25. Jahrgang | Nummer 21 | 10. Oktober 2022
Tucholskys Tanten
von Bettina Müller Mal wieder eine genealogische Internetrecherche zur Familie von Kurt Tucholsky. Aber was ist das? Auf einer amerikanischen Seite bietet jemand historische Kabinettfotos aus einer Haushaltsauflösung an – und da heißt es an einer Stelle tatsächlich „Tucholsky“. Zügig … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 26 | 21. Dezember 2020
Drama, Baby, Drama!
von Bettina Müller 372 Plakate und Entwürfe des Malers, Grafikers und Bühnenbildners Josef Fenneker kann man in einer Online-Ausstellung der Deutschen Kinemathek bestaunen. 372 mal Drama, Liebe, Lust, Leidenschaft, Tod und Verderben. Mit einem Reigen an Stummfilmstars wie zum Beispiel … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 23 | 9. November 2020
„Bauen, graben, pflanzen“
von Bettina Müller Die freundliche Bedienung im Klever Stadtcafé in der Kavarinerstraße legt uns den obligatorischen Corona-Meldezettel auf den Tisch. Wir sind prinzipiell ausfüllwillig und haben auch nicht vor, mit „Minnie Mouse“ oder so zu unterschreiben, doch das Pamphlet ist … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 11 | 25. Mai 2020
„Schlachtschiff“ auf Stelzen
von Bettina Müller Still und einsam ruht das schwarze Stahl-Skelett im Wasser. Der Steg des Piers, wie die Seebrücke in der englischen Sprache heißt, existiert nicht mehr, die Verbindung zum Festland ist somit unwiderruflich gekappt. Bis heute konnte der West … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 7 | 30. März 2020
Chez Krömer (Staffel zwei)
von Bettina Müller Februar/März 2020: Kurt Krömer öffnete zum zweiten Mal die Gummizelle im Studio des RBB und ließ nacheinander sechs Freunde und/oder Feinde Platz nehmen. Eine gewisse Frau Thomalla (die Jüngere) machte den zweifelhaften Anfang. Ja, es ist wahr, … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 6 | 16. März 2020
Der „Rinnsteinkünstler“
von Bettina Müller Sommerfest in einer Berliner Laubenkolonie. Eine Schar Kinder zieht mit Laternen durch eine kleine Siedlung am Stadtrand, während in der Ferne düstere Mietskasernen vor einer freudlosen Landschaft stumm vor sich hin brüten. Hans Baluscheks 1909 entstandenes Gemälde … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 5 | 2. März 2020
Verwirrung um Vincent
von Bettina Müller Berlin-Moabit, 6. April 1932: Otto Wacker muss an diesem Mittwoch vor dem Schöffengericht im Schwurgerichtssaal Rechenschaft ablegen. Er macht ein Pokerface. Leo Rosenthal fotografierte damals den Kunsthändler im Gerichtssaal, was eigentlich verboten war, Rosenthal aber nicht davon … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 3 | 3. Februar 2020
Der schwarze Hund von Whitby
von Bettina Müller Sensiblen Naturellen kann ein Besuch in der nordenglischen Küstenstadt Whitby durchaus schon mal das Fürchten lehren. Besonders in den Herbst- und Wintermonaten, wenn der Touristenstrom abgeebbt ist und es einem so vorkommt, als hätte ausschließlich die Natur … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 26 | 23. Dezember 2019
Mikwe, Synagoge und Davidstern
von Bettina Müller Für den beschwerlichen Weg in den Untergrund muss man abgehärtet und gut zu Fuß sein. Es ist kalt, feucht und auch ein wenig unheimlich, zudem sind die Stufen ungewohnt hoch. Je weiter man vordringt, desto spärlicher gelangt … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 25 | 9. Dezember 2019
Kater Sheldon und die Trompeten von Jericho
von Bettina Müller [Papiergeraschel. Kater Sheldon steht hochkonzentriert vor einem Spiegel im Rheinsberger Schloss und probt für seine nächste Regierungserklärung.] Liebe Untertanen, es ist allgemein bekannt, dass ich ein edler Herrscher im Reiche Rheinsberg bin, dem von früh bis spät … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 24 | 25. November 2019
Chez Krömer
von Bettina Müller Insgesamt vier Mal öffnete Kurt Krömer eine hermetisch abgeriegelte Verhörzelle im Studio des RBB, um dort seine Gäste verbal zu zerlegen. Dabei führte er das Prinzip der deutschen Talkshows ad absurdum. Herr Krömer sprengte die Grenzen des … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 23 | 11. November 2019
Michelstädter Impressionen
von Bettina Müller Besucher aus anderen deutschen Städten, die manchmal nur den brutalistischen Beton ihrer wenig charmanten Rathäuser kennen, stehen erst einmal einigermaßen ratlos auf dem Marktplatz von Michelstadt und begutachten das Gebäude mit den spitzen Türmchen und dem hölzernen … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 22 | 28. Oktober 2019
Der Tucholsky-Burger
von Bettina Müller Rheinsberg im Herbst 2019. Eines Abends sind alle Einwohner punkt 20 Uhr mühsam damit beschäftigt, die tonnenschweren Bürgersteige hochzuklappen. Dunkle Gewitterwolken lauern über dem märkischen Städtchen. Der Himmel reißt plötzlich auf, Wassermassen ergießen sich auf den Asphalt … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 19 | 16. September 2019
Herbstspaziergang über den Jüdischen Friedhof Weißensee
von Bettina Müller Manchmal ist es ganz still in Berlin-Weißensee. Der Lärm der Großstadt dringt nicht bis zu dieser Oase der Ruhe vor. Stolze 43 Hektar misst die Fläche des größten jüdischen Friedhofs in Europa, der seit 1880 mit kriegsbedingten … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 17 | 19. August 2019
E-Scooter from hell
von Bettina Müller Seit dem 13. Juni 2019 darf man sich in Deutschland auf so genannten E-Scootern fortbewegen, das sind sehr neckische, aber auch tonnenschwere elektrobetriebene Kinderroller. Vorgesehen ist, dass man sich die entsprechenden Wege mit den Radfahrern teilt, was … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 15 | 22. Juli 2019
Der Gentleman-Fassadenkletterer mit den drei Bräuten
von Bettina Müller Es ist doch wirklich nicht einzusehen. Warum sollte ein Einbrecher mit einem Dietrich in der Hand und einem Messer zwischen den Zähnen grimmig durch die Nacht schleichen und dann das erbeutete Geld in Kaschemmen versaufen? Das Metier … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 14 | 8. Juli 2019
Der Satansbraten
von Bettina Müller Der kleine blonde Junge ist irgendwie unheimlich. Steht einfach nur da und fixiert etwas, das nur für ihn sichtbar zu sein scheint. Hinter ihm lauern noch mehr blonde Kinder, die ebenfalls die Aura kleiner Gefrierschränke verbreiten: unmenschlich, … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 13 | 24. Juni 2019
Wo der Sensenmann mit Willi Millowitsch schunkelt
von Bettina Müller Zartbesaiteten Naturellen wird vorab folgender Ratschlag mit auf den Weg über den altehrwürdigen Kölner Friedhof Melaten gegeben, der zu den schönsten historischen Gottesackern Deutschlands gehört: Geben Sie Obacht im Flur 82. Kommt der ahnungslose Besucher nämlich entspannt … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 11 | 27. Mai 2019
Vom Brettl-Poeten zum „Alex-Spezialisten“
von Bettina Müller Eine Bibliographie des Schriftstellers Leo Heller – er lebte von 1876 bis 1941 – zusammenzustellen, ist kein leichtes Unterfangen, aber notwendig, wenn man sich der längst überfälligen Biographie eines vergessenen Autors annähern will. Relativ schnell merkt man: … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 10 | 13. Mai 2019
Das kürzeste Gedicht der Welt
von Bettina Müller Exitus. Ein preußisches Heldenepos Aus! Maus! Von Comtesse Crescentia Augusta Wilhelmine Beatrice von Bommel, Erbherrin auf Schloss Strychnin in Pommern, 13. Vorsitzende des Katzenschutzbundes Deutschland, schreibt auch unter dem Pseudonym „bibo“ oder „Rattenfänger von Hameln“. Presse- und … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 9 | 29. April 2019
Bemerkungen
AKK besser nicht! Den Saarländern wird im Allgemeinen eine ausgeprägte Heimatliebe nachgesagt. Die wird jedoch offenbar von ihrer Bereitschaft, ihrem Bundesland den Rücken zu kehren, noch übertroffen: Unter allen westdeutschen Bundesländern war das Saarland nämlich das einzige, dessen Bevölkerungszahl zwischen … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 7 | 1. April 2019
Limes, Schwoof und Wein
von Bettina Müller Augen zu und durch! Dieser Tipp richtet sich an Touristen, die mit dem Zug nach Bad Hönningen reisen und gezwungen sind, den einer 1000-Jahr-Feier unwürdigen Bahnhofstunnel – Hoheitsgebiet der Deutschen Bahn – zu betreten, für dessen Instandhaltung … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 5 | 4. März 2019
Der Kellerkavalier
von Bettina Müller An einem Montagmorgen im Berlin der frühen 1920er Jahre. Ein Tumult stört die Ruhe der Beamten im noch schlaftrunkenen Berliner Polizeipräsidium. „Dettmännchen, wo biste?“ schallt es durch die Eingangshalle. Begleitet wird der vor Freude strahlende Ankömmling von … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 3 | 4. Februar 2019
Tapfere Seenotretter, Cromer Crabs und ein Hund namens Monte
von Bettina Müller Wer mit dem Zug von Deutschland nach Norfolk im Osten Englands fahren möchte, muss viel Geduld mitbringen. Einmal dem Kanaltunnel entronnen, kommt der Reisende am Bahnhof von St. Pancras International in London endlich wieder ans Tageslicht, besteigt … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 2 | 21. Januar 2019
Von Ostpreußen in den Berliner Widerstand
von Bettina Müller 1938 hat die perfide Strategie der Nationalsozialisten, die noch im Land verbliebenen jüdischen Ärzte „auszuschalten“, ihren Höhepunkt erreicht. Per Reichsbürgergesetz entzieht man ihnen Ende September ihre Approbation. Das Einzige, was ihnen jetzt noch bleibt, ist die Behandlung … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 25 | 3. Dezember 2018
Aus Düne und Meer, Schlick und Sand
von Bettina Müller Nach Herbst- und Winterstürmen gibt die aufgewühlte Ostsee dieses ganz besondere Rohmaterial frei: von kleinen Steinchen bis hin zu unscheinbaren Klumpen, denen man ihre wahre Schönheit noch nicht ansieht. Der Bernstein ist unweigerlich mit dem ehemaligen Ostpreußen … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 21 | 8. Oktober 2018
Zu Besuch in der Nervenklinik
von Bettina Müller Eine akute Krise führt mich eines Tages unvermittelt in einen abgelegenen Stadtteil einer Großstadt. Ein guter Freund, der aus vielfältigen Gründen die Nerven verloren hat, ist dort in die psychiatrische Klinik eingeliefert worden. Begehrt man zwecks Krankenbesuchs … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 20 | 24. September 2018
Kater Sheldon und die Dame in Lila
von Bettina Müller Ihre Hoheit, der Rheinsberger Schlosskater Sheldon, hat sich neuerlich an seine Gefolgschaft gewandt und zugleich angeordnet, dass seine royalen Nachtgedanken auch Blättchen-Lesern zur Kenntnis zu geben seien: „Geöhrte Untertanen, ich gebe hiermit bekannt, dass der avisierte Sensationsbericht … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 18 | 27. August 2018
Bemerkungen
„Aufstehen“ – Beobachtungen Der Kolumnist Jacob Augstein machte zur neuen linken Sammlungsbewegung „Aufstehen“, die, noch bevor sie überhaupt an den Start gegangen ist, bereits mehr Unterstützer zählt, als DIE LINKE Mitglieder hat, unter anderem folgende Beobachtungen: a) „Wie getroffene Hunde … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 17 | 13. August 2018
Kater Sheldon im Tucholsky-Museum
von Bettina Müller Rheinsberg, 2018. Meine Pressestelle wird mit unzähligen Anfragen überschüttet. Überall ein Schimpfen und Flehen, ein Hadern mit dem Schicksal. Wie konnte diese skandalöse Ungeheuerlichkeit passieren, dass man mich, die Königliche Hoheit Sheldon I., eine Nacht „aus Versehen“ … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 14 | 2. Juli 2018
Treibsand
von Bettina Müller 24.5.2018. Die Meldungen überschlagen sich, ein ARD-Brennpunkt am Abend unterrichtet die bestürzte Nation über das furchtbare Drama, das unzählige Menschen in tiefste Trauer stürzt und die Produktion von Papiertaschentüchern und die Selbstmordrate bei Senioren in bisher ungekannte … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 13 | 18. Juni 2018
Der „Sanfte Heinrich“
von Bettina Müller Die politische Botschaft, die Josef Wiener-Braunsberg in der Zeitschrift ULK (Unsinn, Leichtsinn, Kneipsinn), der Wochenbeilage des Berliner Tageblatts, mehrmals zum Ausdruck brachte, war klar und deutlich: „Die Reaktion bringt dir Elend und Not, die Demokratie bringt dir … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 12 | 4. Juni 2018
Der Fluch der Kaffeebohne
von Bettina Müller Ein größerer Ort in Hessen, der Name tut nichts zur Sache und muss streng geheim bleiben. Nur so viel sei verraten: Er fängt mit „Bad“ an und hört mit „Burg“ auf. Kurstadtidylle. Ein herrlicher Kurpark und eine … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 11 | 21. Mai 2018
Die Kampfwanderer (Ein Waldidyll)
von Bettina Müller Legendär sind die Wandertouren, die Kurt Tucholsky zum Beispiel mit seinen Freunden Erich Danehl und Hans Fritsch unternahm, im September 1927 erwanderten die drei den Spessart. Es waren Touren, in denen das Zusammensein und die leiblichen Genüsse … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 10 | 7. Mai 2018
Und Herr Tucholsky hat ja so Recht!
von Bettina Müller Rheinsberger und Touristen wissen es natürlich schon längst. Der Star der Stadt heißt nicht länger Friedrich Irgendwas oder Kurt Tucholsky. Die wahre Attraktion hat vier Pfoten und ist zumeist im Schlosspark anzutreffen. Es gelang uns, den für … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 9 | 23. April 2018
Fritz Tucholsky und die amerikanischen Tuholskes
von Bettina Müller 5. August 1868. Der am 1. Mai 1815 in Zempelburg im ehemaligen Westpreußen als Sohn des Salomon Tucholsky geborene Neumann Tucholsky reist mit seiner Ehefrau Johanna geb. Arnfeld und den Töchtern Pauline und Clara mit der „MS … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 8 | 9. April 2018
„Briefe an einen Kinoschauspieler“
von Bettina Müller „Du, ich hab Dich so furchtbar lieb! Möchtest Du mir nicht ein einziges Mal ein Küsschen geben? Mein Muttchen ist gestorben – und ich bin so allein!“ Es war der Schauspieler (Hans Walter) Conrad Veidt, der das … Weiterlesen