28. Jahrgang | Nummer 5 | 10. März 2025

Bemerkungen

Semantik und Camouflage

Non-governmental organization (NGO) darf unwidersprochen mit Nichtregierungsorganisation übersetzt werden; Schätzungen zufolge existieren davon mehrere Tausend in Deutschland.

Gleichwohl hat die gerade abgewählte Bundesregierung einem ausgewählten Potpourri an NGOs bis zu 182 Millionen Euro jährlich an Steuergeldern – in diesem Fall Fördermittel genannt –, zukommen lassen. An Empfängern zählte Focus auf: das Recherche-Netzwerk Correctiv, das Netzwerk Campact, das globalisierungskritische Netzwerk Attac, die Amadeu Antonio Stiftung, die Tierschutzorganisation Peta, die Organisation Animal Rights Watch, die Organisation Foodwatch, die Deutsche Umwelthilfe, Agora Agrar, Agora Energiewende, das Netzwerk Recherche und den Verein Neue deutsche Medienmacher*innen.

In der Woche nach der Wahl hat die Union im Bundestag der Regierung dazu 551 Fragen gestellt, wobei Medienberichten zufolge der Verdacht durchschien, die Regierung könnte sich damit Fußtruppen zur eigenen Unterstützung gegen die parlamentarische Opposition nicht nur in Gestalt der AfD, sondern auch der Union, mediale Verstärker für eigene gesellschaftliche Anliegen, kampagnenfähige Organisatoren von Pro-Regierungsdemonstrationen und dergleichen quasi eingekauft haben.

André Mielke, Kolumnist der Berliner Zeitung, spottete: „NGOs sind mitunter dermaßen staatsfern, dass sie ohne Staatsgeld ihre Mitarbeiter entlassen müssten.“

Nun sollte man meinen, dass der Regierung und den angesprochenen NGOs daran gelegen sein müsste, diesen Verdacht mit sachlichen Argumenten aus der Welt zu räumen, um damit nicht zuletzt der politischen Hygiene hierzulande einen Dienst zu erweisen. Doch leider haben die Betroffenen den kürzeren Weg der lautstarken Empörung gewählt: „Foulspiel“ (Lars Klingbeil, Co-Chef der SPD), „Großangriff auf die emanzipatorische Zivilgesellschaft“ (Attac), „die Union [rächt sich] für die antifaschistischen Proteste der letzten Wochen“ (Clara Bünger, MdB-Die Linke), „Einschüchterungsversuch“ (Sven Giegold, stellvertretender Bundesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen).

Angesichts dieses Getöses drängt sich der Eindruck auf: Wenn schon getroffene Hunde bellen, muss die Union wohl einen Volltreffer gelandet haben …

Aber vielleicht ist der Begriff NGO in diesem Zusammenhang ja auch nur Camouflage. Wie der Begriff Sondervermögen, hinter dem werthaltigen Wohlstand zu vermuten zumindest semantisch nicht völlig abwegig erscheint. Was den Sachverhalt, dass es sich in Wirklichkeit um das genaue Gegenteil, nämlich um Staatsschulden handelt, die ebenfalls mit Steuergeldern bedient werden müssen, kaum noch ins Auge fallen lässt.

Alfons Markuske

Werkverzeichnis Ludwig Engelhardt liegt vor

Der Bildhauer Ludwig Engelhardt (1924-2001) hatte in den 1950er Jahren bei Heinrich Drake an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee studiert, war bei ihm Meisterschüler geworden, lehrte kurze Zeit selbst an der Hochschule und wurde 1974 zum Professor berufen. Rolf Biebl, Monika Hellmuth-Claus, Emerita Pansovowa und Wieland Schmiedel sind seine Meisterschüler geworden. In Gummlin auf Usedom entstand in jahrelanger aufreibender Arbeit die Figurengruppe für das Marx-Engels-Forum in Berlin-Mitte, das 1986 eingeweiht wurde. Auf niedrigem Sockel sollte den Figuren – Marx sitzend, Engels stehend – jede Monumentalität genommen, ein ungezwungener Kontakt zum Betrachter hergestellt werden. Friedrich Nostitz, dem die gestalterische und technische Leitung des Skulpturenensembles im Forum oblag, stellte fest: „Diese Art von Denkmal mit zwei stummen, gestiklosen älteren Herren, die Weltrevolutionäre sein sollten“, habe es Engelhardt nicht leicht gemacht, sich gegenüber der Partei- und Staatsführung durchzusetzen. Nie haben hier nach der Einweihung politische Veranstaltungen stattgefunden. Der Volksmund nannte die bürgerlich gekleideten Figuren „Sacco und Jacketti“, bis heute sind sie ein beliebtes Fotomotiv für Touristen. Nach 1990 sollte das Denkmal eigentlich umgesetzt werden, doch nachdem das gesamte Ensemble des Forums 1993 in die Denkmalliste des Berliner Senats aufgenommen worden war, blieb es in veränderter Lage bestehen. Engelhardt aber zog sich in sein Atelier auf Usedom zurück.

Einzelne seiner Werke befinden sich in musealem Besitz, auch in der Nationalgalerie. Aber sein Verdienst liegt vor allem in der Kunst im öffentlichen Raum. Das Unpathetische, Unaufgeregte seiner Arbeiten, seine sensiblen, in sich ruhenden Formen sind immer wieder hervorgehoben worden. In der Mimik, dem merkwürdigen Schweigen seiner Figuren richtete er immer wieder Fragen an das in der DDR offizielle Menschenbild: Sein Bildnis Willi Schäfer (1964), dessen Physiognomie merkwürdig verschlossen wirkt, das aber eine starke innere Kraft ausstrahlt, die „Sitzende Schwimmerin“, in leicht gekrümmter Haltung, entspannt, nachdenklich, „LPG-Bauern“ (1969/76), in der „Aufrauhung“ der Oberfläche, die Gesichter und Hände von schwerer Arbeit geprägt, der „Lesende Arbeiter“ (1987), aufgerichtet, den Kopf nach hinten geworfen, das Gelesene überdenkend, auch seine ergreifende Auschwitz-Gruppe in der Nationalgalerie bleiben im Gedächtnis. Nun ist von den Initiatoren der Stiftung Private Künstlernachlässe im Land Brandenburg das Werkverzeichnis Skulptur und Plastik Ludwig Engelhardt erstellt und online präsentiert worden. Es umfasst 39 Werke (Porträts, darunter Marx, der Arzt und Pathologe Rudolf Virchow, der Schriftsteller Friedrich Wolf, Gruppenfiguren, auch die Auschwitz-Gruppe, aber ebenso nicht fertiggestellte Entwürfe). Darüber hinaus wird ein Kernbestand von vier Werken ausgewiesen.

Seit 2014 hat das Portal 34 Nachlass- und Werkverzeichnisse von 31 Künstlern aus Berlin und Brandenburg (darunter Gerhart Lampa, Ronald Paris, Kurt Robbel und Werner Stötzer) erarbeitet. Sie bilden die Grundlage für die Forschung, für Ausstellungen, für den Kunsthandel, für jeden, der sich mit dem Werk des jeweiligen Künstlers beschäftigen will. Auch das Oeuvre Ludwig Engelhardts, zum festen Bildhauerbestand unserer Zeit gehörend, ist nun gesichert, unverlierbar geworden.

                                                                                                               Klaus Hammer

Ludwig Engelhardt: Werkverzeichnis Skulptur und Plastik. Private Künstlernachlässe im Land Brandenburg e.V., Charlottenstr. 21, 1447 Potsdam. Website|Datenbank private-kuenstlernachlaesse-brandenburg.de

 

Frauen im Widerstand

Diese Würdigung und Schilderung der Lebenswege von Frauen aus zwanzig europäischen Ländern setzt den 2020 veröffentlichten Band „Mit Mut und List. Europäische Frauen gegen Faschismus und Krieg“ der Herausgeberin Florence Hervé (auch im PapyRossa Verlag erschienen, inzwischen in 3. Auflage) fort. Der zweite Band stellt rund 80 weitere Frauen vor, bekannte wie unbekannte, aus allen sozialen Schichten und mit unterschiedlichen Weltanschauungen, deren Lebens- und Leidensweg von Wissenschaftlerinnen recherchiert und aufgeschrieben wurde. Viele von ihnen haben mit patriarchalischen Strukturen gebrochen und sich von traditionellen Geschlechterrollen befreit. Häufig wirkten sie im Hintergrund, so dass ihre Aktionen und Beiträge lange Zeit kaum bekannt waren und noch weniger gewürdigt wurden. Eklatantes Beispiel dafür war die Weigerung der heimkehrenden Soldaten Norwegens, Eva Jorgensen (Bezirksleiterin der zentralen Widerstandsgruppe in Norwegen) am Palast-Empfang durch König Haakon teilnehmen zu lassen. Andere, wie die Widerständlerinnen in Griechenland, wurden bis weit in die 70er Jahre weiter verfolgt und waren damit zum Schweigen über ihr Tun gezwungen.

Insofern schließt das vorliegende Buch nicht nur eine wichtige Lücke in der Erinnerungskultur, sondern leistet auch einen Beitrag zur notwendigen Änderung der herrschenden Gedenkkultur, die nach wie vor häufig männlich geprägt ist.

Die Darstellung im Buch ist alphabetisch nach Ländern geordnet und beginnt stets mit einer Einführung zur Situation im jeweiligen Land. Die war schon nach Zeitpunkt und Umfang der Besetzung durch faschistische Gruppen unterschiedlich und hatte häufig weitere Besonderheiten und Erfolge. So konnten etwa in Bulgarien (außer in den besetzten Gebieten) die Deportation der Juden verhindert werden – ein in Europa einmaliger Vorgang. Danach folgen ein oder mehrere Biografien unterschiedlicher Frauen (teilweise mit Abbildungen), die nicht 1945 enden, sondern auch deren weiteren Lebensweg skizzieren. Viele dürften unbekannt, andere, wie Josephine Baker, bisher kaum in diesen Zusammenhängen dargestellt worden sein. Auch die irische Nonne Sister Marie Laurence ist in der Geschichtsschreibung bisher kaum als Spionin gewürdigt worden.

Viola Schubert-Lehnhardt

Florence Hervé (Hg.) Ihr wisst nicht, wo mein Mut endet. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg PapyRossa Verlag Köln 2024, 317 Seiten, 22,90 Euro.

 

Dadaismus in Gedichten

Seit 1967 gibt es die Lyrikreihe „Poesiealbum“. In der DDR vom Verlag neues leben herausgegeben und von Bernd Jentzsch und Klaus-Dieter Sommer betreut, erscheint sie nach einer kleinen Wendepause im Märkischen Verlag. Bis heute sind die Hefte etwas Besonderes, denn regelmäßig „wird deutsch- wie fremdsprachige Poesie bedeutsamer Autoren aus Vergangenheit und Gegenwart veröffentlicht“, wie der Verlag aus Wilhelmshorst wissen lässt. Titelbild und Mittelseite werden übrigens immer von Grafikern oder Malern gestaltet, die man mit den ausgesuchten Lyrikern in Verbindung bringen kann. Die Leser konnten bereits Gedichte von Johannes R. Becher, Karl Marx, Theodor Storm, Friedrich Schiller, Charles Bukowski, Bob Dylan, Fritz Eckenga, Wladimir Majakowski oder Reinhold Andert genießen. Einige Poesiealben sind leider nicht mehr zu bekommen.

Nummer 390, inzwischen auf dem Markt, widmet sich dem Werk der Schriftstellerin, Schauspielerin, Sängerin, Tänzerin und Kabarettistin Emmy Hennings. Geboren 1885 als Emma-Maria in Flensburg, schloss sie sich schon früh einer fahrenden Schauspieltruppe an. Mit 18 heiratete sie einen Laienschauspieler, von dem sie sich 1904 wieder trennte. Ihre Tochter wuchs bei den Großeltern auf.

Bereits bei den fahrenden Schauspielern hatte Emmy Hennings einigen Erfolg und trat auch mit Claire Waldoff in Berlin auf. 1909 lernte sie den Schriftsteller Ferdinand Hardekopf kennen, der sich mit literarischem Expressionismus beschäftigte und für die Zeitschrift Die Aktion schrieb. Doch als er Emmy Hennings in die Prostitution drängte, was sie in dem Gedicht „Die Mutter“ beschrieb, verließ sie ihn und ging nach München. Hier hatte sie eine Beziehung mit Johannes R. Becher, der später sagte: „Emmy Hennings, mein erstes poetisches Wagnis, mein leidenschaftliches Abenteuer, das mich in die Literatur gewirbelt hat“. Mit Hugo Ball floh Hennings vor der wachsenden Kriegsbegeisterung und dem kulturellen Kahlschlag nach Zürich und begründete mit anderen das „Cabaret Voltaire“ unweit von Lenins Exilwohnung.

Der Dadaismus entsteht, der die „konventionelle“ Kunst ablehnt und parodiert, gefestigte Ideale und Normen zerstört. Im Cabaret trat Hennings als Sängerin und Darstellerin mit eigenen Werken auf, die sie angeblich oft unter Drogen verfasste. So „dichtete“ sie für Hugo Ball, den sie 1920 heiratete: „Oktaven taumeln Echo nach durch graue Jahre. / Hochaufgetürmte Tage stürzen ein.“ Sie wandte sich vom Dadaismus ab und dem Katholismus zu. Um Ruhe zu finden, floh das Paar ins Tessin, wo eine Freundschaft mit Hermann und Ninon Hesse entstand. „Ihr Leben verlief außerhalb der normierten bürgerlichen Welt“, sagte Hesse, „Sie lebt lieber unter den Kämpfenden, Armen und Bedrückten, sie liebt die Leidenden, sie fühlt für die Verfolgten und Rechtlosen.“ 1927 starb Hugo Ball. Bis zu ihrem Tod am 10. August 1948 lebte Emma Maria Cordsen (Geburtsname) in Armut, zuletzt als Besenbinderin.

Für das Poesiealbum wählte Wilfried Ihrig Werke aus allen ihren schriftstellerischen Phasen aus. In den frühen Gedichten lässt er sie über Erfahrungen mit der Prostitution („Die kleine Gasse am Abend“) erzählen. Die Dichterin schildert einige Gefängniserlebnisse und lässt Selbstmordgedanken und das Thema Tod nicht aus („Hohe blaue Heide / Spinne klare Seide. / Blieb das Leben mir so fremd / Spinn ich mir mein Totenhemd.“). Im Gedicht „Morphin“ heißt es: „Fliegen wir hin und her im Fieberfrost.“ Später breitet Emmy Hennings lyrisch ihr Leben aus, verfasst autobiografische und religiöse Gedichte, in denen es nichts Verwirrendes und Skandalöses mehr gibt. In „Erde und Himmel“ liest man: „Der blaue Himmel droben / Er lächelt tief entzückt: / Du hast Dich, kleine Erde / So wundersam geschmückt.“

Thomas Behlert

Poesiealbum 390: Emmy Hennings. Märkischer Verlag, Wilhelmshorst 2024, 5,00 Euro.

 

Postalisches

Einem Newsletter für Berlin-Hohenschönhausen, verbreitet durch die örtlichen CDU-Vertreter im Berliner Abgeordnetenhaus, ist zu entnehmen, dass die unscheinbaren Plätze östlich und westlich des S-Bahnhofs Wartenberg endlich „richtige Namen“ erhalten haben. Der eine wurde nach dem Konstrukteur und Erfinder der Frankiermaschine Willy Abel (1875–1951) benannt, der andere heißt nun schlicht „Postplatz“. Eine Post sucht man dort allerdings vergebens. Eine von metallenem Zierrat umgebene Tafel an einem eigens dafür aufgestellten „Schmuckpfosten“ klärt auf: Die Namensgebung erfolgte „In Erinnerung an die Postfiliale, die im Juli 1988 am Standort Egon-Erwin-Kisch-Straße 28 eröffnet und bis Mai 2019 hier betrieben wurde“. Spott, Kritik oder Ernst? Wenn man an jede inzwischen geschlossene Postfiliale, früher Postamt genannt, mit einem gewiss nicht billigen „Schmuckpfosten“ erinnern wollte, gäbe es mittlerweile wohl mehr davon als von „arbeitenden“ Filialen. Dazu passt die jüngste Meldung, dass die Bonner „DHL Group“, die sich nur hierzulande noch Post nennt, bis Jahresende etwa 8000 Stellen in der Sparte Post&Paket Deutschland streichen will.

Achim Höger

 

Aus anderen Quellen

Angesichts der aktuellen Erschütterungen im transatlantischen Bündnis beginne „erneut eine Debatte über die nukleare Aufrüstung Europas“, heißt es auf der Plattform german-foreign-policy. Der mutmaßliche neue Bundeskanzler Friedrich Merz fordere, „darüber nachzudenken, ob nicht ‚die nukleare Sicherheit‘ – also die Atomwaffen – Großbritanniens und Frankreichs auch für uns in Anspruch genommen werden könnte‘. Inzwischen liege auch ein französisches Angebot vor. Demnach sei „Paris bereit, den Grundstein für den Aufbau eines eigenständigen europäischen Nuklearschirms zu legen – indem es atomwaffenfähige Kampfjets und Atombomben in Deutschland stationiere.“

„Unabhängigkeit von den USA“, german-foreign-policy, 26.02.2025. Zum Volltext hier klicken.

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Es lohne sich, „genau hinzuschauen, welche Stimmen aus dem Kommentariat und der deutschen Strategic Community derzeit vor überlegenen russischen Streitkräften und einer angeblich bevorstehenden Absicht Moskaus, zeitnah NATO-Länder anzugreifen, warnen“, schreibt Roland Popp und vermerkt: „Tatsächlich sind es fast genau jene Akteure, die sich zuvor für eine konfrontative Ukraine-Politik und ein NATO-Beitrittsversprechen für Kiew starkmachten – und dabei jede Eskalationsgefahr in Kauf nahmen. Dieselben Stimmen argumentierten nach Kriegsausbruch vehement für westliche Intervention und Waffenlieferungen, während sie gleichzeitig einen baldigen militärischen Zusammenbruch der – damals noch als weit unterlegen dargestellten – russischen Streitkräfte herbeifantasierten.“

Roland Popp: Verlorene Staatskunst, ipg-journal.de, 27.02.2025. Zum Volltext hier klicken.

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„Biden“, so Petra Erler, „war eine erklärter Verfechter des amerikanischen Hegemonialanspruchs. Er glaubte, die besseren Karten zu haben und Russland in die Knie zwingen zu können: mit schweren ökonomischen Sanktionen, mit diplomatischer Isolation. Diesem Kurs schloss sich die EU an. Propagandistisch wurde auf ‚Siegfrieden‘ gesetzt, die militärische Bezwingung Russlands. Nun schreibt TIME, man habe immer gewusst, dass das nichts werden würde.“

Petra Erler: Bei TIME nachzulesen: Wie Biden die Ukraine opferte, petraerler.substack.com, 02.03.2025. Zum Volltext hier klicken.

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„Die Frage nach dem Ursprung der Coronavirus-Pandemie ist wie kaum eine andere von zentraler Bedeutung, denn nur auf Basis ihrer Beantwortung können adäquate Vorkehrungen getroffen werden, um die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten ähnlicher Pandemien in Zukunft so klein wie möglich zu halten“, beginnt Roland Wiesendanger und erinnert an seine bereits vor vier Jahren publik gemachte Studie, in der er „im Rahmen einer einjährigen Recherche aller relevanten Veröffentlichungen, Dokumente und Zeugenbefragungen ‚zu dem Ergebnis [kam], dass sowohl die Zahl als auch die Qualität der Indizien für einen Laborunfall am virologischen Institut der Stadt Wuhan als Ursache der […] Pandemie sprechen“. Wiesendanger wollte damit „eine breit angelegte Diskussion“ anregen, insbesondere zu den ethischen Aspekten „der sogenannten Gain-of-Function-Forschung, welche Krankheitserreger für Menschen ansteckender, gefährlicher und tödlicher macht“.

Roland Wiesendanger: „Wir dürfen die Risiken der Gain-of-Function-Forschung nicht länger hinnehmen!“, berliner-zeitung.de, 28.02.2025. Zum Volltext hier klicken.

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Jürgen Kurz, Gründungs-Mitglied der Grünen, erklärt, warum die deutsche Außenministerin ihr Amt nicht verstanden hat: „Wenn man aus der Sicht eines europäischen Staates einem sich entwickelnden Land wie China immer wieder vorschreiben will, wie es sich kulturell, politisch, wirtschaftlich zu positionieren hat, dann ist das aus meiner Sicht nichts anderes als Kolonialismus nach dem Motto: ‚Wir wissen, wie es besser geht. Wir sagen dir, wie du dich zu verhalten hast. Und unser Wertesystem ist deinem überlegen, weil wir die Freiheit des Menschen im Auge haben‘. Dass auch Wohnen, Arbeiten, Essen positive Werte sind, wird meist ausgeblendet. Jemanden aus der Armut zu befreien, wie es in China massiv geschieht, wird von den meisten westlichen Kritikern überhaupt nicht als Menschenrecht bewertet.“

Raphael Schmeller: „Das ist nichts anderes als Kolonialismus“, berliner-zeitung.de, 06.03.2025. Zum Volltext hier klicken.

Zusammengetragen von Wolfgang Schwarz.

Letzte Meldung

Kaum hatte die Welt von dem Deal erfahren, den die Trump-Regierung Kiew in Sachen Ausbeutung ukrainischer Rohstoffe aufnötigen will, vermeldete die Süddeutsche Zeitung: „Diese Tragödie ist noch nicht zu Ende – und wird noch einige unerwartete Wendungen nehmen: Die Agentur Bloomberg hat gerade versucht, die Seltenen Erden, die Trump will, in Datenbanken, in denen sie verzeichnet sein müssten, zu finden. Erfolglos. Es ist unklar, ob es sie überhaupt gibt.“

Auch im jüngsten Forschungsstandsbericht hinsichtlich der Seltenen Erden des US Geological Survey, einer staatlichen Behörde, die jährlich die Namen der Länder mit bedeutenden Vorkommen auflistet, fehlt die Ukraine …

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