24. Jahrgang | Nummer 18 | 30. August 2021

Bemerkungen

Matthias Erzberger zum Gedenken

Vor 100 Jahren, am 26. August 1921, wurde Matthias Erzberger von zwei Angehörigen der rechtsextremen Terrorbande „Organisation Consul“ ermordet. Er wusste, dass er die Hassfigur der deutschen Rechten war. Ursprünglich eifriger Verfechter eines rücksichtslosen Eroberungskrieges rückte er spätestens Anfang 1917 von diesen Positionen ab und wurde als de-facto-Sprecher der Reichstagsmehrheit Verfechter eines sogenannten „Verständigungsfriedens“. Am 11. November 1918 unterzeichnete Matthias Erzberger für das Reich im Wald von Compiègne die Waffenstillstandsvereinbarung. Das war das offizielle Ende der Kampfhandlungen des Ersten Weltkrieges. Dass er dies als Zivilist tat, war seine eigene Idee. Dass er mit der Unterschrift von Compiègne sein eigenes Todesurteil unterschrieb, konnte er nicht ahnen. Er vertraute der im Entstehen begriffenen deutschen Demokratie.

Paul von Hindenburg, Chef der Obersten Heeresleitung (OHL) und Initiator der „Dolchstoßlegende“, billigte Erzbergers Vorgehen. Er wusste, dass man jetzt einen Sündenbock hatte und das kaiserliche Militär aus der Verantwortung für die Niederlage raus war. Matthias Erzbergers Leistungen beim Aufbau der Weimarer Republik, vor allem seine als Finanzminister des Kabinettes Bauer – seit Juni 1919 – vorgenommene tiefgreifende Reform des Steuerrechts verstärkten den Hass der Rechten. Gegen deren Wortführer Karl Helfferich – der ehemalige Deutsche-Bank-Direktor war einer der Mitfinanziers der „Antibolschewistischen Liga“, die auch hinter den Freikorpseinsätzen im Januar 1919 in Berlin stand – strengte er Anfang 1920 einen Verleumdungsprozess an. Vor dem Gerichtsgebäude schoss am 26. Januar desselben Jahres ein ehemaliger Fähnrich auf ihn. Das Attentat misslang. Erzberger kommentierte dies seiner Tochter Maria gegenüber: „Die Kugel, die mich treffen soll, ist schon gegossen.“

Das zweite Attentat war erfolgreicher. Die Nazis amnestierten die geflohenen Attentäter natürlich. Nach dem Krieg wurde ihnen zwar in Westdeutschland der Prozess gemacht. 1952 waren aber beide wieder frei und starben 1979 beziehungsweise 1984 – weiterhin unbehelligt von einer auf dem rechten Auge blinden bundesdeutschen Justiz. Offiziell wird Matthias Erzberger in Deutschland hoch gelobt. Aber schon Tucholsky kommentierte „Es kondoliert, wer grad noch hetzte … / Du warst der Erste nicht bist nicht der Letzte“ (Nachruf, 1921). Der in Deutschland derzeit raumgreifende politische Ton erinnert hochgradig an den der frühen 1920er Jahre. Die Erinnerung an das Schicksal Matthias Erzbergers sollte uns alle zu größter Wachsamkeit gemahnen.

Günter Hayn

NSU-Komplex

Der Bundesgerichtshof (BGH), das höchste deutsche Strafgericht, hat die Revision Beate Zschäpes, der Hauptangeklagten im Münchner NSU-Prozess (siehe ausführlich Blättchen-Sonderausgabe vom 06.08.2018), und zweier ihrer Mitangeklagten verworfen. Die Urteile sind damit rechtsgültig. Das betrifft insbesondere Zschäpes lebenslange Freiheitsstrafe und die festgestellte besondere Schwere der Schuld, wodurch eine (durchaus übliche) Freilassung nach 15 Jahren Mindesthaft verhindert wird. Alle übrigen Mitangeklagten waren seit der Münchner Urteilsverkündung am 11. Juli 2018 entweder gar nicht im Gefängnis oder sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. „Daher darf man“, so kommentierte DIE ZEIT die jetzige BGH-Entscheidung, „den Komplex Nationalsozialistischer Untergrund in juristischer Hinsicht […] nun getrost als abgehakt bezeichnen.“ Aber – so die Mitteldeutsche Zeitung: „Zur Ausleuchtung des breiteren Netzwerks der Rechtsterroristen in der Neonazi-Szene trugen Staatsanwalt und Gericht […] nur wenig bei. Völlig klar ist nämlich, dass dieses Netzwerk aus mehr Menschen bestand, als auf der Anklagebank saßen. Dass vieles weiterhin der Öffentlichkeit verborgen bleibt, hat auch mit dem Verfassungsschutz zu tun. Beim Bundesamt schredderte man kurz nach der Selbstenttarnung des NSU Akten. Selbst die Frage, warum ein Verfassungsschutzmitarbeiter 2006 in einem Kasseler Internetcafé war, als die NSU-Mörder dort Halit Yozgat erschossen*, ist bis heute nicht geklärt. All diese Fragen müssen auch in den nächsten Jahren gestellt werden.“ Da darf man gespannt sein, denn bisher herrschte seit der Münchner Urteilsverkündung in deutschen Mainstream- und Qualitätsmedien in Sachen Fragen zum NSU-Komplex stellen praktisch das Schweigen im Walde …

gm

* – Von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt allerdings, die als „die NSU-Mörder“ gelten, konnten auch am Kasseler Tatort keine Täterspuren nachgewiesen werden – siehe ausführlicher Blättchen-Ausgabe 10/2017.

Immer den Rassismus bekämpfen!

Die Studierendenvertretung der Humboldt-Universität zu Berlin bekam vor einigen Tagen von der Uni-Leitung einen Rüffel. Sie geriet für eine Stellenausschreibung „Beratung zu rassistischer Diskriminierung“ in die Kritik, weil man „Rassismus nicht mit Rassismus“ – wie verbohrte weiße alte Chauvis meinen – bekämpfen solle. Die Vertretung wurde von dieser bürokratischen Struktur aufgefordert, die Ausschreibung zu überprüfen. Dabei geht es um solche Essentials studierender Vertretungsarbeit: „In der Beratungsarbeit hat sich gezeigt, dass dies am besten gelingt, wenn der_die Berater_in Schwarz oder als Person of Color positioniert ist. Wir bitten daher weiße Menschen, von einer Bewerbung für diese Beratungsstelle abzusehen.“ Was aber, wenn nun eine „weiße Person“ – „weißer Mensch“ geht sowieso nicht, der Begriff ist maskulin, also per se auch noch mindestens sexistisch! – auf die Idee kommt, sich als „Person of Color“ zu positionieren? Positionierungen nehmen Personen immerhin selbstbestimmt vor. Vorschlag: Die antirassistischen Studivertretenden sollten künftig die Immatrikulation von der Vorlage eines Ahnenpasses abhängig machen. Mit Abstammungsnachweisen hat die Uni im 20. Jahrhundert immerhin zwölf Jahre lang erfolgreich Erfahrungen gesammelt.

Ich bin gespannt, wann die ersten Lehrveranstaltungen boykottiert werden müssen, weil der_die Lehrende (war das jetzt korrekt?) nicht color-mäßig richtig positioniert ist. Eine japanischstämmige Dozentin, die ein Amerikanistik-Seminar abhalten möchte etwa. Oder – der absolute Sündenfall! – ein „weißer“ Geologe, der eine Vorlesung über den Zentralafrikanischen Graben zu halten beabsichtigt … Das geht gar nicht! Da wird man aktiv korrigierend eingreifen müssen. Die Menge der abgehaltenen Lehrveranstaltungen dürfte nicht das Problem sein. Auch in den bereits erwähnten zwölf Jahren fanden sich genügend aktive junge und ältere Personen, die wachsam waren. Auch danach ließ die Wachsamkeit nicht nach. Daran kann man anknüpfen.

G.H.

Gebet um Toleranz

Nicht mehr zu den Menschen, zu Dir wende ich mich, Gott aller Wesen und aller Zeiten! Wenn es schwachen Geschöpfen, die sich im Unermesslichen verlieren und von dem übrigen Teile des Weltalls nicht einmal bemerkt werden, erlaubt ist, Dich um etwas zu bitten, Dich, der Du alles gegeben hast, Dich, dessen Gesetze unwandelbar sind und ewig: siehe mitleidsvoll herab auf die Irrtümer unsrer Natur! Laß diese Irrtümer nicht unser Elend werden! Du gabst uns nicht ein Herz, daß wir einander hassen, nicht Hände, daß wir einander erwürgen sollten. Gib, daß wir einander helfen, die Last des kurzen, flüchtigen Lebens zu tragen; daß kleine Verschiedenheiten unter den Bedeckungen unsrer schwachen Körper, unter unsern unvollständigen Sprachen, unter unsern lächerlichen Gebräuchen, unsern mangelhaften Gesetzen, unsern törichten Meinungen, unter allen in unsern Augen so getrennten und vor Dir so gleichen Ständen, daß alle diese kleinen Abweichungen der Atome, die sich Menschen nennen, nicht Losungszeichen des Hasses und der Verfolgung werden! Gib, daß diejenigen, die am hellen Mittage Wachslichter anzünden, um Dich zu ehren, diejenigen ertragen, die mit dem Licht Deiner Sonne zufrieden sind; daß diejenigen, die ihr Kleid mit einer weißen Leinwand bedecken, um zu sagen, daß man Dich lieben muß, diejenigen nicht verabscheuen, die eben dasselbe unter einem Mantel von schwarzer Wolle sagen; daß es einerlei sei, ob man in einer nach einer alten Sprache gebildeten oder in einer neuern Reihe von Worten zu Dir betet! Gib, dass die, deren Kleid rot oder violett gefärbt ist und die über ein kleines Teilchen eines kleinen Haufens dieses Staubkorns herrschen, und die einige abgerundete Stückchen von einem gewissen Metall besitzen, ohne Stolz dessen, was sie Größe und Reichtum nennen, genießen und daß die andern sie nicht beneiden! Denn Du weißt, daß es unter den Eitelkeiten dieses Lebens nichts gibt, was verdiente, einander darum zu beneiden und stolz darauf zu sein.
Möchten doch alle Menschen sich erinnern, daß sie Brüder sind! Möchten sie doch alle Tyrannei über die Seele ebenso wie den Straßenraub verabscheuen, der ihnen die Früchte ihrer Arbeit und ihres ruhigen Fleißes nimmt! Wenn die Plagen des Krieges unvermeidlich sind, so laß uns doch im Schoße des Friedens einander nicht hassen und zerreißen! Laß uns den Augenblick unsers Daseins anwenden auf gleiche Weise, in tausend andern, verschiednen Sprachen, von Siam bis Kalifornien Deine Güte zu preisen, die uns diesen Augenblick gegeben hat!

Voltaire

Aus: Über die Toleranz, Kapitel 23 (1763).

Kriminelle und andere Sprüche

von Klaus Möckel

Von allen Einbrüchen
fürchtet der Millionär am meisten
die an der Börse.

Niemand sollte sich wundern,
wenn der Nackte
die Partei der Taschendiebe wählt.

Soll sich das Ei bemühen,
dümmer zu sein
als die Henne?

Guter Rat ist teuer,
aber billiger als gute Hilfe.

Nichts ist schwerer
zu ertragen
als eine Menge
verdrängter Fragen.

Der schlimmste Tod:
Von einer Wahrheit erschlagen zu werden,
die man ständig
mit Füßen getreten hat.

Was mir an der Demokratie gefällt,
sagte der Höfling.
Die kleinen Intrigen.

Was hoch hinaus will,
krümmt sich beizeiten.

Natürlich habe ich für meine Schandtaten bezahlt,
sagte der Gentleman-Verbrecher.
Oder glauben Sie, es war billig,
den Richter zu kaufen?

Aus: Klaus Möckel: Wer zu Mörders essen geht … Kriminelle und andere Sprüche, Edition digital. Pekrul & Sohn, Godern bei Schwerin.

Film ab

Arbeitslosigkeit, das steht außerhalb jeder Debatte, ist eine soziale Geißel. Und Langzeitarbeitslosigkeit schon gar. Aber …

Zehn „stark dialektal“ (Wikipedia), vulgo umgangssprachlich geprägte Provinzkrimis um den niederbayerischen Dorfsheriff Franz Eberhofer und seinen zu ihm wie die Faust aufs Auge passenden besten Freund Rudi Birkenberger sind bereits erschienen, Nummer elf folgt im September. Dass Karl Valentin der Autorin Rita Falk ein großes Vorbild ist, kann aus den direkt aus dem zwischenmenschlichen Leben geschöpften Absurditäten unschwer erkannt werden, die ihre Erzählungen perlenschnurartig durchziehen. Doch die Eberhoferkrimis, von denen bisher um die 6,5 Millionen verkauft sind, hätten das Licht der Welt nicht erblickt, wäre die gelernte Einzelhandels- und später zur Bürokauffrau umgeschulte Autorin nicht mit Mitte 40 arbeitslos geworden. Zwischen Bewerbungen und gegen die häusliche Langeweile fing sie an zu schreiben. Allerdings wollte kein Verlag den Erstling über einen jungen Biker haben, der nach einem Unfall ins Koma fällt – zu traurig für ein Debüt.

Franks Arbeitslosigkeit hielt an und sie reagierte trotzig: „Wenn ihr traurig nicht wollt, dann schreibe ich euch halt das schrägste, pampigste […] Buch, das ihr euch nicht einmal vorstellen könnt.“ Das wurde der erste Eberhofer („Winterkartoffelknödel“). Ob sie den auch geschrieben hätte, wäre sie wieder in Lohn und Brot gekommen, wurde sie mal gefragt: „Auf keinen Fall. Ich kann nicht acht Stunden arbeiten, drei Kinder großziehen und mal schnell daneben noch ein Buch schreiben. […] Ich war ja damals wirklich alles andere als glücklich über meine Arbeitslosigkeit. Es war ein sozialer Abstieg […].“

Gerade hat die siebte, wie alle vorigen von Ed Herzog inszenierte Verfilmung eines Falkkrimis mit Sebastian Bezzel (Franz) und Simon Schwarz (Rudi) den Weg auf die große Leinwand gefunden, nachdem die Premiere 2020, Corona bedingt, verschoben worden war. Und die erhebliche Fangemeinde landauf, landab – zu einer Falklesung kommen schon mal zweieinhalbtausend Besucher – weiß, was sie erwartet: eine Orgie an Tristesse und Geschmacklosigkeit – vom Ambiente des (fiktiven) Handlungsortes Niederkaltenkirchen über die Wohnraumausstattung der Protagonisten und vor allem ihre zwischenmenschlichen Beziehungen (ziemlich prollig-bajuwarische Erotik inklusive) bis hin zu dörflichen Freizeitvergnügungen. In diesem Koordinatensystem möchte man nicht tot über dem Zaun hängen. Aber: „Viele Szenen“, so Falk über Falk, „sind ja dermaßen schräg, dass es fast schon wieder lustig ist.“ Und das ist nun wirklich das Understatement des Jahrzehnts! Denn was Rita Falk sich ausdenkt, das ist – saukomisch. Zwerchfellerschütternd!

Drehort ist übrigens das schmucke Kleinstädtchen Frontenhausen südlich von Dingolfing, wo auf „greislich“ umgestaltet werden muss, wenn die Filmcrew anrückt und der Bürgermeister dann gern mal betont: „Ja wir müssen jetzt unser Frontenhausen wieder hässlich machen.“ Doch unterm Strich fühlt man sich vor Ort geehrt, und einen Kreisverkehr haben sie dort auch schon umbenannt, in – Franz-Eberhofer-Kreisel.

Clemens Fischer

„Kaiserschmarrendrama“, Regie: Ed Herzog. Derzeit in den Kinos.

Aus anderen Quellen

„Gorbatschow hatte […] nie das Heft des Handelns in der Hand, er wurde getrieben vom Niedergang im eigenen Land“, so Hans Modrow im Rückblick. Dieser Niedergang sei mit der Perestroika noch beschleunigt worden. „Es herrschte reale Not. Am 8. Januar 1990 bat Botschafter Kwizinski im Bundeskanzleramt um Lebensmittel. Schon zwei Wochen später lieferte Bonn über hunderttausend Tonnen Rind- und Schweinefleisch, 20.000 Tonnen Butter, 15.000 Tonnen Milchpulver und 5000 Tonnen Käse, subventioniert von der Bundesregierung mit 220 Millionen D-Mark. Dazu gab es ‚Bimbes‘, wie es der Pfälzer Helmut Kohl nannte – einen Kredit über fünf Milliarden. Das geschah […] nicht aus Altruismus oder christlicher Nächstenliebe. Gorbatschow hat sich, grob gesagt, kaufen lassen.“

Michael Jäger: „Die DDR war Ballast“ (Interview mit Hans Modrow), der Freitag, 33/2021. Zum Volltext hier klicken.

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Wer „mit einem Finger auf andere zeigt, zeigt mit drei Fingern auf sich. Genau das passiert derzeit vielen Journalisten. Sie bemerken im Lichte des Afghanistan-Dramas, dass nicht alle Spitzenpolitiker wirklich spitze sind. […] Aber sie vergessen, dass sie ihrem eigenen Publikum – den Lesern, den Hörern, den Zuschauern – oft genug diese Mittelmäßigkeit als Güteklasse A verkauft haben“, schreibt Gabor Steingart, Handelsblatt-Ex-Chefredakteur und -Herausgeber. Ein Insider also, der weiß, wovon er spricht. Bliebe allenfalls zu prüfen, inwieweit seine Expertise auch auf ihn selbst zutrifft …

Gabor Steingart: MorningBriefing, gaborsteingart.com, 19.08.2021. Zum Volltext hier klicken.

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„Merkels berühmter Ausspruch aus dem Jahr 2013, das Internet sei für alle ‚Neuland‘, war nicht falsch“, so Bijan Moini. „Er fiel auf einer Pressekonferenz mit dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama zu dem von Edward Snowden aufgedeckten Spähprogramm PRISM. Sie wollte damit ausdrücken, dass im Internet ganz neue Gefahren lauern. Aber diesen Gefahren haben sich Merkels Regierungen nicht gestellt. Im Gegenteil […].“

Bijan Moini: Die nächste Bundesregierung sollte auf Freiheit und nicht auf Sicherheit setzen, berliner-zeitung.de, 14.08.2021. Zum Volltext hier klicken.

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„Zum guten Teil war die Kampagne gegen Nord Stream 2 pure Heuchelei“, konstatiert Theo Sommer. Dies gelte „für die amerikanische Gegnerschaft unter Donald Trump, die auch unter seinem Nachfolger Joe Biden noch nachwirkte, für den englischen Premier Boris Johnson und den zeitweiligen Zweifler Emmanuel Macron. ‚Gemeinsam ist all diesen Politikern‘, schreibt die FAZ, ‚dass Öl- und Gaskonzerne aus ihren eigenen Ländern tief in russische Gas- und Ölgeschäfte verwickelt sind.‘“

Theo Sommer: Kritiker, die im Glashaus sitzen, zeit.de, 27.07.2021. Zum Volltext hier klicken.

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Was „ist eigentlich eine Krise?“, fragt Rainer Hank. Das Wort habe „sich inflationär ausgebreitet. Wir sprechen von Corona-Krise und Klimakrise. Davor hatten wir die Flüchtlingskrise, die Eurokrise und die Finanzkrisen. Die eine ist noch nicht vorbei, da lugt schon die nächste um die Ecke. Normalität ohne Krise scheint nicht mehr vorgesehen zu sein.“

Rainer Hank: Es gibt nur noch den Untergang, faz.net, 25.07.2021. Zum Volltext hier klicken.

Letzte Meldung

Statt bedrohte afghanische Ortskräfte zu evakuieren, hat die Bundeswehr in jüngster Zeit unter anderem 29 Europaletten mit knapp 65.000 Dosen Bier und Radler sowie 340 Flaschen Wein und Sekt mit einer angemieteten Antonow-Frachtmaschine in die Heimat gerettet. Schlechter sieht es offenbar bei militärischen Gütern aus. Allein zwischen 2015 und 2020 waren in Berlin Rüstungsexporte im Wert von rund 56 Millionen Euro nach Afghanistan genehmigt worden. Zum Verbleib dieser Waffen und Fahrzeuge oder darüber, wie viele davon den Taliban in die Hände gefallen sein mögen, „liegen dem Bundesverteidigungsministerium zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Erkenntnisse vor“, erklärte das BMVg gegenüber einer deutschen Tageszeitung.

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