Einwurf aus Saarbrücken
Die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen hat schon 1948 erklärt: „Der ungeheure Einsatz der Luftwaffe und die Entdeckung der Atombombe und anderer neuer Waffen: dies alles führt in einem modernen Krieg zu unterschiedslosen Zerstörungen in einem Umfang, wie ihn die Welt in früheren Kriegen nicht gekannt hat. Die herkömmliche Annahme, dass man für eine gerechte Sache einen gerechten Krieg mit rechten Waffen führen könne, ist unter solchen Umständen nicht mehr aufrechtzuerhalten.“
Dieses Diktum hat Oskar Lafontaine dieser Tage in Erinnerung gerufen, um folgendermaßen fortzufahren: „Würden die Kriegsparteien in der Ukraine dieser Empfehlung folgen, dann wären sie zu einem sofortigen Waffenstillstand bereit. Aber die USA und ihre ukrainischen Vasallen denken nicht daran.“
Allerdings denkt die Moskowiter Kriegspartei leider ebenfalls nicht daran. Dies zumindest zu erwähnen, hätte aus Lafontaines halber eine ganze Wahrheit gemacht.
Nicht zu widersprechen ist dem inzwischen parteilosen Ex-SPD-Vorsitzenden und nachmaligem Ko-Chef der Bundestagsfraktion der Linkspartei jedoch mit folgendem Einwurf: „[…] der russische Präsident Wladimir Putin hat mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Und leider muss man ihm das zutrauen. Wenn er sieht, dass er seine Kriegsziele nicht erreichen kann, und die Gefahr droht, dass er den Donbass und die Krim wieder aufgeben muss, dann wäre er genau in der Situation, vor der Präsident John F. Kennedy nach der Kubakrise gewarnt hat: Man solle eine Atommacht nie in eine Situation bringen, aus der sie ohne Gesichtsverlust nicht mehr herauskommen kann.“
Die Schweiz und die NATO
Die Schweizer Bundesrätin Viola Amherd, ihres Zeichens Verteidigungsministerin der Alpenfestung, hat gerade einen neuen Sicherheitsbericht vorgestellt und bei diesem Anlass geäußert: „Der Krieg in der Ukraine hat den Handlungsbedarf bei der internationalen Kooperation zusätzlich erhöht.“ Die Schweizer Armee müsse fähig sein, mit den Verbänden ihrer „Partner“ zusammenzuarbeiten, und das bedinge auch die Teilnahme an gemeinsamen Übungen. Die Schweizer Weltwoche betitelte ihren Kommentar mit „Auf Schleichwegen in die Nato“; darin hieß es unter anderem: „Kurz: Amherd und ihre Generäle wollen stärker mit der Nato zusammenarbeiten. Damit haben die Verteidigungsministerin und die Landesregierung den Krieg in der Ukraine zum Vorwand genommen, um aufzuzeigen, wohin sich die Schweiz bewegt – auf Schleichwegen in die Nato. Darauf läuft es nämlich hinaus, auch wenn Amherd hoch und heilig verspricht, ein Beitritt sei kein Thema. Haben nicht die angeblich neutralen Staaten Schweden und Finnland während Jahren an den Manövern dieses Militär- und Kriegspaktes teilgenommen, um nach dem Angriff von Russland auf die Ukraine sofort ein Beitrittsgesuch zu stellen?“
Film ab
Wenn je ein Kuhkaff zu dem Ausruf provoziert hat „Da möchte man ja nicht tot überm Zaun hängen!“, dann jenes fiktive Brinkebüll im nordfriesischen Nirgendwo, das in der Verfilmung von Dörte Hansens „Mittagsstunde“ als pars pro toto für eine ganze Landschaft und das ihr über Jahrzehnte eigene soziale Flair über die Leinwand flimmert.
Zwar ist der Gegenstand des Films die Zerstörung dörflicher Gemeinschaften nach dem Zweiten Weltkrieg durch einen gnadenlos sich im Wortsinne Bahn brechenden Fortschritt, der Brachen in Felder und kleinteilige Landwirtschaft in immer größere Schläge verwandelt – als „Flurbereinigung“, um „aus einer Landschaft eine Aufmarschzone für die industrialisierte Landwirtschaft“ zu machen, beschrieb den Vorgang trefflich ein Kritiker in der FAZ –, ein Fortschritt, der zum nämlichen Zwecke Wege zu Straßen und auch vor der traditionellen Dorflinde nicht Halt macht, wenn diese dem Durchgangsverkehr im Wege steht. Soweit, so scheußlich. Doch bereits bevor diese Umkrempelung einsetzt, war das örtliche gesellschaftliche Ambiente in seiner ärmlichen, perspektivlosen Dürftigkeit keineswegs eine Idylle, deren Erhaltung um jeden Preis hätte zum höheren Ziel erkoren werden sollen oder gar müssen. Dass der in der Dorfkneipe heranwachsende Ingwer keine Ambitionen entwickelt, die nächste Generation hinter dem Tresen zu stellen, sondern raus will, studieren, ein gänzlich anderes Leben führen, ist nur folgerichtig. Dass er damit als Uni-Dozent in Kiel allerdings auch nicht glücklich wird, steht auf einem anderen Blatt.
Der Film versammelt ein bis in die Nebenrollen vorzügliches Schauspieler-Ensemble um den von Charlie Hübner einmal mehr grandios verkörperten Ingwer. Weitere einzelne hier hervorzuheben täte allen anderen Unrecht.
Nach dem Abspann des Films verharrte der Besprecher noch einen Moment in seinem Kinosessel – in stiller Demut, dass er nur in der reichlich provinziellen DDR heranwachsen musste und nicht in diesem in jeder Hinsicht abgehängten und schließlich „entseelten“, wie es Charlie Hübner in einem Interview nannte, Brinkebüll. Ein Schicksal, das – lediglich zeitverzögert durch eine weltgeschichtliche Arabeske von 40-jähriger Dauer – die Dörfer in der dann vergangenen DDR schließlich auch noch erreichte …
„Mittagsstunde“, Regie: Lars Jessen. Derzeit in den Kinos.
Demokratisches Korrektiv – eine Anregung
Da die Beliebtheitswerte gewählter Politiker hierzulande nicht selten eine Halbwertzeit aufweisen, die die Dauer geltender Legislaturperioden um ein Vielfaches unterschreitet – jüngste Beispiele: Karl Lauterbach und Robert Habeck –, könnte die Wiederbelebung eines bewährten, nachgerade klassischen Hilfsinstrumentes unter Umständen demokratische Abhilfe schaffen.
Gemeint ist der altgriechische „Ostrakismos“, hergeleitet vom griechischen Wort „Ostrakon“ (Tonscherbe). Dieser erwies sich als geeignetes und verblüffend einfaches Korrektiv der Volksversammlung gegen Funktionsträger, die in Verschiss geraten waren. Im klassischen Griechenland betraf dies überwiegend Personen, die zu arrogant auftraten oder von denen man fürchtete, dass sie nach zu großer Macht strebten. Da könnte man die Maßstäbe heute durchaus etwas großzügiger handhaben.
Das 507 vor Christus in Athen eingeführte Verfahren ließ die Bürger ohne vorherige Aussprache einmal im Jahr mittels Tonscherben, in die man Namen einritzte, darüber abstimmen, welche Person für zehn Jahre aus ihrer Vaterstadt verbannt werden sollte. Die Strafe traf denjenigen, der die meisten Stimmen auf sich vereinigte, es mussten aber mindestens 6000 sein.
Es traf zahlreiche Politiker und Heerführer, etwa Themistokles (um 524 bis 459 vor Christus), den Sieger der Seeschlacht von Salamis, der Athen die Unabhängigkeit gegenüber den Persern bewahrt hatte, aber trotzdem in die Verbannung musste …
Und da heute gilt „they never come back“ – ein Stehaufmännchen wie Friedreich Merz bestätigt ja lediglich die Regel – wäre Ironie der Geschichte auch kaum mehr zu befürchten. Die hatte in der Causa Themistokles diesen Verlauf genommen: Als die Athener ihn später wegen erneuter Nöte zurückholen und wieder mit Führungsverantwortung betrauen wollten, lehnte der stolz ab – er schätze Leute nicht, die ein und dasselbe Gefäß als Nachttopf und als Trinkbecher benutzten.
Neue Limericks (IX)
Für Fürstin Gloria
von Thurn und Taxis
Eine faltige Alte aus Gimpern ,
die sah mit den Augen man klimpern,
und trotz hängendem Arsch
fragte die barsch.
„Will denn wirklich keiner mehr … schnackseln?“
Ein geiziger Gastwirt aus Grein,
der schenkte nicht wirklich gern ein
und verhöhnte aufs Beste
auch noch die Gäste:
„In die Gläser krieg’ ich einfach nichts rein!“
Ein Mime aus Bad Rappenau
war zwar ’ne rechte Rampensau,
doch an Mimik und Charme
leider ärmer als arm.
Jeder Auftritt wurde damit zum Gau.
Eine Jungfer aus Poppenhausen,
die hatte beträchtliche Flausen.
Sie war zwar steinalt,
doch mit Hymen. Eiskalt
überkam jeden Mann da das Grausen.
Die Normannen
Die Gründe, warum Skandinavier, die sich Wikinger nannten und in fremden Gegenden als Normannen (Nordmänner) bezeichnet wurden, am Ende des 8. Jahrhunderts ihre Stammgebiete verließen, um nicht nur in angrenzenden Ländern, sondern bis Sizilien und Nordafrika für Furore zu sorgen und tief im europäischen Osten zu dem Mitbegründern der Kiewer Rus zu werden, sind bis heute nicht restlos geklärt. Zogen sie wegen Überbevölkerung und Versorgungsengpässen los? Gehörten Fehden auf Leben und Tod oder Verbannungen zu den Auslösern? Oder bloße Abenteuerlust, Ruhmsucht und Beutegier? Waren die vielerorts gefürchteten und verübten Überfälle und Plünderungen gleichzeitig Initiationsriten junger Männer? Wahrscheinlich spielten all diese und womöglich noch andere Gründe in der Jahrhunderte währenden Epoche der Wikingerfahrten eine Rolle. Mit durchaus wechselnden Schwerpunkten. Fest steht allerdings: Die Wikinger eroberten sich die Ferne, weil sie es konnten. Sie hatten im Bau seetüchtiger Schiffe mit dem 8. Jahrhundert eine Meisterschaft erreicht, die ihnen die Überwindung großer Entfernungen in relativ kurzer Zeit ermöglichte – etwa von Norwegen nach Island, über eine Distanz von immerhin 1300 Kilometern, in nur sieben Tagen.
Bereits bevor die Wikinger im 8. Jahrhundert ihre Raubzüge begannen, hatten sie als Händler schon weite Kontakte geknüpft und Waren ausgetauscht. Auch später waren bei weitem nicht alle „Nordmänner“ nur an schneller Beute interessiert. Sie ließen sich in Ost- und Mitteleuropa nieder, verbanden sich schnell in erstaunlicher Weise mit der ansässigen Bevölkerung. Sie sollten das Gesicht Europas auf Dauer verändern und die angrenzenden Regionen insbesondere am Mittelmeer beeinflussen. Um 1000 hatten die Normannen einer ganzen Region ihren Namen gegeben: der Normandie. Von hier aus eroberten sie neue Gebiete und brachen zu fernen Ufern auf. Wilhelm „der Eroberer“ richtete den Blick nach Norden. Er siegte 1066 in der Schlacht von Hastings nahe der englischen Kanalküste und erlangte die Krone des Landes. Andere Normannen zog es wiederum nach Süden auf die Iberische Halbinsel oder ins heutige Italien. Auf Sizilien herrschten sie seit 1130 im Rang von Königen über einen blühenden multikulturellen Vielvölkerstaat, kontrollierten weite Teile des Handels im Mittelmeer und waren als wichtige Partner der nordafrikanischen Muslime, des byzantinischen Kaisers, der Kreuzfahrerstaaten, aber auch der christlichen Herrscher Europas anerkannt. Der vielleicht berühmteste Kaiser seiner Zeit, der Staufer Friedrich II., hatte mütterlicherseits normannische Wurzeln …
Mit dem deutsch-französischen Ausstellungsprojekt „Die Normannen“ widmen sich die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim erstmals umfassend den „Männern aus dem Norden“. Anhand rund 300 hochkarätiger Exponate aus mehr als zehn Ländern zeichnet die Schau ihre facettenreiche Geschichte vom 8. bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts nach. Kostbare Kunstgegenstände, Preziosen, Waffen und Handschriften aus Nord-, Ost- und Westeuropa sowie dem Mittelmeerraum treffen auf innovative Wissensvermittlung mit modernsten digitalen Rekonstruktionen.
„Die Normannen“ – Reiss-Engelhorn-Museen, Museum Zeughaus C5, 68159 Mannheim, Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr, Montag Ruhetag; noch bis 26.02.2023.
Auf den Punkt gebracht
Wenn man sich nur stets hinreichend
die durchschlagende Wirkungslosigkeit
der eigenen Interventionen vor Augen führte,
man würde wohl nicht einmal mehr ein Apfelbäumchen pflanzen,
auch wenn man nicht wüsste, ob nun morgen die Welt untergeht …
Anonym
Verzichtest du auf weitere Fragen,
bist du vorläufig in Sicherheit.
Peter Sloterdijk
Macht korrumpiert.
Absolute Macht korrumpiert absolut.
John Emerich Edward Dalberg-Acton
Dummköpfe.
Alle, die nicht so denken wie wir.
Gustave Flaubert
Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich
die verwegenste Form der Tapferkeit.
William Somerset Maugham
Der Idealist geht glatt durch Mauern
und stößt sich wund an der Luft.
Alfred Polgar
Der Umstand, dass Intellektuelle
meist mit Intellektuellen zu tun haben,
sollte sie nicht dazu verführen,
ihresgleichen für noch gemeiner zu halten
als den Rest der Menschheit.
Theodor Adorno
Die Dummheiten wechseln,
und die Dummheit bleibt.
Erich Kästner
Wer seinen Willen durchsetzen will,
muss leise sprechen.
Jean Giraudoux
Das wahre Desaster der Linken wird offenbar,
wenn sie hält, was sie verspricht.
Nicolás Gomez Dávila
Tatsachen muss man kennen,
bevor man sie verdreht.
Mark Twain
Lieber ein Knecht des Unfaßlichen sein,
als ein Meister des Vorgefaßten.
Botho Strauß
Toleranz ist der Verdacht,
der andere könnte Recht haben.
Kurt Tucholsky
Schützengräben sind für eine Partei,
die ihre Wurzeln im Pazifismus hat,
sowieso kein guter Ort, um sich lange dort aufzuhalten.
Robert Habeck,
im Juli 2021
Also Sachen gibt es,
die muss man schon wieder,
fast eh man sie kennt,
schleunigst schnell vergessen.
Eckhard Henscheid
WeltTrends aktuell
Es ist nicht zu übersehen: In jüngster Zeit haben sich die Krisen in den USA verschärft: Entfremdung, Polarisierungen, Sturm auf das Kapitol, Trumpismus, und Kulturkämpfe über Abtreibungen und Rassismus. Präsident Joe Biden wirkt angeschlagen. Eine Weltmacht im Niedergang in einer multipolaren Welt?
Am 8. November finden Kongresswahlen statt, die „Midterms“. Im Thema beleuchtet Gastherausgeber Klaus Larres die Frage, welche Rolle die US-Außenpolitik dabei spielt. „Die Chancen der Republikaner, das Abgeordnetenhaus zu erobern, stehen nicht schlecht“, schreibt Christiane Lemke über eine radikalisierte Partei ohne Mitte, aber mit Trump als Strippenzieher. Michael Kolkmann zufolge wird die größte Herausforderung für die Demokraten sein, sich gegen die Statistik zu behaupten. Ist die stolze US-Demokratie in Gefahr? Mit dem politischen Stillstand auch nach den Wahlen befasst sich John B. Judis.
Im WeltBlick geht es um den Atomwaffensperrvertrag am Beispiel der jüngsten Überprüfungskonferenz in New York, während in der Historie Raimund Krämer an die Karibik-Krise von 1962 erinnert, als die Welt am nuklearen Abgrund stand. Zwar stieg das Bewusstsein um die Gefahren im Atomzeitalter, jedoch blieb der „Irrsinn des nuklearen Wettlaufs“. Die Lehren aus dieser Krise sind nach wie vor aktuell.
Michail Gorbatschow, der in Nachrufen von Hans-Heinrich Nolte und Alexander Rahr gewürdigt wird, hatte den Mut zum Rückzug, beendete den Kalten Krieg und die sowjetische Überrüstung.
WeltTrends – Das außenpolitische Journal, Heft 192 (Oktober) 2022 (Schwerpunktthema: „USA: Zerrissene Weltmacht“), Potsdam, 5,80 Euro plus Porto. Weitere Informationen im Internet.
Blätter aktuell
Der Westen versucht derzeit alles, um eine globale Koalition gegen Russland aufzubauen. Doch beim G 20-Gipfel im November in Bali könnte ihm eine prorussische Front der blockfreien Staaten entgegentreten, warnt Blätter-Mitherausgeber Claus Leggewie. Umso mehr muss sich der Westen um den Dialog mit den Ländern des Globalen Südens bemühen.
Eine neue Verfassung sollte in Chile die sozial-ökologische Wende herbeiführen. Doch die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung lehnte sie ab. „Blätter“-Redakteurin Anne Britt Arps sieht im Scheitern des chilenischen Traums und dem möglichen Wahlsieg Luiz Inácio Lula da Silvas in Brasilien die Rückkehr einer linken Realpolitik in Lateinamerika.
Die Mikrochipindustrie ist die Schlüsseltechnologie der Zukunft; ohne sie ist die Digitalisierung undenkbar. Der Politikwissenschaftler Michael R. Krätke sieht ein neues Zeitalter der Industriepolitik heranbrechen, geprägt von Wettläufen um die kleinsten Chips. Denn technologische Führerschaft bedeutet heute nichts weniger als geostrategische Überlegenheit.
Dazu weitere Beiträge, unter anderem: „Bürgergeld: Neues Label, altes Denken?“, „Schweden: Gewalt der Gangs und der Aufstieg der Rechten“ und „Spanien: Mit links gegen die Energiearmut“.
Blätter für deutsche und internationale Politik, Berlin, Oktober 2022, Einzelpreis: 9,50 Euro, Jahresabonnement: 79,80 Euro (Schüler & Studenten: 62,40 Euro). Weitere Informationen im Internet.
Aus anderen Quellen
„1999 machte die OSZE den letzten Versuch, zum Treiber und Zentrum europäischer Sicherheit zu werden“, schreibt Petra Erler und fährt fort: „Die Erklärung von Istanbul (Punkt 8) schrieb die Unteilbarkeit der Sicherheit fest. Das Recht auf freie Bündniswahl wurde genauso formuliert, wie die Pflicht, dieses Recht nicht auf Kosten der Sicherheit anderer auszuüben. Der Dominanz eines Blockes wurde eine Absage erteilt. […] In der politischen Realität aber wurden diese OSZE-Verpflichtungen durch die US-geführte NATO und ihre Erweiterungspolitik und zunehmend auch durch geopolitische Ambitionen der EU unterlaufen.“
Petra Erler: Wie Politik dem Krieg unterworfen wird, petraerler.substack.com, 25.09.2022. Zum Volltext hier klicken.
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„Den NachDenkSeiten“, so Florian Warweg, „wurde exklusiv ein internes Dokument der Bundesregierung zugespielt. Wir konnten das Papier verifizieren und uns ist auch die Identität des Whistleblowers bekannt. Das Dokument gibt einen erhellenden Einblick in das Ausmaß der horizontalen und vertikalen Strukturen der, man kann es nicht anders sagen, bundesdeutschen Staatspropaganda, insbesondere was die behördliche Einbindung von Medien (z.B. Spiegel und Stern), westlichen Social-Media-Konzernen, Bildungseinrichtungen und den sogenannten ‚Faktencheckern‘ angeht. Selbst Grundschulkinder werden ins Visier genommen. Aus all dem ergibt sich der konzertierte Versuch einer Informations-Gleichschaltung durch die Bundesregierung.“
Florian Warweg: Dokumenten-Leak: Wie die Bundesregierung an einer „Narrativ-Gleichschaltung“ zum Ukraine-Krieg arbeitet – Teil 1, nachdenkseiten.de, 29.09.2022. Zum Volltext hier klicken.
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Günter Wallraff ist 80 geworden. Harry Nutt laudatiert unter anderem: „Für die ‚Unerwünschten Reportagen‘ (erschienen 1969 – die Redaktion) hatte er sich, damals Ende 20, in die Rolle eines Alkoholikers in einer psychiatrischen Klinik sowie die eines Obdachlosen begeben. Vor dem Hintergrund wachsender Proteste gegen den Vietnamkrieg hatte er sich als Händler ausgegeben, der in der Lage ist, Napalm für die amerikanischen Streitkräfte zu liefern. Camouflage im sozialpolitischen Auftrag. Die Floskel ‚der Gesellschaft den Spiegel vorhalten‘, war eine gängige Umschreibung von Sozialkritik. Wallraff aber wollte einer sein, der den gesellschaftlichen Eliten die Maske vom Gesicht reißt.“
Harry Nutt: Popstar der Sozialreportage: Günter Wallraff wird 80, berliner-zeitung.de, 01.10.2022. Zum Volltext hier klicken.
Letze Meldung
James Bond ist tot (Darsteller Daniel Craig schied im vorerst letzten Streifen trotz des Titels „No Time to Die“ heldenhaft dahin). Es lebe James Bond. Das Casting für einen Nachfolger ist jedenfalls in vollem Gange. Produzent Michael G. Wilson verriet jetzt, dass der neue Bond mindestens 30 sein und einen Test bestehen müsse: „Wir verwenden immer die gleiche Szene und das ist die eine aus ‚Liebesgrüße aus Moskau‘, in der Bond auf sein Zimmer zurückkehrt. Er zieht sich sein Shirt aus, geht ins Badezimmer. Dann hört er etwas, nimmt seine Pistole, geht wieder zurück und da ist eine Frau auf dem Bett. Wer auch immer diese Szene meistert, ist der Richtige für Bond. Es ist wirklich schwer.“
Schlagwörter: Alfons Markuske, Atommacht, Atomwaffensperrvertrag, Blätter für deutsche und internationale Politik, Bundesregierung, Clemens Fischer, Gabriele Muthesius, Gesichtsverlust, Gleichschaltung, Gorbatschow, Günter Wallraff, Information, James Bond, Krieg, Lafontaine, Limericks, Mittagsstunde, NATO, Normannen, Ostrakismos, Politik, Schweiz, Thaddäus Faber, Ukraine-Krieg, USA, WeltTrends