Kaum hatte Friedrich Merz (CDU) am 14. April 2025 – zum Zeitpunkt der Verkündung vermutlich nächster deutscher Bundeskanzler – in der ARD seine Bereitschaft zur Lieferung weitreichender Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine (natürlich nur in Abstimmung mit den NATO-Verbündeten, ein Vorhaben, das bekanntlich Polen, die baltischen Staaten, die Niederlande und Großbritannien wärmstens unterstützen) erneuert, da ließ auch der Kreml seine sattsam bekannte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa die bekannte russische Position zu einer derartigen Eskalation des deutschen Engagements aufseiten Kiews wiederholen: „Wissen Sie, ich denke, es wäre für den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz sinnvoll, Folgendes zu verinnerlichen: Da ein Kampfeinsatz dieser Marschflugkörper ohne direkte Unterstützung durch Bundeswehrsoldaten unmöglich ist, wird ein Angriff auf beliebige russische Ziele, insbesondere auf kritische Verkehrsinfrastruktur – und Merz hat dabei ganz selbstverständlich die Krim-Brücke als Ziel genannt – als direkte Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an den Kampfhandlungen aufseiten des Kiewer Regimes gewertet werden. Mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen für Deutschland.“
Vor diesem Hintergrund mag sich der frühere ukrainische Botschafter an der Spree, Andrij Melnyk im vergleichsweise drögen New York, wo er sein Land derzeit bei den verschnarchten Vereinten Nationen vertreten muss, gefragt haben: Lohnte das wirklich, dass sich meine ungeliebten Deutschen, die meiner Heimat nie geliefert haben, was ich für nötig hielt, nun für ein paar läppische Dutzend Taurus-Projektile doch noch einen eigenen Krieg mit Russland einhandeln? Letzteres wäre – nun ja … Aber doch nicht für Pillepalle!
Daher hämmerte der Andrij schnell einen Offenen Brief an den Fritze in die Tastatur, von dem Dank Welt (online) vom 19.04.2025 auch die deutsche Öffentlichkeit Kenntnis erhielt und in dem dieser jenem fünf Schritte an Herze legte:
„Erstens: Einen Koalitionsbeschluss fassen über die Finanzierung der Waffenlieferungen für die Ukraine in Höhe von mindestens 0,5 Prozent des BIP (21,5 Milliarden Euro pro Jahr) oder 86 Milliarden Euro bis 2029.“
„Zweitens: Die gleiche 0,5-Prozent-Regelung auf EU-Ebene (372 Milliarden Euro bis 2029) initiieren […]“ sowie im Rahmen der G 7 (zusätzlich 181 Milliarden, USA inklusive). Ein „Mega-Commitment von 550 Milliarden Euro für die ukrainische Verteidigung in den nächsten vier Jahren […].“
„Drittens: Am 6. Mai im Bundestag die sofortige Lieferung von 150 Taurus-Marschflugkörpern verkünden und sie zügig durchsetzen.“
Viertens: Um die Taurus-Systeme effizient einzusetzen, sollten „der Ukraine 30 Prozent der verfügbaren deutschen Kampfjets und Hubschrauber aus den Beständen der Luftwaffe“ übergeben werden – etwa 45 Eurofighter und 30 Tornados, 25 Helikopter NH90 TTH und 15 Eurocopter Tiger. Doch damit nicht genug: Auch „100 Leopard-2-Kampfpanzer, 115 Puma und 130 Marder Schützenpanzer, 130 GTK Boxer, 300 Fuchs Transportpanzer, 20 MARS-II-Raketenartilleriesysteme mit Munition“ könnte Kiew sofort gut gebrauchen.
Fünftens: „[…] 200 Milliarden Euro eingefrorenes russisches Staatsvermögen beschlagnahmen und für den Wiederaufbau der Ukraine nutzen; […] eine Nato-Beitrittsperspektive nicht nur formell bekräftigen, sondern innerhalb der Allianz – vor allem gegenüber den USA – dafür sorgen, dass sie demnächst Realität wird, genauso wie die EU-Mitgliedschaft der Ukraine bis 2029.“
Wow!
Mit diesem Sofortprogramm eröffneten sich dem Sauerländer Friedrich Merz, einem nicht selten bespöttelten Menschenschlag und Landstrich angehörend – „Das Beste gegen Sonnenbrand? / Ferien im Sauerland!“ – die Chance, in die wirklich großen Fußtapfen eines militärisch genialen Westpreußen zu treten, des deutschen Panzer- und Blitzkriegsgenerals Heinz Guderian, dessen – seinen eigenen Worten nach Hitler gegenüber gebrauchtes – Motto Melnyk inspiriert haben mag: „Klotzen, nicht Kleckern!“
Wenn schon Annihilation durch Krieg mit der atomaren Supermacht Russland, dann aber gefälligst mit Schmackes!
Der Beitrag wurde abgeschlossen am 21.04.2025.
Schlagwörter: Andrij Melnyk, Friedrich Merz, Krieg, Russland, Taurus, Ukraine