26. Jahrgang | Nummer 10 | 8. Mai 2023
Die Kunst der Diplomatie
Schweigen ist ein wahrer Freund, der niemals verrät. Konfuzius von Detlef Jena Deutsche Politiker, die sich der Diplomatie mächtig glauben und gegenwärtig bis nach China reisen, sollten achtsam sein. Sie können sich selbst im alleinigen Vollbesitz der Menschenrechte nicht mehr … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 8 | 10. April
Graf Bernadotte und die „Weißen Busse“
von Detlef Jena „Podcast“ ist gerade das mediale Hochamt in Deutschland. Der Marktwert wird nur noch vom Superlativ „Überall wo es Podcast gibt“ übertroffen. Das ist jetzt die Fanfare eines unseligen Zeitgeistes. Und wenn der sich gar mit simplifizierenden Titeln … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 6 | 13. März 2023
Wer war doch gleich Maria Pawlowna?
von Detlef Jena Die 1786 geborene russische Großfürstin war eine Tochter des Zaren Paul I. (1801 im trauten Familienkreis ermordet). Die Mutter stammte aus Württemberg. 1804 verheiratete man sie mit dem Weimarer Erbprinzen Carl Friedrich. Ihre Mitgift verzückte den kompletten … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 5 | 27. Februar 2023
Krisenmanagement im 19. Jahrhundert
von Detlef Jena Je länger der Krieg Russlands gegen die Ukraine dauert, um so lauter werden die Stimmen, die fordern, Politik und Diplomatie müssten ein schnelles Ende erzwingen. Die alte Losung Bertha von Suttners „Die Waffen nieder“ gewinnt zunehmend Anhänger. … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 3 | 30. Januar 2023
Peinliche Wortwahl: Rabener konnte Satire
von Detlef Jena Die politische und mediale Sprache der deutschen Obrig- und Öffentlichkeit befindet sich im infantilisierenden und skandalösen Sinkflug. Der Hort Weimarer Klassik mit höchster Sprachkultur umwirbt seine Kunden mit dem Trödelmarkt-Slogan „Schloss erzählen“. Weiter: Ein Sozialdemokrat mit parlamentarischer … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 1 | 2. Januar 2023
Old Fakes: Goethe und die Flohdissertation
von Detlef Jena Ab und an werden als prominent graduierte Politiker beim redlichen Tun im deutschen parlamentarischen Bundesalltag mit Vorwürfen behelligt, in ihrem akademischen Vorleben gewisse irritierende Eigenheiten praktiziert zu haben. Da ist dann von garstigen Plagiaten oder beschönigenden Retuschen … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 26 | 19. Dezember 2022
Weimar glaubt nicht an Puschkin
von Detlef Jena Alexander Puschkin, dem Goethe einst eine poetisch geweihte Schreibfeder geschickt haben soll, hat den Satz formuliert: „Ja, ich verachte meine Heimat, aber es gefällt mir überhaupt nicht, wenn es ein Fremder tut.“ Interessant: Dieser Tage diskutierte in … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 25 | 5. Dezember 2022
Kehrt die „Heilige Allianz“ zurück?
von Detlef Jena Machtpolitische Allianzen inszenierten sich in der europäischen Geschichte in der Regel als ideologisch oder geistlich anspruchsvolle Wertegemeinschaften. Da bildet die Europäische Union als Gralshüterin globaler Freiheit und Menschenrechte keine Ausnahme. Auf das entscheidende Wort der kapitalistischen Marktwirtschaft … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 23 | 7. November 2022
Gribojedows Tod in Teheran
von Detlef Jena Als die Komödie des russischen Dramatikers Alexander Gribojedow „Verstand schafft Leiden“ 2004 in einer neuen deutschen Übersetzung und Bearbeitung durch Peter Urban unter dem Titel „Wehe dem Verstand“ erschien, haben die Großmeister des deutschen Feuilletons geradezu hymnisch … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 21 | 10. Oktober 2022
Der Krimkrieg 1853/56 und die europäische Realpolitik
von Detlef Jena Der Krimkrieg ist ein weniger hübsches säkulares Exempel, wie Westeuropas und Russlands von imperialen Interessen diktierter militärpolitischer Dauerstreit so organisiert werden kann, dass jede Seite Kraft für den nächsten Ritt auf der Rasierklinge schöpfen darf. Kein anderer … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 19 | 12. September 2022
Bonjour messieurs Custine et Tjutschew
von Detlef Jena Der NATO-Generalsekretär Stoltenberg hat im Zusammenhang mit der russischen Aggression gegen die Ukraine und den westlichen außergewöhnlichen Anstrengungen zur Existenzerhaltung dieses Landes, von dem man so lange kaum Notiz genommen hatte und dessen inneres Gefüge man nur … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 17 | 15. August 2022
Vom Unglück eitler Träume
von Detlef Jena Trotzig motiviert Russlands Präsident den Krieg gegen die Ukraine mit einem Geschichtsgemälde, das seinen imperialen Träumen entspricht. Trotzig negieren die westlichen Freunde der Freiheit aus Feindschaft gegen Russland alle Erfahrungen der tragischen ukrainischen Geschichte. Trotzig klammert sich … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 15 | 18. Juli 2022
Goldener Bernstein, Peters Ruhm und petites pénalités aus Hannover
von Detlef Jena Im Jahre 1716 haben sich Preußens König Friedrich Wilhelm I. und Russlands Zar Peter I. in der romantischen kleinen Stadt Havelberg getroffen. Die Begegnung genießt in der deutsch-russischen Kulturgeschichte einen glamourösen Platz. Die Monarchen tauschten ehrerbietig respektable Gastgeschenke aus. … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 13 | 20. Juni 2022
Suche nach einer ukrainischen Meistererzählung
von Detlef Jena Russlands Krieg stärkt notwendigerweise die Suche nach einer historisch fundierten nationalen Identität des 1991 proklamierten ukrainischen Staats. Diese geradezu existentielle Frage erfasst die Menschen in der Ukraine und die europäische Politik. Es ist unbestreitbar, dass das plötzliche … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 11 | 23. Mai 2022
Der „Ohrfeigenbrief“ von 1879
von Detlef Jena So siegreich endete der Russisch-Türkische Krieg von 1877/78 für den Zaren in Petersburg: Das Osmanische Reich musste im Frieden von San Stefano harte Bedingungen unterschreiben. Serbien, Montenegro und Rumänien wurden durch türkische Gebietsabtretungen vergrößert und unabhängig; Bulgarien, … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 10 | 9. Mai 2022
Bismarcks pommersche Grenadiere
von Detlef Jena Altreichskanzler Bismarck besetzt noch immer einen erstklassigen Stammplatz im Rankingspektakel der lobenswerten Deutschen. Selbst wenn einer seiner Kernsätze außer Kraft gesetzt zu sein scheint: „Solange Deutschland und Russland befreundet sind, geht es Europa gut.“ Die Einigung des … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 9 | 25. April 2022
Minerva kommentiert Katharinas Ruhm und Potemkins Dörfer
von Detlef Jena Von den Neandertalern über die Skythen und Taurer bis zum klassischen Griechenland und den altrömischen Imperatoren, von den Tataren, Osmanen und Russen gar nicht zu sprechen: die Krim war zu jeder Zeit in der Menschheitsgeschichte ein höchst … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 8 | 11. April 2022
John Hughes aus Wales und der Donbass
von Detlef Jena Die Vorgeschichte des Donbass ist am Krieg und Machtstreben der europäischen Großmächte orientiert. Der von 1853 bis 1856 währende Krimkrieg, der zunächst als 9. Russisch-Türkischer Krieg begann, war ein militärischer Konflikt zwischen Russland einerseits und dem Osmanischen … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 7 | 28. März 2022
Bohdan Chmelnyzkyj – ein umstrittener Nationalheld
von Detlef Jena In Kiew steht das Denkmal zur Erinnerung an Bohdan Chmelnyzkyj, den Anführer eines Kosakenaufstands in den Jahren 1648/57. Das Monument gilt als ein positives Sinnbild für die in der Gegenwart um eigene nationale Identität ringende Ukraine. Es … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 6 | 14. März 2022
Staunen sollt Ihr, gute Leute,
was auf der Ukraine sich erhebt!
von Detlef Jena Ein altes Kosakenlied mit zeitloser und tiefer Symbolik. Ohne die Lieder der Kosaken, ohne deren Säbel und Hetmane, führt kein Weg zum realistischen Verständnis der überaus komplizierten ukrainischen Geschichte. Der russische Komponist Peter Tschaikowski hat in der … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 5 | 28. Februar 2022
Wer war eigentlich Nikolai Kostomarow?
von Detlef Jena Nikolai Kostomarow kam im Mai 1817 als Sohn eines russischen Gutsbesitzers im mittelrussischen Gouvernement Woronesh zur Welt. Seine Mutter war zu diesem Zeitpunkt noch eine Leibeigene. Sie wurde erst im September 1817 von ihrem Gutsherrn und Besitzer … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 2 | 17. Januar 2022
Zur Lust der Künstler am Überleben
von Detlef Jena Armer Poet, du wirst viel weinen müssen, heute Nacht …“ singt ein beliebter Schlagerstar mit der ihm eigenen rauen Stimme, aber durchaus pointiert kulinarisch gestylt. Was ist da schiefgelaufen? War er krank, besaß er kein Geld oder gar … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 25 | 6. Dezember 2021
Springt John Jeffries über Bord?
von Detlef Jena Es gibt in der Geschichte realistische und fiktive Schreckensrufe, die sich tief in das ängstliche Gedächtnis selbst mutiger Menschen und Völker eingeprägt haben: Hannibal vor den Toren, ächzten die alten Römer. Die Hunnen kommen, klagten die mittelalterlichen … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 21 | 11. Oktober 2021
Nach Mittag sollen alle Häuser stehen!
von Detlef Jena Der humanistisch gebildete Mensch weiß ganz einfach, dass unser klassischer Vater Goethe seinem vielfach studiert habenden Helden Faust eine besonders kreative Projektliebe zum Licht, zur Sonne oder zu den Farben auf den Leib geschrieben hat, die diesen … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 17 | 16. August 2021
Der Hindukusch blutet
von Detlef Jena The Great Game“ – Das große Spiel – nannte die internationale Diplomatie mit leichter Zunge den Konflikt zwischen Großbritannien und Russland, der die Afghanen von 1839 bis 1919 in drei mörderische Kriege gezerrt hat. 1839 entbrannte der … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 15 | 19. Juli 2021
Über Pressefreiheit und Maulwürfe
von Detlef Jena Carl Bertuch (1777–1815) nimmt in der Geschichte Weimars und des deutschen Journalismus einen geachteten Platz ein. Der leider so früh verstorbene Sohn Friedrich Justin Bertuch (1747–1822) war wie der Vater gleichzeitig Verleger, Unternehmer, Mäzen und Sozialpolitiker. Er … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 10 | 10. Mai 2021
Fatale Maienblüten eines deutschen Kaisers
von Detlef Jena Durch Weimars Republik hallte in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts höchst kontroverses politisches Liedgut. Sozialdemokraten appellierten vorsichtig an gutwillige Menschen, die Reihen bitte fest zu schließen, Kommunisten rührten nicht nur im Roten Wedding die Trommeln und … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 7 | 29. März 2021
Bismarcks russische Liebe
von Detlef Jena Die reale Politik des Westens ist gegenüber Russland bei aller berechtigten Kritik wieder einmal hoffnungslos verkrampft. Dieser Zustand wiederholt sich seit dem Mittelalter in regelmäßigen Abständen. Selbst eine vage Erwähnung der Ausgleichspolitik Bismarcks, der den autokratischen inneren … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 4 | 15. Februar 2021
Bemerkungen
Medien-Mosaik Wie die Architektur unserer Städte aussehen soll, ist seit vielen Jahren ein Streitthema und stets aktuell. Ein gewichtiges Stück Belletristik zum Thema hat Brigitte Reimann mit dem Romanfragment „Franziska Linkerhand“ hinterlassen. Bis kurz vor ihrem Krebstod 1973 hatte sie … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 22 | 23. Oktober 2017
Neue Rechte, alte Kriminalfälle und Goethe in Wörlitz
von Wolfgang Brauer Thomas Wagners Buch erscheint wie ein vorweggenommener Kommentar der handgreiflichen Auseinandersetzungen rund um den Stand des Antaios-Verlages aus Schnellroda auf der Frankfurter Buchmesse. Antaios wird von Götz Kubitschek betrieben. Der gilt als einer der wichtigsten intellektuellen Strippenzieher … Weiterlesen