27. Jahrgang | Nummer 16 | 29. Juli 2024

Bemerkungen

Ein Präsident tritt zurück

Der Rücktritt war verkündet. Der Amtsinhaber hatte in einer sehr emotionalen Ansprache schließlich doch noch die Kontrolle über sich behalten; Tränen flossen nur abseits der Fotolinsen.

Ein Amtsakt fehlte noch. Das Rücktrittsschreiben an den ranghöchsten Minister liest sich in der Übersetzung so: „… hiermit trete ich vom Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten zurück.“ Der Unterzeichner verließ seine Residenz, bevor der Rücktritt rechtskräftig wurde, und kehrte in seine Heimat zurück.

Dies geschah am 9. August1974, und der Präsident hieß Richard Nixon. Wenige Tage zuvor hatte der Rechtsausschuss des Repräsentantenhauses ihm Behinderung der Justiz und Machtmissbrauch vorgeworfen; es ging dabei um rechtswidrige Aktivitäten im Wahlkampf 1972. Für eine Anklage durch das Plenum des Hauses zeichnete sich eine überwältigende Mehrheit ab; ein Schuldspruch durch den Senat, der zur Amtsenthebung geführt hätte, schien ebenfalls sicher.

Nixon hatte für seinen Entschluss also gute Gründe. Strafrechtliche Konsequenzen blieben ihm erspart: sein Nachfolger Gerald Ford begnadigte ihn alsbald für alle Vergehen gegen die Vereinigten Staaten, die er während seiner Amtszeit begangen haben mochte.

Bernhard Mankwald

Spannende Frage

Dieser Tage, am Rande des NATO-Gipfels in Washington, wurde bekannt, dass ab 2026 amerikanische Langstreckenwaffen in Deutschland stationiert werden. Die Rede ist von Tomahawk-Marschflugkörpern, SM-6-Mehrzweckraketen sowie Hyperschallwaffen. Die Reichweite der Tomahawks und der Hyperschallwaffen wird ausreichend sein, um damit Ziele direkt in der russischen Hauptstadt ins Visier zu nehmen. Die letzteren Systeme werden die Vorwarnzeit wieder auf einen einstelligen Minutenwert reduzieren.

Im ersten Kalten Krieg waren, um derartige Waffen (damals unter anderem Pershing II-Raketen, Vorwarnzeit unter zehn Minuten) in die Bundesrepublik zu bringen, noch ein NATO-(Doppel)Beschluss und eine formale Bundestagsentscheidung, mit der Stationierung ab 1983 zu beginnen, erforderlich. Das aktuelle Verfahren war demgegenüber ein unglaublich verkürztes: Die US-Regierung hat beschlossen, der Bundeskanzler hat abgenickt und das deutsche Parlament blieb völlig außen vor.

Ob der Unterschied möglicherweise daraus resultiert, dass seinerzeit Millionen Westdeutsche als machtvolle Friedensbewegung gegen das Vorhaben auf die Straße gingen, während dergleichen heute völlig unvorstellbar erscheint?

Sarcasticus

Nordberliner Piraten

Das einzige Nordberliner Theater, das hauptsächlich für Erwachsene spielt, heißt nicht umsonst Prime Time – auch wenn die Anfangszeiten mittlerweile wechseln. Vor allem beziehen sich die parodistischen Stücke immer wieder auf Fernsehprogramme, etwa in der langlebigen Sitcom-Reihe „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ seit 2004. Daneben entwickelt das Privattheater immer wieder mal Einzelstücke, in denen allerdings auch eingeführte „Wedding“-Figuren auftauchen. So ist es auch mit dem Spektakel „Pirates of the Plötze“ um einen Möchtegern-Jack Sparrow, der in den meisten Fächern an der Freibeuter-Highschool Fünfen erntete, sogar in Produktpiraterie. Dafür unterbrechen immer mal wieder Werbespots die Handlung, etwa für Piratcetamol forte oder Käpt´n Ugli. Der tritt in einer Parallelhandlung höchstselbst auf, um sich der Londoner Kronjuwelen zu bemächtigen. Doch Königin Victoria setzt einen Agenten mit dem Tarnnamen Bob Shakespeare auf den Fall an, der nach Spandau geht, wo sich alle Fäden verbinden. Denn dort sind noch die Pfarrerstochter Ronja und ihr Cousin Michi aus dem uckermärkischen Haßleben, die einem Baron aufsitzen. 

Wer das wirklich nachverfolgen kann, ist reif fürs Prime Time Theater. Im Programmheft ist niemand für die Dramaturgie angegeben, aber ein penibler Dramaturg hätte die Handlung auch nur mit Plötzensee-Wasser verdünnt. So bleibt es ein unbändiger Spaß mit vielen Anspielungen auf Film und Fernsehen und den Zeitgeist. Lustig, wenn eine Figur angibt, unsichtbar zu sein und auf den Einwand, man könne sie doch sehen, erwidert: Ich wurde sichtbar geboren, aber ich definiere mich unsichtbar!

Geschrieben haben das unübersichtliche, aber gaggespickte Stück die Schauspielerin Noémi Dabrowski, die u.a. die Ronja spielt, und Schauspieler Ryan Wichert, der auch Regie führte. Oft steht er als Bob auf der Bühne, aber teilt sich die Rolle mit dem früheren Publikumsliebling des Hauses. Daniel Zimmermann, der wie seine wandlungsfähigen Partner Josefine Heidt, Kilian  Löttker und Armin Sengenberger in vielen verschiedenen Rollen verblüfft, hat seit 2017 an Spielfreude, Pointensicherheit, Musikalität und Beweglichkeit noch hinzugewonnen und erinnert an den jungen Curt Bois, wie wir ihn aus alten Filmen kennen. Dafür muss das Publikum auf eine gewohnte Stimmungskanone verzichten. Hausherr Oliver Tautorat, als Postbote Kalle und in vielen anderen Rollen beliebt, macht eine verdiente Pause. Und trotzdem ist er dabei, denn die Inszenierungen im Prime Time bestechen u.a. durch Filmeinblendungen, in denen auch Tautorat mit viel Selbstironie auftritt. So fügt sich die Inszenierung doch noch zu einem vielbelachten runden Ganzen.

F.-B. Habel

Pirates oft the Plötze, Regie Ryan Wichert, 14. August bis 8. September mittwochs bis sonntags im Prime Time Theater, Berlin-Wedding, Burgsdorf- / Müllerstraße.

 

Sylter Lifestyle

Wir beleidigen überreiche Menschen zu wenig. Das ist mein Gefühl, nachdem ich das Buch „Die Reichen und Hässlichen“ von Marco Höne gelesen habe und ich will, das mehr so fühlen.

In dem Roman geht es um Kai Brommel, Sohn einer Familie von Stahlindustriellen. Er lebt ein dekadentes Bussi-Bussi Leben auf Sylt und weiß im Grunde nichts mit sich anzufangen. Als der Vater gesundheitlich absackt, steht aber die Frage im Raum, wie das Erbe eines Firmenimperiums übergeben wird – und an wen? Kai hat mehrere Geschwister. Die Frage der Nachfolge scheint dem Jungmillionär nochmal Hoffnung auf einen Lebenssinn zu geben, aber weil er halt kein besonders talentierter Mensch ist, wird das nicht allzu leicht.

Und da sind wir auch bei dem Punkt, der mich so anfasst. Das Buch übertreibt, spritzt zu, ist am Ende Fiktion, aber: Es zelebriert das Fatale. Überreiche sind keine Übermenschen! Die ökonomische Macht in diesem Staat ist vielfach in der Hand von Menschen, die genauso dumm, verloren und hedonistisch sind wie alle anderen auch. Ihr moralischer Kompass ist dank sozialer Schwäche vermutlich sogar unterdurchschnittlich, wie Interviews immer wieder beweisen. Wo Politiker zumindest noch demokratische Verfahren überstehen müssen, können Firmen mit tausenden Beschäftigten an Trottel vererbt werden. Das ist doch irgendwie irre, auch wenn es alle im Kapitalismus so akzeptieren.

Irre endet das Buch auch, weil Kai sein Unvermögen dank seines Vermögens nicht zu erkennen vermag und völlig in Überheblichkeit eskaliert.

Der Autor, Marco Höne, ist laut Google kein unbekannter. Er war in Schleswig-Holstein für Die Linke tätig und organisierte Demonstrationen für Vermögenssteuern auf Sylt direkt bei der „High-Society“. Spürbar ist, dass er hier wohl noch eine Rechnung offen hatte. Aber mich hat er abgeholt. Ich finde, es braucht mehr solcher gegen die Superreichen ätzender Bücher. Nicht nur Sachbücher auch Literatur muss den Zeitgeist verändern, damit die Konfliktlinie zwischen oben und unten anstatt zwischen innen und außen verläuft.

Wir beleidigen Reiche zu wenig. Wir diskutieren ihren Lifestyle und seine gesellschaftlichen Kosten zu wenig.

Wir reden zu wenig darüber, dass wir uns konzentrierten Reichtum gar nicht leisten sollten.

Yvonne Hofmann

Marco Höne: Die Reichen und Hässlichen. Roman, Omnino Verlag, Berlin 2024, 364 Seiten, 18,00 Euro.

Yvonne Hofmann arbeitet als Gewerkschaftssekretärin und lebt in Berlin.

 

In der Sowjetunion studiert – Zeitzeugen gesucht

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung setzt ein Projekt fort, in dem in einer vergleichenden Analyse der beruflichen und persönlichen Lebenswege untersucht wird, was Studenten der DDR in der Sowjetunion später als Absolventen unter Transformationsbedingungen erlebten. Galt das Studium als Anachronismus oder als Ressource für den Lebensweg? Welche Rückschlüsse auf die Fähigkeiten zu interkultureller Kommunikation lassen sich ziehen.

Gewissermaßen aktuell im Schatten des Ukrainekriegs folgt die Studie der 2020 abgeschlossenen Studie zum Lernen in der Sowjetunion.

Für einen Weg aus dem Krieg und eine Zeit nach dem Krieg sehen die Studienverfasserinnen jetzt unter Umständen die Erfahrungen und Langzeit-Wirkungen einer Sozialisation in zwei Kulturen und unter Transformationsbedingungen als wertvolle Ressource, die es zu identifizieren, zu heben und einzubringen gelten könnte. Deshalb starten sie die Fortsetzung.

Für die Forschung werden Zeitzeugen ausdrücklich gesucht. Eine Kontaktaufnahme ist per E-Mail gewünscht.

Viola Schubert-Lehnhardt

Die Sache mit dem Koffer

Es ist schon sehr lange her, dass ich gemeinsam mit meinem Mann Gerhard Schewe die fast 50 Antikriegs-Artikel übersetzte, die Romain Rolland zwischen 1914 und 1919 geschrieben und in den Bänden „Au-dessus de la Mêlée“ und „Les Précurseurs“ zusammengefaßt hatte. Die deutsche Ausgabe war 1966 unter dem Titel „Der freie Geist“ bei Rütten & Loening in Ostberlin erschienen.

Kritischer Förderer und Betreuer des Projekts war der Verlagslektor Hans Balzer. Hinter ihm hatte aber noch jemand ein wachsames Auge auf alles, was mit dem geistigen Vermächtnis des Schriftstellers geschah: Marie Romain Rolland, seine Witwe. Keine Übersetzung, keine

Werkinterpretation, die sie nicht persönlich geprüft und gebilligt hätte. Insofern kannte sie mich, wußte von mir. Ich hingegen war auf das angewiesen, was über sie gemunkelt wurde:

schwierig, launisch, eigenwillig.

Insofern hatte ich schon ein flaues Gefühl, als ich Ende der siebziger Jahre zum ersten Mal vor der Tür Ihrer am Boulevard du Montparnasse gelegenen Wohnung stand, die zugleich auch Sekretariat, Archiv, Redaktion war und sogar noch über eine freie Ecke verfügte, an der Besucher arbeiten konnten. Unser Kennenlernen war kurz und bündig: ich entschuldigte mich vorsorglich für mein schlechtes Französisch; sie musterte mich vom Kopf bis zu den Schuhen und sagte dann: „Wer so aussieht wie Sie, Madame, kann gar kein schlechtes Französisch sprechen.“ Damit war der Bann gebrochen: wir verkehrten seither auf Augenhöhe, wie man heute sagen würde.

Die „Sache mit dem Koffer“ trug sich ein paar Jahre später zu. Marie Romain Rolland war inzwischen zwar gealtert, steckte aber nach wie vor voller Pläne und kam auch gleich aufs „Geschäftliche“ zu sprechen: die Korrespondenz zwischen Romain Rolland und Stefan Zweig, die noch nie publiziert worden war, weder in Frankreich noch in Deutschland. Jetzt aber lag eine maschinenschriftliche Transkription der Briefe vor, die als Grundlage für eine deutsche Übersetzung (auch Zweig hatte grundsätzlich französisch geschrieben) dienen konnte. Diese sollte nun im Rahmen der großen Rolland-Edition von Rütten & Loening erscheinen, die seit dem Tod von Hans Balzer ins Stocken geraten war. Mir fiel dabei die Aufgabe zu – neben der späteren Übersetzung natürlich – , das transkribierte Manuskript gleich nach Berlin mitzunehmen, einfach so als Reisegepäck, in einem alten, abgeschabten Koffer mit Schnappverschluss: ein Vertrauensbeweis sondergleichen, ohne jede Frage, zugleich aber auch eine Zumutung. Ich war schon mit meinem eigenen Koffer überfordert, hatte noch Autorenbesuche in Aix-en-Provence und Nizza auf dem Programm, eine anstrengende Rückfahrt, alles per Bahn selbstverständlich. Zum Glück gab es die DDR-Botschaft in der Rue Marbeau, die die Dinge auf ihre Weise erledigte.

Der Koffer kam heil im Verlag an; Waltraud Schwarze übernahm die Koordination der Redaktionsarbeiten; die Übersetzung teilten sich Eva und Gerhard Schewe (Rolland) und Christel Gersch (Zweig); Wolfgang Klein schrieb eine zeitgeschichtliche Einleitung. Noch rechtzeitig vor den Wirren der Wende lag das fertige Werk vor: Briefwechsel 1910 -1940 in zwei Bänden, Berlin 1987.

Eva Schewe

Eklat: „Klimawandel macht die Tage länger“

Mit diesem Zitat und ähnlichen marktschreierischen Überschriften melden sich etliche Medien wie beispielhaft hier Der Spiegel. Die Berliner Morgenpost fragt sogar besorgt, „bald neue Zeitmessung?“. Das also auch noch, könnte man denken und fürchten.

Schaut man genauer hin und rechnet ein wenig nach, ergibt sich allerdings folgender Sachverhalt:

Ein Forschungsteam berichtet im Fachmagazin Proceedings der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Vereinigten Staaten von Amerika (PNAS), dass der Klimawandel die Erdrotation durch das schmelzende Eis der Polargebiete und die Verteilung auf die Weltmeere verlangsame.

Derzeit liegt der klimabedingte Effekt auf die Tageslänge demnach bei etwa 1,33 Millisekunden pro Jahrhundert. Die Wissenschaftler weiter: Wenn ein weiterer Anstieg des Treibhausgas-Ausstoßes das Klima anheizt und die Polkappen immer stärker schmelzen, ergibt sich im pessimistischsten Szenario eine klimabedingte Verlängerung des Tages um 2,62 Millisekunden pro Jahrhundert. Anders formuliert, müssen wir also befürchten, in 100 Jahren ist jeder Tag 0,00262 Sekunden länger als heute. Das macht nach Adam Ries knapp eine Sekunde pro Jahr. Das Jahr hat etwa 31.536.000 Sekunden. 31,5 Millionen plus eins!

Der Effekt wäre dann größer als der durch die Gezeitenkräfte des Mondes, welcher seinerseits zu einer Verlängerung des Tages um 2,40 Millisekunden pro Jahrhundert führt. Andere Effekte wiederum bewirkten gegenteilig eine Beschleunigung der Erdrotation.

Bei ihrem besten Szenario zum Klimawandel sehen die Forscher übrigens gar keine Veränderung der Tageslänge.

Erforderliche neue Zeitmessung mit Zeitenwende? Die Veränderung ist kaum messbar, geschweige denn prozentual formulierbar, aber gut für Schlagzeilen. Ob in China ein Reiskorn umfällt oder …

Jürgen Hauschke

WeltTrends aktuell

Die Nummer 201 der Zeitschrift für internationale Politik setzt ein Schwerpunktthema: Revolte des Globalen Südens. Immer deutlicher wird das Bestreben der Gruppe der bevölkerungsstarken und wirtschaftlich aufstrebenden Staaten des Globalen Südens, eine eigenständige politische Rolle in der Welt zu spielen, zumal sich ihre Interessen häufig von denen anderer Länder, vor allem „des Westens“, unterscheiden. Im Thema geht es um grundsätzliche Fragen des Globalen Südens und um solche Regionen wie Süd- und Südostasien, Lateinamerika, den Nahen und Mittleren Osten

sowie Zentralasien. So untersucht Shyam Saran, ehemaliger Foreign Secretary (Staatssekretär) im indischen Außenministerium, die Perspektiven der neuen Regierung von Premierminister Modi. Cui Heng (China) und Sergej Birjukow (Russland) verweisen auf die Rolle ihrer Länder gegenüber dem Globalen Süden.

Im Forum 1 analysiert Oberst a. D. Wolfgang Richter Vorgeschichte und bisherigen Verlauf des Ukrainekrieges. Seine Schlussfolgerung: Um den Krieg zu beenden und eine Eskalation zu verhindern, muss selektives Moralisieren durch Realpolitik ersetzt werden. Ausgehend vom Militärtheoretiker Clausewitz rät auch Hans-Heinrich Nolte der Ukraine, einen Kompromissfrieden zu suchen.

Im Forum 2 setzen sich Wolfgang Schwarz und Lutz Kleinwächter mit der Forderung nach einer Nuklearbewaffnung Deutschlands bzw. der EU auseinander. Ihre Meinung: Ein solches Kernwaffen-Arsenal würde auf weitere Jahrzehnte die Weichen auf nukleare Konfrontation mit Russland stellen.

jühau

Die Potsdamer Zeitschrift ist zu beziehen über das Internet.

 

Aus anderen Quellen

Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, „hat“, so heißt es auf german-foreign-policy.com, „seit Beginn ihrer Amtszeit die deutsche Hochschullandschaft immer offensiver auf die politische Linie des Auswärtigen Amts festzulegen versucht. Zunächst geschah das über eine Kappung jeglicher wissenschaftlicher Kooperation mit Russland, dann über das Bestreben, die Wissenschaftskooperation mit China inklusive der Arbeit chinesischer Wissenschaftler in Deutschland einzuschränken. ‚Die Zeitenwende‘ fordere den ‚Einklang‘ der Hochschulen ‚mit unseren sicherheitspolitischen Interessen‘, erklärt Stark-Watzinger.“

Wissenschaft im Weltkriegsformat, german-foreign-policy.com, 24.06.2024. Zum Volltext hier klicken.

*

Zur Lage in Argentinien schreibt Cecilia Filas: „Für viele Analysten ist es eine Überraschung, dass Milei nicht nur so hohe Zustimmungswerte hat, sondern dass es ihm gelungen ist, diese nach sechs Monaten harter Sparmaßnahmen stabil zu halten. In dieser Zeit überstand der Präsident zwei Generalstreiks des größten argentinischen Gewerkschaftsbundes und eine Massendemonstration zur Verteidigung der öffentlichen Universität, an der Hunderttausende Menschen teilnahmen, darunter viele von Mileis Wählern. Keines dieser Ereignisse scheint sich stark auf sein Image ausgewirkt zu haben.“

Cecilia Filas: Argentinien: Rekordzustimmung für Milei trotz Massenverarmung – wie kommt das?, berliner-zeitung.de, 27.06.2024. Zum Volltext hier klicken.

*

„Die von Kanzler Scholz auf dem NATO-Jubiläumsgipfel in Washington völlig überraschend angekündigte Stationierung von Marschflugkörpern und Hyperschallraketen mittlerer Reichweite in Deutschland“, so Leo Ensel, „ist nichts anderes als eine „Nachrüstung 2.0“ im Handstreichverfahren. Wenn jetzt keine kraftvolle neue Friedensbewegung Sand ins Getriebe streut, wächst die Gefahr russischer Präventivschläge ins Unermessliche.“

Leo Ensel: Nachrüstung 2.0 im Handstreich – oder: Eine neue Friedensbewegung, jetzt oder nie!, globalbridge.ch, 14.07.2024. Zum Volltext hier klicken.

Zusammengetragen von Wolfgang Schwarz.