14. Jahrgang | Nummer 10 | 16. Mai 2011

Bemerkungen

Der libysche Krieg des Westens
„Wenn die Herrschenden den Einbruch des Krieges in das Leben unzähliger Menschen und damit den Tod vieler Unschuldiger und das neuerliche Schuldigwerden ihrer Kriegsknechte befohlen haben, stellt dies stets auf’s Neue eine Herausforderung für das Denken und Fühlen dar, Wut und Ablehnung, aber auch Mitgefühl und Solidarität stellen sich ein. Doch es ist immer auch eine besondere Herausforderung an die politische und historische Analyse. Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit. Im Zeitalter der elektronischen Medien werden nicht nur die elektronischen Systeme und die Journalisten ‚eingebettet‘ in das Lügengespinst der Kriegspropaganda, sondern auch die gesiebten Informationen. Die dünne Informationslage zu Libyen, eigentlich zu ganz Nordafrika in Europa ist Ausdruck dessen, dass sich die meisten Europäer jenseits von Ägypten, den Pyramiden und dem Tourismus kaum mit der Region befasst haben. Das erleichtert es, auch mit Falschinformationen und Spekulationen Krieg zu führen. Eine Untersuchung, die auf den Tatsachen fußen will, hat es daher schwer. Die hiermit vorgelegte Analyse will einen Beitrag zur Aufklärung im Dienste des Friedens und gegen den Krieg leisten. Es ist gewiss besonders schwierig, dies gleichsam in einem Zwischenstudium zu tun, da noch nicht ausgemacht ist, wie dieser Krieg ausgeht. Aber vielleicht trägt die kritische Darstellung seiner Zusammenhänge und der obwaltenden Interessen dazu bei, ihn zu verkürzen oder längerfristig Krieg überhaupt unmöglich zu machen.“
Mit diesen Worten beginnt eine dieser Tage veröffentlichte Studie von Erhard Crome – wissenschaftlicher Mitarbeiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung – mit dem Titel „Der libysche Krieg des Westens. Ein Zwischenstand“. Der Umfang des Papiers – etwa 70 Seiten – verbietet leider eine Übernahme ins Blättchen, aber die Redaktion gestattet sich, die Lektüre wärmstens zu empfehlen. Möglich ist dies über das Internet. (Zum Weiterlesen hier klicken!)

Die Red.

Nützliche Fiktionen
Hans Vaihinger (1852-1933) gilt als Begründer der „Philosophie des Als-ob“. Darin spielen „nützliche Fiktionen“ eine große Rolle. Sie erlangen, so kann man bei Wikipedia nachlesen, Bedeutung, „als ob“ sie wahr seien, auch wenn sie der Denkkonstruktion bewusst widersprechen. „Nützliche Fiktionen erhalten ihre Legitimation durch den lebenspraktischen Zweck, damit sind sie für viele Bereiche unentbehrlich.“
Von Vaihinger und seiner Philosophie ist zwar mittlerweile kaum noch irgendwo die Rede, der Eindruck, dass wir mehr und mehr in einer Als-ob-Welt mit vielerlei und immer mehr Fiktionen leben, nimmt indessen beständig zu. Nun könnte und müsste man diesen Abgleich gewiss bei der Wurzel beginnen, wo dann zum Beispiel zu fragen wäre, ob wir wirklich in einer Demokratie leben oder aber doch nur so tun „als-ob“. Oder ob die Wirtschaft wirklich für den Menschen da ist (Angela Merkel) oder Kapital und Politik per Deklamation nicht nur so tun „als ob“…
Eine solch kleine Anmerkung wie diese hier würde dieser strukturelle Ansatz aber überfordern; ihr sei also erlaubt, auf Zweitrangigeres, und dies lediglich dieser Tage, hinzuweisen, wiewohl die Unentbehrlichkeit „nützlicher Fiktionen“ hier eigentlich besonders sinnfällig sein dürften.
Als ob zum Beispiel die Hochzeit in irgendeinem Königshaus (in jüngstem Falle also im britischen) bedeutungsvoll wäre. Denn wirkliche Relevanz hat sie außer für das betroffene Ehepaar und dessen Familien ja nicht wirklich; nicht mal dann, wenn der jetzige Prinz tatsächlich mal König werden würde.
Als ob alles Theater, was sich um „Events“ wie den Eurovisions-Contest mit seiner Versammlung „öffentlicher Geräusche“ (Dieter Hildebrandt, in ähnlichem Kontext) rankt, für die Kultur auch nur im Ansatz so bedeutungsvoll, wie die Medien tun.
Als ob es für den Weltenlauf auch nur eine Sekunde relevant wäre, wer in seinem hochgetunten Auto am schnellsten im Kreis fährt.
Ach Gottchen …
Es ist lediglich die Unlust, hier noch weiteren Schwachsinn aufzuzählen, bei dem große Teile der Öffentlichkeit so tun, als ob dessen Erscheinungsformen irgendwie wichtig wären; nicht zuletzt, weil es ihnen medial suggeriert wird.
Summiert man das unter jene „nützlichen Fiktionen“, bleibt – wie letztlich immer – die Frage, wem sie nützen. Dreimal dürfen wir raten. Dem Sieger winkt eine Erstausgabe des Marx´schen „Kapitals“.

Helge Jürgs

Überkommenes
Frühlingsluft zieht ein, verstaubte Hirne werden gelüftet, gegessen wird vor der Tür, die Mensa bleibt ein abgeschlossenes Universum, in dem der Geruch unterschiedlichster Gerichte durch die Luft schwebt. Rege Beschäftigung, Essenfassen, Ansturm, Hektik, Selbstbedienung ist verpönt, hauen sich die lieben Studenten doch gerne mal die Teller voll, zu obszönen Preisen, wie mancher bemerkt – also: abgeschafft!
Die Küchenfrau wirbelt, von Gericht A zu Gericht C, rennt vor zur Kasse, erhebt die Gebühr, weiter im Text: „So, junger Mann, was darf’s sein … So, junge Frau, was wollen Sie … Das macht dann …, junger Mann …“ Lächeln, freundlich sein, nicht daneben hauen, nicht zu viel aufhauen, schließlich schaut die Chefin von hinten. Und niemals das Geschlecht verwechseln. Ist sie bereits Automat? Hinrennen und wieder zurück, jeder Griff sitzt, muss sitzen. Die Bedienten fühlen sich bestimmt aber höflich behandelt, der Ansturm steigt, die Laune wächst, der junge Mann gerät ein wenig hysterisch, aber nicht zu schrill, dann wieder lächeln: Die Freude kommt.
Ein Privatdozent schleicht aus der Bibliothek, schaut sich das Treiben an, holt sich einen Teller, der junge Mann kommt ordnungsgemäß, der falsch Titulierte antwortet: „Ihnen macht das ja richtig Spaß!“
Antwort, ohne Umschweife: „Nu klor, junger Mann, denn Sie wissen doch: Arbeit macht frei!“ Durch den Raum schallen Schlachtenlaute, ein kurzer Augenblick Suggestion. Den zuhörenden Essern bleibt der angekaute Happen im Halse kleben. Zwei junge Frauen stecken die Köpfe zusammen, tuscheln: „Hat sie das gerade wirklich gesagt?“
Der Dozent steht etwas konsterniert auf der Stelle, fängt sich und lächelt das geschockt-überheblich-wissende Lächeln desjenigen, der eine halbe Bibliothek im Schädel stehen hat – und geht. Verhalten rücken die jungen Männer und die jungen Frauen nach.
Die Mensa leert sich, um bald den nächsten Ansturm zu bewältigen – Zeitschichten bröckeln langsam.

Paul

Vorwärts, es geht zurück
China, so war soeben zu lesen, hat gemeinsam mit Sicherheitskräfte aus Kirgisien und Tadschikistan die Niederschlagung von Aufständen trainiert. Ein Sprecher der chinesischen Anti-Terror-Behörde hatte dazu erklärt, es sei um die Bekämpfung der „drei bösen Kräfte“ – Terrorismus, Extremismus und Loslösungsbestrebungen von Rebellen – gegangen.
Ich kann mir nicht helfen, aber immer mehr Details aus der heutigen Volksrepublik erinnern mich – trotz zweifellos enormer Unterschiede – an andere Volksrepubliken vor deren Niedergang. Daran zum Beispiel, dass Mitte der achtziger Jahre bei den „Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ – im ursprünglichen Selbstverständnis für den Binnenschutz von Betrieben und Einrichtungen vor dem Klassenfeind zuständig – plötzlich der Schlagstockeinsatz geübt wurde, wo sonst die Kalaschnikow doch auf den äußeren Feind gerichtet war. Dass die befürchteten Aggressoren aus dem Westen nun munitionssparend mit Gummiknüppeln hätten bekämpft werden sollen, wagten seinerzeit nicht mal die zu behaupten, die solches an der Basis zu verklickern hatten. Nur der Begriff der „bösen Kräfte“ gehörte in seiner asiatischen Blumigkeit nun mal nicht zum realsozialistischen Vokabular Europas.
Aber sonst ….

Peter Holst

Lecker Finger
Ein Neuseeländer hat Spiegel-online zufolge das Verspeisen seines kleinen Fingers als Hilfeschrei beschrieben. Er habe an einer Psychose gelitten und keine medizinische Hilfe erhalten. Deshalb habe er seinen Finger abgeschnitten und gegessen, sagte der Mann laut New Zealand Herald. Er habe jedes Vertrauen in das Gesundheitssystem verloren und mit seiner Aktion aufschrecken wollen.
Liest man eine Meldung wie die nämliche, so ist zumindest so viel klar: Das dort geschilderte Verfahren erregt jene Aufmerksamkeit, die man üblicherweise von Krankenkassenassen und Ärzten nicht ohne Weiterews zugemessen erhält. Das könnte zu vielerlei Nachahmungen anregen: Wer keinen Termin beim Orthopäden oder in einer Klinik diese Gewerbes bekommt, verspeist einfach seine maladen Gliedmaßen; lange genug in gute Zutaten eingelegt, wird auch Muskelfleisch irgendwann zart. Wessen Leber zu ersetzen ist, kann sich diese immerhin noch braten – erstmal in Mehl gewälzt, spielt geschmacklich keine Rolle, woran dieses Organ gegebenenfalls erkrankt ist; und wenn doch, dann schadet eine Whisky- oder Bordeaux-Note auch nicht. Nicht viel anders wäre es bei den Nieren; wird die Reparatur einer solchen nicht rechtzeitig von den Kassen bezahlt, brät man sie zart im Butterschmalz und hat  – wenn auch ein letztes Mal, noch immer was davon.
Schwieriger haben es zugegeben die Geisteskranken. Ans eigene Hirn zu kommen – ja, es in etlichen Fällen erst einmal zu finden – ist dabei aber nur die geringere Hürde. Handelt es sich hier doch um jenes Organ, dessen Schadstoffkontaminierung dank tagtäglichen Medieneintrags alle anderen Schädigungen aus dem Felde schlägt.
Trotzdem: Der Totalverlust eines Hirnes durch dessen kulinarischer Einverleibung ist das kleinere Übel: Gebraucht wird’s in der Welt der politischen Possenspiele mit ihren Mentaldressuren doch eh immer weniger.

Irina Gebrow

Teilbares Ego?
Ist Carsharing als Mobilitäts-Alternative eine praktikable und vor allem billigere Alternative?
Glaubt man einschlägigen Meldungen, treibt diese Frage derzeit zahlreiche Verkehrsexperten um. Wer hätte das gedacht – kaum sind gerade mal 40 Jahre – „nur“ 40 würde es in jedwedem Werbekontext heißen – verstrichen, seit vernünftige und zugleich weitsichtige Geister (ja doch, die hat es immer gegeben, sie hatten und haben auf unsere Geschicke nur halt fast keinen Einfluss!) darauf aufmerksam gemacht haben, dass die ungebremste Individualmotorisierung irgendwann zumindest gegen den infrastrukturellen Baum gehen wird; von unserer ökologischen Umgebung war seinerzeit noch kaum die Rede.
Nun also, nach alledem, was zuvor doch nur Kassandra- und/oder Unkenrufe waren, melden sich wieder „Weitblickende“, wiewohl es sich in Anbetracht des mittlerweile herangewachsenen Verkehrsdesasters eher um Notbremsen-Betätiger handelt. Nun also auch Vernunftsüberlegungen von jenen, denen die Vernunft bislang scheißegal war….
Nette Versuche, nur: wo Ego draufsteht wie auf dieser Gesellschaft, ist auch Ego drin – und nichts (jedenfalls nichts wesentlich) anderes. Deshalb wird es weitergehen mit „Freie Fahrt für freie Bürger“ – wetten, dass?

HWK

Kompetänzchen
Ein Reigen: Homburger wird mangels Wirksamkeit als FDP-Fraktionschefin ausgebootet und dafür Partei-Vize; Brüderle ist nach blamablem Wahldesaster in BW kein Landesparteichef mehr, wird aber Bundestags-Fraktionschef; Rösler bleibt kein Gesundheitsminister, wird dafür allerdings Wirtschaftsminister; Daniel Bahr wird kein Parteivize, doch Gesundheitsminister; Stefan Kapferer bleibt Staatssekretär, nur nicht mehr im Gesundheits- sondern im Wirtschaftsministerium, Cornelia Piper wird keine Botschafterin in Polen – sagt sie.
Warum eigentlich nicht, versteht sie von Außenpolitik doch ebenso wenig wie alle anderen von ihren neuen Ressorts auch. Inkompetent zu sein ist längst kein Grund mehr, nicht mit hochdotierten Politjobs betraut zu werden. Liberallala, liberallala …

cf

EU-Knigge
Man kann ja wirklich nicht sagen, dass gegen die Übel dieser Welt nichts getan würde. Eben erst hat das EU-Parlament zum Beispiel einen „Codex für gutes Benehmen“ beschlossen, der die Annahme von durch Lobbyisten ausgereichten Geldgeschenken und anderen Annehmlichkeiten künftig verhindern soll. Ein Transparenzregister soll´s richten, in das sich einzutragen hat, wer in den EU-Parlamentsgebäuden von Brüssel und Luxemburg Zugang erhalten will. Und damit Bestechung auf diese Weise mit Stumpf und Stiel ausgemerzt werden kann, sind die Eintragungen der Lobbyisten in dieses Register freiwillig. So gnadenlos geht’s also künftig all den allein in Brüssel auf bis zu 20.000 geschätzten Interessenvertretern an den Kragen. Dieser Schlag trifft den Lobbyismus gewiss an seiner empfindlichsten Stelle und dürfte den Korruptionssumpf in Kürze trocken gelegt haben. Man muss nur ganz fest dran glauben.

hpg

Placebo
Spiegel-Redakteur René Pfister hat für eine Reportage über Horst Seehofer erst den Henri-Nannen-Preis gewonnen und dann gleich wieder verloren; er wurde ihm aberkannt, weil die detailliert geschilderte Einstiegsszene des Textes – die Schilderung des Modelleisenbahn-Kellers, in dem Seehofer seinem Hobby frönt – zwar korrekt war, aber nicht durch persönlichen Augenschein zustande gekommen ist. Dies, so wurde post festum beschieden, widerspreche dem Kriterium journalistischer Lauterkeit und Sorgfaltspflicht.
Die Feuilletons mindestens der „Qualitätszeitungen“ überboten sich anschließend mit hin-und-her-wendigen Exegesen dieses jurorischen Verdikts. Nun ist es gewiss honorig, dass und wie sich Journalisten darum bemühen, Vorwürfe ernst zu nehmen und „aufzuarbeiten“. Angesichts (nicht nur) unserer Medienlandschaft mit ihrer nahezu täglichen Flut von offenkundigen Lügen, Erfindungen und Manipulationen – und dies nicht nur in der ekelhaften und einflussreichen Yellow Press – wirkt das allerdings so deplatziert und lächerlich, als würde sich ein Ärztekollegium bei einem Krebskranken lediglich Sorgen um dessen Gewichtsabnahme machen.
Wenn – wie Umfragen immer wieder belegen – Journalisten in der Vertrauensskala der Bevölkerung mit bestenfalls (!) 30 Prozent einen der untersten Plätze der Berufsgruppen belegen (selbst Meteorologen haben doppelt so viel Zutrauen) und fast nur noch von Politikern unterboten werden, dann wäre über die Glaubwürdigkeit von Journalisten doch wohl grundsätzlicher zu diskutieren als anhand des „Falles“ Pfister. Dann allerdings ginge es an die Wurzel des Problems und zugleich Übels. Und genau das wird keiner von denen tun, die etabliert mitspielen im Zirkus der Geld produzierenden Publikationsmaschinerie. Dafür lieber eine Placebo-Debatte, und der arme Pfister darf dabei den Watschenmann spielen …

HWK

Ehrenvolle Entscheidung
Um es gleich vorweg zu sagen: Die Entscheidung ist die einzig angemessene und ehrt den Nicht-Geehrten. Gustav Adolf Schur, nicht ganz so jungen Blättchen-Lesern mit Herkunftsverortung DDR als Radsport-Idol und Gentleman im Sattel seit ihren Kinder- und Jugendtagen als Täve vertraut und kürzlich 80 Jahre alt geworden – die Gratulationen zu diesem Anlass kamen aus 41 Ländern – , erhielt von der „Deutsche Sporthilfe“ (Frankfurt/Main) am 10. Mai den Bescheid: „Die Jury der ‚Hall of Fame des deutschen Sports’ hat in der vergangenen Woche ihre Stimmen für die Aufnahme neuer Mitglieder in die Ruhmeshalle abgegeben. Nach Auswertung der Wahlzettel müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass Sie in dieser Aufnahmerunde nicht die benötigte Mehrheit von mindestens 50 Prozent der Stimmberechtigten erhalten haben, die eine Aufnahme ermöglichen.“
Täve Schur war 1955 der Erste Gesamtsieger der Internationalen Friedensfahrt für die DDR, er war zweifacher Straßenweltmeister und neunmal Sportler des Jahres der DDR.
Die virtuelle „Hall of Fame des deutschen Sports“ vereint angeblich die erfolgreichsten deutschen Sportler. Einziger Radrennfahrer in diesem Kreis ist bisher Gustav Kilian. Er war Mitglied der NSDAP und ehrte seinen Sieg bei einem Sechstagerennen in den USA mit dem Hitlergruß; Göring empfing ihn zu einer Audienz.
Und wem ist es zu danken, dass Täve mit Kilian nun nicht die Ruhmeshalle teilen muss? Das wird sich wohl nie mit letzter Sicherheit sagen lassen, denn das Abstimmungsverhalten der Juroren ist naturgemäß geheim. Aber es ist zu hoffen, dass unter anderem folgende, durch ihre strategische Weitsicht und ihr inniges Verhältnis zum Sport bestens beleumundete Jury-Mitglieder ihren tätigen Anteil daran hatten: Dr. Josef Ackermann (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank), Dr. Michael Frenzel (Vorstandsvorsitzender der TUI), Hans-Peter Friedrich (Bundesinnenminister, CSU), Jürgen R. Großmann (Vorstandsvorsitzender des Energiekonzerns RWE), Lothar Hagebölling (Chef des Bundespräsidialamtes), Dieter Stolte (bis 2002 Intendant des ZDF, danach beim Springer Verlag), Jürgen Weber (Aufsichtsratsvorsitzender der Luft­hansa) und Dieter Zetsche (Vorstandsvorsitzender der Daimler AG).
Auf den einzigen Ossi in der Jury, Manfred Merkel, Vorsitzender des Fördervereins des Sächsischen Sportmuseums, war in dieser Frage allerdings kein Verlass: Er hatte schon 2006 einen „Tusch für den 75-jährigen ‚Täve’. Reminiszenzen eines Freundes“ zu Protokoll gegeben.

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