28. Jahrgang | Nummer 21 | 1. Dezember 2025

Bemerkungen

Immer noch gesucht: Mitstreiter

Das Blättchen-Team wirbt erneut um weitere Mitstreiter in der Redaktion.

Nach wie vor gilt, dass Erfahrungen im Journalismus, in der Germanistik oder einer vergleichbaren Sphäre keine Voraussetzung für eine Mitarbeit wären, wohl aber die Beherrschung der deutschen Sprache sowie praktische Fertigkeiten in digitaler Textverarbeitung.

Die Arbeitsweise der Redaktion erläutern wir gern im persönlichen Gespräch.

Angemessene Einarbeitung ist garantiert.

Weil für Letzteres sowie generell für die Zusammenarbeit räumliche Nähe hilfreich wäre, bevorzugen wir Bewerbungen aus Berlin und dem nahen Brandenburger Umland.

Trauen Sie sich und melden sich bei Interesse per E-Mail an: redaktion@das-blaettchen.de.

 

Dezember

von Heinrich Hoffmann (1809-1894)

Er ist der letzte von zwölf Brüdern,
Des Jahres Pforte schließt er zu.
Was du gewonnen hast an Gütern
Und was verloren, zähle du!

Doch wäge strenger und besonnen,
Und schließ genaue Rechnung ab,
Was du an Weisheit hast gewonnen,
Und was an Torheit sich ergab.

 

Das Wettern der Woche: Der Iwan kommt

Vor’n paar Jahren hätt‘ ich noch gezweifelt, aber jetzt bin ich mir sicher: Der Ivan kommt! Ob er heute kommt oder morgen kommt: Wer weiß? Mich als Kriegskind (echt jetzt – da müssen Sie noch einiges nachholen!) hat Pistoriussens Volksruf an die Kriegstüchtigkeit wie ein Hammer von Merlin Hummel getroffen (Silbermedaille 2025 Tokio: 82 Meter). Kriegstüchtig – das war ein Aufruf, ach was, ein Weckruf an uns alle. Nach schweren Nachtsitzungen und Beschuss von Putin haben die drei Regierungsparteien CDU, CSU und SPD Nägel mit Köpfchen gemacht: Alle Männer ab 18 müssen sich ab Juni 2027 mustern lassen – egal, ob und wie sie sexuell, weltanschaulich oder modemäßig orientiert sind. Noch wichtiger: Ab sofort kann sich Jedermann freiwillig beim Bund, der Feuerwehr oder den Jungen Union zum Dienst melden. Wer halbwegs gesund ist, wird ausgebildet, bekommt 1 Führerschein und monatlich bis 2300 Euro Stütze. Da wird sich jeder Bürgergeldempfänger die Finger lecken. Von den Rentnern, die für 45 Arbeitsjahre eben mal auf magere 1500 Euro kommen, schweigen wir besser. Das ist nur die eine Seite der Kriegstüchtigkeit, die andere? In meinen Kinderjahren gab’s Vorratshaltung für den Russenfall: Saure Gurken im Keller, Kartoffeln, Brennholz, getrocknetes Brot, das einen ab 1945 über den Russki und alte Nazis weghalf. Schützengräben wurden zugeschüttet, Bunker zu Hotels. Wie vorschnell! Ein gute Kriegstüchtigkeit setzt voraus, dass man beispielsweise bei einem Einkaufbummel erstens die Sirenen hört (Handy weg!) und sofort im Untergrund verschwinden kann. Alle Behörden und Rathäuser müssen kriegstüchtig werden – da braucht’s dort Luftschutzkeller und einen 10-Tage-Vorrat an Nahrung und Wasser (1,5 Liter pro Tag und Mann). Klar, das gilt auch für alle Schulen, Unis, Krankenhäuser, Büros, Fabriken. Bei Altersheimen weiß ich jetzt nicht, was geplant ist. Wer zu Hause ist, wenn der Russe kommt: Nicht aufmachen! Ab in den Keller. Allerdings verzichten mehr als 60 Prozent der Bauherren auf den guten alten Keller und bauen lieber eine Garage. Das ist unverantwortlich, auch wenn noch offenbleibt, ob der übliche Hausbunker atombombensicher sein muss und wie man das prüft. Von ordentlichen Autobahnen, einer kriegstüchtigen Bahn, dem Luftschutz kriegswichtiger Unternehmen (KraussMaffei, Diehl, Airbus), Kraftwerken mal ganz zu schweigen. Dazu und über den Schutz wichtiger Kulturgüter wie der Semperoper, dem Kölner Dom oder dem Geburtshaus von Hegel andermal mehr – auch zur Frage, wo denn um Himmelswillen Parlamente und Regierung im Kriegsfall unterkommen. Meine Omi Glimbzsch aus Zittau ist pragmatisch: „Vor 10, 15 Jahren braucht der Russe nich extra zu kommen!“

Peter Grohmann

 

Goldrausch bei Rheinmetall

„Kein deutscher Konzern erlebt derzeit einen solchen Boom wie Rheinmetall“, hieß es am 21. November 2025 unter der Überschrift „Vorstoß in völlig neue Dimensionen“ in der Welt aus dem Hause Springer. Deutschlands führender Rüstungskonzern erwarte ein durchschnittliches jährliches Umsatzplus von 32 Prozent bis 2030. Bis dahin solle sich der Umsatz auf bis zu 50 Milliarden Euro gegenüber 2024 in etwa verfünffachen. Rheinmetalls CEO, Armin Papperger, kriegt sich gar nicht mehr ein: „Es ist wie in einer Wunderwelt.“ Da kann man ihm wahrlich kaum widersprechen. Für Mitte 2026 rechnet der CEO mit einem Auftragsbestand von 120 Milliarden Euro.

Von früheren Einzelfertigungen muss auf Massenproduktion umgestellt werden. Während etwa früher jährlich nur ein paar Dutzend Boxer-Transportpanzer produziert wurden, hat man jetzt ein Volumen von jährlich 1000 Fahrzeugen im Visier.

Und weitere Goldadern könnten hinzukommen. So hat Rheinmetall ein Schutzkonzept gegen Drohnen für die knapp 2000 Standorte mit sogenannter kritischer Infrastruktur (zum Beispiel Bundeswehr- und Energieversorgungseinrichtungen) an die zuständigen Ministerien übermittelt. Gesamtsumme: 81 Milliarden Euro für den Schutz mit Skynex- oder Skyranger-Waffen und Skyspotter-Aufklärungstechnik. Ein zusätzlicher Schutz der gesamten 1286 Kilometer langen deutschen Außengrenze im Osten würde weitere 24 Milliarden Euro bringen.

Doch Umsatz allein interessiert das Management und die Aktionäre nur sekundär. Eine Schlüsselgröße ist schon eher die operative Rendite. Die liegt bei Waffen und Munition bei rund 30 Prozent. Zum Vergleich: Laut Googles KI lag die durchschnittliche operative Rendite der deutschen Metall- und Elektroindustrie 2023 bei sechs Prozent.

Bezahlt wird das alles, soweit von deutschen Stellen geordert, übrigens aus Steuergeldern, aus dem Bundeshaushalt und der Nettokreditaufnahme des Bundes, die – dann aber brutto, also mit Zinsen – auch wieder aus Steuergeldern zurückzuzahlen ist. Dass der große Topf infolgedessen für Bildung, Gesundheit, Kultur, ÖPNV und andere Dinge, die, um CDU-Fraktionschef Jens Spahn zu paraphrasieren, nichts nützen, wenn der Russe vor der Tür steht, nicht mehr reicht, damit müssen wir dann halt alle leben. Oder?

Hannes Herbst

PS: Am Tag des Ausbruchs des Ukraine-Krieges lag der Börsenwert der Rheinmetall-Aktie bei 96,80 Euro; am 25. November 2025 um 10:30 Uhr MEZ stand sie bei 1470,20 Euro – eine Steigerung um über 1400 Prozent. Es soll aber mancher Rheinmetall-Shareholder immer noch sauer sein, wenn man ihn Kriegsgewinnler nennt …

 

Gedenken neu gedacht

Die Journalistin Susanne Siegert, Gewinnerin des Grimme Online Awards 2024, hat sich bereits vielfach mit dem Thema „Erinnerungskultur“ beschäftigt und dazu vor allem in den sozialen Medien publiziert. Im Vorwort ihres Buches „Gedenken neu denken“ fragt sie sich zunächst selbst, was sie zur Auseinandersetzung mit Naziverbrechen beisteuern kann – „Als deutsche Millennial. Geboren, getauft und aufgewachsen im katholischen Oberbayern. Mit Uropas, die im Zweiten Weltkrieg auf der Seite der Nazis gekämpft haben.“ Nicht nur, dass sie die Frage „Darf ich dieses Buch schreiben?“ offensichtlich bejaht hat – sie will überdies ein Korrektiv sein dazu, wie im Geschichtsunterricht über Naziverbrechen gesprochen wird, in Ausstellungen, Bundestagsreden, bei Gedenkveranstaltungen, in Talkshows und auf Internet-Plattformen. Sie tritt für ein anderes Gedenken ein – mit dem Schwerpunkt auf der Verantwortung der Nachfahren der Tätergeneration anstelle einer „einstudierten“ gemeinsamen Rückschau mit den Opfern.

So nimmt sie die Leser mit an einen Gedenkort „vor ihrer Haustür“, das KZ Außenlager Mühldorfer Hart, und regt sie dazu an, gleichfalls nicht nur „ferne“ Gedenkstätten zu besuchen, denn die Markierung bestimmter Verbrechensorte entlaste die unmittelbare Umgebung. Sie berichtet von ihren Schwierigkeiten bei der Recherche zu Aktivitäten in der eigenen Familie. Ihr ist unklar, warum die Namen der Opfer sich in Datenbanken sehr schnell auffinden lassen, Recherchen zu Tätern aber jeder Menge Zeit und vorab eingereichter Dokumente und Genehmigungen bedürfen. Sehr treffend schreibt sie: „Warum brauche ich 20 Sekunden, um die ehemalige Adresse eines Juden herauszufinden, der von den Nazis ermordet wurde – und sechs Monate und 120 Euro, wenn ich etwas Licht in die Nazivergangenheit meiner eigenen Familie bringen möchte?“ Ergänzend dazu erzählt die Autorin die Geschichte von Alexander Katan, der bei einem Besuch im KZ Mauthausen Fotos seines zum Skelett abgemagerten Großvaters entdeckte und mit den österreichischen Behörden jahrelang über deren Entfernung verhandeln musste.

Die weithin „übliche“ Darstellung bekannter Nazi-Verbrecher wie Ilse Koch als „zentraler Verkörperung des nationalsozialistischen Schreckens“ ermögliche das Verharmlosen der Schuld anderer beziehungsweise der Befreiung von jeglicher eigener Schuld. Andererseits bemängelt Siegert, dass Beispiele von Alltagssolidarität kein fester Bestandteil der Lehrpläne, geschweige denn unseres Gedenkens seien.

Ein wichtiges Fazit des Buches ist, dass es nicht ausreicht zu wissen, was schon einmal falsch gemacht wurde, um zu wissen, wie man es heute richtig macht.

Susanne Siegert: Gedenken neu denken. Wie sich unser Erinnern an den Holocaust verändern muss. Piper Verlag, München 2025, 240 Seiten, 18,00 Euro.

Viola Schubert-Lehnhardt

 

Paul McCartney nach den Beatles

Gut zehn Jahre nach dem ersten Auftritt der Beatles löste sich die erfolgreichste Band der Musikgeschichte 1970 faktisch auf, obwohl sich der offizielle Akt noch bis zum 9. Januar 1975 hinzog. Während John Lennon seinen Ausstieg intern bereits im September 1969 bekanntgegeben hatte, erklärte Paul McCartney am 10. April 1970 seinen Rücktritt. Zehn Jahre lang schienen die vier Freunde als Einheit unerschütterlich, doch waren in dem Quartett aus Liverpool immer mehr Konflikte und persönliche Differenzen aufgetreten. Nun gingen John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr getrennte Wege. Zwar äußerte John Lennon: „Es ist nur eine Band, die auseinandergeht. Es ist nicht das Ende der Welt“, doch kam die Trennung der Beatles einem Erdbeben gleich.

Danach fiel Paul McCartney in ein kreatives Loch, was zu Alkoholabhängigkeit und Depressionen führte. Er zog sich mit seiner Frau Linda, den Töchtern Heather (aus Lindas erster Ehe) und Mary auf eine 75 Hektar große Farm in Schottland zurück, gründete die Band „Wings“ und fand so einen Weg aus der Krise.

In der Neuerscheinung „Wings – Die Geschichte einer Band on the Run“, die in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Historiker Ted Widmer entstand, ist nachzulesen, wie sich McCartney musikalisch neu erfand und wie es ihm gelang, ein zweites Mal eine Kultband zu gründen. Das „Wings“-Buch basiert auf Interviews von Filmemacher Morgan Neville.

In Schottland lebte McCartney zunächst unter sehr einfachen Bedingungen. Das Haus musste repariert werden, Steckrüben waren zu hacken und die Schafe zu scheren. Gebadet wurde in einer Zinkwanne in der Küche. All das war eine Art Therapie. Paul stellte sich immer wieder die Frage: „Was macht man als Musiker nach einer Band wie den Beatles?“ Er musste sich selbst finden, aber etwas anderes, das nicht die Beatles waren.

Auf der Farm nahm er schließlich sein erstes Solo-Album „McCartney“ auf und produzierte mit Linda das Album „Ram“ mit einem Cover, das ihn bei der Schafschur zeigt. Danach stellte er mit dem Schlagzeuger Denny Seiwell und dem Gitarristen Denny Laine eine Band (später verstärkt durch den Gitarristen Henry McCullough) zusammen, in der Linda sang und Keyboard spielte. Doch die ersten musikalischen Versuche waren wenig erfolgreich. Ohne Plan ging man auf Tour, häufig ohne feststehende Auftritte, gab Konzerte an britischen Universitäten, meist nur vor wenigen Zuhörern. Es sollte bis Ende 1973 dauern, dass die „Wings“ mit dem Album „Band on the Run“ den Durchbruch schafften und Anerkennung bei Kritikern fanden. Mit den Alben „Venus and Mars“ (1975) und „Wings at the Speed of Sound“ (1976) erzielten sie weitere kommerzielle Erfolge. Nach sieben Studioalben löste sich die Band 1981 auf.

Die Neuerscheinung behandelt neben dem Leben auf der Farm und der Gründung der Band auch die Entstehung der Erfolgsalben oder die legendären Touren wie „Wings Over America“. Nach über sechzig Jahren äußert sich der heute 83-jährige McCartney nicht nur zu seinem musikalischen Neuanfang oder der mysteriösen Beatles-Verschwörungstheorie, er erinnert sich auch an das letzte Telefonat mit John Lennon vor dessen Ermordung am 8. Dezember 1980.Auf mehr als 500 Seiten wird die Geschichte einer der erfolgreichsten Bands der 1970er Jahre erzählt. Neben McCartneys Familie kommen Bandkollegen und Freunde zu Wort. Rund 200 Fotos, viele erstmals veröffentlicht, ergänzen den Titel, zusammen mit umfangreichem Archivmaterial.

„Ich freue mich riesig, in die Zeit von „Wings“ zurückversetzt zu werden und einige unserer verrückten Abenteuer durch dieses Buch noch einmal zu erleben“, sagte Paul McCartney zu der nostalgischen Zeitreise.

Paul McCartney: Wings – Die Geschichte einer Band on the Run. Verlag C.H. Beck, München 2025, 549 Seiten, 44,00 Euro.

Manfred Orlick

 

Melancholie aus Schweden

Der schwedische Musiker Christian Kjellvander ist ein Meister der melancholischen Tonkunst. Frei nach dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“ ist „Ex Voto / The Silent Love“ nach den Alben „About Love and Loving again“ und „Hold your Love still“ der Abschluss einer Trilogie, die sich der Liebe widmet.

Das neue Album ist noch sparsamer instrumentiert, nur ab und an sind einige Klänge von einer Bassklarinette oder einem Kornett eingewoben. Es dominiert die charakteristische Baritonstimme von Christian Kjellvander. Dieser (Sprech-)Gesang ist sehr getragen, fast pastoral.

Es sind intime Lieder, die in einem alten Sommerhaus an der südschwedischen Küste entstanden sind. Manche der Lieder verbleiben bis zum Ende in diesem reduzierten Stil, manche entwickeln sich etwa durch die Hinzugabe eines Gospelgesangs im Hintergrund oder wenn – ungewöhnlich selten im Vergleich zu den Vorgängeralben – die dezenten Gitarrengrooves anschwellen und aufgedreht werden.

Christian Kjellvander ist ein in sich stimmiges Album gelungen, ein künstlerisches Kleinod, das aber konzentriertes Zuhören verlangt. Melancholisches Mitleiden ist nicht bei der Hintergrundbeschallung zur Küchenreinigung möglich …

Christian Kjellvander: „Ex Voto / The Silent Love“, CD, Label Tapete Records, 2025, etwa 16 Euro.

                                                                                               Thomas Rüger

  

Aus anderen Quellen

„Ein großer Krieg“, konstatiert Sergej Karaganow, „kann nicht nicht-nuklear sein. Die Vorstellung, dass ein umfassender Konflikt in Europa konventionell bleiben könnte, ist, entschuldigen Sie bitte, idiotisch. Was bedeutet ein Atomkrieg in Europa? Es bedeutet, dass die meisten europäischen Länder zu einer Wüste werden. Sie werden einfach aufhören zu existieren. Selbst dem elementarsten gesunden Menschenverstand entzieht sich, was diejenigen, die von einem Krieg gegen die Atommacht Russland sprechen, eigentlich anrichten. Sie verurteilen ihre eigenen Völker zum Untergang.“

Éva Péli: „Sollte es zu einem großen Krieg kommen, wird Europa einfach aufhören zu existieren“, multipolar-magazin.de, 14. November 2025. Zum Volltext hier klicken.

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„In Washington kristallisiert sich damit ein neues Machtgebilde heraus, das die bislang komplexeste Herausforderung für die demokratische Regierungsform im digitalen Zeitalter darstellt: der autoritäre Hightech-Komplex“, analysiert Francesca Bria. „Und der agiert noch schneller, ideologischer und strikter im Interesse der Unternehmer als frühere Varianten des militärisch-industriellen Komplexes. Die Herren des Silicon Valleys bauen nicht mehr nur Apps, sie bauen Imperien. Unter dem Banner patriotic tech arbeitet eine Koalition von Firmen, Geldgebern und Ideologen an einer weltumspannenden Infrastruktur für Überwachung und Zwang im Dienste einer Herrschaft ohne demokratische Kontrolle.“

Francesca Bria: United States of Palantir, monde-diplomatique.de, 13.11.2025. Zum Volltext hier klicken.

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Achim Vogt und Talal Salih schreiben: „Das Schicksal des Sudan war es, dass der aktuelle Krieg am 15. April 2023 ausgerechnet in einer Zeit ausbrach, in der der russische Angriffskrieg in der Ukraine bereits ein Jahr tobte, und wenige Monate bevor mit dem Massaker der Hamas und dem nachfolgenden Krieg in Gaza Medien und Politik, aber auch breite Teile der internationalen Öffentlichkeit vollständig gebunden waren. Obwohl die Medien durchaus berichteten – soweit das unter den Umständen und bei fast völlig fehlenden Zugängen für Berichterstatter überhaupt möglich war –, blieben ein öffentlicher Aufschrei und damit letztlich politische Reaktionen weitgehend aus.“

Achim Vogt / Talal Salih: Der nächste Völkermord?, ipg-journal.de, 13.11.2025. Zum Volltext hier klicken.

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Das Buch „Monstrous Anger of the Guns“ biete einen Einblick ‚in die Schattenwelt des Waffenhandels‘, die so oft vor der Öffentlichkeit verborgen wird. heißt es auf der Plattform german-foreign-policy.com. „Das Buch beleuchtet nicht nur den Waffenhandel selbst, sondern auch seine Auswirkungen auf die Diplomatie, auf die Weltordnung, auf die Klimakrise – gravierende Folgen, die Politiker und Leitmedien im Westen nur allzu gern verschweigen. Es thematisiert, wie Rüstungsexporteure Gesellschaften schädigen, deren Konflikte sie mit Waffen beliefern; speziell betroffen sind allzu häufig Frauen und Kinder. Der Sammelband zeigt zudem, wie Palästina als Testgebiet für israelische Waffenhersteller dient, die ihre Produkte anschließend als ‚kampferprobt‘ mit Aufpreis verkaufen können.“

Rezension: Monstrous Anger of the Guns, german-foreign-policy.com, 21.07.2025. Zum Volltext hier klicken.

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Volker Perthes rezensiert Robert Kagans neuestes Buch „Rebellion. How Antiliberalism is Tearing America Apart Again”, in dem es „einmal nicht um die weltpolitische Rolle der USA, sondern um deren innere Entwicklung [geht]. Es ist ein langer Essay über die Geschichte der USA von der amerikanischen Revolution bis zu den Präsidentschaftswahlen von 2024 – eine Geschichte, die Kagan als anhaltenden Kampf zwischen Liberalismus und Anti-Liberalismus beschreibt.“

Volker Perthes: Amerikas ewiger Aufstand, ipg-journal.de, 17.11.2025. Zum Volltext hier klicken.

Zusammengetragen von Wolfgang Schwarz.