16. Jahrgang | Nummer 15 | 22. Juli 2013

Bemerkungen

Ein Reuebekenntnis

Zum 40. Todestag von Walter Ulbricht (1. August 1973) wird es eine Anzahl von Veröffentlichungen geben – „soʼne und solche“, wie zu erwarten ist. Und wiewohl mir auch ein größerer Zeitabstand nicht genügt, um von ehemaligen Abneigungen nun zur Verklärung überzugehen, möchte ich Ulbricht gegenüber doch ein persönliches Reuebekenntnis ablegen. Obzwar auch seinerzeit um das eigentlich Gemeinte wissend, habe ich seine berühmtes Diktum vom „Überholen ohne Einzuholen“ gelegentlich ebenso gern verlacht wie die Mehrheit derer um mich. Dabei war diese Forderung das A und O für einen damals noch angestrebten und erhofften Sieges in der Systemauseinandersetzung zugunsten des Sozialismus. Denn so, wie schon Lenin wusste, dass letztlich eine höhere Arbeitsproduktivität über den Bestand eines Wirtschaftssystems entscheidet, so genügte es Ulbricht eben nicht, dem Westen nur hinterher zu hecheln, um ihn irgendwann einzuholen. Die Parität konnte nicht das Ziel sein sondern die Überlegenheit. Das, und nur das meinte Ulbricht seinerzeit – und er hatte in nichts mehr Recht als damit. Wenn philologische Exegeten nun spitz darauf aufmerksam machten/machen, dass jedwedes Überholen ein Einholen, und sei dies nur für den Bruchteil einer Sekunde, impliziere, macht das nicht Ulbrichts Verständnis für die Erfordernisse jener Zeit lächerlich, sondern die Interpreten – wie manchmal damals leider auch mich.

Heinz W. Konrad

Kurze Notiz zu Bad Bibra

Die Welt hört an dieser Stelle gleich hinter Naumburg auf. Freyburg gehört noch ein bisschen dazu, wegen des Sekts und der Neuenburg; Nebra vielleicht auch, weil dort die allseits bekannte Himmelsscheibe geborgen wurde. Aber dann hört die Welt hier wirklich endgültig auf. Mitten in der Verwaltungsgemeinde An der Finne.
Die Finne, das ist ein kleines Stück Hügel zwischen anderen Hügeln, hinter denen gleich Thüringen liegt. Diesseits davon erstreckt sich der Burgenlandkreis als südlicher Zipfel von Sachsen-Anhalt bis an das Leipziger Land heran. Im Burgenlandkreis leben mehr Menschen als in der doppelt so großen Altmark, gibt es Städte von immerhin einigem Rang wie Weißenfels, Naumburg oder Zeitz. Aber von der Finne aus sind sie alle gleich weit weg und aus der Welt – also in der Welt. Hier heißt die größte Ansiedlung Bab Bibra und bringt etwa 2.000 Einwohner auf die Waage.
Bad Bibra, zwischen den Gemeinden Kaiserpfalz und An der Poststraße gelegen, ist Sitz der Verwaltungsgemeinde. Diese sitzt in einer Bahnhofstraße ohne Bahnhof, denn die deutsche Bahn kommt nur bis nach Eckartsberga, der zweiten Stadt in der Verbandsgemeinde, und die Burgenlandbahn macht in Nebra Halt. Oder in Laucha. Aber eben nicht in Bad Bibra.
Und so bleibt ausgerechnet die Metropole in der Verbandsgemeinde ohne geschienten Verkehrsanschluss. Nur ein paar Busse pendeln. Entsprechend ruhig ist es in der Stadt, die sich aufs Kneippen versteht. Und äußerst beschaulich: Die Stadtteile Altenroda, Golzen und Thalwinkel liegen irgendwo außerhalb im hügeligen Umland, und selbst Bad Bibras Kernteile Kalbitz, Steinbach und Wallroda sind auf fünfzig Quadratkilometer Feld und Wiesen verteilt zu finden. Bad Bibra kann also gar nicht anders als ländlich daherkommen. Der größte Arbeitgeber ist eine Molkerei.
Stadtteil Wallroda zum Beispiel. Hat einen Dorfplatz mit alten Gehöften darum. Eine Dorfkirche mit vier Gräbern – nein, hier lebt es sich nicht so gesund, hier leben nur noch so wenig. Die letzten Bewohner sitzen mit Bier und Tussi in einer Garageneinfahrt, beneidenswert braungebrannt vom Alltag, halbnackt. Man ist ja unter sich.
Und so sieht der Stadtteil aus: Mancher Hof ist in Schuss, bei vielen anderen wächst Moos auf dem Dach, ist das Tor nur noch ein Stück Rost. Solche Gehöfte gibt es hier schon für 1.000,00 Euro zu haben – nebst 2.000 Quadratmeter Garten, in dem die Brennnessel meterhoch wuchert.
Inmitten dieses Wildwuchses steht auch eine Bushaltestelle. Morgens kommt der Schulbus, nachmittags auch.
Für diese paar Minuten, in denen der Bus hält, gehört Wallroda tatsächlich zu Bad Bibra, ist Stadtteil in Randlage. Den Rest des Tages aber ist es, was es schon immer war: ein Dorf hinterm Ende der Welt.

Thomas Zimmermann

Sommerloch

Lieber Arthur!

Jedes Jahr im Sommer, wenn wahlweise das Gehirn oder die Grillwurst im Reihenhausgarten vor sich hinbrutzelt, braucht die Republik ein Aufregerthema. Die Bundestagsabgeordneten haben hitzefrei, die Leitartikler suchen im Archivkeller nach verstaubten Glossen aus den Vorjahren, die Seichtgebiete des Fernsehprogramms mutieren zu Ultraseichtgebieten.
Kurzum: ein Land in geistiger Erstarrung – man nennt es auch das Sommerloch.
Wie gut, dass sich dann in dieser Zeit der sauren Gurken immer ein mediales Aufregerthema findet. Und schnell wird aus dem Land der meteorologischen Paralyse ein Land der geistigen Paranoia.
In diesem Jahr sind wir hierbei einem Mann zu Dank verpflichtet, der sich damit abfinden muss, nach seiner kurzen Karriere als Geheimdienstmitarbeiter nun lebenslang ein geheimnisvolles vorzeitiges Ableben befürchten zu müssen.
Die NSA, dieses ominöse Buchstabenkürzel, soll, so ist zu vernehmen, eine quantitativ fast nicht mehr darstellbare Menge an Mails und Telefonaten angezapft und ausgewertet zu haben.
Die pflichtschuldigst an den Tag gelegte geheuchelte Empörung eroberte in Windeseile die sommerlich ausgedünnten Nachrichtenmagazine wie auch die Talkshows dieses Landes. Huch, da steigt der Angstpegel des deutschen Michel, denn es steht ja zu befürchten, dass der Präsident höchstselbst seine Gutenachtlektüre für die Gattin und die beiden pubertierenden Töchter aus den abgefangenen elektronischen Briefen zusammenstellt.
Gesetzt den Fall, der erste farbige US-Präsident würde dies tatsächlich tun, er würde innerhalb kürzester Zeit völlig erbleichen. Denn was bitteschön ist denn in den weit überwiegenden Mailkommunikationen zu lesen? Wenn Du Dich mal der geistigen Folter unterziehen solltest, die öffentlich zugänglichen Facebook-Botschaften zu lesen, wirst Du mit Brechdurchfall nicht unter drei Jahren bestraft. Soviel Banalität in solch komprimierter Form zigtausendfach gestreut („gefällt mir!“), taugt noch nicht mal als Stoff für ein provinzielles Bauerntheater. Herr Obama findet hoffentlich gehaltvollere Lektüre für die Seinen!
Und die ihm dann tatsächlich von diversen Experten vorgelegten Mails sind natürlich nach speziellen Schlüsselbegriffen ausgefiltert worden. Aber glaubst Du allen Ernstes, die Verkörperung alles Bösen in dieser Welt namens Osama bin Laden sei auf Grund seiner abgefangenen Mails aufgespürt worden, die er vorschrifts- und wahrheitsgemäß mit seinem vollen Namen unterschrieben hatte? Solltest du daher das Wort „Laden“ ergo in jeglicher Konnotation meiden: Ein- und ausladen, Ladengeschäft und Ladensterben, voll beladen mit Marmeladen??
Im Ernst: Ein Land, dessen Bürger jeglichen Schwachsinn per i-Phone oder Email, Facebook oder Twitter massenselbstmörderisch verbreiten, hat vom NSA und seinen klandestinen Spitzel- und Spähaktionen absolut nichts zu befürchten. Außer dass ihm eines Tages die Decke von seinem toten Geist weggezogen wird.
Wir werden es erleben – spätestens im nächsten Sommer!

Sonnige Grüße
Dein Konrad Knurrhahn

Geschlossene Fenster

Jener New Yorker Manager, der der sich am „Schwarzen Freitag“ von 1929 aus dem Fenster stürzte, ist – wiewohl halt erst posthum – weltbekannt geworden. Georg Schramm hatte bei einem seiner fulminanten Auftritte in „Neues aus der Anstalt“ mit Blick auf die zunächst US-amerikanischen Finanzkrisen-Verursacher von 2008 ff. den schwarzhumorigen Wunsch geäußert, dass doch mehr von all den zeitgenössischen Spekulanten unserer Tage die Courage zeigen mögen, aus Angst vor der Verantwortung des Angerichteten zu einer solchen finalen Konsequenz Zuflucht zu nehmen. Leider vergeblich.
Aber als bekennender Humanist hat unsereins das ja auch nicht wirklich verlangt – persönliche Verantwortung mit nachhaltigen Konsequenzen allerdings schon. Längst perdu ist auch diese Illusion. Mehr noch: Als wäre nie geschehen, was ganze Staaten und Völker an den Rand des Ruins getrieben hat, – wie das Kasperle, nur eben nicht so lustig, sind die auf Staats- und also Steuerzahlerkosten einst Geretteten alle wieder da und machen auf eben diese Kosten neuerlich satteste Gewinne. So auch jene beiden amerikanischen Finanzinstitute, mit denen das dann weltweite Desaster begann: Fannie Mae und Freddie Mac. Nahezu 200 Milliarden Dollar (200.000.000.000) hat Washington seinerzeit aufbringen müssen, um beide Pleitiers vor dem Ruin zu retten. Vergangen, vergessen, vorbei: Bereits 2012 verdiente Fannie Mae wieder rund 17 Milliarden, die kleine Schwester Freddie Mac ebenfalls ersprießliche etwa elf Milliarden. Dank einer solchen Prosperität konnte der Staat eine Rückzahlung von wenigstens 66 Milliarden verlangen und aufgrund seiner Not-Beteiligung an den Instituten auch durchzusetzen. Aber nun kommt, woran jeder gesunde Menschenverstand verzweifelt scheitern muss: Hat doch der an beiden Finanzinstituten beteiligte Hedgefonds Perry Capital das US-Finanzministerium wegen „eklatanter Benachteiligung durch die Regierung“ verklagt, ihn durch besagte Rückzahlung um sein Geld gebracht zu haben. Jeder Kleinsparer mit einer vergleichbaren Forderung dürfte damit zu rechnen haben, vorsorglich in die Psychiatrie weggesperrt zu werden. Bei Hedgefonds und ähnlichen Heuschrecken aber lauetet die Devise: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“ Hallo Herr Schramm, lassen Sie uns beim nächsten Mal wenigstens alle Fenster weit aufreißen …

Helge Jürgs

Ein unaufdringlicher Apostel

Die leise, tiefe Stimme von David Munyon verbreitet beim ersten oberflächlichen Anhören eine gepflegte Langeweile …; als wenig nuancenreich könnte man daraufhin die CD zurück ins Regal stellen.
Diese Stimme ist wahrlich nicht geschaffen, für Stimmung in großen Konzertsälen oder Freiluftarenen zu sorgen. Und so mag es auch nicht verwundern, dass der Musiker hierzulande für Auftritte in kleinem Rahmen, sogar Wohnzimmerkonzerte, bekannt ist. Wobei es anscheinend in Europa weit mehr Menschen gibt, die sich auf diese betont ruhig instrumentierte Musik einlassen, als in seiner US-amerikanischen Heimat.
Beim intensiveren Zuhören erweckt diese weich-raue Stimme dann einen sympathischen und nachhaltigen Eindruck. David Munyon erzählt kleine Lebensepisoden in seinen Liedern, die ihn als tiefreligiösen Friedensapostel ausweisen. Doch sein musikalisches Plädoyer für Achtsamkeit und Liebe kann auch von Menschen verstanden und aufgegriffen werden, die sich nicht als Krishna-Jünger verstehen.
Seine Mission ist es auch nicht, für seine Religion zu missionieren. David Munyon ist vielmehr der Gegenpol zu einer lauten, hektischen und übertechnisierten Welt. Er will nicht die Pose des großen Anklägers einnehmen, sondern lieber (um einen früheren CD-Titel aufzugreifen) den „Poet Wind“ verbreiten. Auf der jüngst veröffentlichten CD „Purple Cadillacs“ gibt es neben einer Reihe neuer Songs auch ältere Lieder von ihm im neuen Gewande, etwa „Prayers for Elvins“ oder den „Song for Danko“, gewidmet dem 1999 verstorbenen Musikerkollegen Rick Danko.
Mit dem Violinisten Thomas Kagermann bekommen manche Lieder zusätzliche Farbtupfer, die sich jedoch sehr stimmig in das musikalische Werk einfügen. Im Booklet nennt Munyon Deutschland „my favorite place on planet earth“ und ruft zu einer Spende für das Kinderhilfswerk ChildFund auf. Auch im Kleinen und mit kleinen Mitteln, so sein Plädoyer, kann man helfend in der Welt wirken …

Thomas Rüger

David Munyon: Purple Cadillacs, Stockfisch Records 2013, ab 13,00 Euro.

Kurze Notiz zu Sachsen-Anhalt

In diesen Breiten wird äußerst gern gemordet. Nicht im realen Leben, da waren es im vergangenen Jahr nur 14 Vorkommnisse dieser Art. Wahrscheinlich gibt es nach all den Jahren der Abwanderung von jungem Fachpersonal hier kaum noch jemanden, der körperlich oder geistig in der Lage wäre, ein Messer zu heben oder eine Pistole zu laden …
Aber trotzdem – oder gerade deshalb? – versuchen sich immer mehr Autoren in und aus Sachsen-Anhalt am Kriminalroman mit Lokalkolorit: Martin Meißner lässt im ganzen Land ermitteln, Titus Simon in der Hauptstadt Magdeburg, Reinhard Wahren in Staßfurt, Stefan Jahnke in Wettin. Bernd Kaufholz stellt reale Kriminalfälle aus DDR-Zeiten vor, Heike Schroll schickt ihre Judith Brunner in der Altmark auf Tätersuche.
Sachsen-Anhalt ist nun endlich auch in den einschlägigen Verlagsreihen angekommen. Der Mitteldeutsche Verlag legte mit verschiedenen „Tatort Ost“-Folgen vor, nun zogen der KBV-Verlag (Mordlandschaften) und der Sutton-Verlag (Mörderische Landschaften) jeweils mit einem Sachsen-Anhalt-Band nach. Der Regionalkrimi sprießt in der Region, vom klassischen Buch bis hin zum furchtbaren Book on Demand. Gerade weil der Krimi Mode ist, gerade weil auch jeder zweite (finanzkräftige) Autor einen vorlegt, muss die Frage nach der Qualität gestellt werden. Stephan Ludwigs Halle-Romanen um Ermittler Claudius Zorn geben der renommierte S. Fischer Verlag und der Publikumserfolg Recht. Das hat auch der MDR erkannt, der die Story jetzt verfilmen will. Wie schön, wo doch Halle unlängst den „Polizeiruf“ an Magdeburg abtreten musste. Und der Rest? Die Flut der Regionalkrimis spült so viel Treibholz an Land … Aber auch kleine Kostbarkeiten. In Merseburg etwa ermittelt seit diesem Frühjahr Till Thamm. Zwei Morde an Asiaten sind die Herausforderung, ein neuer Kollege und eine widerspenstige Freundin bringen Thamm an seine Grenzen. Schlicht ein guter, solider Krimi, möchte man meinen, wenn … ja, wenn die Sprache von Autor Bernhard Spring nicht derart flegelhaft daherkäme. Man ist empört. Wenn nicht Thamms Revier derart unverblümt beschrieben würde. Man ist verblüfft. Da wird nichts beschönigt, nichts verharmlost – das muss der Leser samt des zynischen Humors erst einmal schlucken: „Jetzt ist der Nazi koscher“, heißt es etwa angesichts eines verbluteten V-Manns. Hier werden keine heimatverliebte Idyllen heraufbeschworen. Nein, dieser Thamm erinnert entfernt an Marek Krajewskis Eberhard Mock, ist ein ungezwungen und vor allem ungekünstelt ungehobelter Eigenbrötler, der in seinem Revier – ja, eigentlich nur seine Computerspiele liebt und sonst mit niemanden kann. Die Mitteldeutsche Zeitung zog gleich zweimal irritiert die Augenbrauen hoch: So „rotzig“ und „furios“ kann eine Liebeserklärung an Sachsen-Anhalt daherkommen? Ach, wie erfrischend zwischen all dem Rest!

Thomas Zimmermann

Bernhard Spring: Fliederbordell. Ein Till-Thamm-Krimi, Mitteldeutscher Verlag, Halle 2013, 200 Seiten, 9,95 Euro.

Aus anderen Quellen

Den Kern des NSA-&-Co.-Abhörskandals umreißt Jakob Augstein folgendermaßen: „Es geht darum, dass man unsere Rechte verletzt, ohne dass wir Einspruch erheben können. Wir hören auf, Bürger zu sein, und werden zu Untertanen.“ Und keine Abhilfe, nirgends: „Auf die Bundesregierung können wir offenbar nicht zählen. Angela Merkel hat zum größten Spionageskandal der Geschichte erst wochenlang geschwiegen – und dann nichts gesagt. Das Interview, das sie der ,Zeit‘ gegeben hat, war desinteressiert, gleichgültig, belanglos, beinahe surreal. Edward Snowden hat bekanntgemacht, dass unsere ,Verbündeten‘ jeden Monat 500 Millionen Datenverbindungen in Deutschland abgreifen und dabei einen Kranz von deutschen Gesetzen brechen – vom Vertrauen unter politischen Freunden ganz abgesehen – und die Kanzlerin redet in gelangweilten Stanzen, als ginge sie das alles nichts an.“
Jakob Augstein: NSA-Spionage: Merkel lässt die Deutschen im Stich, Spiegel Online, 15. Juli 2013. Zum Volltext hier klicken.

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„Das Geschäft mit dem Tod blüht: Im Jahr 2011 ex­portierten die Länder der Europäischen Union zusammen Rüstungsgüter im Wert von 37,52 Mrd. Euro – Tendenz steigend! Viele dieser Waffen werden in Krisenregionen und/oder in Länder transferiert, in denen schwere Menschenrechtsverletzungen begangen werden.“ Das ist, so Jürgen Wagner, ein ausgewachsener Skandal – „gerade wenn man die salbungsvollen Versicherungen im Blick behält, Waffenexporte würden ;restriktiv‘ gehand­habt“. Die Details belegen dieses Urteil.
Jürgen Wagner: EUropas Rüstungsexportoffensive. Politische und industrielle Interessen hinter dem Geschäft mit dem Tod, Informationen zu Politik und Gesellschaft, Nr. 9/2013. Zum Volltext hier klicken.

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Hierzulande stehen etwa sieben Millionen frustrierte Deutsche, die überhaupt einen oder mehr als nur einen prekären Billigjob suchen – auf etwa diese Zahl kommt, wer nicht der Statistik der Bundesanstalt für Arbeit auf den Leim geht – mehr als eine Millionen Einwanderer pro Jahr gegenüber, von denen die erwerbsfähigen ebenfalls Arbeit und einkömmliches Auskommen suchen. Ist es also richtig, dass Deutschland, aber auch andere reiche Länder, sich heute behalten, nur diejenigen ins Land zu lassen, die uns wirtschaftlich voranbringen? Dieser und damit zusammenhängenden Fragen geht Ulrich Scharfenorth nach.
Ulrich Scharfenorth: Die Zuwanderungslüge. Störfall Zukunft, 15. Mai 2013. Zum Volltext hier klicken.