die Bühne ging – ein paar Proteste, ein … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 13 | 18. Juni 2018
Besuch im Märchenland
von Erhard Weinholz Ab und an unternehme ich kleine oder auch mal größere Ausflüge. Neulich habe ich zum Beispiel wieder einmal die DDR besucht, bei Älteren seit langem schon ein beliebtes Reiseziel. Es war jene DDR, von der sich nur … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 10 | 7. Mai 2018
Wandertag
von Erhard Weinholz Der März ist eine Zeit des Auf- und Umbruchs: Der Winter weicht, der Pflug bricht die Scholle auf, wendet sie um, das Grün bricht aus den Zweigen. Passend dazu ist er ein Monat der Revolutionen, und er … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 7 | 26. März 2018
Altersschwächen
von Erhard Weinholz Zu DDR-Zeiten war ich hin und wieder beim Herausgeber und Übersetzer Norbert Randow zu Gast. Zwanzig Jahre älter als ich, hat er mir im Gespräch mancherlei vermittelt. Zum Beispiel habe ich erst dank seiner Hilfe begriffen, was … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 4 | 12. Febuar 2018
Ortsverlust
von Erhard Weinholz Ist man im Berliner Osten unterwegs, lässt sich der Alexanderplatz, kurz Alex genannt, kaum vermeiden. Der Alex bietet Musik aller Art, Rufe, Gedränge und Bratwurstgerüche. Das Schöne hingegen ist auf jenem Platz nicht eben häufig. Einmal allerdings, … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 25 | 4. Dezember 2017
Natur hinterm Haus
von Erhard Weinholz Früher hatten Autoren, zu jener Zeit auch Dichter genannt, meist einen Genius oder eine Muse bei sich. Heine stand gar ein Gehilfe zur Seite, der ein verhülltes Richtbeil mit sich führte. Heutzutage ist dergleichen nicht mehr üblich. … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 24 | 20. November 2017
Die Wege der Dinge
von Erhard Weinholz Letztes Jahr zu Ostern sind meine Freundin B. und ich von Berlin in die Prignitz gefahren, die Nordwestecke der Mark, und zwar nach Perleberg, wo wir uns die hochberühmte Wunderblutkirche anschauen wollten. Unterwegs fiel mir ein, dass … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 21 | 9. Oktober 2017
Eh’ ich es vergesse. Lexikalische Versuche (2)
von Erhard Weinholz Bär: König des Waldes, nebenbei Wappentier Berlins, hatte insbesondere in den fünfziger und sechziger Jahren, der großen Zeit der Maskottchen und Vignetten, viel zu tun. Gern schenkte er anderen Freude, indem er Schnaps auftischte, Schnaps vom VEB … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 20 | 25. September 2017
Eine andere DDR
von Erhard Weinholz Wir schließen jetzt die Augen, sind ganz ruhig und entspannt und sagen leise: DDR. Ruhig weiteratmen. DDR … Was kommt uns dabei in den Sinn? Stasi natürlich. Mauer. Stacheldraht. Auch mal seufzen, wem so ist, mal richtig seufzen. … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 18 | 28. August 2017
Vivantes. Ein Selbstversuch
von Erhard Weinholz Verdammt noch mal, was ist mit meinem Knie los? Geschwollen, gerötet, schmerzt auch etwas. Aber ich bin mit meinem Freund P. verabredet, um ihm ein Exemplar meines neuen Buches in die Hand zu drücken, die Nummer 8 … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 16 | 31. Juli 2017
Bitterfelder Bilderrätsel
von Erhard Weinholz Chemie, man weiß es, bringt Brot, Wohlstand und Schönheit. Also wurde vor beinahe sechzig Jahren im mitteldeutschen Leuna als Perspektivplan für die DDR-Wirtschaft das Chemieprogramm verkündet. Erheblich ausbauen wollte man unter anderem das Elektrochemische Kombinat Bitterfeld (EKB), … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 15 | 17. Juli 2017
Eh’ ich es vergesse. Enzyklopädische Versuche (I)
von Erhard Weinholz Der Alltag in unserer Weltgegend wandelt sich rascher denn je, ständig drängt Neues hinzu, höchst überraschendes mitunter; im Gegenzug ist mancherlei verschwunden, von dem wir nie gedacht hatten, dass es verschwinden könne – wir haben sein Dasein … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 12 | 5. Juni 2017
Der Reisende hat das Wort
von Erhard Weinholz Nirgendwo mehr Vorfreude, auf keinem Fernbahnhof, in keinem Schrankenwärterhäuschen; unbemerkt ist er herangenaht, doch soll er wenigstens nicht unbemerkt entschwinden, der zweite Junisonntag in seiner einst amtlichen Eigenschaft als Tag des Eisenbahners. Vielleicht, dass irgendwo noch ein … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 8 | 10. April 2017
Wanderers Spur
von Erhard Weinholz Viel gelesen wird Fontane nicht mehr, ein paar Titel kennt aber wohl fast jeder: Effi Briest, den Stechlin und auf alle Fälle die Wanderungen durch die Mark. Die fünf Bände zählen noch heute zu den märkischen Nationalheiligtümern … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 4 | 13. Februar 2017
Nachdenken unterwegs
von Erhard Weinholz Zu Weihnachten wollte ich einmal etwas Besonderes auf dem Teller haben. Die Restaurants waren mir jedoch zu teuer, selber zu kochen hatte ich wenig Lust. Am Imbiss im Kaufpark draußen in Eiche aber gab es gebratene Enten … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 2 | 16. Januar 2017
Rekonstruktion
von Erhard Weinholz Vor vielen Jahren, als ich noch in Berlins Schwedter Straße wohnte, kam einmal Erich Honecker in unsere Gegend. Hätte er, so dachte ich hinterher, nicht auch bei uns reinschauen können? „Erich Honecker bei den Armen und Entrechteten“, … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 1 | 2. Januar 2017
Der literarische Volksempfänger. Ein Blick zurück
von Erhard Weinholz Es nimmt kein Ende mit diesen Büchern: Ständig wird Neues geschrieben, verlegt, mitunter besprochen, vielleicht auch gelesen und dann meist recht bald vergessen. Endstation: der Fenstersims oder ein Karton am Straßenrand. Als Autor bin auch ich ein … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 22 | 24. Oktober 2016
Großstadtgeheimnisse
von Erhard Weinholz Irgendwann vor vielen Jahren wurde von einer der Hauptstraßen hier im Prenzlauer Berg an mehreren Stellen der Asphalt entfernt. Zum Vorschein kam das wohlerhaltene alte Straßenpflaster. Eigentlich war es nicht verwunderlich – was hätte sonst darunter sein … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 19 | 12. September 2016
Sommer in Rasliw
von Erhard Weinholz Vor einigen Wochen habe ich in einer alten Nummer der Po svetu, einer Lernhilfe für den Russischunterricht, ein Bild aus dem Jahre 1951 entdeckt, das mir in ganz besonderem Maße zeittypisch zu sein scheint: Pjotr Isaakewitsch Rosin, … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 10 | 9. Mai 2016
Vergessene und Verstoßene
von Erhard Weinholz Zwischen den üblichen Krisen- und Katastrophenmeldungen war neulich im Berliner Fenster, dem U-Bahn-Fernsehen, eine Nachricht ganz anderer Art zu lesen: Kaninchen ausgesetzt (zu Ostern). O weh, das arme, kleine, kuschlige Kaninchen, schnuff schnuff schnuff, ausgesetzt in die … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 6 | 14. März 2016
Perle des Flämings
von Erhard Weinholz Man reist nicht ohne Grund und Absicht. Doch weshalb ich unlängst von Berlin aus die kurze Reise unternommen habe, von der hier die Rede sein wird, eine Tagesfahrt nach Wiesenburg/Mark, ist nicht so ohne weiteres zu sagen. … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 2 | 18. Januar 2016
Bemerkungen
Rascher Abschied 2016 – verdammt noch mal, wieso denn das? Eben hatten wir doch noch das gute alte 2015, bekannt aus Funk und Fernsehen und beliebt bei jedermann! Ich bin durchaus kein Freund des Immergleichen, aber es wäre doch gut … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 25 | 7. Dezember 2015
Schon wieder Bocksgesang – oder: Bohrer an die Front!
von Erhard Weinholz „Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde“, heißt es bei Jean Paul. Solche Postsachen können, wie man weiß, vielerlei enthalten: Bitten, Mahnungen, Erinnerungen, Abrechnungen, Appelle und manchmal sogar Kündigungen. Doch sollten sie, so denke ich, unabhängig von … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 22 | 26. Oktober 2015
Platz des Volkes
von Erhard Weinholz „Aalex“ sagen manche zu ihm, dem Alexanderplatz in Berlins Mitte. Es sind die falschen oder Möchtegern-Berliner, die so reden, Leute, die sich für Hauptstadtkenner halten, ohne es wirklich zu sein. Der richtige oder echte Berliner sagt „Allex“; … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 13 | 22. Juni 2015
Wanderlust. Am Wegrand notiert
von Erhard Weinholz Wanderlust, das Wort habe ich neulich im New Yorker gelesen. Anscheinend gehört es zur Eigenart der Deutschen, dieses Wandern. Ebenso wie die Naturverbundenheit, die Liebe zum Wald, der wir diese Lust ja erst verdanken. Und das alles, … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 10 | 11. Mai 2015
Bemerkungen
Nachricht aus Kathmandu Vor Jahren besuchte ich mehrfach Nepal, um dortige Antikorruptionsinitiativen zu unterstützen und von ihnen zu lernen. Ich war fasziniert von den Leuten, ihrer lebendigen Kultur und dieser Landschaft mit den im Smog der Städte oft unsichtbaren weißen … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 8 | 13. April 2015
Bahnhof Greifswalder Straße
von Erhard Weinholz Am U-Bahnhof Marchlewskistraße fragte mich einmal eine Frau, ersichtlich keine Berlinerin, ob man von hier zum Ostbahnhof komme. Worauf ich ihr sagte, das sei durchaus der Fall. Sie war mit dieser Antwort aber nicht so recht zufrieden. … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 5 | 2. März 2015
Mutprobe. Die Vereinigte Linke und der 18. März 1990
von Erhard Weinholz Einige Tage vor der Volkskammerwahl vom 18. März 1990 erreichte uns im Berliner Büro der Initiative für eine vereinigte Linke (VL) eine Ansichtskarte aus Dresden. Absender war ein vom Kurs seiner neuen Führung enttäuschter Funktionär der vormaligen … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 2 | 19. Januar 2015
Sprache beherrschen. Eine Erinnerung
von Erhard Weinholz Bald fünfunddreißig Jahre ist es her, dass sich eines Abends gegen acht einige Freunde und Bekannte in meinem großen Zimmer zum Gespräch zusammenfanden. Im Frühjahr muss es gewesen sein oder im Herbst, denn der Himmel war schon … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 23 | 10. November 2014
Rätsel des Alltags
von Erhard Weinholz 1899? Vielleicht schon 1899, also im Erscheinungsjahr, vielleicht auch ein paar Jahre später hat Anna Schultz, New York, sich das Text-Book of Nursing gekauft. Es kann aber auch ein Geschenk gewesen sein. Oder hat sie es gar … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 20 | 29. September 2014
Siegerblick. Eine Ausstellungskritik
von Erhard Weinholz „Sag mal, Opa, wie wars’n eigentlich inner Dee… Dee… Ärr?“ Ja, wie war’s? Der promovierte Philosoph, Mitte Sechzig inzwischen, kommt wieder mal ins Grübeln. Er hat viel mitgemacht bis zum Herbst ’89, mitgemacht in diesem wie in … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 13 | 23. Juni 2014
Erlebnis auf Rädern
von Erhard Weinholz Zuerst, vor bald hundertfünfzig Jahren, gab es hier in Berlin die Pferdebahn. Vielleicht stammt aus jener Zeit der Spruch „Besser schlecht gefahren als gut gelaufen“. Das Publikum klagte über schmutzige Wagen und über versoffene Kutscher, die die … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 8 | 14. April 2014
Michael Jackson auf der Hufelandstraße
von Erhard Weinholz Unser lange Jahre unbescholtenes Bötzowviertel hat es hart getroffen: Es ist, las ich in einem Prospekt, zum Szenekiez geworden, den ein „interessanter Mix aus Anwälten, höheren Angestellten, Politikern und Kreativen“ bevölkert. Doch leider haben die „Prenzlauer Gärten“ … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 6 | 17. März 2014
Erfolgsgeheimnisse. Ein Werkstattbericht
von Erhard Weinholz Nicht einen Cent habe ich letztes Jahr an Honoraren verdient, das heißt: Im bürgerlichen Sinne war ich als Autor völlig erfolglos. Acht Texte habe ich in dieser Zeit geschrieben, insgesamt gut 50.000 Zeichen einschließlich Leerzeichen. Das hört … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 4 | 17. Februar 2014
Stadtbildbetrachtung
von Erhard Weinholz Wenn ich genug gearbeitet habe, nicht mehr schreiben, nicht einmal mehr lesen mag, dann gehe ich hinaus und durchstreife ein Stück Berlin. Seit vierundvierzig Jahren lebe ich hier, die Stadt ist mir vertraut, keine Straße – zumindest … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 1 | 6. Januar 2014
Peter Hacks. Ein Versuch
von Erhard Weinholz Versuch bedeutet bekanntlich so viel wie Essay. Bei diesem hier sollte man auch an Versuch und Irrtum denken. Versucht wird nicht etwa eine Analyse sämtlicher Werke; mich hat Hacks eher als Figur interessiert. Ein Anlass, gerade jetzt … Weiterlesen
16. Jahrgang | Nummer 23 | 11. November 2013
Strandpromenade. Binzer Kleinigkeiten
von Erhard Weinholz Was macht man, wenn einem als Autor nichts mehr einfällt? – hatte ich mich vor vielen Jahren einmal gefragt. Man kann, fiel mir damals ein, über Autorenprobleme schreiben, über einen Autor, dem nichts mehr einfällt. Oder man … Weiterlesen
16. Jahrgang | Nummer 19 | 16. September 2013
Bemerkungen
Der Whistleblower-Preis 2013 Es gibt nicht häufig Veranstaltungen, gerade Preisverleihungen, bei denen man – im besten Fall – berührt wird, sondern diese zugleich beschwingt, mit neuem Mut und Hoffnung verlässt. Die IALANA (International Association of Lawyers Against Nuclear Arms), die … Weiterlesen
16. Jahrgang | Nummer 18 | 2. September 2013
Finderlohn
von Erhard Weinholz Neulich habe ich mich daran gemacht, ein Verzeichnis meiner Sammlungen anzulegen. An manche hatte ich lange nicht gedacht, immer noch eine brachte sich in Erinnerung, Reiseprospekte aus den Nachkriegsjahren, Papierfähnchen von Wurst- und Käse-Firmen, Lesezeichen, armenische Weinflaschen-Etiketts … Weiterlesen
16. Jahrgang | Nummer 14 | 8. Juli 2013
Hau rein! Erinnerungen ans Essen im Osten
von Erhard Weinholz Schlecht lebten die meisten ja nicht in der DDR. Aber es gab doch genug, das einem den Tag vermieste. Zum Beispiel die Mahlzeiten, die man uns an der Humboldt-Uni, in der Mensa der Sektion Wirtschaftswissenschaften, mittags auf … Weiterlesen
16. Jahrgang | Nummer 11 | 27. Mai 2013
Letzte Gefechte
von Erhard Weinholz Mitten auf dem Berliner Alexanderplatz stand ein Mann um die Vierzig… Aber was heißt „ein Mann“?… ein gut gekleideter Herr, Akademiker wahrscheinlich, und bot irgendwelche Hefte feil. Etwas Religiöses oder Esoterisches vielleicht? Nein – doch das hörte … Weiterlesen
16. Jahrgang | Nummer 9 | 29. April 2013
Fünf Spielplätze
von Erhard Weinholz Ein Sandkasten und eine Tischtennisplatte, zwei Mülltulpen und drei Bänke, drum herum ein Drahtzaun vielleicht, fertig war der DDR-Spielplatz der siebziger, achtziger Jahre. Saßen junge Frauen damals auf den Bänken, die Kinder im Blick, die sich im … Weiterlesen
15. Jahrgang | Nummer 11 | 28. Mai 2012
Erbstücke
von Erhard Weinholz Sechs Geschwister waren es, sechs lange, schmale Handtücher aus derbem Leinen und mit roter Stickerei verziert, der Nummer und dem Monogramm A. D. Es steht für Anna Densch, und das ist der Mädchenname meiner Großmutter väterlicherseits, 1896 … Weiterlesen
15. Jahrgang | Nummer 8 | 16. April 2012
Alexanderplatz, Hinterhof
von Erhard Weinholz Vieles modernisiert oder gänzlich umgestaltet hat man während der letzten zwei Jahrzehnte im Quartier nördlich vom Berliner Alex, manches abgerissen und neu gebaut. Das einstige Haus der Elektroindustrie, das sich oberhalb des Platzes von Ost nach West … Weiterlesen
15. Jahrgang | Nummer 5 | 5. März 2012
Revolutionen bei Nacht
von Erhard Weinholz Hin und wieder stöbere ich sonntags auf dem Markt am Mauerpark, an der Bernauer Straße, in Angeboten türkischer Händler. Wenn ich dann hinüberlaufe zum nächstgelegenen Trödelmarkt, zum Arkonaplatz, passiere ich die Rheinsberger. Weit zieht sie sich dahin, … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 23 | 14. November 2011
Zu Fuß durch Teltow-Fläming (III)
von Erhard Weinholz Der dritte Tag meiner Teltow-Fläming-Wanderung beginnt so, wie ein Tag im Hotel immer beginnen sollte, es aber nur selten tut: mit einem erstklassigen Frühstücksbuffet. Dann ist einiges für den Imbiss unterwegs zu besorgen; zur nächsten Kaufhalle sind … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 22 | 31. Oktober 2011
Zu Fuß durch TF (II)
von Erhard Weinholz Morgens um sieben liege ich in meinem Trebbiner Hotel noch im Bett, als ein dünnes Gebimmel anhebt. Ach ja, das Frühstücksbuffet, denke ich. Doch der Glockenton kommt von draußen, von der Kirche gleich nebenan; St. Joseph ist … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 21 | 17. Oktober 2011
Zu Fuß durch TF (I)
von Erhard Weinholz Das Wandern ist in Mode gekommen; auf Jakobs- und sonstigen Pilgerwegen kann man, wie ich im Internet las, zu Besinnung und innerer Einkehr finden. Das hatte ich nicht vor, als ich jetzt im Frühherbst drei Tage durch … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 17 | 22. August 2011
Kreuz des Ostens
von Erhard Weinholz Berlin-Ostkreuz, das war – und ist immer noch – eine Zumutung: Lange Wege, weder Rolltreppen noch Fahrstühle, keine Toiletten. Vor bald einem Vierteljahrhundert bereits hieß es, kleine Modernisierungen hätten „an der insgesamt unübersichtlichen und beengten Situation und … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 14 | 11. Juli 2011
Blickkontakt. Berliner Ansichten
von Erhard Weinholz Pünktlich zehn nach zehn verlässt der Zug den Bahnhof Gesundbrunnen. „Wir begrüßen die neu zugestiegenen Fahrgäste im Regionalexpress nach Falkenberg/ Elster über Berlin-Südkreuz, Ludwigsfelde, Jüterboog…“ „Boog?“… „Bock“ heißt das, verdammt noch mal. „Unser nächster Halt ist Berlin-Hauptbahnhof.“ … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 9 | 2. Mai 2011
Bemerkungen
Einspruch Zum Beitrag „Von der Aufklärung zur Gegenaufklärung…“ von Helmut Höge, Blättchen Nr. 8/2011 – Anm. d. Red. Sieben Jahre war ich Mitglied der Redaktion von Horch und Guck, einer Zeitschrift, die sich der Geschichte von Opposition und Repression insbesondere … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 8 | 18. April 2011
Straßenbekanntschaften
von Erhard Weinholz „Jeder einmal in Berlin“, hieß es in den zwanziger Jahren. Und später, konkreter, noch einmal in den Sechzigern: „… in Berlin, Hauptstadt der DDR“. Doch mussten die Geladenen auch verpflegt, gar mit Quartier versorgt werden – nur … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 5 | 7. März 2011
Dunkle Erinnerung
von Erhard Weinholz An die dunklen Zeiten solle man sich erinnern, an die Nazi- und die DDR-Herrschaft, schrieb neulich unser Beinahe-Bundespräsident. Dunkel war es tatsächlich in dieser DDR, ich muss es wissen: Ich bin nämlich einen Tag älter als sie. … Weiterlesen
13. Jahrgang | Nummer 15 | 2. August 2010
Kurze Wanderung durch die Mark (III)
von Erhard Weinholz Der dritte und letzte Tag meiner Wanderung begann mit dem typischen Hotel-Frühstücksbuffet, seinen pappigen Schrippen und knallhart gekochten Eiern. Angeblich müssen sie aus lebensmittelhygienischen Gründen so hart sein, in Wahrheit sind sie es, weil man so die … Weiterlesen
13. Jahrgang | Nummer 14 | 19. Juli 2010
Kurze Wanderung durch die Mark (II)
von Erhard Weinholz Wachow, ein paar Kilometer nordwestlich des langgestreckten Beetzsees gelegen und Heimatort des Countertenors Jochen Kowalski, war das Ziel meines zweiten Wandertages. Er begann mit angenehmen Überraschungen: Der befürchtete Wadenmuskelkater war ausgeblieben, auch der Rücken machte, obwohl ich … Weiterlesen
13. Jahrgang | Nummer 13 | 5. Juli 2010
Kurze Wanderung durch die Mark (I): Unterwegs im Gürtelspeck
von Erhard Weinholz Schon lange hatte ich vor, einmal ein paar Tage zu Fuß durch die Mark zu wandern: Sprung vom Alltag ins Ungewohnte. Im April fand sich schließlich eine terminfreie Zeit, und eines Mittwochs machte ich mich trotz einiger … Weiterlesen
13. Jahrgang | Nummer 10 | 24. Mai 2010
BEMERKUNGEN
Literarisches Faszinosum Berlin Die deutsch-deutsche Grenze war vor 1989 weder in der Literatur der Bundesrepublik noch in der der DDR ein Thema. Im Westen hatte man sich mit der Teilung einfach abgefunden. Eine Ausnahme bildete die Erzählung „Der Mauerspringer“ des … Weiterlesen
Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 31. August 2009, Heft 18
Wenn sie nicht gestorben wäre …
von Erhard Weinholz Neues Deutschland, Montag, 5. Oktober 2009, 74. Jahrgang, Nr. 238: »Egon Krenz führte konstruktives Gespräch mit Oskar Lafontaine. Meinungsaustausch mit prominentem SPD-Politiker zum Stand der Beziehungen zwischen DDR und BRD: (ADN) Berlin. Der Vorsitzende des Staatsrates der … Weiterlesen
Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 3. August 2009, Heft 16
Ein Stapel Geschichte(n)
von Erhard Weinholz Man kann Briefmarken sammeln, Münzen, Bücher, Bierdeckel, also einigermaßen klar definierte Dinge. Man kann aber auch sammeln, was einem das Leben so zuträgt. Man muß das nicht einmal bewußt tun. Es genügt, nichts wegzuwerfen und, das ist … Weiterlesen
Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 6. Juli 2009, Heft 14
Heißer Sommer
von Erhard Weinholz Mein Freund K. meint, ich sei pervers, ein Masochist. Denn er fand mich bei einem Besuch vor ein paar Tagen beim Lesen des ND. Nicht des aktuellen, das hätte er vielleicht noch akzeptiert, sondern der Nummern vom … Weiterlesen
Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 27. April 2009, Heft 9
Zeit im Bild
von Erhard Weinholz Im Frühsommer 1990 kam mir die Idee, mit dem Rad ein oder zwei Wochen durch die DDR zu fahren. Mehr als vierzig Jahre, mein ganzes bisheriges Leben, war ich hier zu Hause gewesen; ich hatte dieses Land … Weiterlesen
Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 15. September 2008, Heft 19
Rückkehr der Frühzeit
von Erhard Weinholz In den achtziger Jahren schienen mir die Fünfziger, die Zeit meiner frühen Kindheit, sehr weit zurückzuliegen. Geredet wurde bei uns wenig über jene Jahre, und nur weniges im Haushalt meiner Eltern erinnerte an sie: einiges Geschirr, zerkratztes, … Weiterlesen
Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 14. April 2008, Heft 8
… schützt eure Anlagen!
von Erhard Weinholz Um den Erhalt mancher Berliner Baulichkeit aus DDR-Zeiten wurde jahrelang öffentlich gekämpft. Allerdings vergebens: Vom Palast der Republik stehen nur noch Reste, das Ahornblatt, Gertraudenstraße, Ecke Fischerinsel, hat man schon vor Jahren beseitigt. Andere architektonische Zeugnisse jener … Weiterlesen
Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 21. Januar 2008, Heft 2
BVG-Tour in die Achtziger
von Erhard Weinholz Berlin-Besucher nutzen gern den 100er oder 200er Bus für Stadtrundfahrten: links das Rote Rathaus, rechts unten das DDR-Museum, links noch immer der Palast. Ist man in der Stadt zu Hause, gerät schon die alltägliche Einkaufsfahrt mit dem … Weiterlesen
Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 17. September 2007, Heft 19
Friedrichsfelder Ansichtskarte
von Erhard Weinholz Berlin-Lichtenberg, Hans-Loch-Viertel, Volkradstraße (1967): Ein charakterloser Himmel, teils heiter, teils bewölkt. Auf der Straße, die von links unten schräg durchs Bild führt, ist noch alles beim alten: kein Wartburg in Pontonform, kein neuer Trabant, nur die gerundeten … Weiterlesen
Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 16. April 2007, Heft 8
Bahnhof verstehen
von Erhard Weinholz Vor einiger Zeit waren meine Frau und ich bei schlechtem Wetter am Wiesenburger Bahnhof ausgestiegen; ich wollte meine Nichte bitten, uns mit dem Auto abzuholen, doch der Münzfernsprecher in der Schalterhalle war fort. Der Wirt der Bahnhofsgaststätte, … Weiterlesen
Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 30. Oktober 2006, Heft 22
Enzyklopädie des Ostens
von Erhard Weinholz Erstes bis 30., 1. bis 40. Tausend, sie wurden in hoher Auflage verbreitet, die Passat-Broschüren mit dem bunten Umschlag. Denn Passat sollte Lebenshilfe für jedermann bieten. Dieser Anspruch macht die Reihe für heutige Leser zu einem durchaus … Weiterlesen
Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 21. November 2005, Heft 24
Ges(ch)ichtsverlust
von Erhard Weinholz Briefe sind Persönlichkeiten. Welcher Art, hängt nicht nur vom Inhalt ab. Zu einem richtigen Brief gehört der Ortsstempel, der seine Herkunft amtlich beglaubigt: Leipzig BPA 32 oder Dresden A 24 oder 182 Belzig 1. Eilsendungen waren früher … Weiterlesen