24. Jahrgang | Nummer 22 | 25. Oktober 2021

Bemerkungen

SPD ante portas

Seit der Beteiligung der Bundeswehr an der völkerrechtswidrigen Aggression der NATO auf dem Balkan und der Hartz-Gesetzgebung, aber auch seit dem deutschen Beitrag zur Unterminierung des Atomwaffensperrvertrages durch Adelung der illegalen Atommacht Indien zum gleichberechtigten Mitglied im Club (siehe ausführlicher Blättchen-Ausgabe 22/2008) – der seinerzeit verantwortliche Bundesaußenminister ist heute Bundespräsident – weiß man, dass SPD-geführte Bundesregierung unter Umständen bloß ein Synonym für zuvor so nicht für möglich gehaltenes Unheil ist.

Wird das dieses Mal anders?

Das scheint nicht ausgemacht.

Noch im Dezember 2020 etwa hatte Rolf Mützenich, der Fraktionschef der SPD im Bundestag, seine Skepsis gegenüber bewaffneten Kampfdrohnen für die Bundeswehr damit begründet, dass zu dieser Frage keine breite gesellschaftliche Debatte – „in den Kirchen, bei den Gewerkschaften oder mit NGOs“ – stattgefunden habe, wie das im (damaligen) Koalitionsvertrag vereinbart worden sei. Kaum war die Bundestagswahl vom 26. September vorüber, berichtete das Internet-Magazin The Pioneer über einen Beschluss einer SPD-Projektgruppe, dem zufolge eine Bewaffnung von Drohnen in Erwägung zu ziehen sei. Der Beschluss werde nun dem Parteivorstand zur Entscheidung vorgelegt, so das Magazin. Eine Annahme gelte als wahrscheinlich.

Doch damit nicht genug. Als Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung dieser Tage einen Blick auf das von der SPD mit den Grünen und der FDP ausgehandelte Sondierungspapier warf, von dem aus die Koalitionsverhandlungen geführt werden sollen, stach ihm ins Auge: „Das Sondierungspäckchen enthält vieles nicht: Es enthält keine Steuererhöhungen, auch nicht für sehr Reiche; auch keinen Mietendeckel; es enthält auch keine Reform der Pflege und kein Tempolimit. […] Und: Das Sondierungspäckchen enthält viele schöne Worte, von denen man noch nicht genau weiß, was sich dahinter verbirgt. Zum Beispiel: Hartz IV soll in ein ‚Bürgergeld‘ umgewandelt werden! Aber die ersten Darlegungen dazu klingen so, als handele es sich um ein anders benanntes Hartz V.“

Soll man da als SPD-Wähler noch gespannt sein, was die Koalitionsverhandlungen vielleicht konkret ergeben werden, oder soll man die Erwartungssegel bereits jetzt streichen und schon wieder den früheren russischen Ministerpräsidenten Viktor Tschernomyrdin zitieren: „Wir wollten das Beste, aber dann passierte das Übliche.“?

Alfons Markuske

Kultur, Kultur

Nach der zweiten Corona-Impfung im Sommer fühlte sich jede Eroberung des „neuen“ Lebens euphorisch an. Zunächst Kneipen aller Art, Freiluftveranstaltungen mit Artistik und Musik, dann Kino (Nomadland – unbedingt ansehen!) und endlich, endlich Theater. Im Berliner Ensemble habe ich die vierte oder fünfte Version der Dreigroschenoper gesehen, jedes Mal anders, jedes Mal wieder sehens- und diesmal besonders hörenswert. Danke, Barry Kosky. Im Neuen Haus des BE wird „Sarah“ nach einem Roman von Scott McClanahan gegeben. Regie Oliver Reese. Sarah taucht übrigens während des gesamten Stückes nicht auf. Dafür ein genialer Marc Oliver Schulze als Alleindarsteller und Erzähler Scott, der über seine gescheiterte Beziehung zu Sarah berichtet. Man kann diesen Typen aus Westvirginia unterschiedlich sehen – als selbstmitleidigen Egoisten mit Suchtproblemen (der erste Satz des Stückes beeindruckt schon mal mit der Aussage: „Ich bin der betrunkenste Autofahrer Amerikas“) oder als jemanden, der immer wieder alles gut und richtig machen will. Dazwischen lauert beständig die Katastrophe, die dann doch nicht eintritt. Was für ein Abend (und was für ein Text)!

Ausstellungen sehe ich mit offeneren Augen, obwohl mir neben der Maske zu viele Erläuterungstexte im Museum etwas die Freude verderben, egal – Input, Input. Und ich plane schon Reisen zu Ausstellungen – wie im „alten“ Leben. Konzerte in der Dorfkirche in Kappe, nördlich von Berlin. Welche Freude, dort Gitarristen, Vorleser und Jazzmusiker zu erleben und schließlich die nach mehr als 50 Jahren sanierte Orgel (durch Spenden aus dem Dorf ermöglicht) hören zu können. Den Organisten schwärmen zu hören von den Fähigkeiten dieser Orgel.

Oh ja, ich genieße diese Momente in vollen Zügen – und mit Misstrauen gegenüber möglichen winterlichen Entwicklungen. Es ist nicht immer hilfreich, Nachrichten zu hören, sie brechen in die Freude ein.

mvh

Kunstklau durch die Zeiten

Kunstraub ist nicht gleich Kunstraub, lässt Susanne Partsch den Leser zu Beginn ihres Kompendiums wissen. Fachleute unterscheiden –

  • Beutekunst als historisch früheste, schon im Altertum gängige Variante: „Kunstwerke werden von den Siegern kriegerischer Auseinandersetzungen als Trophäen mitgenommen“. Napoleon darf hier als Großtäter in Erinnerung gerufen werden, der nicht nur die Quadriga vom Brandenburger Tor aus Berlin nach Paris verschleppen ließ.
  • Raubkunst als Terminus technicus zunächst für „die von den Nationalsozialisten enteigneten Sammlungen aus jüdischem Besitz“; inzwischen aber „auch auf die Kunstwerke angewandt, die von den Kolonialmächten aus den von ihnen regierten Ländern abtransportiert wurden und sich dann in den Völkerkundemuseen befanden“.
  • Kunstdiebstahl als „relativ junges Phänomen“, wobei „einzelne Personen oder Banden aus bestehenden Sammlungen (seien sie privater oder öffentlicher Natur) und aus Gotteshäusern Kunstwerke entwenden“, um diese weiterzuverkaufen, gegen hohes Lösegeld zurückzugeben, einen persönlichen Spleen oder andere fehlgeleitete Bedürfnisse zu befriedigen oder aber um die betreffenden Kunstwerke als Wertgarantien in kriminellen Bandengeschäften einzusetzen. All dies wurde erst „durch die explodierenden Preise auf dem Kunstmarkt attraktiv“, was Kritiker des Spätkapitalismus durchaus als zusätzliches Wässerchen auf ihre Mühlen betrachten dürfen.

Den Schwerpunkt des Buches bilden Kunstdiebstähle, über die zu einem großen Teil nicht zum ersten Mal berichtet wird, worauf die Autorin selbst auch immer wieder anhand konkreter Beispiele verweist. Im Übrigen bieten ihre Darstellungen solch spektakulärer Fälle wie etwa dem der Entwendung der Mona Lisa aus dem Louvre im Jahre 1911, von Tafeln des Genter Altars der Gebrüder van Eyck 1934 oder der Rosenkranzmadonna des Tilman Riemenschneiders aus der Wallfahrtskirche „Maria im Weingarten“ in Volkach 1962 einen jeweils kompakten Überblick, doch für den Interessierten teils weit detailreicher lesen die sich in der sehr viel älteren Wiedergabe durch den Historiker Winfried Löschburg („Der Raub der Mona Lisa. Kunstdiebstähle, die die Welt erregten“, Buchverlag Der Morgen, Berlin 1966), dessen Buch antiquarisch auf einschlägigen Internetplattformen wie Booklooker oder ZVAB noch zu finden ist.

Thaddäus Faber

Susanne Partsch: Wer klaute die Mona Lisa? Die berühmtesten Kunstdiebstähle der Welt, Verlag C.H. Beck, München 2021, 240 Seiten, 14,95 Euro.

Kassensturz

Die 20-jährige „Verteidigung“ unserer Sicherheit am Hindukusch (so der blumige Euphemismus des damaligen Bundesverteidigungsministers Struck, SPD, für die Kriegsbeteiligung der Bundeswehr, die lange Jahre offiziell und vorsätzlich unbellizistisch zur Stabilisierungsmission verharmlost worden war) hat den deutschen Steuerzahler nach jetzigen detaillierten Angaben der Bundesregierung mehr als 17,3 Milliarden Euro gekostet. Den weitaus größten Posten fraß das Militär: „Für die Beteiligung der Bundeswehr an den Einsätzen ‚International Security Assistance Force‘ (ISAF), ‚Operation Enduring Freedom‘ (OEF) und der ‚Resolute Support Mission‘ (RSM) in Afghanistan wurden durch den Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung von 2001 bis zum 31. August 2021 insgesamt rund 12,3 Milliarden Euro an einsatzbedingten Zusatzausgaben (Hervorhebung – hh) geleistet“. Offenbar also zusätzlich zu den jeweiligen Verteidigungshaushalten der betreffenden Jahre.

Es kamen hinzu:

  • 2,48 Milliarden Euro seitens des Auswärtigen Amtes;
  • 2,46 Milliarden durch das Entwicklungshilfeministerium;
  • 33 Millionen durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Ob die über 20 Jahre eher marginalen letzteren beiden Posten verursachend damit zu tun haben, dass in Afghanistan derzeit 18,4 Millionen Menschen, also knapp 50 Prozent der Bevölkerung, hungern, ist den Angaben der Bundesregierung leider nicht zu entnehmen.

Auskunft über die Ausgaben des Bundesnachrichtendienstes am Hindukusch übrigens wird seitens der Bundesregierung verweigert: „Eine Offenlegung der entsprechenden Informationen würde die Aufgabenerfüllung des Bundesnachrichtendienstes stark beeinträchtigen, was wiederum die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland gefährden oder ihren Interessen schweren Schaden zufügen könnte.“ Da ist sie ja schon wieder – unsere Sicherheit …

hh

Auf den Punkt gebracht

Der Wahnsinn, wenn er epidemisch wird,
heißt Vernunft.

Jochen Hörisch

Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich
die verwegenste Form der Tapferkeit.

William Somerset Maugham

Wer dich dazu bringt,
Absurditäten zu glauben,
bringt dich auch dazu,
Ungeheuerlichkeiten zu tun.

Voltaire

Für Wunder muss man beten,
für Veränderung aber arbeiten.

Thomas von Aquin

Die Menschen sind nicht immer,
was sie scheinen,
aber selten etwas Besseres.

Gotthold Ephraim Lessing

Wenn einer keine Angst hat,
hat er keine Phantasie.

Erich Kästner

The business of America
is business.

Calvin Coolidge,
US-Präsident

Es gibt mehr Leute, die kapitulieren,
als solche, die scheitern.

Henry Ford

Es ist unklug, zu verteidigen,
was man ohnehin aufgeben muss.

Niccolò Machiavelli

Wenn irgendwo zwischen zwei Mächten
ein noch so harmlos aussehender Pakt geschlossen wird,
muss man sich sofort fragen,
wer hier umgebracht werden soll.

Otto von Bismarck

Alle Räder stehen still,
wenn dein starker Arm es will.

Georg Herwegh,
der Claus Weselsky, den GDL-Chef,
noch gar nicht kannte

Es gibt nichts Stilleres
als eine geladene Kanone.

Heinrich Heine

Die beste Entwicklung,
die ein Mensch nehmen kann,
ist, dass er das Kind bleibt,
das er ist.

Peter Handke

Was die Weltwirtschaft angeht,
so ist sie verflochten.

Kurt Tucholsky

Der Glaube an die Wahrheit
beginnt mit dem Zweifel
an allen bis dahin
geglaubten Wahrheiten.

Friedrich Nietzsche

Manche meinen, Nietzsche sei ein Genie gewesen.
Geniekult ist oft der Ausweg, der Fluchtweg, die Ausflucht,
wenn man nicht zu Rande kommt mit der Beschreibung,
worin jemandes bleibende Leistung besteht.
Wenn Nietzsche genial war,
dann war er es jedenfalls auf eine Art,
die unfroh stimmt.

Thomas Wieke

cf

Mit Dreck unter den Fingernägeln

Es gibt sie noch, diese Musik, die den Hörer schon nach wenigen Takten hypnotisch in den Bann zieht … Und im besten Fall hält diese Wirkung bis zum Schlussakkord im letzten Stück an.

Annähernd vierzig Jahre ist der US-Amerikaner Chris Eckman, der Slowenien zu seiner Wahlheimat machte, musikalisch aktiv. Von den vielen Bands, an denen er mitwirkte, sind „The Walkabouts“ sicherlich die bekannteste. Gegründet wurde diese 1984 zusammen mit der musikalischen und zeitweise auch Lebenspartnerin Carla Torgerson.

„Where the Spirit rests“ ist die fünfte Soloveröffentlichung von Chris Eckman, der zur Veredelung dieses Werkes einige musikalische Freunde und Weggefährten einlud.

Es sind nur sieben Songs auf diesem Album; wohlgemerkt keine radiotauglichen Drei-Minuten-Häppchen, sondern längere Stücke, die sich jedes Mal neu entwickeln. Ein langsames Herantasten … und dazu mit vielen Naturbetrachtungen durchwebte Texte, die in einem heiseren, ja spröden Sprechgesang präsentiert werden.

So heißt es im Opener „Early Snow“ gleich zu Beginn: „The snow came early / and stayed long / deep into the spring.“

Es sind gereifte An- und Einsichten, die sich in verknappten Sätzen manifestieren. Wider den modernen Zeitgeist der Hektik und Unruhe offeriert Chris Eckman ein Album mit bedächtigen und geduldigen Liedern. Sie geben unserem Geist die Chance, Ruhe zu finden. Um aus dem titelgebenden Stück zu zitieren:

„Here’s that rhythm again / here’s the risks we take / here’s the limits we press / out where the spirit rests.“

Chris Eckman selbst fasste die Intention des Albums mit folgenden Worten zusammen: „Ich wollte es so authentisch wie möglich halten, mit Dreck unter den Fingernägeln.“

Thomas Rüger

Chris Eckman: „Where the Spirit rests“, Glitterhouse/Indigo 2021, ab 16,49 Euro.

Wirsing

Kürzlich schockierte der rbbtext das Publikum mit der Nachricht: „Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung haben am Freitagmorgen eine Leiche unter dem Fernsehturm am Alexanderplatz entdeckt.“ Genau unter dem Fernsehturm? Hätte man dazu umbuddeln müssen? Oder wurde unterhalb des Turms ein Tunnel gegraben, um dann auf die Leiche zu stoßen? Berlins Untergrund besteht sowieso aus lauter Katakomben …

Fabian Ärmel

In Seide

Nietzsches Verehrung für Richard Wagner nahm zeitweise seltsame Formen an. Als Nietzsche einmal aus Wagners „Musensitz“ in Tribschen bei Luzern nach Basel zurückkam, erkundigte er sich dort nach einem „guten Seidengeschäft“. Man drang in ihn, was er denn da Galantes suche. Das brachte Nietzsche in einige Verlegenheit, bis er gestand, daß er sich vorgenommen habe, für Wagner ein paar seidene Unterhosen zu besorgen, die der Meister besonders schätze. Lächelnd fügte er hinzu: „Wer einen Gott erwählet hat, der schmücke ihn!“

Gefunden bei Thomas Wieke: Der ganze Mensch ist widerwärtig. Anekdoten von Friedrich Nietzsche, Eulenspiegel Verlag, Berlin 2000.

Aus anderen Quellen

„Afghanistan“, schreibt Harald Projanski in seinem analytischen Rückblick, „war in den 1960er Jahren eines der am wenigsten entwickeltesten Länder der Erde. Die Bevölkerung bestand überwiegend aus Analphabeten. An den ersten Parlamentswahlen 1965 nahmen nur zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung teil. Die Abgeordneten vertraten überwiegend Großgrundbesitzer und das Privatkapital. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug weniger als hundert US-Dollar im Jahr. Die ‚goldene Ära‘ unter dem König Zahir Schah gipfelte in den Jahren 1970 bis 1972 in einer Hungersnot.“

Harald Projanski: Der Weg in den Abgrund, jungewelt.de, 22.09.2021. Zum Volltext hier klicken.

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„Afghanistan und Mali liefern den Beweis dafür, dass eine Aufstandsbekämpfung, die allein auf Waffengewalt setzt, nicht funktioniert“, so Olivier Roy. Gleiches gelte „für die Strategie, die radikalen Kräfte so lange in Schach zu halten, bis ein stabiler, demokratischer und zu einer guten Regierungsführung fähiger Rechtsstaat aufgebaut ist. Alle Versuche, die in diese Richtung gingen, sind gescheitert.“

Olivier Roy:  Die zwei Gesichter des Dschihad, monde-diplomatique.de, 07.10.2021. Zum Volltext hier klicken.

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„Wenngleich China […] die extreme Armut im Land erfolgreich ausgerottet hat: Die Armut insgesamt ist noch längst nicht besiegt und die Ungleichheit in der Volksrepublik ist nach wie vor krass“, schreibt Jörg Kronauer. „Mitte vergangenen Jahres erregte Ministerpräsident Li Keqiang mit der Mitteilung Aufsehen, immer noch lebten 600 Millionen der 1,4 Milliarden Chinesen von einem Pro-Kopf-Monatseinkommen von lediglich 1.000 Yuan (rund 130 Euro).“

Jörg Kronauer: Bewegte Zeiten in China, jungewelt.de, 18.09.2021. Zum Volltext hier klicken.

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Westliche Medien „berichten, an der gegenwärtigen Energiekrise sei Moskau schuld, weil es sein Erdgas zurückhalten würde“, vermerkt Alexander Rahr und hält dagegen: „Tatsächlich ist es aber so, dass westliche Experten jahrelang davon gepredigt haben, die EU sollte möglichst ganz auf russische Erdgaslieferungen verzichten. Man bräuchte auch die Nordstream Leitung gar nicht. Man hätte ausreichende Stromversorgung und Wärme durch die regenerativen Energieträger wie Wind, Sonne und alsbald Wasserstoff. Jetzt fallen dem Westen diese Fehlvorstellungen auf die Füße.“

Alexander Rahr: Grüne Entspannungspolitik, russlandkontrovers.com, 05.10.2021. Zum Volltext hier klicken.

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Korruption und Betrug – gegen Sebastian Kurz, den inzwischen zum zweiten Male jüngsten je zurückgetretenen Bundeskanzler Österreichs, und weitere Beschuldigte ermittelt die Staatsanwaltschaft. Sie gründet ihre Vorwürfe auf Chat-Nachrichten. Der Wiener Standard und das Burgtheater haben diese Chats in den politischen Kontext gesetzt und die Ensemblemitglieder des Burgtheaters Regina Fritsch, Daniel Jesch, Christoph Luser, Dörte Lyssewski, Robert Reinagl und Nils Strunk sind in die Rollen von Sebastian Kurz, Thomas Schmid und anderen geschlüpft. Wenn man nicht eh schon geahnt hätte, von was für Typen die selbst erklärten westlichen Demokratien heutze immer noch beherrscht werden – jetzt wüsste man es!

Der Standard / Burgtheater: Causa Kurz: Die Chatprotokolle, burgtheater.at, 16.10.2021. Zum Video hier klicken.

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Und für alle Fans und Skeptiker bezüglich des grassierenden E-Mobilitäts-Hypes hier noch der Hinweis auf einen aktuellen Erfahrungsbericht von Wolfram Küther, der die Probe aufs Exempel wagte und einmal mehr bestätigt fand, dass jede Medaille mindestens zwei Seiten hat: „Das Gute zuerst. Ein solcher Ausflug wird nie langweilig, die Tage sind mit einer Art Pfadfinderspiel gut gefüllt. Man lernt fremde Menschen kennen und kommt mit ihnen ins Gespräch. Eigentlich müsste jetzt ein Seminar „Elektrotechnik für Fortgeschrittene“ folgen, in dem mindestens das ohmsche Gesetz, der Unterschied zwischen Stromspannung, -stärke und -leistung aufgefrischt wird, aber dazu fehlt uns hier die Geduld.

Wolfram Küther: Ein Abenteuer – die Fahrt mit einem E-Auto von Berlin an die Müritz, berliner-zeitung.de, 09.10.2021. Zum Volltext hier klicken.

Letzte Meldung

Erst die gute Nachricht: Das US-State Department hat jetzt bekannt gegeben, dass die USA per 30. September 2020 55 Atomsprengköpfe weniger in ihrem Arsenal hatten als noch ein Jahr zuvor.

Und nun den üblen Rest der nuklearen Realität, Unterabteilung Militär: Am 30.09.2020 verfügten die USA nach gleicher Quelle über 3750 einsatzbereite und nicht einsatzbereite Atomsprengköpfe, zuzüglich rund 2000 ausgemusterte Exemplare, die demontiert werden sollten.

Bei den anderen Atommächten hat das Stockholmer Internationale Friedensforschungsinstitut (SIPRI) nachgezählt: Russland 6255, China 350, Großbritannien 225, Frankreich 290, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea zusammen rund 460 Atomsprengköpfe – macht zusammen 13.330!

Die Pyromantiker dieser Welt, denen Wunderkerzen ein Gräuel sind, dürfen also für den Fall des Falles weiter mit ordentlich Feuerwerk rechnen …

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