25. Jahrgang | Nummer 13 | 20. Juni 2022

Bemerkungen

Was ist Heimat?

Juri Schewtschuk, Frontmann der russischen Rockband „DDT“ – die Gruppe sorgte schon in Sowjetzeiten für Furore – leitete im Mai 2022 ein Konzert in Ufa mit einem Statement ein, das ihm ein Strafverfahren einhandelte. Schewtschuk fand deutliche Worte in wohltuender Klarheit:

„Heimat, meine Freunde, ist nicht der Arsch des Präsidenten, der ständig geküsst und getröstet werden muss. Heimat ist die bettelnde Oma am Bahnhof, die versucht, Kartoffeln zu verkaufen. Das ist Heimat.“

Diese Sätze möchte ich gerne vielen ins Stammbuch schreiben. Auch in Deutschland.

Danke, Juri Schewtschuk!

W. Brauer

Beleidigte Leberwürste

Nein, das ist keine Verunglimpfung. Das ist eine Metapher, das ist erlaubt. Man kann gar nicht genug vorbeugen. Dass die Satire in Deutschland einen dermaßen schlechten Stand hat, liegt auch an den vielen Anwaltskanzleien, die wie die Lämmergeier aufmerksamst aus großer Höhe die Hänge mustern, ob da nicht da irgendwo ein Zicklein leicht lahmt …

Ein Stück Realsatire bot am 10. Juni 2022 die Berliner Zeitung auf einer guten Dreiviertelseite. Das Blatt wollte den Dresdner Schriftsteller Uwe Tellkamp interviewen, der vor Jahren nach der Veröffentlichung seines Romans „Der Turm“ – und erst recht nach dessen Verfilmung durch Christian Schwochow – vom deutschen Edelfeuilleton mindestens als Literaturnobelpreiskandidat gehandelt wurde. Dann kam der öffentliche Liebesentzug.

Tellkamp fand die Asylpolitik des Kabinetts Merkel nicht so berauschend und sah sich plötzlich in die rechte Ecke gestellt. Von dort kamen einige heftige Umarmungen, denen er sich nicht entziehen konnte oder wollte. Wir wollen das nicht beurteilen. Jedenfalls ist der in Ungnade gefallene Groß-Autor seither ein misstrauischer, offenbar tief verletzter Mensch. Von genannter Zeitung verlangte er die Interview-Fragen vorab, bekam sie auch und ließ zwei Tage vor dem Termin – offenbar wegen eines „zu starken Rechtfertigungsdrucks“ beleidigt – das Interview platzen. Ein Sensibelchen eben, ein Künstler. Die sind so.

Jetzt war die Redakteurin Cornelia Geißler beleidigt und druckte, wie bereits erwähnt, ihre knapp 20 Fragen – die natürlich vöööllig unverfänglich sind, was der Tellkamp bloß hat! – in ihrer Zeitung ab. Ohne die nicht erhaltenen Antworten natürlich. Nebst Foto. Das zeigt einen zwischen Blumentöpfen herumgrollenden Dichter. Die Blumentöpfe gehören zum Literaturhaus Loschwitz in Dresden. Das gehört Susanne Dagen und ihrem Lebenspartner. Dort sollte, so hatte es Tellkamp verlangt, das Interview stattfinden. Wahrscheinlich ist Frau Dagen jetzt auch beleidigt. Vielleicht auch nicht. Seit ihrem Eintreten für die Meinungsfreiheit der rechten Verlage nach den Auseinandersetzungen auf der Frankfurter Buchmesse 2017 und ihrer Lesereihe mit Ellen Kositza aus Schnellroda (Antaios-Verlag) ist sie Härteres gewohnt.

Ich bin neugierig, was jetzt passiert. Jetzt wäre eigentlich Uwe Tellkamp am Zuge. Oder übernimmt Susanne Dagen? Oder plant Schwochow eine weitere Verfilmung, und das Kinoressort der „Berliner“ nimmt Kollegin Geißler das Thema ab? Irgendwie ist das Ganze ein bissel Boulevard, nur schlechter. Ich habe keine Ahnung, was Cornelia Geißler antrieb, dermaßen nachzutreten. Wenn sie mit ihrem Interview tatsächlich eine Brücke zum Autor – die auch für seine Leser begehbar ist – bauen wollte, so ist ihr das jetzt gründlich misslungen. Wenn nicht, hätte sie sich die Herumbuhlerei klemmen können. Solche Art Medienarbeit reißt die Fundamente aus dem Flussbett. Das kann man natürlich machen, aber dann soll man es auch offen zugeben.

Nachsatz: Hinsichtlich des nächsten Schrittes in der Auseinandersetzung habe ich mich verkalkuliert: Den unternahm die Berliner Zeitung am 17. Juni 2022. In einem ganzseitigen Artikel schreibt die Berliner Schriftstellerin Kathrin Schrader über das „Dresdner Klima […], in dem sich altes, längst überlebtes Gedankengut gnadenlos staut“. Überschrift: „Gefangen in Tellkamps Reich“. Wumm, das sitzt … Uwe Tellkamps Verlag übrigens kann sich die Finger reiben. Er spart PR-Kosten. Tellkamps „Der Schlaf in den Uhren“ steht auf den Bestseller-Listen ganz oben.

Günter Hayn

LÜGNER

von Oskar Loerke

Wenn Millionen außer Einem lügen –
Ich weiß, nichts macht aus diesem Einen Keinen.
Wenn das Geschwürgift ausgeschwärt ist, fügen
Sich die Millionen Lügner doch dem Einen.

Noch nie war eine Zeit wie unsre klein,
Da meinen sie, es lasse Gott sich spotten.
Nein, er gewährt nur – mischt er sich nicht ein –
Dem eklen Pack, sich selber auszurotten.

Wer ein Erpresser ist, wird mich berauben,
Der Mörder wird mir nicht das Leben schenken,
Und mich erschüttert nur, daß viele glauben,
Sie hätten je ein Recht zu denken, wie sie denken.

(aus dem Nachlass)

Über die Dummheit

Im Leben versteht man unter einem dummen Menschen gewöhnlich einen, der „ein bißchen schwach im Kopf“ ist. Außerdem gibt es aber auch die verschiedenartigsten geistigen und seelischen Abweichungen, von denen selbst eine unbeschädigt eingeborene Intelligenz so behindert und durchkreuzt und irregeführt werden kann, daß es im ganzen auf etwas hinausläuft, wofür dann die Sprache wieder nur das Wort Dummheit zur Verfügung hat. Dieses Wort umfaßt also zwei im Grunde sehr verschiedene Arten: eine ehrliche und schlichte Dummheit und eine andere, die, ein wenig paradox, sogar ein Zeichen von Intelligenz ist. Die erstere beruht eher auf einem schwachen Verstand, die letztere eher auf einem Verstand, der bloß im Verhältnis zu irgend etwas zu schwach ist, und diese ist die weitaus gefährlichere.

Die ehrliche Dummheit ist ein wenig schwer von Begriff und hat, was man eine „lange Leitung“ nennt. Sie ist arm an Vorstellungen und Worten und ungeschickt in ihrer Anwendung. Sie bevorzugt das Gewöhnliche, weil es sich ihr durch seine öftere Wiederholung fest einprägt, und wenn sie einmal etwas aufgefaßt hat, ist sie nicht geneigt, es sich so rasch wieder nehmen zu lassen, es analysieren zu lassen oder selbst daran zu deuteln. Sie hat überhaupt nicht wenig von den roten Wangen des Lebens! Zwar ist sie oft unbestimmt in ihrem Denken, und die Gedanken stehen ihr vor neuen Erfahrungen leicht ganz still, aber dafür hält sie sich auch mit Vorliebe an das sinnlich Erfahrbare, das sie gleichsam an den Fingern abzählen kann. Mit einem Wort, sie ist die liebe „helle Dummheit“, und wenn sie nicht manchmal auch so leichtgläubig, unklar und zugleich so unbelehrbar wäre, daß es einen zur Verzweiflung bringen kann, so wäre sie eine überaus anmutige Erscheinung.

[…]

Zu dieser ehrlichen Dummheit steht nun die anspruchsvolle höhere in einem wahrhaft nur zu oft schreienden Gegensatz. Sie ist nicht sowohl ein Mangel an Intelligenz als vielmehr deren Versagen aus dem Grunde, daß sie sich Leistungen anmaßt, die ihr nicht zustehen; und sie kann alle schlechten Eigenschaften des schwachen Verstandes an sich haben, hat aber außerdem auch noch alle die an sich, die ein nicht im Gleichgewicht befindliches, verwachsenes, ungleich bewegliches, kurz, ein jedes Gemüt verursacht, das von der Gesundheit abweicht. Weil es keine „genormten“ Gemüter gibt, drückt sich, richtiger gesagt, in dieser Abweichung ein ungenügendes Zusammenspiel zwischen den Einseitigkeiten des Gefühls und einem Verstand aus, der zu ihrer Zügelung nicht hinreicht. Diese höhere Dummheit ist die eigentliche Bildungskrankheit (aber um einem Mißverständnis entgegenzutreten: sie bedeutet Unbildung, Fehlbildung, falsch zustande gekommene Bildung, Mißverhältnis zwischen Stoff und Kraft der Bildung), und sie zu beschreiben, ist beinahe eine unendliche Aufgabe. Sie reicht bis in die höchste Geistigkeit; denn ist die echte Dummheit eine stille Künstlerin, so die intelligente das, was an der Bewegtheit des Geisteslebens, vornehmlich aber an seiner Unbeständigkeit und Ergebnislosigkeit mitwirkt. Schon vor Jahren habe ich von ihr geschrieben: „Es gibt schlechterdings keinen bedeutenden Gedanken, den die Dummheit nicht anzuwenden verstünde, sie ist allseitig beweglich und kann alle Kleider der Wahrheit anziehen. Die Wahrheit dagegen hat jeweils nur ein Kleid und einen Weg und ist immer im Nachteil.“ Die damit angesprochene Dummheit ist keine Geisteskrankheit, und doch ist sie die lebensgefährlichste, die dem Leben selbst gefährliche Krankheit des Geistes.

Robert Musil

Von der Erde

1885 veröffentlichte Lew Tolstoi die kleine Erzählung „Wieviel Erde braucht der Mensch?“ (Много ли человеку земли нужно?). Held der Geschichte ist der Bauer Pachom, der den Hals nicht voll genug kriegen kann, sich stets mit den Nachbarn überwirft – und schließlich bei den Baschkiren landet, die ihm alles Land verkaufen wollen, was er im Laufe eines Tages zu Markieren in der Lage ist. Mit der untergehenden Sonne bricht Pachom zusammen:

„Ach, du wackerer Mann!“ rief der Älteste aus. „Viel Land hast du dir erworben!“

Pachoms Knecht lief herbei und wollte ihm aufhelfen, aber aus seinem Munde floß Blut, und er lag tot hingestreckt.

Die Baschkiren schnalzten mit der Zunge: er tat ihnen leid.

Der Knecht aber nahm die Hacke, hob Pachom ein Grab aus, grad so lang, wie er vom Kopf bis zu den Füßen maß – drei Arschin, und begrub ihn.

Drei Arschin (2,13 m), stellt sich heraus, braucht der Mensch. Mehr nicht. Zum Literaturunterricht muss Wladimir, der Junge aus der Leningrader Kommunalka, ein gebrochenes Verhältnis gehabt haben. „Wieviel Erde braucht der Mensch?“ wurde unter Garantie gelesen. Vielleicht steckte er auch gerade mal wieder in einem der meist mit den Fäusten ausgetragenen Hinterhofkriege. Da hatte er natürlich Wichtigeres im Sinne als das dumme Gesülze der Literaturlehrerin.
Tolstoi wurde 1901 vom Heiligen Synod exkommuniziert. Der Knabe Wladimir, als mächtiger Mann zum gefürchteten Kriegsherren mutiert, ging hingegen mit dem Heiligen Synod eine Symbiose ein, wie sie seit Nikolai II. nicht mehr gesehen wurde.

WB

Aus anderen Quellen

Von drei Szenarios für einen Ausgang des Ukraine-Krieges, die Andrei Kortunow für den britischen Economist skizziert hat, hält er das folgende „für die beste Option für alle“: „Wenn der Konflikt zu einer […] für beide Seiten akzeptablen Lösung führt, wird das endgültige Ergebnis der Kollision zwischen dem russischen und dem ukrainischen Modell verschoben. Der erbitterte Wettbewerb zwischen den beiden Modellen sozialer Organisation wird weitergehen, aber, wie ich hoffe, weniger brutal. Auf einen […] Kompromiss zwischen dem Westen und Russland könnte ein wichtigerer und grundlegenderer Kompromiss zwischen dem Westen und China folgen. Wenn ein Abkommen mit Putin möglich ist, wäre eines mit Xi Jinping eine logische Fortsetzung. Eine Annäherung zwischen China und dem Westen würde jedoch […] mehr Zeit, Energie und politische Flexibilität des Westens erfordern. Das würde zu einer Reform der Weltordnung führen, mit bedeutenden Änderungen des UN-Systems, veralteter Normen des internationalen öffentlichen Rechts und einer Nachjustierung bei IWF, WTO und anderen Gremien.“

Andrei Kortunov: Ukraine: Ist ein gutes Ende möglich?, karenina.de, 31.05.2022. Zum Volltext hier klicken.

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Auf die Frage, was er mit seiner Bemerkung, man müsse „den Krieg zwischen der Ukraine und Russland vom Ende her denken“, konkret meine, antwortete Brigadegeneral a. D. Erich Vad: „Damit meine ich, wir müssen von einer wie auch immer gearteten späteren politischen Lösung zurückdenken und so agieren, dass spätere diplomatische Lösungen nicht verunmöglicht werden. Sie müssen für beide Seiten einen gesichtswahrenden Ausweg enthalten. […] Die durch den Überfall Russlands auf die Ukraine verständlicherweise erfolgte starke Abwertung seiner Person [gemeint ist Putin – die Redaktion] und Russlands, die Überbewertung von zivilen ‚Kollateralschäden‘ und Übergriffen, […] bevor alle Fakten auf dem Tisch liegen, erschwert es, spätere politische Verhandlungen zu führen. Wir laufen dabei Gefahr, weiter auf dem Weg einer Eskalation ins Nirwana zu marschieren oder letztlich in einen nuklearen Krieg.“

„Es braucht eine politisch-diplomatische Lösung in der Ukraine“ (Interview mit Dr. Erich Vad), zeitgeschehen-im-fokus.ch, 24.04.2022. Zum Volltext hier klicken.

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Zur Ost-Expansion der NATO bis an russische Grenzen vermerkt Benjamin Abelow: „Hätte Russland vergleichbare Maßnahmen in Bezug auf amerikanisches Territorium ergriffen – zum Beispiel seine Streitkräfte in Kanada oder Mexiko stationiert –, wäre Washington in den Krieg gezogen und hätte diesen Krieg als defensive Reaktion auf das militärische Eindringen einer ausländischen Macht erklärt. So gesehen ist der Einmarsch Russlands in die Ukraine nicht der ungezügelte Expansionismus eines böswilligen russischen Führers, sondern eine gewalttätige und zerstörerische Reaktion auf die fehlgeleitete Politik des Westens: Es ist der Versuch, um Russlands Westgrenze herum eine Zone ohne offensive Bedrohung durch die USA und ihre Verbündeten zu schaffen. Da der Westen nicht verstanden hat, warum Russland in die Ukraine einmarschiert ist, stützt er sich nun bei existenziellen Entscheidungen auf falsche Prämissen. Damit verschärft er die Krise und läuft möglicherweise schlafwandelnd in einen Atomkrieg hinein.“

Benjamin Abelow: So hat der Westen den Krieg in die Ukraine gebracht, seniora.org, 31.05.2022. Zum Volltext hier klicken.

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Rainer Böhme hat in den von ihm editierten dgksp-diskussionspapieren eine Analyse der US-Plattform War on the Rocks zugänglich gemacht, die sich mit den russischen Streitkräften befasst. Die Autoren, Michael Kofmann und Rob Lee, schreiben unter anderem: „Das volle Ausmaß der personellen Schwächen Russlands ist während dieses Krieges deutlich geworden. So wie es aussieht, haben die Streitkräfte Russlands einen Mangel an Humanpotenzial – insbesondere an Infanterie. Die Streitkräfte Russlands gingen auch Kompromisse ein, indem sie eine teilmobilgemachte Truppe aufbauten. Folglich war die russländische Armee für einen kurzen und heftigen Krieg optimiert, während sie nicht in der Lage war, einen großen konventionellen Konflikt in ‚Friedenszeiten‘ aufrechtzuerhalten.“

Michael Kofmann / Rob Lee: Not built for purpose – the Russian militery’s ill-fatede force design, warontherocks.com, 02.06.2022. Zum Volltext der deutschen Übersetzung hier klicken.

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Dass zu den Kriegsgewinnlern des Ukraine-Konflikts westliche Mineralölwirtschaft und Energiekonzerne zählen, die das etwa von der EU schrittweise verschärfte Embargo in Richtung Null-Importe russischer Energieträger (Gas, Öl, Steinkohle) dazu missbraucht haben, die Preise ihrer Produkte auf Mondniveau zu treiben, pfeifen längst die Spatzen von den Dächern. Doch anderswo versteht man es offensichtlich nicht minder, einen goldenen Schnitt zu machen – zum Beispiel in Indien. In einem Beitrag von Liudmila Kotlyarova heißt es unter anderem: „Auch die spanische Zeitung El Mundo berichtete zuletzt über die ‚Instrumentalisierung‘ der Russland-Sanktionen durch Indien: Die EU habe zwar die meisten russischen Ölimporte als Strafe für Putins Invasion in der Ukraine verboten, aber – und das ist die Überraschung – Indien kaufe den Quellen zufolge russisches Öl mit hohen Rabatten und verkaufe es dann als raffiniertes Produkt [vor allem als Kraftstoff – die Redaktion] teurer nach Europa.“

Liudmila Kotlyarova: Mega-Deals: Indien kauft russisches Öl und verkauft es teuer nach Europa, berliner-zeitung.de, 13.06.2022. Zum Volltext hier klicken.

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Zu Angela Merkels erstem öffentlichen Auftritt seit ihrem Ausscheiden aus dem Amt des Bundeskanzlers, zu ihrem von Alexander Osang im BE geführten Interview am 7. Juni 2022, bemerkte Holger Friedrich, Verleger der Berliner Zeitung: „Der Anlass der Veranstaltung wurde spät und nur kurz aufgegriffen. Angela Merkels Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2021 war eine späte persönliche Einordnung als Ostdeutsche im Kanzleramt. Diese Rede hat etwas in großen Teilen der ostdeutschen Gesellschaft ausgelöst und die Hoffnung genährt, über Schwierigkeiten im gesamtdeutschen Zusammenhang konstruktiver als bisher debattieren zu können. […] Die Gelegenheit war da, doch scheint ein Teil zwei notwendig zu sein, um offene Fragen eines Großteils der ostdeutschen Gesellschaft souveräner als bisher zu verhandeln.“

Holger Friedrich: Da geht noch was, cicero.de, 08.06.2022. Zum Volltext hier klicken.

Zusammenstellung: Hannes Herbst

Letze Meldung

Eigentlich müsste es eine Spitzenmeldung auf ARD und ZDF sein, doch deren Sender verlieren sich augenscheinlich nicht so gern in den folgenden Details: Millionen von Bundesbürgern, die gemäß des Staatsvertrags für Rundfunk und Telemedien zur Entrichtung der Rundfunkgebühr, die eigentlich Rundfunksteuer heißen müsste, verpflichtet sind, verweigern sich diesem Zwangsentgelt, und zwar Ende 2021 immerhin rund drei Millionen der insgesamt knapp 46 Millionen Beitragskonten. Das waren allerdings 8,5 Prozent weniger als noch 2020. Und Rekordeinnahmen verzeichnen die öffentlich-rechtlichen Medien sowieso: 2021 über 8,4 Milliarden Euro.

Das reicht aber offenbar bei weitem nicht, um die Gebührenzahler nicht schon wieder seit Wochen mit ewigen Wiederholungen zu nerven, wie sie in der Urlaubshauptsaison ja seit Jahren sowieso unschöne Sitte geworden sind.

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