26. Jahrgang | Nummer 25 | 4. Dezember 2023
Unsere nicht endende Weltbühne
von Harald Kretzschmar Es ist wohl an der Zeit, an das seit 1946 im intellektuellen Medienleben in Deutschlands Osten verankerte Publikationsorgan Die Weltbühne zu erinnern. Die im schwedischen Exil lebende Witwe Maud von Ossietzky und der dem Holocaust entkommene Hans … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 26 | 19. Dezember 2022
25 Jahre Das Blättchen
Im Gespräch mit – Jörn Schütrumpf, Gründer und Blättchen-Verleger, 1997 bis 2009 Am 21. Dezember 1997, dem 62. Todestag von Kurt Tucholsky, erschien das Probeheft von Das Blättchen. Zweiwochenschrift für Politik Kunst Wirtschaft – im klassischen Format und Layout angelehnt an die … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 12 | 6. Juni 2022
An der falschen Front
von Jörn Schütrumpf „Man stelle sich Folgendes vor: Die Außenminister der mächtigsten Staaten verkünden an einem Tage der Woche die Wahrheit. Nicht nur einen Teil der Wahrheit und nicht irgendeine philosophische. Sie entrollen ihre wahren Endziele und beschreiben die Welt … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 9 | 27. April 2020
Seelenkrüppel
von Jörn Schütrumpf Die Furcht vor jedem wie auch immer gearteten Widerstand hat die Nationalsozialisten bis zum Ende nie verlassen, deshalb bauten sie ihre Terrormaschinerie immer weiter aus. Setzten sie in der ersten Phase, als sie den Widerstand stärker wähnten, … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 7 | 30. März 2020
Vom Ende des Kapp-Putsches
von Jörn Schütrumpf Die Spatzen pfiffen es schon Wochen zuvor vom Dach: „Das Eisenbahnministerium sitzt voll konservativer Geheimräte, die auf die Wiederkehr des ancien régime sehnsüchtig warten und jeden Putsch begrüßen, der sie diesem Ziele näherbringt. Das muss offen ausgesprochen … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 3 | 3. Februar 2020
Der geplante Holocaust an den Tschechen
von Jörn Schütrumpf Die Primitivität des Weltbildes eines Reinhard Heydrich (1904–1942) erschüttert weniger als der Umstand, dass ein solch geistiges Mittelmaß ausreichte, um in der Nazi-Hierarchie in die oberste Führungsebene zu gelangen. Die Nazis wurden, und zwar reichlich, überschätzt. Darin … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 23 | 11. November 2019
Politische Mitte im Osten?
von Jörn Schütrumpf Der Osten begann im Westen: bei den Wahlen zum (West-)Berliner Abgeordnetenhaus am 29. Januar 1989. Die heute längst vergessenen „Republikaner“ zogen ins Parlament ein; in den Umfragen hatten sie noch deutlich unter der Fünf-Prozent-Grenze gelegen. Das Rezept: Die … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 22 | 28. Oktober 2019
Rosa Luxemburg – ein Nachleben
auf diversen Projektionsflächen
von Jörn Schütrumpf Nicht zuletzt da sie unter vielfältigen Unannehmlichkeiten heranwuchsen, die ihnen die zaristischen Besatzungsbehörden zu bereiten als selbstverständlich empfanden, war es vor dem Ersten Weltkrieg unter osteuropäischen Jüdinnen aus dem Bildungsbürgertum nicht unüblich, ins vergleichsweise zivilisierte Deutschland auszuweichen … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 1 | 7. Januar 2019
Karl und Rosa – und Leo
von Jörn Schütrumpf „Liebknechts Standpunkt ist der gleiche wie immer: ein Sprung nach rechts, einer nach links“, beklagte sich im März 1910 Rosa Luxemburg bei dem Mann, der einst ihr Lehrer und Geliebter, unterdessen längst jedoch zu ihrem Alter ego … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 24 | 19. November 2018
Niederlagendemokratie
von Jörn Schütrumpf Niemand hatte die Absicht, eine Republik zu errichten. Im Frühsommer 1918 sah es sogar nach einem Europa aus, das von einem Sonnengott mit einer preußischen Pickelhaube auf dem Haupte beschienen würde. Der Brester Diktatfrieden mit Lenins und … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 21 | 8. Oktober 2018
Zu sehr
von Jörn Schütrumpf Wir haben uns „zu sehr mit uns selbst beschäftigt“, meinte – nach der Pleite Maaßen und vor der Pleite Kauder – nicht der Vorbeter einer Selbstfindungsgruppe, sondern eine Bundeskanzlerin allen Ernstes. Weder Konrad Adenauer noch Willy Brandt, … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 7 | 26. März 2018
Republik ohne Republikaner
von Jörn Schütrumpf Dass die Deutschen die Lektion, die ihnen die Geschichte angeblich erteilt hat, gelernt hätten, erweist sich immer mehr als Selbstbetrug. Nach zwei bis drei Generationen, das weiß der Historiker ohnehin, ist alles vergessen. Auf den Augsburger Religionsfrieden … Weiterlesen
20. Jahrgang | Sonderausgabe | 30. Oktober 2017
Der verpasste Thermidor
von Jörn Schütrumpf „Es ist keine sentimentale Lyrik, wenn die Bolschewiki uns versichern, dass sie 1917 nicht im Traum dachten, sie müssten tun, was sie 1920 taten. Das, was alledem zugrunde liegt, ist schließlich dieses: Es ist leichter, die Macht … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 4 | 13. Februar 2017
Hochverräter, Vaterlandsverräter
von Jörn Schütrumpf Nichts symbolisierte so unwiderlegbar das Scheitern der Revolution von 1917 – des Versuchs, Zustände herzustellen, in denen der Mensch kein erniedrigtes, geknechtetes, verlassenes, verächtliches Wesen ist – wie die Abriegelung der Grenze in Berlin. Das bürgerlich-kapitalistische System, … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 2 | 16. Januar 2017
Zwanzig Jahre danach
von Jörn Schütrumpf Eine derart spannende Zeit hätten wir uns vor zwanzig Jahren gewünscht. Kein 9/11, kein Afghanistankrieg, auch noch kein Krieg in Irak, kein Hartz IV, kein Gabriel, kein Trump, nicht einmal ein Bush – stattdessen bleierne Zeit: Kohls … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 24 | 21. November 2016
Bemerkungen
Es heißt … – Fragen zur US-Präsidentenwahl Es heißt, die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten sei vor allem auf weiße, verarmte und schlechter gebildete Arbeiter zurückzuführen. Dass diese Gruppe so groß geworden ist, hat doch Trump nicht allein zu … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 24 | 21. November 2016
Danke, Donald …
von Jörn Schütrumpf Den Hitler-Ludendorffschen Bürgerbräu-Putsch vom 9. November 1923 kommentierte einst ein Beobachter mit den Worten: „Das alles wäre höchst vergnüglich, wenn nicht hinter der Farce sich die tiefste Tragödie verbärge. Gewiss: Dieser Putsch ist in seiner Aufführung grotesker und … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 17 | 15. August 2016
Da sind wir wieder…
von Jörn Schütrumpf Während auf britische Städte deutsche Bomben fielen, stritten am Boden Emigranten aus dem Land der Bomber über den Charakter der Naziherrschaft. Sahen die einen im deutschen Volk das erste Opfer der Nazis und halluzinierten einen Widerstand, den … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 17 | 17. August 2015
Auf der Quarantänestation
von Jörn Schütrumpf Politisch kann man sich schlagen lassen müssen, aber besiegt werden kann man politisch nur, wenn man sich selbst aufgibt, meinte einst Paul Levi (1883–1930), der erste KPD-Chef. Er wurde mehrmals geschlagen, aufgegeben hat er sich nie, zu … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 2 | 19. Januar 2015
Charlie Hebdo, oder: das friedliche Gesicht des Westens
von Jörn Schütrumpf Menschen werden gespießt, gepfählt, in großen Bottichen gegart, in Pfannen durchgebraten, mit glühenden Zangen gezwickt, wenn nicht filetiert – keine Spielart der Folter hat der Maler vergessen. Es ist kein islamisches Bild. Selbst wenn im Islam kein … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 9 | 28. April 2014
Als Eingesperrter am unbequemsten
von Jörn Schütrumpf Nördlich von Haifa, in Beit Lohamei, einem Ort, an dem ich es wirklich nicht erwartet hatte, stand ich dem Foto von Carl von Ossietzky gegenüber, aufgenommen 1934 im Konzentrationslager Esterwegen. Beit Lohamei, ein Kibbuz, gegründet von Widerstandskämpfern … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 8 | 14. April 2014
Weltkrieg
von Jörn Schütrumpf Der Pazifismus eines Jean Jaurès beunruhigte einen Anhänger der Grande Nation so sehr, dass er vorsichtshalber den Kopf der französischen Sozialisten ermordete – am 31. Juli 1914 in einem Café, in aller Öffentlichkeit. Vier Tage später wollte … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 4 | 17. Februar 2014
Bemerkungen
Annelies Laschitza 80 Ihren Namen hörte ich das erste Mal, als ich 18 war. Damals, 1974, herrschte unter meinen älteren Freunden aus dem ISKRA-Klub Berlin helle Aufregung. Denn Annelies Laschitza und der – früh verstorbene – Günter Radczun hatten soeben … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 4 | 17. Februar 2014
Jenny Marx – Bohémienne und Bildungsbürgerin
von Jörn Schütrumpf „Liebe Laura, ich brauche Dir nicht zu sagen, daß ich mit der größten Sorgfalt darauf achten werde, daß unser guter General nichts sehen wird, was ihn verletzen könnte. Ich sondere in der Tat alle privaten Briefe aus. … Weiterlesen
16. Jahrgang | Nummer 13 | 24. Juni 2013
Auf der Suche nach der verlorenen Hegemonie…
von Jörn Schütrumpf Wo man in Europa auch hinkommt zeihen Linke immer wieder – egal welcher Fasson – die Menschheit, dass sie zu stumpfsinnig für ihre hehren Gedanken sei. Ganz Kühne erbauen sich sogar – immer noch! – an dem … Weiterlesen
16. Jahrgang | Nummer 10 | 13. Mai 2013
Fünf vor Zwölf
von Jörn Schütrumpf In den ersten Jahren stand Kohls „Mädchen“ in Springers Medien unter Quotenschutz: Frau und Ostlerin; nach dem Vatermord schwankte man mehr als einen Moment zwischen Nibelungentreue und Seitenwechsel; seit ihrer Kanzlerschaft 2005 genoss sie aber den selben … Weiterlesen
16. Jahrgang | Nummer 6 | 18. März 2013
Stalin, der Sieger
von Jörn Schütrumpf Unsere geplante Medienkritik zu Stalins 60. Todestag findet mangels Masse nicht statt; die Kommentare fielen mehr als schwächlich aus. Und deshalb nun doch in medias res. Die Redaktion I. Mit Maschinengewehren kann man vieles machen, nur eines … Weiterlesen
15. Jahrgang | Sonderausgabe | 23. April 2012
Die Linke oder:
die liebevolle Pflege selbstverschuldeter Unmündigkeit
von Jörn Schütrumpf Vor über achtzig Jahren verzweifelte ein Tucholsky an der Infantilität seiner Adressaten: „Jeder hat ja so Recht.“1 Gebessert hat sich seitdem nichts. Nicht zuletzt deshalb steht kaum zu befürchten, dass unter Linken – und sei es auch … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 26 | 26. Dezember 2011
Koloniales Erbe in den Köpfen
von Jörn Schütrumpf Seit einigen Jahren begeht in Lateinamerika Staat für Staat sein „Bicentenario“, den 200. Jahrestag der Befreiung vom spanischen Kolonialjoch. Die Entkolonialisierung, vor allem und nicht zuletzt die Entkolonialisierung der Köpfe, steht aber vielfach noch aus. Immerhin reden … Weiterlesen
14. Jahrgang | Sonderausgabe | 5. Dezember 2011
Freiheiten ohne Freiheit
von Hans Jahn Noch ein Buch zur DDR? Zu dem Thema ist doch nun wirklich alles gesagt: Stasi, 17. Juni, Mauerbau, Biermann, Mauerfall, aus die Maus – so die Erzählung der einen Seite. Arbeit für alle, gleiche Bildung, keine Obdachlosigkeit, … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 16 | 8. August 2011
Gegen welchen Faschismus?
von Jörn Schütrumpf „Sowjetrußland! Vom Wachhaus weht die rote Fahne. Wieder hält der Zug ganz kurz. Ein Mann springt auf das Trittbrett des ersten Waggons. Winkt. Die Maschine zieht an.Wo sind die Soldaten? Die Drahtverhaue? Die Handgranaten? Im Vorübergleiten siehst … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 15 | 25. Juli 2011
Fritz Klein
von Jörn Schütrumpf Als ihm für seine Erinnerungen (Drinnen und Draußen. Ein Historiker in der DDR, erschienen 2000) der Gestalter des S. Fischer Verlages ein Foto der Mauer als Titelblatt vorschlug, war er entsetzt. Fritz Klein hatte sich – anders … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 10 | 16. Mai 2011
Pflichtmenschen
von Jörn Schütrumpf Zu dem, was die Bundeswehr bis heute verweigert, haben sich die deutschen Innenminister 63 Jahre nach dem Enden des Massenmordens aufgerafft: endlich mit dem Lügen Schluss zu machen. 2008 erteilten sie ihrer Polizeihochschule den Auftrag, das Wirken … Weiterlesen
14. Jahrgang | Nummer 6 | 21. März 2011
Wir trauern um
Wolfgang Sabath (* 28.März 1937 in Berlin, † 6. März 2011 in Berlin) Wolfgang Sabath entstammt einer Familie sozialdemokratischer Gewerkschafter. 1959 trat er ein Studium der Volkswirtschaft an der Berliner Humboldt-Universität an. Von 1963 an arbeitete er als Redakteur bei … Weiterlesen
13. Jahrgang | Nummer 8 | 26. April 2010
Die Wut des Karl Kraus
von Jörn Schütrumpf »Der Kommunismus … – der Teufel hole seine Praxis, aber Gott erhalte ihn uns als konstante Drohung über den Häuptern jener, so da Güter besitzen … Gott erhalte ihn uns, damit dieses Gesindel, das schon nicht mehr … Weiterlesen
13. Jahrgang | Nummer 2 | 1. Februar 2010
Verweigerte Selbstwahrnehmung
von Jörn Schütrumpf „Damals war es selbstverständlich, daß Künstler links waren.“ Die junge Kunsthistorikerin sagt das ganz ruhig, sie spricht vom Polen der dreißiger Jahre – sie redet über über Stern, Lewicki, Stawinski, Winnicki, Waniek, die Großen unter den Bildenden … Weiterlesen
Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 20. Juli 2009, Heft 15
Fritz Klein 85
von Jörn Schütrumpf Als ich ihn knapp vor seinem 60. Geburtstag kennenlernte, war er mir längst vertraut: als auffälliger Autor in der ohnehin auffälligen Weltbühne. Stets sachlich, seine Argumentationen ruhten auf breitem und festem Fundament, und die Sprache war alles … Weiterlesen
Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 25. Mai 2009, Heft 11
Unrechtsstaat?
von Jörn Schütrumpf Jeder agiert auf dem Niveau seiner Unwilligkeit, unbequeme Wahrheiten zu ertragen. Das ist ein Menschenrecht, wenn auch kein im Grundgesetz kodifiziertes. Dieses Recht gilt für alle, selbstverständlich auch für Angela Merkel. Daß ihr zur DDR nichts anderes … Weiterlesen
Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 11. Mai 2009, Heft 10
Das »Kapital« lesen?
von Jörn Schütrumpf Mit der Krise ist es auch in den Mainstream-Medien wieder möglich geworden, über Marx und sein ökonomisches Hauptwerk, »Das Kapital«, zu reden. Das Anstößige rückt für den Moment in den Hintergrund, denn das zwanzig Jahre lang bis … Weiterlesen
Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 13. April 2009, Heft 8
Parallelkulturen?
von Jörn Schütrumpf Im Gästebuch der Website des Blättchens kritisiert Thomas Haase den von mir verwendeten Begriff der »Parallelkulturen« (Blättchen, H. 4/2009) als »bourgeoise(s) Pseudoargument«, das »höchstens … einen Lacher wert« sei, weil es in Deutschland solche Parallelkulturen gar nicht … Weiterlesen
Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 27. Oktober 2008, Heft 22
Regierungskriminalität
von Jörn Schütrumpf Als im Oktober 1857 die Krise von Frankreich auf die USA übersprang, glaubte Marx, daß das Ende des Kapitalismus nahe sei. Er verstand die Krise als Krisis: als den Anfang des Endes – im medizinischen Sinne. Da … Weiterlesen
Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 29. September 2008, Heft 20
Aids im System
von Jörn Schütrumpf Vor achtzehn Jahren, im September 1990, betrat ein kleiner Mann unsere damalige Redaktion und stellte sich mit den Worten vor: Ich bin Günter Reimann aus New York, ich stamme aus Angermünde und war einmal, 1925 bis 1930, … Weiterlesen
Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 26. Mai 2008, Heft 11
Der Linken freiwillige Selbstverwirrung
von Jörn Schütrumpf Wissenschaftler, Forscher, Dozent, Pädagoge, Gutachter, Vermögensberater, Lehrbeauftragter, Jurist, Ethnologe, Biologe, Physiker, Meteorologe, Medienwissenschaftler, Journalist, Redakteur, Privatdetektiv, Ermittler, Personenschützer, Versicherungsvertreter, Betriebswirt, Havariekommissar, Pilot, Flugkapitän, Kapitän, Matrose, Designer – alle diese Bezeichnungen haben eines gemeinsam: Sie gaukeln seriöse Berufe … Weiterlesen
Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 12. Mai 2008, Heft 10
Schlechtwettervariante?
von Jörn Schütrumpf Vor 65 Jahren, am 13. Mai 1943, tagte das Präsidium des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (Komintern) – zum letzten Mal. Es hatte von seinem Gastgeber, der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, die Anweisung erhalten, nun auch offiziell aufzulösen, … Weiterlesen
Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 14. April 2008, Heft 8
Deutungshoheit
von Jörn Schütrumpf Ein Pfarrer aus Sachsen, der bis 1989 bespitzelt wurde, darf plötzlich den Namen seines Denunzianten nicht mehr veröffentlichen; ein Gericht – wie fast alle Gerichte in Deutschland geführt von Menschen aus dem besseren Teil des Heimatlandes – … Weiterlesen
Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 3. März 2008, Heft 5
Kein ‘68 in der DDR
von Jörn Schütrumpf Als Bundeskanzler Konrad Adenauer mit der Nachricht von Bauarbeiten auf Ostberliner Seite in den Sonntagmorgenstunden des 13. August 1961 geweckt wurde, soll er erleichtert bemerkt haben: Gott sei Dank. Moskau, in die Zwickmühle geraten, hatte dem drohenden … Weiterlesen
Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 18. Februar 2008, Heft 4
Ossip K. Flechtheim & Co
von Jörn Schütrumpf Vielleicht stimmt die Geschichte, daß sich Mario Keßler irgendwann infiziert habe – an Jürgen Kuczynski, einem seiner Forschungsgegenstände. Von dem behaupteten einst böse Zungen, daß er Bücher schneller schriebe, als viele Menschen sie lesen könnten. Keßlers Buchausstoß … Weiterlesen
Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 21. Januar 2008, Heft 2
72 Jahre Inzucht
von Jörn Schütrumpf Fragt der Talmudschüler den Rabbi, was Chuzpe sei. Den Bart sich streichend, antwortet der: Chuzpe ist, wenn jemand Mutter und Vater erschlägt und vor seinem Richter mildernde Umstände erbittet, weil er Vollwaise ist. Nach diesem bewährten Rezept … Weiterlesen
Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 7. Januar 2008, Heft 1
Zehn Jahre gealtert
von Jörn Schütrumpf Am Anfang war es kaum mehr als eine Laune: Die ZEIT befand sich auf dem Rechtsdrall; die WELTBÜHNE, Ende 1989 zurück auf den Weg eingebogen, den sie bis 1939 verfolgt hatte, war ordnungsgemäß auf dem Gabentisch der … Weiterlesen
Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 10. Dezember 2007, Heft 25
Neoliberalismus mit angezogener Handbremse
von Jörn Schütrumpf Vor zwei Jahren diskutierten wir an dieser Stelle, ob eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD zwangsläufig und gar mit verdoppelter Anstrengung den neoliberalen Kurs der Schröder-Fischer-Regierung fortsetzen werde, und verneinten dies. Statt dessen schien uns ein … Weiterlesen
Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 26. November 2007, Heft 24
Das Gegengewicht
von Jörn Schütrumpf Wenn die Deutschen ein Verbrechen begehen, bauen sie hinterher ein Denkmal. Dabei folgen sie der Faustregel: Je unvorstellbarer das von ihnen in die Welt gesetzte Grauen, desto größer das Denkmal; aber nur wenn die Deutschen zuvor einen … Weiterlesen
Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 1. Oktober 2007, Heft 20
Das Bauchwort
von Jörn Schütrumpf Im Dezember 1989 reichte ein Verlag, der bis wenige Wochen zuvor den jeweiligen SED-Linien treu gefolgt war, einem, ebenfalls bis wenige Wochen zuvor eher als zu liberal beargwöhnten, Historiker sein umfangreiches Manuskript zurück – mit der Begründung, … Weiterlesen
Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 6. August 2007, Heft 16
Nationaler Sozialismus?
von Jörn Schütrumpf Die Linke sei nationalistisch, tönt es ständig; so soll sie in der Defensive gehalten werden. Seit fast 150 Jahren geht es in der nationalen Frage wie in der Geschichte vom Hasen und vom Igel zu. Immer aufs … Weiterlesen
Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 23. Juli 2007, Heft 15
Keine Gewalt
von Jörn Schütrumpf Als 1793 die Revolution hinter der Guillotine verschwand, legte sich der Verwesungsgeruch, den Frankreichs Richtplätze verströmten, wie eine undurchdringliche Kohlendioxidschicht über die ersten Blüten des aufscheinenden Völkerfrühlings: Die Befreiungstat der Franzosen verlor im Ausland massenhaft ihre Anhänger, … Weiterlesen
Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 11. Juni 2007, Heft 12
Stabile Nebelbank
von Jörn Schütrumpf Über Walter Rathenau schüttelten schon zu Lebzeiten seine Mit-Millionäre die Köpfe. Denn den Sohn des Begründers der AEG in Oberschöneweide bei Berlin trieb es von Jugend an in die Öffentlichkeit – mit philosophiegeschwängerten Traktaten ebenso wie als … Weiterlesen
Des Blättchens 10. Jahrgang (X) Berlin, 14. Mai 2007, Heft 10
Der letzte Bolschewik
von Jörn Schütrumpf Mit dem Tode von Boris Jelzin ist einer der letzten hohen Repräsentanten der KPdSU ins Reich der Finsternis gefahren. Doch gerade viele seiner Freunde wie seiner Feinde mögen diesen Bezug zur KPdSU gar nicht. Besonders ein gewisser … Weiterlesen
Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 16. April 2007, Heft 8
Oben und unten
von Jörn Schütrumpf Die gesamtdeutsche Linke formiert sich. Siebzehn Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges wird die große Auseinandersetzung der vorigen Jahrhunderthälfte nun auch hier beendet. Angesichts der – beinahe genetisch bedingt anmutenden – Rechthaberei zwischen Linken ganz gleich … Weiterlesen
Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 19. Februar 2007, Heft 4
Kapitalismusmüde
von Jörn Schütrumpf Die Stimmung unter den »kleinen Leute« verändert sich im Moment fast mit jeder Nachrichtensendung. In ihren Augen hat in jüngster Zeit die in der Gesellschaft praktizierte kapitalistische Produktionsweise an Attraktivität verloren. Statt wenigstens – und sei es … Weiterlesen
Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 27. November 2006, Heft 24
Auf dünnem Eis
von Jörn Schütrumpf Die deutschen Eliten haben jegliche Scham verloren. In den ersten Jahrzehnten nach der Befreiung Europas von der nationalsozialistischen Pest hatte der Eindruck entstehen können, sie hätten irgendetwas verstanden. Das war jedoch ein Irrtum, es handelte sich nicht … Weiterlesen
Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 30. Oktober 2006, Heft 22
Moderne Opposition
von Jörn Schütrumpf Vor einem Jahr schwadronierte Harald Schmidt über ein Unterschichtenfernsehen, nun hat die Friedrich-Ebert-Stiftung die dazugehörigen Unterschichtenmenschen entdeckt. Es ist dieselbe Stiftung, die unter der Regentschaft Oskar Lafontaines, wenn auch hinter dessen Rücken, einst Schröders und Münteferings Konzept … Weiterlesen
Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 16. Oktober 2006, Heft 21
Bei vollem Bewußtsein
von Jörn Schütrumpf Die Eliten gehen mit dem Land um, als hätten sie noch eins. Zum Mehltau – seit Jahren die Gesellschaft erstickend – gesellt sich nun der Modergeruch der Verantwortungslosigkeit. Die Luft schmeckt nach Weimar. Das Handeln der Nachkriegspolitiker … Weiterlesen
Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 7. August 2006, Heft 16
Breker statt Lenin
von Jörn Schütrumpf Schwerin liegt nie auf dem Weg. Die großen Autostraßen nach Szczecin und Berlin streifen kaum das Weichbild; die Bahn stellte die Stadt hinter dem großen See zwischendurch ganz vom überregionalen Verkehr frei. Auch ansonsten machte um keine … Weiterlesen
Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 24. Juli 2006, Heft 15
Rückspiel
von Jörn Schütrumpf Im Leben geht es ungerecht zu. Vor der Entlassung ins Sommerloch wurde die Regierung Merkel coram publico abgewatscht. Sie brächte zu wenig zustande; bei der Reformierung des Sozialstaates zum Obrigkeitskeitsstaat gehe sie mit viel zu kleinen Schritten, … Weiterlesen
Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 29. Mai 2006, Heft 11
Lenin im Kaspertheater
von Jörn Schütrumpf Morgenluft: In der Gedenkstätte für die Opfer der Zentralen Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen sprengten vor einem Monat Offiziere a. D. eine Veranstaltung. Zwei Wochen später trat in Dresden während der Vorstellung der Broschüre Die Vereinigung von KPD und SPD … Weiterlesen
Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 15. Mai 2006, Heft 10
»Trotzkisten«
von Jörn Schütrumpf Der Vorwurf, Trotzkist zu sein, abonnierte vor fünfzig Jahren die Beschuldigten auf mehrere Jahre Zuchthaus – in der DDR. Auch im Kalten-Kriegs-Kind Bundesrepublik zogen es zu dieser Zeit prominente trotzkistische Kommunisten vor, ihre wirklich trotzkistisch-kommunistischen Texte unter … Weiterlesen
Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 6. März 2006, Heft 5
Kalter Bürger-Krieg
von Jörn Schütrumpf Der Bundestag hat eine Gerechtigkeitslücke geschlossen. Wer nach vielen Jahren Berufstätigkeit in die Reserverarmee des Kapitals versetzt worden war, büßte am Jahreswechsel 2004/05 mit dem sogenannten Arbeitslosengeld II gegenüber der vorherigen Regelung zumeist viel Geld ein, hatte … Weiterlesen
Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 7. November 2005, Heft 23
Nazimacher
von Jörn Schütrumpf Auch CDU und SPD haben ihre Lehren aus dem 20. Jahrhundert gezogen: Nie wieder Nationalismus, nie wieder Bevorzugung der Deutschen oder gar der einheimischen Bevölkerung nichtdeutscher Zunge. In diesem Punkt sind sie sich einig mit allem, was … Weiterlesen
Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 24. Oktober 2005, Heft 22
Ein Linksruck?
von Jörn Schütrumpf An sich ist es Zeit für einen Linksruck. Auch wenn auf der traditionellen politischen Farbskala noch keine Koalition so weit links stand wie die rot-grüne unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer, hat doch bislang keine deutsche Bundesregierung … Weiterlesen
Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 12. September 2005, Heft 19
Pyrrhussieger
von Jörn Schütrumpf Geschichte wiederhole sich nicht, lautet eine der Discount-Weisheiten in der Politik. Geschichte nicht, Problemlagen schon. Heute sind sie alle Gewinner: die CDU, weil sie die meisten Zweitstimmen errungen hat, auch wenn sie dank Stoiber, Kirchhof, Mehrwertsteuer und … Weiterlesen
Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 15. August 2005, Heft 17
Klassenrassismus
von Jörn Schütrumpf Der Peter Hintze des Jahres 2005 heißt Jörg Schönbohm und ist General. 1994 hatte der Pfarrer und damalige CDU-Generalsekretär Hintze die SPD mit einer »Roten-Socken-Kampagne« diffamiert, Anhängsel der Ost-Sozialisten werden zu wollen. Im Westen ging Hintzes Rechnung … Weiterlesen
Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 18. Juli 2005, Heft 15
Hitlers Volksstaat, oder: Horkheimer, übermalt
von Jörn Schütrumpf Wer vom Kapitalismus nicht reden will, der sollte vom Faschismus schweigen, sinnierte einst der heute dem Vergessen anheimfallende Max Horkheimer und gab damit der 68er Generation eines ihrer wichtigsten Stichworte. Geht es nach dem fast 60jährigen Historiker … Weiterlesen
Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 6. Juni 2005, Heft 12
Brüder, in eins nun die Hände
von Jörn Schütrumpf Ein Linker in Deutschland zu sein, ist spätestens seit 1907 ein etwas schwieriges Los. Anderthalb Jahrzehnte zuvor, 1892, war zwar schon Rudolf Rocker – der spätere Kopf eines intelligenten Anarchosyndikalismus – aus der SPD geflohen; aber wer … Weiterlesen
Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 9. Mai 2005, Heft 10
Dank Euch, Ihr Sowjetsoldaten
von Jörn Schütrumpf Vor siebzig Jahren, im Frühjahr 1935, herrschte in Deutschland eine Diktatur, die sich gegenüber vielen späteren Diktaturen in Lateinamerika und Afrika beinahe moderat ausnahm: wenige tausend politische Gefangene; ein paar Dutzend ermordete politische Gegner; alles mehr oder … Weiterlesen
Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 14. März 2005, Heft 6
Bildungsbürger
von Jörn Schütrumpf Nach dem Davonjagen der SED-Bürokratie wärmte manch Ostlinker sein geschundenes Herz an jenen Teufeln, die einst dieser Bürokratie ein Graus gewesen waren – unter anderem und zu Recht an Leo Kofler, Ernst Bloch, Wolfgang Harich, Gerhard Zwerenz, … Weiterlesen
Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 28. Februar 2005, Heft 5
Paul Levi
von Jörn Schütrumpf Als vor 75 Jahren Reichstagspräsident Paul Löbe die Abgeordneten bat, sich zu einer Gedenkminute für ihren tödlich verunglückten Kollegen Paul Levi zu erheben, verließen die Fraktionen von NSDAP und KPD demonstrativ den Saal. Die Nazis zogen aus, … Weiterlesen
Des Blättchens 7. Jahrgang (VII), Berlin, 11. Oktober 2004, Heft 21
Herrschaft ohne Hegemonie
von Jörn Schütrumpf Im Osten macht sich das Gefühl breit, in der dritten Diktatur in Folge zu leben – auch wenn die äußeren Insignien für eine repräsentative Demokratie sprechen. Die erste Diktatur war noch bejubelt worden und hatte von außen … Weiterlesen
Des Blättchens 7. Jahrgang (VII), Berlin, 2. August 2004, Heft 16
Berliner Republik
von Jörn Schütrumpf Modell eins: Wer als Politiker seiner Partei nützt, darf mit einer freundlichen Erwähnung in einer parteiinternen Jubiläumsschrift rechnen – bestenfalls, manchmal auch nicht einmal damit. Modell zwei: Wer seinem Land Nutzen bringt, darf sich schon größere Hoffnungen … Weiterlesen
Des Blättchens 7. Jahrgang (VII), Berlin, 19. Juli 2004, Heft 15
Ich war kein Nazi
von Jörn Schütrumpf Was auch geschieht – nie sollt ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken. (Erich Kästner) Zu den bleibenden Kulturtaten, die während des Anschlusses an die Bundesrepublik vollbracht wurden, … Weiterlesen
Des Blättchens 7. Jahrgang (VII), Berlin, 5. Juli 2004, Heft 14
Vollendung der Einheit
von Jörn Schütrumpf Wenn die Spitzenkandidatin der PDS, jener Partei, deren Führung – noch – nicht westlich dominiert ist, nur Stunden nach der Wahl erklärt, daß sie ihr Geschwätz von zuvor nicht interessiere, fühlen sich im Westen vor allem jene … Weiterlesen
Des Blättchens 7. Jahrgang (VII), Berlin, 24. Mai 2004, Heft 11
Inkontinente Parasiten
von Jörn Schütrumpf Der Ton gegenüber der Aufbaugeneration wird rauher: Sie verbrauche, was eigentlich den jungen Leistungsträgern zustehe, und zerstöre so die lichte Zukunft des neoliberalen Heldenlebens. Während die akademische Jugend mit rettungslos überfüllten Hörsälen in Arbeitsunfähigkeit und Depressionen getrieben … Weiterlesen
Des Blättchens 7. Jahrgang (VII), Berlin, 10. Mai 2004, Heft 10
Arthur Rosenberg
von Jörn Schütrumpf Er war einer der umstrittensten Repräsentanten des Übergangs von Rosa Luxemburg zu Ernst Thälmann: Arthur Rosenberg (1889–1943), der hochbegabte Sproß aus dem Süden der Slowakei zugewanderter minderbegüterter Berliner Juden. Den Zivilisationsbruch des Ersten Weltkrieges hatte der erfolgreiche … Weiterlesen
Des Blättchens 7. Jahrgang (VII), Berlin, 26. April 2004, Heft 9
Opfer des Kapitalismus
von Jörn Schütrumpf Ein einstiger Kanzlerberater plauderte jüngst, Gerhard Schröder habe der hochwassergeförderte Wahlsieg im Jahre 2002 überhaupt nicht in die Lebensplanung gepaßt. Nach vier Jahren Bonn-Berliner Medienzirkus hatte er endlich richtig und vor allem sozial abgesichert Geld verdienen wollen … Weiterlesen
Des Blättchens 7. Jahrgang (VII), Berlin, 16. Februar 2004, Heft 4
Negativauslese
von Jörn Schütrumpf Politik ist eine viel zu ernste Angelegenheit, als daß man sie Politikern allein überlassen könnte. Solche Aussage würde jeder Dreher – gewendet auf sein Fach – ebenso strikt von sich weisen, wie Politiker meinen, Politik sei ausschließlich … Weiterlesen
Des Blättchens 6. Jahrgang (VI), Berlin, 8. Dezember 2003, Heft 25
Huren des Zeitgeistes
In der DDR, aber auch unter gebildeten Westdeutschen – zumindest jenen, die ich Gelegenheit hatte kennenzulernen – galt es vor 1989 als allgemeines Bildungsgut, daß sowohl Widerstand gegen die Nazis als auch Mittun bei ihnen 1944 nicht unbedingt dasselbe gewesen … Weiterlesen
Des Blättchens 6. Jahrgang (VI), Berlin, 10. November 2003, Heft 23
Bewegung ohne Partei?
von Jörn Schütrumpf Betrachtet man das historische Ausmaß der (sozial-)demokratisch betriebenen Zerstörung von Vernunft und Sozialstaat, vermag man sich einem unerhörten Gedanken kaum verschließen: über den sozialpolitisch innovativen Revolutionsbekämpfer Bismarck und jene seiner Taten, die die Linke bisher für besonders … Weiterlesen
Des Blättchens 6. Jahrgang (VI), Berlin, 13. Oktober 2003, Heft 21
Nationalismus
von Jörn Schütrumpf Das Ende des Krieges erlebten viele Deutsche als Opfer: ausgebombt, gefangen, verschleppt, entehrt, vergewaltigt, vertrieben, von den Angehörigen getrennt, von Hunger gepeinigt. Zehntausende – wahrscheinlicher sind Hunderttausende, wenn nicht gar über eine Million – fanden den Tod. … Weiterlesen
Des Blättchens 6. Jahrgang (VI), Berlin, 29. September 2003, Heft 20
Ultralinks?
von Jörn Schütrumpf Jüngst beklagte sich ein Leser, das Blättchen sei auf ultralinke Positionen gerückt, und blieb uns auch den Maßstab seines Urteils nicht schuldig: Der Kritik an der PDS sei es zuviel; das Maß sei überschritten und damit voll. … Weiterlesen
Des Blättchens 6. Jahrgang (VI), Berlin, 26. Mai 2003, Heft 11
Roll back
von Jörn Schütrumpf Es ist wie in einer Schmiere: Weil in Partei und Gewerkschaft einige nicht vergessen können, daß beide ursprünglich einmal Klassenkampforganisationen gewesen sind, gerät der Kanzler in Bedrängnis. Der entscheidet sich daraufhin für einen ganz ungewöhnlichen Kniff: Er … Weiterlesen
Des Blättchens 6. Jahrgang (VI), Berlin, 31. März 2003, Heft 7
Asozialität, gesellschaftsfähig
von Jörn Schütrumpf Nach dem 11. September erbat sich Gerhard Schröder der Deutschen Zustimmung zu einem Feldzug gegen Osama Bin Laden mit dem Hinweis, nur so eine menschenfreundliche Sozialpolitik fortführen zu können; heute wirbt er für einen Feldzug gegen den … Weiterlesen
Des Blättchens 6. Jahrgang (VI), Berlin, 17. Februar 2003, Heft 4
Wohin treibt die Bundesrepublik?
von Jörn Schütrumpf Nach dem Fall von Paris stand Churchill plötzlich ganz allein in Europa da. Hitler war mit Chamberlains Appeasement nicht zu befrieden gewesen, und so hatte Churchill für seine Pensionärstätigkeit nur Tränen, Schweiß und Blut ererbt. Die Deutschen … Weiterlesen
Des Blättchens 5. Jahrgang (V), Berlin, 23. Dezember 2002, Heft 26
Luxemburg-Gedenken
Im vorigen Blättchen berichteten wir an dieser Stelle von den Ereignissen am Morgen des Luxemburg-Liebknecht-Gedenkens 2002. Unterdessen wurde uns vom Berliner Landesvorstand der PDS ein Brief zugeleitet, den das Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Abteilung Stadtentwicklung, am 11. Juli 2002 an … Weiterlesen
Des Blättchens 5. Jahrgang (V), Berlin, 9. Dezember 2002, Heft 25
PDS-Monopol an Rosa Luxemburg?
Aufruf zur Bildung eines Anmelderkomitees für das Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 12. Januar 2003
Die Bundestagswahlen hat die PDS nicht erst am 22. September verloren. Am Sonntag, dem 13. Januar 2002, kamen wir um 7 Uhr morgens auf den Platz vor der Gedenkstätte Friedrichsfelde, um den alljährlichen Stand aufzubauen. Doch anders als sonst waren … Weiterlesen
Des Blättchens 5. Jahrgang (V), Berlin, 25. November 2002, Heft 24
Ankunft dank Auschwitz
von Jörn Schütrumpf Aus der Postmappe: »Da entblödet sich doch ein gewisser André Herzberg auf Seite 29 Ihrer jüngsten Nummer 22 nicht, in einer sogenannten ›Würdigung‹ des diesjährigen Literatur-Nobelpreisträgers sein Verständnis mitzuteilen, daß Kertész über seine Deportation als Kind nach … Weiterlesen
Des Blättchens 5. Jahrgang (V), Berlin, 14. Oktober 2002, Heft 21
Demokratischer Sozialismus
von Jörn Schütrumpf Im zerfallenen Ostblock konvertierten die gestürzten »Bruderparteien« – nach Auflösung und Neugründung oder Spaltung – entweder zur Sozialdemokratie oder beharrten, in zum Teil beträchtlichen Restbeständen, auf den Positionen ihrer Herrschaftszeit. Beides war der entmachteten Partei in der … Weiterlesen
Des Blättchens 5. Jahrgang (V), Berlin, 27. Mai 2002, Heft 11
Neoliberalismus mit menschlichem Antlitz
von Jörn Schütrumpf Gerhard Schröder droht die große Einsamkeit. Vier Jahre lang gab er den Clinton – stets in der Zuversicht, den Wählern wäre es letztlich egal, ob Deutschland als Präsidialdiktatur oder als Parteiendemokratie organisiert sei. Schröder pflegte den Wahn, … Weiterlesen
Des Blättchens 4. Jahrgang (IV), Berlin, 1. Oktober 2001, Heft 20
Opportunist Gysi?
von Jörn Schütrumpf »Herr Ober, noch zwei ›Manhattan‹!«, dazu zwei hochgespreizte Finger. Nur selten blitzt der Zynismus der humanistischen Humanisten so unverhohlen auf; meist bleibt es bei klammheimlicher Genugtuung. Die Ausbeutung der Dritten Welt; das Verhungern von tausenden Kindern Tag … Weiterlesen
Des Blättchens 4. Jahrgang (IV), Berlin, 6. August 2001, Heft 16
Mauerbau statt »Freie Stadt«
von Jörn Schütrumpf »Wo sind die Soldaten? Die Drahtverhaue? Die Handgranaten? Im Vorübergleiten siehst du einen einzigen Mann vor dem Wachthaus stehen: dunkel, lang. Unendlich lang in dem bis an die Absätze reichenden Soldatenmantel. Den dreifachen Drahtverhauen der Polen gegenüber … Weiterlesen
Des Blättchens 4. Jahrgang (IV), Berlin, 19. März 2001, Heft 6
Der »Kronzeuge«
von Jörn Schütrumpf Kratze am Genossen, und es kommt der Mensch durch« – lautete einer der etwas galligeren Sprüche an den Abendbrottischen zu Zeiten der späten DDR. Während der Wende wurde dieser Satz auf seine Wahrheit hin geprüft und überzeugend … Weiterlesen
Des Blättchens 4. Jahrgang (IV), Berlin, 8. Januar 2001, Heft 1
Ende einer Abwicklung
von Jörn Schütrumpf »Das deutsche Fachpersonal reicht völlig aus, um alle Stellen in Ostdeutschland zu besetzen.« So 1991 während des Politologen-Kongresses in Hannover ein Vorstandsmitglied der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft auf der Tagung einer ad-hoc-Arbeitsgruppe zum Thema »Über die … Weiterlesen
Des Blättchens 3. Jahrgang (III), Berlin, 16. Oktober 2000, Heft 21
Solidarität mit Milosevic
von Jörn Schütrumpf Slobodan Milosevic hat so lange taktiert, bis ihm keinerlei Durchstechereien mehr nützten. Ein ganz bestimmter Teil der deutschen Linken trägt nun Trauer: Slobo, der Held der serbischen Unabhängigkeit, gilt als Opfer des USA-Imperialismus. Mitunter scheint in solchen … Weiterlesen