14. Jahrgang | Sonderausgabe | 5. Dezember 2011

Kurz & bündig

Denken mit Karl Kraus

Dieses Taschenbuch von Diogenes sollte man eigentlich bei sich tragen wie die Brieftasche – man findet alle Nase lang Anlass, die dort versammelten „Sprüche und Widersprüche“ mit seinen aktuellen Wahrnehmungen abzugleichen und, das nun sowieso, sie auf diese Weise trefflich-ätzend zu benennen.“ Karl Kraus war ein ironischer Meister, sein Werk ist pointendicht wie kaum ein zweites in deutscher Sprache. Mit einem Unterschied: Es war ihm ernst. Er maß seine Zeit am Ideal des Humanen, und seine Ironie war die Sprechform der Enttäuschung, der Klage wie der Anklage“, hat Roger Willemsen Kraus als einen der widersprüchlichsten und gleichsam einflussreichsten Persönlichkeiten der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts, treffend charakterisiert.
Karl Kraus war mehr Individualist, als dies Schriftsteller gemeinhin eh sind. Und – er hat sich nie darum bekümmert, dass er sich wohl mehr Feinde als Verehrer gemacht hat. Absolute Ehrlichkeit war sein Prinzip, wenn es darum ging, sich mit der Gesellschaft und all ihren den Menschen betreffenden Webfehlern und Gebrechen auseinanderzusetzen und gegen all das anzuschreiben, was ihm daran verhasst war. Und wiewohl die hier versammelten Aperçus in zumeist größtmöglicher Kürze fassen, was Kraus umtrieb und er seinen Lesern zum Bedenken mitgeben wollte, liegt eine tiefe Weisheit in ihnen;  eine Weisheit, die von ihrer Aktualität nichts verloren hat. Beispiele gefällig? „Es wäre mehr Unschuld in der Welt, wenn die Menschen für all das verantwortlich wären, wofür sie nicht können“. Oder: „Die Mission der Presse ist, Geist zu verbreiten und zugleich die Aufnahmsfähigkeit zu zerstören“. Und schließlich: Vervielfältigung ist insofern ein Fortschritt, als sie die Verbreitung des Einfältigen ermöglicht.“ …

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Denken mit Karl Kraus. Sprüche und Widersprüche über Moral und Politik, Phantasie und Künstler, Frauen und Psychologen, Journalisten und Dummköpfe, Diogenes Verlag, Zürich 2007, 153 Seiten, 8,90 Euro

Ein Septembertag in New York

Es kam pünktlich zum zehnten Jahrestag des New Yorker Terroranschlages vom 11. September 2001 auf den Büchermarkt, ohne aber lediglich ein weiteres Buch zu diesem geschichtlichen Fundamentalereignis zu sein. In Teilen ist es sogar nicht einmal ganz neu, denn Alexander Osang hat nach dem 11. September, den er als Spiegel-Korrespondent in Lower Manhattan leibhaftig erlebt hat, wie wohl kaum ein zweiter Journalist vieles von diesen traumatisierenden Erlebnissen beschrieben, schriftlich und per gesprochenem Wort.
Dennoch lohnt es, dieses Buch zu lesen. Geht es doch über die Schilderungen der Osangschen Erlebnisse hinaus, und ist der eigentliche Bezugspunkt dieses Buches nicht das Ereignis, sondern das, was es mit zwei Menschen gemacht hat. Anja Reich, Osangs Ehefrau, ist Ko-Autorin eines Buches, das im Wechsel der Kapitel beschreibt, wie beide diesen 11. September erlebt haben, der eine so unmittelbar vor Ort, wie dies kaum noch unmittelbarer sein konnte, der (die) andere an der Peripherie dieses Geschehens, als Mutter zweier Kinder im beschaulichen Brooklyn mit- und nachverfolgend, was um sie herum geschieht und lange gequält von dem Unwissen darüber, was Alexander geschehen ist.
Die vorgelegten Erinnerungen beider Autoren sind dabei mehr als die Beschreibungen einer Katastrophe aus zweierlei Blickwinkeln des Erlebens. So wie Osangs Texten dies ohnehin so einnehmend zueigen ist, so geben er und Anja Reich in diesem Buch viel von sich selber preis. Hier schreiben keine Distanzierten, hier schreiben Autoren, die all das an Innerlichkeiten einbringen, auf die sich erfahrungsgemäß nicht viele einlassen. Wer gibt – zumal beim Abfassen von etwas, das man auch zum Heldenepos stilisieren kann – von sich preis, welche Ängste, Beklemmungen, Eitelkeiten aber auch welche Mechanismen wirken, um zu tun, von dem man ahnen muss, das es das letzte sein könnte, was man je getan hat. Wo beginnen journalistischer Ehrgeiz, und „Chronistenpflicht“, und wann sind sie alles Mögliche wert, aber nicht den Verlust einer Familie?
Es ist in doppelter Hinsicht ein sehr persönliches Buch geworden, ohne in eine aufdringliche Selbstdarstellung abzugleiten, die auf das Voyeuristische im Leser abhebt. Das will gekonnt sein. Reich und Osang haben es gekonnt.

fp

Anja Reich / Alexander Osang: Wo warst Du? Ein Septembertag in New York, Piper Verlag, München 2011, 272 Seiten, 19,90 Euro

„Medium und Revolution“

Das ist ein sehr spezieller Text, dieser Essay Peter Trawnys über „Medium und Revolution“. Was bereits mit der Definition des Mediums als „die immaterielle Einheit von Kapital und Technik“ beginnt. Keine leichte Kost, die im philosophischen Denken weniger Geübten vielleicht auch ein wenig kryptisch erscheinen mag. Dennoch: Trawny denkt öffentlich – und als Philosoph eben – über Fragen nach, von denen es derzeit kaum weniger relevante gibt als diese. Trawny – hier ist dem Klappentext des Verlages unbedingt zuzustimmen – „legt die Verfasstheit einer Gesellschaft bloß, in der eine kommende – reale oder irreale – Revolution möglich wäre, und liest deren Vorzeichen.“ In diesem Sinne ist das schmale Büchlein ein Pendant zu Stéphane Hessels „Empört Euch!“ Für Traditionalisten im begrifflichen Denken ist diese Schrift entweder überflüssig – oder anregend, wiewohl letzteres nicht im Sinne eines Katechismus zu verstehen sein möge. Es wird beide Rezeptionen geben. Möge der Kreis der Letzteren groß genug sein, auf dass Trawnys Gedanken auf einen ebenso interessierten wie fruchtbaren Boden fallen.
jh

Peter Trawny, Medium und Revolution, Matthes & Seitz, Berlin 2011, 96 Seiten, 10,- Euro

Michael Mann

Michael Degens Buch „Familienbande“, wiewohl ein Roman, ist mit größtmöglich dokumentarischer Treue darum bemüht, das Leben des jüngsten und betrüblich ungeliebten Sohnes des Thomas Mann, Michael Mann, nachzuzeichnen. Empfohlen insofern, als es geeignet ist, das Wissen um die wohl einzigartige Familie des „Großschriftstellers“ zu bereichern, und zwar keineswegs nur der voyeuristischer Befriedigung wegen, ist das doch ein zeitgeschichtliches Abbild sondergleichen, ganz unabhängig davon, wer es dabei zu welchen Meriten als Schriftsteller oder eben, wie Michael als Musiker gebracht hat.
Fast alle der sechs Mann-Kinder – ausgenommen vielleicht die jüngste Tochter Elisabeth – waren gezeichnete Wesen. Durchweg ausgestattet mit großen Talenten, haben sie zeitlebens unter dem übermächtigen Vater gelitten, von dem sie nie loskamen – außer durch die Flucht erst in Exzesse und dann in den Tod wie bei Klaus und Michael; wobei diese Flucht wiederum nicht nur die vor dem Vater war, sondern auch eine vor der Zeit und vor sich selbst.
Ist die Zahl biografischer Quellen groß, wie das bei den Manns der Fall ist, zieht das für den Autor eines weiteren Werkes sowohl den Vorzug reichhaltiger Informationen und Zeugnisse nach sich, allerdings auch die Verführung, per Verdichtung der Materialvielfalt das – jedenfalls hier gewählte – Genre des Romans zu „verletzen“. In Michael Degens Buch hat man dieses Gefühl vor allem bei vielen Dialogen, die, um dort viel Substanz zu bündeln, auch dann etwas künstlich daherkommen, wenn man selbst den jungen Mann-Kindern durchaus überdurchschnittliche Intellektualität nachsagen kann. Zumal Degen mit dem fast ausschließlichen Gebrauch der innerfamiliär gebrauchten Kosenamen beim Leser etwas voraussetzt, worauf man nicht zwangsläufig bauen kann. Aber das sind lediglich Anmerkungen zu einem Buch, das Mann-Freunde sich jedenfalls nicht entgehen lassen sollten.
hwk

Michael Degen, Familienbande, Rowohlt Verlag, Berlin 2011, 480 Seiten, 22,95 Euro

Pfeffer: Macht, Gier und Lust

Seit ich nun genauer weiß, wo er (vorrangig) angebaut und geerntet wird, ist mir die gebräuchliche Verwünschung, dorthin „zu gehen, wo der Pfeffer wächst“, ganz und gar unverständlich: Vietnam, Brasilien, Indonesien Malaysia etc. pp. – ausgestattet mit meinem nun erweiterten Wissen würde ich mich solcherart Verdammnis nur allzu gern fügen – sofern der Verdammer die Reisekosten trägt. Auskünfte über die Anbauorte von Pfeffer in dieser Welt sind aber nur eine Facette eines Buches, das lehrreich, unterhaltsam und gebrauchsanregend zugleich ist. Ja, „Pfeffer – Rezepte und Geschichten um Macht, Gier und Lust“ erfüllt seinen selbstgestellten und im Titel ausgewiesenen Anspruch aufs Beste. In vier Kapiteln erfährt man, einladend abgefasst, so ziemlich alles, was der Genießer über die Kletterpflanze und deren Früchte wissen sollte : ein Stück Geschichte – immerhin ist man des Pfeffers wegen einst zu Weltumseglungen aufgebrochen und hat Kriege geführt – Kulturgeschichte menschlicher Ernährung, Biologie und Verwendungsanleitung in einem, was will man mehr? „Das kleine Pfefferkorn sieh für gering nicht an, versuch es nur und sieh, wie scharf es beißen kann!“, hat Friedrich Rückert das edle Gewürz einst geadelt. Versuch es nur und sieh, wie wunderbar es viele Speisen veredeln kann – wäre allerdings hinzuzufügen.

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Nathalie Pernstich-Amend / Konrad Pernstich: Pfeffer, Mandelbaum-Verlag, Wien 2011, 272 Seiten, 24,90 Euro

Revolution als Verbrechen

Die Literatur zu und über Stalin ist Legion. Braucht es also ein weiteres Buch über jenen Georgier, der das 20. Jahrhundert so geprägt hat wie kaum ein zweiter? Sicherlich nicht, wenn man mit der Figur und deren zeitgeschichtlichem Hintergrund bereits vertraut ist. Wer aber, jüngere Zeitgenossen zumal, sich – zumindest noch – nicht dem mühseligen Quellenstudium zu Leben und Wirken Stalins aussetzen will und kann, für den dürfte die schmale Schrift von Wladislaw Hedeler sehr wohl ein willkommenes und nutzbringendes Angebot sein. Auf 50 Seiten dieses Taschenbuches bündelt der in Sachen der russischen Revolution, ihrer sowjetischen Nachfolge und deren Protagonisten ausgewiesene Historiker den Lebensweg und jenes verhängnisvolle Wirken, das aus einer Menschheitsutopie für Millionen ein Massengrab und für die Überlebenden ein bis heute nachwirkendes Trauma gemacht hat. Auf weiteren 80 Seiten wird diese biografische Skizze durch neun Dokumente von und über Stalin ergänzt, die – zumal nach dem Gelesenen – das gezeichnete Psychogramm des unheilvollen Diktators aufschlussreich ergänzen. Samt des grenzenlosen Zynismus´ übrigens, der zum Beispiel in Stalins Rede an den Parteiapparat obwaltet, dem er in seinem Schlusswort auf dem Plenum des ZK der KPdSU vom März 1937 in gewohnter Verbindlichkeit mitteilte: „Andere Genossen sagen, die offene Anerkennung unserer Fehler könne dazu führen, daß unsere Kader nicht geschult und gefestigt sondern geschwächt und zerrüttet werden, wir müßten unsere Kader schonen und hüten, wir müßten auf ihre Eigenliebe Rücksicht nehmen und auf ihre Ruhe bedacht sein. Zu diesem Zwecke schlagen sie vor, die Fehler unserer Genossen zu vertuschen, die Schärfe der Kritik abzuschwächen oder noch besser – an diesen Fehlern vorüberzugehen. Eine solche Einstellung ist nicht nur von Grund auf falsch, sondern auch im höchsten Maße gefährlich, gefährlich vor allem für Kader, die man ‚schonen‛ und ‚hüten‛ will. Die Kader durch Vertuschung ihrer Fehler schonen und erhalten zu wollen, bedeutet, diese Kader unfehlbar zugrunde zu richten.“
In keiner anderen politischen Gruppierung der Weltgeschichte haben deren Führer und ihre Adlaten so viele Getreue der eigenen Gefolgschaft gemordet wie in der Sowjetunion Stalins …

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Wladislaw Hedeler (Hrsg.): Josef Stalin oder: Revolution als Verbrechen, Karl Dietz Verlag, Berlin 2011, 144 Seiten, 8,90 Euro

Vom banal Bösen

Kaum ein anderes Buch hat in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik einen solchen „Skandal“ ausgelöst wie Hannah Arendts „Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen“, jener Bericht vom Prozess gegen den Schreibtisch-Massenmörder Hitlers, den Organisator des industriellen Völkermords an den Juden, der bis heute in der Geschichte politischer Verbrechen singulär ist. Der seinerzeit wütende Protest gegen das von der in die USA emigrierten Jüdin Arendt 1963 in der Tageszeitung New Yorker Veröffentlichte und 1964 in Deutschland bei Piper als Buch Erschienene, war ein mehrfacher. Wenn auch mit gebotener Zurückhaltung reagierend, traf es auf der einen Seite auf die Ächtung jener vielen, die in diesem Lande – auch weil sie bereits wieder etabliert waren – die nicht mehr an die Verbrechen jenes Systems erinnert sein wollten, die der Eichmann-Prozess noch einmal öffentlich machte. Darunter gehöre nun ein Schlussstrich, da man doch nun demokratisch geworden war …
Massiv und ganz und gar offen hingegen waren die Proteste mit dem Tenor, dass Hannah Arendt mit dem Diktum der „Banalität“ die Naziverbrechen kleinreden würde, wiewohl die kämpferische Philosophin diesen Begriff keineswegs als diminutiv verstand, und zumal sie doch unüberlesbar im Buch selbst geschlussfolgert hatte: „… (es war), als zöge Eichmann selbst das Fazit der langen Lektion in Sachen menschlicher Verruchtheit, der wir beigewohnt hatten – das Fazit von der furchtbaren Banalität des Bösen, vor der das Wort versagt und an der das Denken scheitert.“ Empörte Zurückweisung rief des Weiteren auch hervor, dass sie – immer streng bei dem bleibend, was der Eichmann-Prozess zutage brachte – auch deutsch-jüdische Einrichtungen anführte, die zu lange an ihrem nun offen unterlaufenen Staatsverständnis als Schutzinstanz festgehalten hatten.
Die tief greifenden Debatten jener Jahre nach zu verfolgen, die freilich über die genannten „Angriffspunkte“ hinausgingen, und in ihr Wesen einzudringen, lohnt auch heute noch, was auch die nicht enden wollende Zahl von Publikationen über Hannah Arendts Buch und seinen Gegenstand belegt. Und zu empfehlen ist denn auch ein neuer Band von Piper, in dem Gespräche und Briefe versammelt sind, die Arendt mit dem Publizisten Joachim Fest geführt hat. Die bislang unbekannten und ausführlich kommentierten Zeitzeugnisse drehen sich denn auch nach wie vor um etwas, was noch immer nicht bis ins Letzte nachvollziehbar zu sein scheint: Wie kann ein „erschreckend normaler“ Mensch zu einem Verbrecher werden, der als selbsternannter „Spezialist“ an entscheidender Stelle für den Völkermord an den europäischen Juden verantwortlich war?

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Hannah Arendt / Joachim Fest: Eichmann war von empörender Dummheit. Gespräche und Briefe, Piper Verlag, München 2011, 206 Seiten, 16,95 Euro

Zusammenhänge

„Zur Dogmatik geworden, wurde er (der dialektische Materialismus – die Red.) zur Ideologie einer Kirche, zur Doktrin einer Partei, die sich mit der wahren Gesellschaftsordnung identisch setzte, genauer, mit dem Werkzeug, womit die der Gesellschaft innewohnenden Gesetzlichkeit handelt, um ins Ideale vorzustoßen. Es gibt ebenso eine Parteimetaphysik, wie es eine Kirchenmetaphysik gibt. Wie die Kirche wird die Partei der alleinige Träger einer Heilsgeschichte, wie die Kirche wird sie unfehlbar“.
Das ist nur ein Satz aus einem eher schmalen Buch, das – machte man merkens- und nachdenkenswerte Passagen kenntlich – aus lauter Eselsohren bestehen würde. Dürrenmatts „Zusammenhänge“ und deren „Nachgedanken“, eigentlich ein Essay über Israel, ist in der Tat ein Mehr, das ihm attestiert worden ist: „Bekenntnisschrift, Reisebericht und Welt deutender Traktat, poetische Parabel, religionsgeschichtliche Studie, politisches Memorandum und prophetisches Manifest“. Dürrenmatt vertieft sich in einen der wohl kompliziertesten und schier unlösbar erscheinenden Konflikte in dieser Welt, jenen zwischen Israel und Palästina. Dürrenmatt betreibt das mit Sympathie für Israel, dessen Gast er vielfach war, lässt aber auch keinen Zweifel an der Berechtigung der Palästinenser, einen eigenen Staat zu etablieren. „So klein dieser Landstrich ist, den wir Palästina nennen, er hat Platz für zwei Staaten … Mit Jerusalem als beider Hauptstadt, dennoch ungetrennt. Das scheint utopisch. Das Zukünftige ist immer utopisch.“

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Friedrich Dürrenmatt, Zusammenhänge, Essay über Israel. Eine Konzeption. Nachgedanken unter anderem über Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in Judentum, Christentum, Islam und Marxismus und über zwei alte Mythen, Diogenes Verlag, Zürich 1998, 230 Seiten, 9,90 Euro