27. Jahrgang | Nummer 16 | 29. Juli 2024
Neue babbelonische Sprachverwirrung
Das Wesen der Sprache besteht in der Namensgebung; denn erst der Name besagt, daß ein Wesen erkannt und damit wirklich geworden ist. Günter Kunert von Jürgen Brauerhoch Im Mythos von Babylon (Babel) geht es um die spannende Geschichte, … Weiterlesen
27. Jahrgang | Nummer 15 | 15. Juli 2024
Zeitgeistdeutsch: Wie fühlen sie sich besser – “mitgenommen” oder “abgeholt”?
von Jürgen Brauerhoch Die Reden von Amtspersonen kommen uns allen wohl ziemlich stereotyp vor. Dabei sind die Politiker besonders stolz in der Annahme, sie hätten ihre Zuhörer mitgenommen. Hoppla, fragt sich da der Germanist, wohl auch der einfache Mensch, was … Weiterlesen
27. Jahrgang | Nummer 12 | 3. Juni 2024
Schach und Sprache
von Frank Holzke Das Motto des Weltschachbundes FIDE ist „Gens una sumus“ – „Wir sind eine Familie“, mit der Betonung auf „eine“. Für die Schacholympiade 2008 in Dresden fanden die Veranstalter einen anderen, ebenfalls sehr treffenden Spruch: „Wir spielen eine … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 11 | 22. Mai 2023
Gender-Terror: Die Erziehungsmaßnahmen der Sprachpolizisten nerven!
von Birgit Walter An einem Probenwochenende spricht unser Chorleiter plötzlich von Sänger:innen und Besucher:innen. Ich spüre, wie mir die Gender-Stolperer in den Magen fahren und meine Gedanken wegdriften. Ich verpasse den Einsatz, blättere in den Noten und denke, dass er … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 16 | 1. August 2022
Antworten
Ilja Trojanow, Wortgewaltiger – In einer Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 2022 stellen Sie fest: „Seit Kriegsausbruch sprechen wir die Sprache des Krieges. Antworten auf jede Frage mit einem entschiedenen Ja oder Nein. Oft ohne die Frage wirklich verstanden … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 15 | 18. Juli 2022
Vom Umgang mit der Sprache
von Renate Hoffmann Unlängst fuhr ich an einer sprachlich rätselhaften Großwerbung vorüber und versuchte, sie zu entschlüsseln: „Schick wo du wohnst“ (oder so ähnlich). In ihrer verknappten Undeutlichkeit hatte sie zumindest eines bewirkt, sie ging mir nicht aus dem Sinn. … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 2 | 17. Januar 2022
Die sprachliche Tochter eines Edikts
von Philipp Ammon Vor 1700 Jahren, am 11. Dezember 321, beurkundete Kaiser Konstantin die Existenz jüdischen Lebens in Colonia Claudia Ara Agrippinensium, der Hauptstadt der römischen Provinz Germania secunda. In seinem Edikt vom 11. Dezember 321 gestattete er die Berufung … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 2 | 17. Januar 2022
Ist Demokratie weiblich?
von Bernhard Mankwald Wie schafft man es, mit einem Musikvideo auf einer einschlägig bekannten Plattform eine Flut von fast 2000 Kommentaren hervorzurufen? Ein probates Mittel dazu ist es, die obige Frage – die auf den ersten Blick ungefähr so sinnvoll … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 23 | 8. November 2021
Bemerkungen
Blätterfall Der Herbstwald raschelt um mich her. Ein unabsehbar Blättermeer Entperlt dem Netz der Zweige. Du aber, dessen schweres Herz Mitklagen will den großen Schmerz: Sei stark, sei stark und schweige! Du lerne lächeln, wenn das Laub Dem leichteren Wind … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 20 | 27. September 2021
Newspeak
von Angelika Leitzke Seit dem Beginn der Corona-Pandemie, mit Stichdatum vom 11. März 2020 von der WHO offiziell dazu erklärt, lerne ich Neusprache. Rasch, am 25. März 2020, hat die Bundesregierung die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ ausgerufen, die gerade … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 19 | 13. September 2021
Die Sprache der Einheit und der Osten
von Ulrich Busch Der Vollzug der deutschen Vereinigung durch den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik vor 31 Jahren hatte nicht nur die Übernahme der bundesdeutschen Währungs-, Wirtschafts-, Rechts- und Sozialordnung durch die neuen Länder zur Folge, … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 17 | 16. August 2021
Bemerkungen
Wider die Zensur Seit 1993 erscheint im quartus-Verlag Bucha bei Jena ein literarisches Journal, das den schönen Namen Palmbaum trägt. Gegründet im 375. Jubiläumsjahr der „Fruchtbringenden Gesellschaft“, hat es seinen Namen von deren Wappenschild entliehen. Das ziert die allseits Nutzen … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 7 | 29. März 2021
Katalanisches
von Jürgen Brauerhoch Wer in ein Land reist, bevor er einigermaßen in dessen Sprache eingedrungen ist, sollte lieber zur Schule gehen. (Francis Bacon) Wie wichtig Sprache als Bestandteil der Identifikation ist, erfährt der Urlauber, der vor der Reise nach Spanien … Weiterlesen
24. Jahrgang | Nummer 4 | 15. Februar 2021
Rassismus
von Stephan Wohanka Ein heikles Thema. Also muss man darüber reden. Rassismus ist auch hierzulande gesellschaftliche Realität, der mit allen tauglichen Mitteln der Kampf angesagt werden muss. Häufig noch misogyn aufgeladen, widerspricht er allen genuin humanen Normen und Regeln; der … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 26 | 21. Dezember 2020
Sprache
von Stephan Wohanka Im Blättchen geht es immer mal wieder um „Sprache“; ha – das Blättchen ist Sprache! Immer in ihrer Zeit; die Autoren der Weltbühne schrieben anders als wir heutigen. Trotz dieser Andersartigkeit bildet Sprache eine historische Spur, eine … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 23 | 9. November 2020
Ein Festspiel der deutschen Sprache
von Joachim Lange Bei den gesellschaftlichen Diskursen, die jenseits aller Anti-Corona-Debatten aufflackern, lässt sich ein gemeinsamer Nenner ausmachen: die Diskurse haben vorrangig mit Sprache zu tun. Einerseits mit der Entgleisung und Verrohung von Sprache, durch die in den sogenannten sozialen … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 16 | 3. August 2020
Was ist ein Rassist?
von Stephan Wohanka Metalog nennt George Bateson Geschichten, in denen Vater und Tochter in Dialogform über schwierige Themen sprechen. Tochter: Was ist ein Rassist? Vater: Wie kommst du denn auf so eine Frage? T: Das sage ich gleich. Aber gib … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 12 | 8. Juni 2020
Bemerkungen
„I Am Not Your Negro“ Die Bilder von George Floyds Ermordung gingen um die Welt – und unter die Haut vieler Menschen. Friedlicher Protest verschwindet inzwischen nur zu oft hinter den Nachrichten von gewalttätigen Ausschreitungen. Vermutungen über die Herkunft der … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 1 | 6. Januar 2020
Von Anbiederungs- bis Wichtigsprech. Schröderdeutsch inklusive
von Hannes Herbst Die alten und die neuen Bundesländer haben heute alles gemeinsam, die Sprache natürlich ausgenommen. (Frei nach Oscar Wilde.) Niemand wird ernsthaft behaupten, dass man Wörterbücher lesen könne wie Belletristik oder auch nur wie Fach- oder Sachbücher. Soweit … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 16 | 5. August 2019
Klimawandel – wir und die Anderen
von Stephan Wohanka Klimawandel – nicht schon wieder! Doch, muss sein. Also lasst uns übers Klima sprechen … Die Weltlage heute: Die gegenseitigen Abhängigkeiten der Menschen und Völker von- und untereinander waren nie größer; ein materielles, geistig-kulturelles und technologisches Netz … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 6 | 18. März 2019
Bemerkungen
Für und wider einen Aufruf „Es ist schon alles gesagt, aber noch nicht von allen.“ Völlig geschlechtsneutral formulierte Karl Valentin sein Bonmot. Weitsichtiger Valentin! Nicht einmal Eifernde wüssten seinen Satz durch Gendersterne, Binnen-I oder Unterstriche zu ver… Ja wie soll … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 5 | 4. März 2019
Mamy Blue
von Henryk Goldberg „Mama!“ schreit der Mann, und dann schneiden sie ihm den Kopf ab. Mit der Kreissäge. Das ist eine Szene aus dem Krimi „Der Gnom von Zürich“. Die Jungs von der Mafia fragen ihn nach einem bestimmten Passwort … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 18 | 27. August 2018
Enge
von Heino Bosselmann Ein Symptom von Krisen- und Endzeiten ist die Enge. Kein Platz mehr, keine Luft nach oben – sowohl physisch wie psychisch wie im Gemeinschaftlichen, also Politischen. Das Boot ist voll! Alle reden von Toleranz: Weil die Toleranzen … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 6 | 13. März 2017
Sprache und Politik
von Stephan Wohanka was haben wir denn gemeinsames als unsere sprache und literatur? Jacob Grimm Bis zum Überdruss wurde in der Bundesversammlung repetiert: Die Macht des Bundespräsidenten liegt allein im Wort. Und tatsächlich, worauf auch ein Disput im Blog des … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 2 | 16. Januar 2017
Neoteutonischer Furor oder vox populi?
von Stephan Wohanka Jeder Mensch hat seine eigene Sprache. Sprache ist Ausdruck des Geistes. Novalis Eine Frage treibt mich um: Warum wird auf unser Land, seine Gesellschaft, seine Demokratie, seine Regierung und in Sonderheit seine Bundeskanzlerin mit einem derartigen (verbalen) … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 1 | 2. Januar 2017
Eine Reise in die Lutherzeit
Der Bauer dient an Ochsen statt, nur dass er keine Hörner hat. In tausend Jahren ist keiner wie ich für die Herren eingetreten. Erst durch mich haben die Herrschenden ein gutes Gewissen. Die Vernunft ist der größte Feind … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 26 | 21. Dezember 2015
Bemerkungen
Getürkter Rohrkrepierer Zehnmal in fünf Minuten will das türkische Militär die russische Su-24 über Funk gewarnt haben, ohne dass deren Besatzung reagierte, bevor es sie am 24. November im türkisch-syrischen Grenzgebiet abschoss. Auf einer Strecke von 1,15 Meilen und 17 Sekunden … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 22 | 26. Oktober 2015
Bemerkungen
Keuners Enkel Der Enkel von Herrn Keuner wird von einem Journalisten gefragt, wie seine Bilanz nach 25 Jahren deutscher Einheit denn nun ausfalle. O, sagt der Enkel von Herrn Keuner, ich bin höchst zufrieden. Alle Urteile, die ich mir in … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 9 | 27. April 2015
„Die Näherin der Sterne … näht ohne Naht und Saum und Zwirn“.
Eine sprachphilosophische Betrachtung
von Werner Sohn „Für das Kind im Menschen“, lässt Martin Heidegger den Lehrer in den „Feldweggesprächen“ (1944) bemerken, „bleibt die Nacht die Näherin der Sterne.“ Auch ohne Gefühl für das Kind im Erwachsenen und ohne Kenntnis des vollständigen Gesprächs wird … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 2 | 19. Januar 2015
Sprache beherrschen. Eine Erinnerung
von Erhard Weinholz Bald fünfunddreißig Jahre ist es her, dass sich eines Abends gegen acht einige Freunde und Bekannte in meinem großen Zimmer zum Gespräch zusammenfanden. Im Frühjahr muss es gewesen sein oder im Herbst, denn der Himmel war schon … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 2 | 19. Januar 2015
Gewinnt die Rechte die Initiative?
von Heino Bosselmann Dass sie manipulativ, gar ideologisch, sogar demagogisch erscheint, gehört zur Natur der politischen Sprache, weil sie politische Zwecke verfolgt. Gegenwärtig ist jedoch selbst mit diesem Wissen kaum ein sinnvoller Diskurs zur res publica möglich, da entscheidende Begriffe, … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 1 | 5. Januar 2015
Politik und Sprache
von Heino Bosselmann John Locke (1632 – 1707), dem sowohl die moderne Erkenntnistheorie wie das bürgerliche Staatsdenken so grundlegende Schriften wie „An Essay concerning Humane Understanding“ und „The Second Treatise of Civil Government“ (beide 1690) verdanken, analysierte – typisch Aufklärung … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 21 | 13. Oktober 2014
Baltische Staaten: Äußere Bedrohung oder Diskriminierung im Inneren?
von Rolf Geffken Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt wurde Russland wiederholt unterstellt, es beabsichtige auch gegen die baltischen Staaten militärisch vorzugehen. Die NATO und die USA nahmen dies zum Anlass, verstärkt militärische Einsatzbereitschaft zu demonstrieren. Insbesondere die Regierungen der betroffenen … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 3 | 3. Februar 2014
Antworten
Joachim Gauck, protokollarisch mitfühlender Bundespräsident – Aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung Leningrads von der deutschen Blockade im Zweiten Weltkrieg, die unvorstellbare 872 Tage (vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944) dauerte und über eine Million Einwohner … Weiterlesen
17. Jahrgang | Nummer 2 | 20. Januar 2014
Ratlos – Anmerkungen zu einem schwierigen Thema
von Stephan Wohanka Debatten, dem Übel der Diskriminierung mittels sprachlicher Korrektheit – in eingeweihten Kreisen auch „pc“ genannt – beizukommen, flackern immer mal wieder auf. Vor ein paar Wochen geriet das „Zigeunerschnitzel“ in ebendiese Debatte. Im Ergebnis strich die Hannoveraner … Weiterlesen
16. Jahrgang | Nummer 5 | 4. März 2013
Der gute Wutbürger oder: Sprache ist nur die Befindlichkeit anderer
von Sandra Beyer Alfred Tetzlaff brüllt im Fernsehen auch gern. Wir können uns bei „Ein Herz und eine Seele“ sicher sein, dass er sich als guter Bürger seines (west-)deutschen Staates dabei in bester Gesellschaft befand. Das waren die 1970er Jahre, … Weiterlesen
15. Jahrgang | Nummer 1 | 9. Januar 2012
Bemerkungen
Auf Ehre und Gewissen Ei freilich, Herr Wulff – ob nun rechtlich belangbar oder nicht – ist ein Vorteilsnehmer. Anders sind weder der Privat- noch der amtliche Bankkredit für sein Häusle zu bewerten. Das ist die eine Seite. Die mediale … Weiterlesen
13. Jahrgang | Nummer 19 | 27. September 2010
Zur Aktualität von Klemperers „LTI“
von Ulrike Steglich Als ich in diesem Sommer Victor Klemperers „LTI“ zum zweiten Mal las, muß Thilo Sarrazins Buch gerade durch die Druckmaschine gerauscht sein.250.000 Exemplare, das war binnen kürzester Zeit die Auflage des neuesten Druckwerks des einstigen Berliner Finanzsenators … Weiterlesen