von Henry-Martin Klemt
Heimat ist blau und grün.
In ihre Seen legt sich der Himmel
zur Ruhe. In ihren Flüssen
schwimmen die Tage zum Meer.
In ihren Wäldern liegen Schätze
vergraben. Kindheit rauscht
in den Kronen. Weil ich nicht
fliegen kann, singen die Vögel,
was auf den Feldern geschieht.
Die Menschen hier kommen
und gehen, wie das Wild
sich durchs Unterholz schlägt,
und sie vergessen so viel, verlieren
den Boden unter den Füßen
und finden ihn wieder, ganz
von Schlaf durchtränkt. Morgens
sind alle Brücken verschwunden
im Nebel. Morgens sind alle
Länder ein Land, die Messer
liegen bereit und warm
ist noch immer
das Brot.
April 2016
Schlagwörter: Brandenburg, Henry-Martin Klemt, Lyrik