27. Jahrgang | Nummer 8 | 8. April 2024

Bemerkungen

Theater der Macht

Wem die Stücke, die auf der großen politischen Bühne Deutschlands gegeben werden, bisweilen oder sogar immer öfter wie Schmierentheater der niedersten Art vorkommen, der wird wahrscheinlich wenig Trost daraus schöpfen, dass entsprechende Inszenierungen bereits im klassischen Altertum gang und gäbe waren, wie Karl-Joachim Hölkeskamp am Beispiel der Römischen Republik verdeutlicht. Wer dessen neuestes Buch allerdings gelesen hat, der wird sich aber womöglich eines Stoßseufzers nicht enthalten können: „Agierten die heutigen Akteure doch wenigstens auf dem damaligen Niveau!“

Doch zum Werk selbst: Wer es liest, versteht mit einem Mal, dass pomp and circumstance im alten Rom nicht einfach schmückendes Beiwerk imperialen Glanzes waren, sondern vielmehr das Fundament und das Rückgrat des römischen Staates bildeten. Die zahllosen Bauwerke und Denkmäler im Herzen Roms – die alle die Größe, die Heroen und die Ord­nung der römischen Welt heraufbeschwö­ren – erweisen sich bei näherem Hinsehen als lebendige, bedeutungsvolle und wirk­mächtige Kulisse, vor der einst das Theater der Macht aufgeführt wurde. Sie bildete den Raum, in dem Götter, Priester, Politiker und Volk einander begegneten, miteinander kommunizierten und agierten.

Zugleich erschließt sich, wie wichtig die durchchoreographierten Triumphe und Trauerfeiern, die Volksversammlungen und Kulthand­lungen, die dort inszeniert wurden, für die Zeitgenossen waren – dienten sie ihnen doch als Begründung und Beglaubigung der unvergänglichen Macht und Herrschaft Roms. Es war geradezu das Signum dieser Kultur, dass der Alltag der Politik auf dem Forum einerseits und die außeralltägliche Welt der Bühne, der Feiern und Spiele andererseits sich ebenso gegenseitig spiegel­ten, respektive teilweise durchdrangen wie die zeremoniellen, symbolisch-ausdrucksstarken Formen und zweckrationalen, technisch-instrumentellen Verfahren der Entscheidungsfindung. Das dabei verwendete Repertoire an Gesten, Gebärden und For­meln in öffentlicher Rede, Zeremonien, Ritualen und anderen Handlungen mit symbolischer Qualität erbrachte als wich­tigste Leistung die ständige Vergewisserung und Verpflichtung aller Beteiligten und legte sie auf Akzeptanz und Verbindlich­keit der römischen Ordnung fest.

Die Römische Republik überlebte damit immerhin ein halbes Jahrtausend.

Der Autor des Werkes, der Kölner Althistoriker Karl-Joachim Hölkeskamp, emeritierter Professor der dortigen Universität, hat 15 Jahre am Thema gearbeitet und sich anschließend nicht kurzgefasst. Doch wen 710 Seiten schrecken: mit Seite 503 beginnt der Apparat (Anmerkungen, Glossar, Abkürzungen, Literaturverzeichnis, Bildnachweis, Register).

Alfons Markuske

Karl-Joachim Hölkeskamp: Theater der Macht. Die Inszenierung der Politik in der Römischen Republik, C.H. Beck, München 2023, 710 Seiten, 48,00 Euro

 

Märkische Landschaften mit Himmel

Landschaft existiert erst durch den Blick des Menschen und ist ohne ihn nur Gegend“, lesen wir einleitend. Blicken Maler auf die Gegend und geben sie diese in ihrer künstlerischen Reproduktion wieder, so spiegelt sich immer ihre Verfasstheit, ihre Subjektivität und die ihrer Zeit.

Das Schloss Neuhardenberg in Märkisch Oderland, gelegen zwischen Berlin und Polen, hat die neue Saison mit einer wirklich empfehlenswerten Sonderausstellung eröffnet: Der Himmel über Brandenburg. Gezeigt werden erstmals in dieser kompakten Zusammenstellung Bilder des Berliner Impressionismus aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. In der Ausstellungshalle der Schlossanlage werden die 41 Bilder von sieben Künstlern präsentiert.

Diese Begrenzung hat den großen Vorteil, dass der Betrachter nicht von zu vielen Kunstwerken gleichsam „erschlagen“ wird. Man behält den Überblick und kann leicht bei seinem Rundgang zwischen den einzelnen Künstlern hin und her wechseln, was vergleichende Betrachtungen leicht ermöglicht. Die dabei zu machenden Entdeckungen sind tatsächlich ein großer Gewinn der Ausstellung.

Folgt man der Darbietung, beeindruckt zuerst der „Entdecker der märkischen Landschaft“, Walter Leistikow, die treibende Kraft bei der Gründung der Berliner Secession. Seine Bilder, die er im Berliner Umland in der menschenleeren Natur malte, machten ihn schon früh äußerst populär. Der „Grunewaldsee“ und der „Märkische Waldsee mit zwei Birken“ stehen dafür.

Neben Leistikow waren alle ausgestellten Künstler außer Paul Vorgang Gründungsmitglieder der Berliner Secession. Man suchte eine Alternative zur akademischen Malerei, orientierte sich nach Frankreich und nahm den dortigen Impressionismus zeitverzögert produktiv auf.

Es folgt Julie Wolfthorn. Frauen war vor 1919 noch der Zugang zu staatlichen Kunsthochschulen verwehrt, sie prägte dennoch als politisch aktive Jüdin das kulturelle Leben Berlins. Ihre Bilder waren stark vom französischen Impressionismus beeinflusst.

Der aus Werder stammende Karl Hagemeister ist als einziger in der Mark geboren und aufgewachsen. Er war Wegbereiter der modernen Landschaftsmalerei mit einer Tendenz ins Abstrakte. Seine Farbexplosionen haben mich am stärksten beeindruckt.

Ein akademischer Maler, in Berlin geboren, ist auch zu sehen. Paul Vorgangs „Grunewaldsee“ wirkt mit seiner Nähe zur Fotographie ganz anders als Leistikows Interpretation des selben Sujets.

Außerdem ausgestellt werden Bilder von Philipp Frank, Emil Pottner und Lesser Ury.

Die These des Kurators Simon Häuser, „Landschaften sind nicht trivial. Sie sind politisch“, wird bestätigt. Gleichwohl liegt die Wirkung im Blick des Betrachters.

Nach dem Besuch der Ausstellung in der beliebten Kulturstätte zwischen Schinkelkirche und dem Lennè Park im zeitweilig Marxwalde benannten Ort empfiehlt sich für diejenigen, die sich an den Frühlings- und Sommerlandschaften noch nicht sattgesehen haben, ein Spaziergang durch den großen Landschaftsgarten von Schloss Neuhardenberg. Wer dann immer noch Kraft hat und an einem Sonntag gekommen ist, kann in der Kirche das steinern mumifizierte Herz des großen preußischen Reformators Fürst Karl August von Hardenberg hinter dem Altar in Augenschein nehmen.

Jürgen Hauschke

Der Himmel über Brandenburg. Landschaften des Berliner Impressionismus. Schloss Neuhardenberg, 15320 Neuhardenberg, Schinkelplatz, mittwochs bis sonntags, 11 bis 18 Uhr, bis 2. Juni 2024.

 

Arbeit und Würde

Eine kleine Wohnung, Plattenbau, die Sonne scheint hinein in das kleine, aber liebevoll eingerichtete Wohnzimmer von Thomas. Überall finden sich Relikte aus vergangenen, scheinbar glücklichen Zeiten. Seit fast 20 Jahren wohnt er in der Stadt. Thomas ist mittlerweile gut zehn Jahre arbeitslos. Damals kam für ihn der Verlust der Arbeit überraschend. Er hat in der Fertigung in einer Fabrik gearbeitet. Es fällt ihm sichtlich schwer, über die Zeit danach zu sprechen. Sein Leben geriet, wie er sagt, so ein wenig aus den Fugen. Es folgten eine Trennung von der Lebenspartnerin, Spielschulden, Jahre der Perspektivlosigkeit, Arbeitslosigkeit und zunehmenden sozialen Abstinenz. „Was soll ich machen, mich braucht hier keiner mehr“, platzt es im Gesprächsverlauf unverhohlen aus ihm heraus, getragen von dem Gefühl, vermutlich keiner geregelten Arbeit mehr nachkommen zu können.

Die Arbeitslosenquote lag im Februar 2024 bei 6,1 Prozent. Etwa eine Million Menschen zählen als Langzeitarbeitslose, die per Definition seit mindestens zwölf Monaten arbeitslos sind. Das Gefühl, gesellschaftlich eingebunden zu sein, gebraucht und geachtet zu werden, ist grundlegend für ein würdevolles Leben. Arbeit kann hierzu, gerade in unserer Arbeitsgesellschaft, als Vehikel dazu aufgeführt werden. Der Würde sind zwei Dimensionen immanent: das Bewusstsein des eigenen Wertes und die Achtung, die einem Menschen zuteil wird.

Der linke Soziologe und Sozialphilosoph Oskar Negt stellt Arbeit und menschliche Würde in Zusammenhang und spricht davon, dass das Bezugssystem von Arbeit und menschlicher Würde eine zentrale Bedeutung für eine Humanisierung der Gesellschaft hat. Lange schien Würde an Stand, Macht und Herrschaft gebunden zu sein. Jene, die einem niederen Stand zuzuordnen waren und keine dieser Macht- und Herrschaftsattribute vorzuweisen hatten, schienen würdelos.

Immanuel Kant, ein Philosoph der Aufklärung, löste die Korrelation zwischen Würde und Macht auf und wertete Würde als bestimmendes Merkmal der Persönlichkeit auf. Menschenwürde drückt aus, dass jeder Mensch wertvoll ist. In Artikel 1 des Grundgesetzes ist verankert, dass die Würde eines Menschen unantastbar ist. Das bedeutet, dass die Würde auf keinen Fall verletzt werden darf und der Staat Menschen, deren Würde gefährdet ist, schützen muss.

Arbeit ist ein hohes gesellschaftlich anerkanntes Gut, sie soll den Menschen eine Basis der Existenz liefern. Real kann von einer zunehmenden Fragmentierung von Arbeit in Form von Leiharbeit beziehungsweise Zeitarbeit ausgegangen werden, bei der klassische Arbeitsverhältnisse einem Reduktionismus ausgesetzt sind. Resultat solcher Transformationen sind prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse, in denen der Sinn individueller Lebensplanungen verloren geht. Der Anteil der Erwerbstätigen in prekärer Beschäftigung liegt 2021 bei 4,42 Prozent. Marktmechanismen manifestieren prekäre Beschäftigungsverhältnisse und asymmetrische Machtstrukturen, in denen Menschen zu Objekten, mit dem Ziel der Kapitalakkumulation, degradiert werden. Eine gleichberechtigte Partizipation am Leben bleibt arbeitslosen und prekär beschäftigten Menschen real verwehrt.

Oskar Negt bezeichnete Arbeitslosigkeit als Gewaltakt. Identität, Selbstwert und soziale Anerkennung sind eng mit der Arbeit verwoben. Eine Grundlage für ein friedfertiges Zusammenleben ist eine Verteilungsgerechtigkeit und ein auf einem hohen Maß an sozialer Gleichheit beruhenden System gesellschaftlicher Arbeit. Gegenteilige Entwicklungen sind jedoch seit Jahren gesellschaftliche Realität und münden im Resultat in eine sich zunehmend fragmentierende Gesellschaft.

Staat und Gesellschaft stehen in der Pflicht einen Paradigmenwechsel einzuläuten und neue Formen der Vergemeinschaftung zu fördern. Hierzu zählt insbesondere die Würde des Menschen stärker im Blick zu behalten und Rahmenbedingungen für eine würdige Arbeit zu schaffen. Auf die Frage hin, was sich Thomas für die Zukunft wünscht, antwortet er: „Ich würde gerne noch einmal dazugehören.“

David Legrand

Cooler Blick in geiles Land

Verwendet nie ein neues Wort,
sofern es nicht drei Eigenschaften besitzt:

Es muss notwendig, es muss verständlich
und es muss wohlklingend sein.

 

Voltaire

 

Was tut man, wenn man in einem Land nicht mehr nach Belieben heizen, bahnfahren, fliegen, nachdenken, sich einigermaßen korrekt ausdrücken darf, wenn man außerdem noch höllisch aufpassen muss, keine von den öffentlichen Medien in Acht und Bann getane Begriffe zu verwenden wie zum Beispiel die Wörter, die Mattias (nicht Heinrich!) Heine als kaputte oder verbrannte Wörter bezeichnet und dessen Bücher der genderfreundliche Duden-Verlag veröffentlicht hat? (Siehe Blättchen 23/2022)

Am besten hält man sich als gebärende Person (Mutter) oder zeugende Person (Vater) und erst recht als Flüchtling (Geflüchtete,der oder die) mit der Wortwahl „cool“ zurück, vermeidet vor allem alles nur im entferntesten anrüchige „Nazideutsch“ wie Volk und völkisch; denn damit kann man im sprachreduzierten Deutschland nicht nur alles falsch und sich denkbar unbeliebt machen. Das gilt auch für E*-, I*-, M*- und B*-Wörter wie Eskimo, Indianer, Mohrenköpfe und Behinderung, aber seltsamerweise nicht für fanatisch, Adolf Hitlers Lieblingsfloskel! Da ist es in jedem Fall besser und verbal verfolgungssicher, wenn man versucht, mit des Landes beliebten Nutz- und Lieblingsbegriffen zurecht zu kommen: cool und geil.

Die stehen in diesem Land mit seinem einst für Wohllaut und Schönheit berühmten Deutsch allmählich für mehr oder weniger jede Äußerung – als habe man die Sprache verloren! Ein Schweinsbraten kann zum Beispiel cool sein, wenn er zu mager, und geil, wenn er zu fett ist. Geil kann aber eine Torte sein, wenn sie toll, super oder lecker schmeckt, womöglich auf der Zunge zergeht – allerlei wäre denkbar, wenn man etwas anschaulicher formulieren wollte. Aber wozu? Wir haben doch geil und cool. Das haben auch die Sklaven gesungen bei brütender Hitze in den Baumwollfeldern der Südstaaten: keep cool – halt dich zurück. Damit fordert Riff auch in der West Side Story die hitzigen Jugendlichen zu mehr Besonnenheit auf.

Und was nicht cool ist, ist geil und geil ist eigentlich für alles gut, was nicht gerade cool ist. Zum Beispiel scharf, lüstern, wollüstig, üppig, kräftig, aufregend, imponierend oder einfach großartig. Nur sagt das kaum mehr jemand, denn erst kommt das Denken und dann das Sprechen und das macht Mühe und kostet Zeit und Geld und das möchte keiner nur für einen richtigen Begriff und gutes Deutsch ausgeben.

Manchmal kommt es mir vor, als ob wir nach zwei verlorenen Weltkriegen nicht nur ein Drittel unseres schönen Landes, sondern fast noch mehr unserer schönen Wörter verloren haben, wobei die Medien und Universitäten diesen Prozess eher forcieren, statt zur Erhaltung der Sprachkultur beizutragen. Das führt dazu, die Unsicherheit, zu unterscheiden, was sprachlich gut oder böse ist, erschreckend zu verstärken Hat wirklich jemand aus der demokratischen Mehrheit etwas gegen Eskimos Indianer, Mohrenköpfe und das Volk?

Welch Kleingeist! Wer heutzutage noch geil auf die so wunderbar vielfältige deutsche Sprache ist, der zieht sich am besten ganz aus der zeitgemäßen Kommunikation zurück und lässt sich von Frau Google mit Lyrik oder edler deutscher Romantik verwöhnen. Dann kann er sich in den oft mehr anti- als sozialen Medien wieder voll und ganz cool mit allseits anerkannten Vokabeln unterhalten.

Hat man von einem Politiker je gehört: Ich verstehe, begreife, überreiße das nicht, nein, er kann es in jedem Falle immer und immer wieder nur nachvollziehen! Selbst wenn es überhaupt nichts zu ziehen gibt, er wird es nach-voll-ziehen. weil er oder sie zu bequem ist, nach einem treffenderen Wort zu suchen.

Im Talmud steht seit vielen tausend Jahren, was man in der Kommunikation beachten sollte: Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal!

Gute Nacht.

Jürgen Brauerhoch

Die Sprache

Mit heißem Herzen und Hirne

naht’ ich ihr Nacht für Nacht.

Sie war eine dreiste Dirne,

die ich zur Jungfrau gemacht.

 

Karl Kraus, 1925

 

WeltTrends aktuell

Seit über 30 Jahren veröffentlicht der Verein WeltTrends e.V. die außenpolitisch orientierte gleichnamige Zeitschrift WeltTrends. Der Verein, ursprünglich „Politischer Club Potsdam“, wurde von zwanzig ehemaligen Mitarbeitern des Instituts für Internationale Beziehungen der DDR in Potsdam-Babelsberg 1991 gegründet.

Gerade ist das Frühjahrsheft mit der Nummer 200 erschienen. Über die Entstehungsgeschichte und Entwicklung des Vereins und des Heftes kann man sich im von Erhard Crome und Lutz Kleinwächter geschriebenen Entrée informieren. Beide sind Blättchen-Lesern gut bekannt, wobei Crome durchaus als „Hausautor“ zu bezeichnen ist.

Im WeltBlick des Jubiläumsheftes sind unter anderem: Der Konflikt zwischen Venezuela und Guyana (Reina Zimmering) und Armenien ohne Sicherheiten (Philipp Ammon). Der Themenbereich Multipolare Geopolitik widmet sich China aus chinesischer Sicht (Yuru Lian), der Zeitenwende in der Außenpolitik (Petra Erler), dem Ukrainekrieg und seinen Folgen für Russland (Kerstin Kaiser) und der EU im globalen Machtgefüge (Erhard Crome). Weitere Beiträge beschäftigen sich mit dem globalen Wirtschaftskrieg (Kai und Lutz Kleinwächter) sowie mit Ökonomie und Politik in Kriegs- und Krisenzeiten (Andreas Forner). Der Zwischenruf vonAttila Király zeigt hinsichtlich der Münchener Sicherheitskonferenz „Geballte Ratlosigkeit“. Nicht alle interessanten Texte des Heftes können hier aus Platzgründen aufgeführt werden.

jühau

Die Potsdamer Zeitschrift ist zu beziehen über das Internet.

 

Aus anderen Quellen

Sahra Wagenknecht zum Ukraine-Krieg: „Die Frage ist: Was will Russland? Viel spricht dafür, dass Russland mit diesem Krieg vor allem einen absehbaren NATO-Beitritt der Ukraine, inklusive amerikanischer Militärstützpunkte und Raketenbasen, verhindern wollte. Die Russen wären bei den Verhandlungen in Istanbul im März 2022 dazu bereit gewesen, sich auf die Linien des 24. Februar 2022 zurückzuziehen. […] Das könnte der anzustrebende Kompromiss sein: Neutralität gegen ein Ende dieses Krieges.“ Allerdings: „Ob Russland heute noch bereit wäre, sich auf die Vorkriegslinie zurückzuziehen, ist fraglich. Die Waffenlieferungen des Westens haben nicht zur Lösung des Konflikts beigetragen.“

Daniel Bax: „Ich traue Putin nicht“ (Interview mit Sahra Wagenknecht), taz.de, 16. 03. 2024. Zum Volltext hier klicken.

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„Bloß keine Angst vor dem Atomkrieg! Putin bluffe nur, so will es uns eine bellizistische Meute von Politikern und Medienmenschen einhämmern. Und deshalb soll im Ukrainekrieg immer weiter eskaliert werden“, schreibt Rupert Koppold und erinnert daran, dass die in Lemberg geborene Sängerin Mariana Sadovska schon im März 2022 bei einer Einladung im Bundeskanzleramt zum Besten gegeben habe: „Wenn die Welt untergeht, weil wir der Ukraine helfen, dann soll es halt so sein!“

Rupert Koppold: Die Feigen und die Toten, nachdenkseiten.de, 20.03.2024. Zum Volltext hier klicken.

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„Ein Gespenst geht um in Deutschland – das Gespenst der Deindustrialisierung“, so beginnt René Höltschi und fährt fort: Kaum ein Tag vergeht derzeit ohne neue einschlägige Warnung eines Wirtschaftsverbandes oder Konzernchefs, ohne schlechte Konjunkturdaten oder Firmennachrichten. […] Doch wie furchteinflößend ist die Lage tatsächlich? Die Daten sind weniger eindeutig, als es der Katzenjammer erwarten ließe.“

René Höltschi: Der andere Blick, nzz.ch, 01.03.2024. Zum Volltext hier klicken.

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„Lothar Wieler, früherer Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), wurde von der ‚Tagesschau‘ zum Jahrestag des Corona-Lockdowns interviewt. Das Gespräch ist, man kann es nicht anders sagen, an Ignoranz und Selbstgerechtigkeit nicht zu überbieten“, meint Michael Maier.

Michael Maier: Die RKI-Protokolle und die Arroganz des Lothar Wieler, berliner-zeitung.de, 28.03.2024. Zum Volltext hier klicken.

Zusammengetragen von Wolfgang Schwarz.