27. Jahrgang | Nummer 3 | 29. Januar 2024
Gänge und Gespräche – Erinnerungen an Wulf Kirsten
von Ulrich Kaufmann In der „Freundesgabe“ für den wandernden Landschafter ist auffällig oft von der Elsbeere die Rede. „Der Dichter war bei seinen Schreibklausuren in Vollradisroda“, lesen wir im Vorwort, „auf die Elsbeere aufmerksam geworden: ein langsam wachsendes, gegen Wetterunbill … Weiterlesen
26. Jahrgang | Nummer 5 | 27. Februar 2023
„Nördlich der Stadt“ – Jürgen Rennert wird 80
von Roland Lampe Die garstigen Äcker, nördlich der Stadt, brechen auf Unter der Mittagsonne im Juli. Das Geziefer hat seine Zeit. Die Blätter Des Birnbaums verbrennen am lebendigen Leibe und Der Abend kommt nicht. So lautet eine Strophe aus … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 18 | 29. August 2022
Nachdenken über Charles Cros
von Eberhard Görner George Tabori hat in meinem 2001 für den ORF gedrehten Film „Der Schriftsteller als Fremder“ kategorisch festgestellt: „Das Buch ist heilig!“ Wir leben in einer Zeit des elektronischen Imperialismus: Computer und Handy ersetzen und verdrängen das Buch. … Weiterlesen
25. Jahrgang | Nummer 1 | 3. Januar 2022
Paul McCartneys Leben in 154 Songs
von Manfred Orlick Unzählige Male wurde Paul McCartney gebeten, eine Autobiografie zu schreiben, aber nie war die richtige Zeit dafür. Songschreiben war das Einzige, das immer funktionierte, egal ob zu Hause oder unterwegs. Außerdem hat er nie ein Tagebuch geführt. … Weiterlesen
23. Jahrgang | Nummer 24 | 23. November 2020
mein vaterland (II)
von Jens Gerlach dein name ist gelöscht wie nenn ich dich mein vaterland? ich krall mich in der erde fest: was halt ich in der hand? mein hirn ist hier mein herz ist dort ich hatte ein zuhaus ich irr … Weiterlesen
22. Jahrgang | Nummer 2 | 21. Januar 2019
Die „Thüringer Anthologie“ – Eine poetische Landeskunde
von Ulrich Kaufmann Zwischen 2014 und 2017 hat die Tageszeitung Thüringer Allgemeine jeden Samstag, Woche für Woche, ein Gedicht mit Thüringen-Bezug abgedruckt. Es waren152 lyrische Texte, die von 100 „Rezensenten“ auf engstem Raum kommentiert wurden. Dass dies Dichter und Literaturwissenschaftler … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 17 | 13. August 2018
Verneigung vor einem alten Baum
von Wolfgang Brauer An seinem Jubeltag wird er das Schicksal aller großen Autoren teilen, die irgendwann einmal mit einer später gestürzten Obrigkeit in Konflikt gerieten und sie überlebten: Lobeshymnen zuhauf, die Feuilletonseiten werden mit mindestens halbseitigen Lebensläufen aufwarten, der Kulturkanal … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 16 | 30. Juli 2018
„Er grub sich selber jeden Tag sein Grab“. Fallada als Lyriker
von Ulrich Kaufmann Im In- und Ausland erlebt das Werk Hans Falladas seit Jahren eine erstaunliche Renaissance, freilich auch dadurch, dass immer mehr vergessene Texte publik werden und sich neue Facetten seiner bewegten Biografie zeigen. Nun kommt er erstmals in … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 5 | 26. Februar 2018
„gierig nach ausbruch“ – Henning Kreitels Lyrik
von Ulrich Kaufmann Der studierte Photograph, der Augenmensch Henning Kreitel, Jahrgang 1982, debütierte mit einem in vieler Hinsicht besonderen Lyrikband: 16 Photographien des Morgen- und Abendhimmels korrespondieren hier mit 38 lyrischen Texten, die in der Regel keinen Titel haben. Insofern … Weiterlesen
21. Jahrgang | Nummer 2 | 15. Januar 2018
To go
von Gert Billing Streitgespräche bei den Schmidts: Sind jetzt alle Kinder Kids? Fremde Wörter ohne Ende, Security steht für Polente? Manche nennen sich jetzt Master, andre reden von Desaster. Flop und crash und down, ein Jammer. Wohnt ein Kämmrer in … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 23 | 6. November 2017
Mörike mit Katze
von Renate Hoffmann Weil ich den Blick nach oben hielt, um in Lorch an der Rems Straßennamen und Gedenktafeln zu entziffern, hätte ich ihn beinahe vor seiner ehemaligen Wohnung Hauptstraße Nr. 24 hinterrücks umgestoßen. Den Erzähler, Lyriker, Übersetzer und evangelischen … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 22 | 23. Oktober 2017
Gefährdung
von Renate Hoffmann Die Stare treibt die Unruhzeit, sie kreisen und sie kreisen. Sie suchen, denn es ist so weit, die Route zum Verreisen. Die Alten kennen sie genau, die Jungen woll’n nach Norden. Sie sind, wie häufig, überschlau: Dort … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 19 | 11. September 2017
Im rutschenden Jahrhundert
von Ulrich Kaufmann André Schinkel, ausgewiesen als Poet und Prosaiker, ist ebenso ein Essayist von Rang. Einen seiner essayistischen Texte hat er Gisela Kraft gewidmet, seiner 2010 verstorbenen Mentorin und mütterlichen Dichterfreundin. Dort verrät er, dass er das (hier zu … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 7 | 27. März 2017
Heldisches Lied
von Henry-Martin Klemt Gestern ist mein letzter Held gegangen, blies die Luft aus und ist abgetaucht. Weiß nicht mehr, wann hat es angefangen, dass ich ihn geliebt hab und gebraucht. Manchmal istʼs ein Klang nur, eine Zeile, die uns trifft … Weiterlesen
20. Jahrgang | Nummer 3 | 30. Januar 2017
Der Jüngling
An die klugen Ratgeber
von Friedrich Hölderlin Ich sollte ruhn? Ich soll die Liebe zwingen, Die feurigfroh nach hoher Schöne strebt? Ich soll mein Schwanenlied am Grabe singen, Wo ihr so gern lebendig uns begräbt? O schonet mein! Allmächtig fortgezogen, Muß immerhin des Lebens … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 20 | 26. September 2016
Volker Brauns „Handbibliothek der Unbehausten“
von Ulrich Kaufmann Im zurückliegenden Jahrzehnt schrieb Volker Braun vor allem Prosa, gelegentlich auch Theatertexte. Sein jüngster, „Die Griechen“, kommt nun, am Ende der Peymann-Ära, gar auf die Bretter des Berliner Ensembles, zumindest auf die Probebühne. Gedichte aber seien „der … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 18 | 29. August 2016
Keiner Welt zugehörig – zum 75. von Wolfgang Hilbig
von Manfred Orlick Als Wolfgang Hilbig 2002 mit dem Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung geehrt wurde, waren die Feuilletons voll des Lobes. So nannte ihn Die Welt einen „großen Vertreter der literarischen Moderne“, dessen „Prosaarbeiten eine Welt … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 16 | 1. August 2016
der rhein
von Lothar Quinkenstein The branch of the linden is leafy and green … John Kander / Fred Ebb, Cabaret I an dunkler waldespforte saß ich im morgentaue lauschend dem efeugeflüster lauschend dem wispern der welle und die verliebten mit reiner … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 14 | 4. Juli 2016
walter-benjamin-platz
von Lothar Quinkenstein vier dutzend quellen steigen im kreis schillernde bögen spannen sich höher schließen sich zum gewölbe die kinder johlen im wassergehäuse bespritzen die sonne weiß schäumt empor die mittelsäule schießt atem beraubenden guss du auf der stufe im … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 11 | 23. Mai 2016
Sonntagnachmittagsausflug zweier Luftballons
von Renate Hoffmann Auf der Weidendammer Brücke sieht man durch die Brückenlücke unten auf dem Spreegewässer weiße Ausflugsschiffe zieh’n. Lachend, winkend, Tücher schwenkend und die Blicke auf sich lenkend, sitzt die Menschheit, gut gelaunt, gondelt durch die Stadt Berlin. Alsdann … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 11 | 23. Mai 2016
Brandenburg
von Henry-Martin Klemt Heimat ist blau und grün. In ihre Seen legt sich der Himmel zur Ruhe. In ihren Flüssen schwimmen die Tage zum Meer. In ihren Wäldern liegen Schätze vergraben. Kindheit rauscht in den Kronen. Weil ich nicht fliegen … Weiterlesen
19. Jahrgang | Nummer 6 | 14. März 2016
Eine ganz besondere Nürnbergerin
von Arndt Peltner, Oakland Sandra Alfers lebt seit 1993 in den USA. Die in Oldenburg geborene Germanistikprofessorin lehrt an der Western Washington University. Im Zuge ihrer Forschung über die Lyrik aus dem Ghetto Theresienstadt stieß sie auf die fast völlig … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 26 | 21. Dezember 2015
Dezemberfahrt
von Renate Hoffmann Durch Täler und durch kleine Dörfer. An den Fenstern bunte Sterne und Tannengrün und Lichterketten. Ich möchte wetten, man bäckt schon Zimtgebäck und brät die Weihnachtsgans. Es duftet sehr danach. Den Hofhund plagt die große Lust nach … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 22 | 26. Oktober 2015
Pollock
von Lothar Quinkenstein wie er den bullerofen anfeuert morgens mit der arbeit beginnt wie er auf der suche nach dem ersten pinselstrich bemerkt dass farbe tropfen kann wie er am strand das krumme eisen schultert als wäre es des künstlers … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 18 | 31. August 2015
Bemerkungen
Gewissenhaftpflicht Als Abgeordneter bin ich nach Grundgesetz Artikel 38, so etwas weiß ich, einzig und alleine meinem Gewissen unterworfen und sonst keinem. Weil ich mich aber in die Nesseln setze, wenn ich die Fraktionsdisziplin verletze, frage ich den Vorsitzenden meiner … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 9 | 27. April 2015
„Wie verzaubert ich bin …“
von Manfred Orlick In meinem Bücherschrank gibt es ein gesondertes Fach für Lyrik. Unter den meist schmalen Buchrücken fällt sofort ein doppeltes Exemplar auf. Ein Versehen? Nein, keine Vergesslichkeit. Die beiden Reclam-Bändchen „Musik auf dem Wasser“ mit Gedichten von Sarah … Weiterlesen
18. Jahrgang | Nummer 8 | 13. April 2015
Zivilcourage und Eigensinn. Der Dichter Stephan Hermlin
von Peter Liebers „Junge Dichter, die gelesen werden wollen, senden ihre bisher unbekannten und unveröffentlichten Arbeiten an die Deutsche Akademie der Künste zu Berlin.“ Diese für eine Akademie merkwürdig anmutende Einladung im Herbst 1962 hatte der anspruchsvollste Dichter des Landes … Weiterlesen
15. Jahrgang | Nummer 9 | 30. April 2012
Günter Ullmann: Sein Leid ist Gedicht geworden
von Kai Agthe Günter Ullmann, der 1946 in Greiz geboren wurde und dort 2009 auch starb, hat nie viel Aufhebens um sich und seine Person gemacht. Er war ein bescheidener Mensch, der es nicht mochte, mit seiner DDR-Biografie, die tragisch … Weiterlesen