20. Jahrgang | Nummer 12 | 5. Juni 2017

Bemerkungen

Kurze Notiz zu Leuna

Leuna lässt sich am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen – nicht nur, weil das abenteuerlich verlegte Kopfsteinpflaster in der Stadt immer wieder gut ist für einen Achsenbruch. Nein, nur mit den Öffentlichen bekommt der geneigte Besucher einen veritablen ersten Eindruck von der sogenannten Gartenstadt.
In der Straßenbahn, die von Halle über Schkopau, Merseburg und eben Leuna bis nach Bad Dürrenberg quietscht, sitzen die Stifte und die Malocher, wenn sie von der Kleeche kommen. Die einen tönen, dass sie ihrer Oma gleich das Geld für eine Flasche Bier aus dem Kreuz leiern wollen und auch müssen, weil das Lehrlingsgeld mal wieder alle ist (weswegen sie, ganz offen gesagt, gerade auch schwarzfahren), die anderen sitzen in sich und ihre miefigen Orange-, Weiß- und Blaumänner versunken, breit vom Knechten. Die Bahn hält, jemand ruft „Bis Mojn!“, einer antwortet „Hau rein!“ Jeden Tag ist das so. Nur manchmal gab es halt Geld und niemand spricht von Oma.
Der Zug findet in Leuna gleich zwei Bahnhöfe und immer stehen die Leuna-Werke zwischen dem Bahnsteig und der eigentlichen Stadt. Gut eine halbe Stunde läuft man zwischen Wildnis und eingezäuntem Fabrikgelände, man latscht sich die Hacken auf alten Betonplatten platt, und wenn man die Stadt dann endlich erreicht hat, klebt ein penetranter süßlicher Geschmack auf den Lippen. Die Chemiewerke eben.
Genau wegen dieser Werke ist Leuna eben nicht nur eine kleine Slawensiedlung im Saaletal wie all die anderen ringsum, die sich irgendwie durch die Jahrhunderte gemogelt haben. Die Werke haben Joseph Roth in die Stadt geführt. Hier ließen die Arbeiter (Zehntausende lebten damals allein auf dem Werksgelände) 1921 die Räder stillstehen und erhoben sich zu den legendären Märzkämpfen. Und hier wurde der vielleicht spektakulärste Treuhand-Deal der wilden Wendejahre durchgezogen, die Leuna-Affäre: Die Franzosen kauften auf Wunsch von Präsident Mitterrand und Kanzler Kohl die Werke gegen reichlich Schmiergeld. In Frankreich hagelte es am Ende Verhaftungen, in Deutschland fehlten rein zufällig ein paar Meter Akten, um einen Prozess anzustrengen.
Aber das ist alles Geschichte. Leuna will mehr sein als nur schäbiges Chemiekaff. Deshalb hat sich die Stadt mit dem größten Einkaufstempel Mitteldeutschlands neu erfunden. Und nennt sich jetzt Gartenstadt: Das viele neue Grün in Leunas City stammt von den leergewohnten und zurückgebauten Plattenbauten.
Aber im Alltag verfängt all das nicht. Da wird albern gelacht, wenn wieder mal etwas über den Ortsteil Pissen in der Zeitung steht. Da wird abends zu den Leuna-Werken gepilgert, wenn Grönemeyer oder Maffay vor der illuminierten Anlage spielt. Und da wird in der Bahn geprahlt, dass man seiner Oma glatt Geld genug für zwei Bierflaschen aus dem Kreuz leiern kann.

Thomas Zimmermann

Hauptmerkmal: nicht einsatzfähig

Dass auch die Beschaffung eines neuen Lufttransporters für die Bundeswehr, des Airbusses A400M, längst zu einem Grab für Milliarden des deutschen Steuerzahlers geworden ist, ohne dass wenigstens funktionierendes Gerät zur Verfügung stände, war vor knapp einem Jahr Gegenstand im Blättchen.
Gibt es inzwischen etwas Neues zur Sache?
Nein – im Gegenteil: Es ist alles beim Alten.
Im Januar war ein A400M mit einer geborstenen Cockpitscheibe auf Zypern gestrandet. Eine weitere Maschine desselben Typs sollte die Ersatzteillieferung übernehmen, musste aber infolge Fahrwerksdefektes zunächst ebenfalls am Boden bleiben.
Im Februar war von den acht Maschinen, die der Bundeswehr vom Hersteller bisher – offenbar vorwiegend zu Reparatur- und Wartungszwecken – übergeben worden sind, nur eine einsatzfähig. In Krisengebiete durfte man aber auch die nicht schicken, denn das Selbstschutzsystem gegen Raketenangriffe funktioniert bislang nur eingeschränkt. Das wiederum ist nicht so ganz schlimm, weil die Maschinen wegen genereller Probleme mit den Triebwerksgetrieben eh alle 20 Flugstunden zur Kontrolle in die Werkstatt müssen. Da verbieten sich Flüge über wirkliche Distanzen von vornherein.
Im April hielt der turnusgemäße Rüstungsbericht des Verteidigungsministeriums als weiteren Mangel fest, dass der Militärairbus nach wie vor Fallschirmjäger nicht simultan absetzen könne. Der Bericht zog das ernüchternde Fazit: „Es ist nicht absehbar, ob beziehungsweise wann und wie viele einsatzreife Flugzeuge A400M mit den vertraglich geforderten vollständigen taktischen Fähigkeiten zur Verfügung stehen werden.“
Fortschreibung folgt.

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Medien-Mosaik

Schimon, Tonschöpfer mit Hang zum Bert-Kaempfert-Sound, ist ein „Schwiegermutter-Typ“, der seinen Schwiegereltern nach dem Tod seiner Frau nicht viel Freude macht. Ist er gefühlskalt? Egoistisch? Oder ist er mit der Situation überfordert, vor einem Scherbenhaufen, den Resten seines Lebens zu stehen? Überzeugend zeigt Christoph Letkowski den Schimon in seinem Dilemma in „Die Reste meines Lebens“, dem Filmdebüt des Ludwigsburg-Absolventen Jens Wischnewski. Dem Regisseur, der das Szenarium um die Dualität von Leben und Tod gemeinsam mit der Debütantin Julia Kaiser schrieb, ist eine kunstvoll verschachtelte Tragikomödie gelungen, in der einer der beiden Handlungsstränge diskontinuierlich erzählt wird, und die Freude des Zuschauers am Zusammensetzen der Geschichte wird erhöht. Schimon steht zwischen seinen beiden Frauen, von Luise Heyer und Karoline Bär gespielt, und auch der Großvater taucht in Rückblenden auf und bietet Christian Grashof Gelegenheit für Kabinettstücke.
(Die Reste meines Lebens“, Regie Jens Wischnewski, Camino-Filmverleih, seit 25. Mai in guten Kinos)

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Der Mai brachte kleinere Rundfunkreformen mit sich. Dass Redakteur Uwe Wohlmacher nach knapp fünf Jahren mit der 2600. Sendung das „Sonntagsrätsel“ (1965 von Hans Rosenthal im RIAS begründet, später von Christian Bienert weitergeführt) in neue Hände abgeben muss, ist noch die kleinste Umstellung. Aber dass er den letzten Monat in einem neuen Programm arbeitete, ist schon verwunderlich. Das Programm Deutschlandradio Kultur wurde in Deutschlandfunk Kultur umbenannt, während der Sender weiterhin Deutschlandradio heißt. Man erinnere sich: Am 1. Januar 1994 ging der nationale Hörfunk an den Start, der aus RIAS Berlin, Deutschlandfunk Köln und Deutschlandsender (damals unter dem Namen DS-Kultur) gebildet wurde. Als gemeinsamer Name wurde nicht – was nahe lag – Deutschlandsender gewählt, vielleicht, weil der Name aus DDR-Zeiten belastet schien? Immerhin stammte er aus den zwanziger Jahren vom ersten deutschen Radiosender. Bei den Verhandlungen setzte die schwache DS-Seite immerhin durch, dass nicht der Name Deutschlandfunk für die Anstalt gewählt wurde. Das Programm sollte auch den Namen Deutschlandradio erhalten, aber am Rhein dachte man nicht daran, den Namen abzuändern. Inzwischen haben es die verschiedenen Leitungen vom kurz genannten D-Radio nicht geschafft, das Programm von D-Radio Kultur annähernd flächendeckend zu verbreiten, weshalb der D-Funk nach wie vor eine größere Hörerschaft und einen größeren Bekanntheitsgrad hat. Darum wird seit Mai auch das Berliner Programm als Deutschlandfunk mit dem Zusatz Kultur ausgestrahlt. Manch Hörer sieht es als Zeichen, dass das Zusammenwachsen von Ost und West wiederum zugunsten des zahlenstärkeren Westens gescheitert ist, zumal die DDR-Wurzeln (anders als die RIAS-Reminiszenzen) im Programm fast nie eine Rolle spielen.

bebe

Aus anderen Quellen

Mit dem Thema „Der Westen und Russland – wie es zu dem kam, was heute ist“ befasste sich unlängst Tony Wood, Redakteur der New Left Review in London: „Im Juni 2000 fand in Moskau ein Gipfeltreffen der Präsidenten Putin und Clinton statt. Als Putin den Amtskollegen fragte, wie er auf einen russischen NATO-Beitritt reagieren würde, blickte Clinton hilfesuchend auf seine Berater. Da Außenministerin Madeleine Albright so tat, ‚als beobachte sie eine Fliege an der Wand‘, und der Nationale Sicherheitsberater Sandy Berger ‚überhaupt nicht reagierte‘, musste sich Clinton auf die Bemerkung beschränken, er persönlich würde einen Beitritt unterstützen. Wobei er das Wort ‚persönlich‘ zur Sicherheit dreimal wiederholte. […] Zu den Gründen, warum für Russland kein Platz innerhalb der euroatlantischen Strukturen vorgesehen war, gehörte die schlichte Tatsache, dass das Land – auch in seinem geschwächten Zustand – einfach zu groß ist, um problemlos absorbiert zu werden. Und schon gar nicht von einem System, das sich um eine einzige dominante Ordnungsmacht gruppiert.“
Tony Wood: Russlands gefährliche Schwäche. Asymmetrische Machtverhältnisse, die Fehler des Westens und der Frust im Kreml,
Le Monde diplomatique, 11.05.2017. Zum Volltext hier klicken.

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Dass der militante, rechtsradikale „Thüringer Heimatschutz“ mittels V-Leuten weitestgehend vom Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz (TLfV) auf die Beine gestellt und finanziert worden sein soll, ist inzwischen fast ein Allgemeinplatz. Manche vermuten, das ganze „Projekt“ gehe überhaupt auf das TLfV zurück. Andere halten schon den Verdacht für unglaubhaft – schließlich leben wir in einer Demokratie. Sollte es allerdings so gewesen sein, hätten die Schlapphüte nur eine Praxis wiederbelebt, die in ihrer Behörde auf eine gewisse Tradition zurückblicken kann. Denn schon der Maoismus in der Bundesrepublik in den 60er Jahren war ein vergleichbares Gewächs, wie jüngst ein Beitrag in der Zeit darlegte. Autorin Mascha Jacoby: „[…] der Maoismus schwappte, was kaum bekannt ist, schon in die Bundesrepublik, bevor die Studentenbewegung mit der Kulturrevolution flirtete. Anfang der sechziger Jahre, unmittelbar nach Chinas offenem Bruch mit der Sowjetunion, trafen immer mehr chinesische Propagandamaterialien ein – mit Flugzeugen, Schiffen und Botschaftsautos. Westdeutsche Postboten trugen sie aus. Und ausgerechnet der Verfassungsschutz war es, der dahintersteckte. Ungebeten half er der chinesischen Regierung, den Maoismus an die richtigen Adressen zu bringen: in die Briefkästen von Mitgliedern der verbotenen sowjetnahen KPD.“ Die Idee dazu stammte vom damaligen Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Günther Nollau. Der hatte sich die Peking Review kommen lassen, von der bald auch eine deutsche Ausgabe erschien. Nollau selbst: „Eines Tages lagen einer Nummer […] Formulare bei, die der Leser benutzen sollte, um dem Verlag Anschriften von Personen mitzuteilen, die interessiert waren, die Zeitschrift zu beziehen. Das brachte mich auf den Gedanken, derartige Formulare mit Adressen von Mitgliedern der illegalen KPD auszufüllen und nach Peking zu senden.“ Das habe gleich einen doppelten Nutzen gehabt: „Wenn das funktionierte, dann würden nicht nur die Pekinger antisowjetischen Schriften in der KPD verbreitet, sondern auch bei der Führung der KPD der Eindruck entstehen, in ihrer Organisation sei eine mächtige prochinesische Fraktion am Werke.“ Mascha Jacoby: „Der Verfassungsschutz druckte […] Hunderte von Formularen nach und versah sie mit den Namen von KPDlern.“
Mascha Jacoby: Post aus Peking. Wie der Verfassungsschutz den Maoismus in die Bundesrepublik brachte, um die Linke zu spalten – ein kurioses Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte, Zeit online, 05.04.2017. Zum Volltext hier klicken.

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Gerade erst wieder war George Soros in den Schlagzeilen: „Die Milliardenwetten des Großinvestors“, so Daniel Eckert und Holger Zschäpitz, „lassen stets erkennen, was der legendäre Spekulant in Zukunft erwartet, und das hat es diesmal in sich. Die jetzt bekannt gewordenen Positionen zeigen: Soros erwartet offenbar nicht mehr und nicht weniger als das vorzeitige Ende der Präsidentschaft von Donald Trump. […]Fest steht: Der 86-Jährige wettet im großen Stil gegen den US-Präsidenten. Soros zielt auf Gewinne, die sich aus einer Ablösung oder einem Scheitern des Manns im Weißen Haus ergeben.“ Insgesamt 764,31 Millionen Dollar habe der Spekulant dafür eingesetzt.
Daniel Eckert / Holger Zschäpitz: George Soros wettet auf Sturz. Diese Daten deuten auf ein Trump-Beben an den Börsen hin,
WELT N24, 22.05.2017. Zum Volltext hier klicken.
„Sehr viel mehr Eindruck als die Ökonomen“, so Anja Jardine über Soros, „machte auf ihn der Philosoph Karl Popper, den er sich als Tutor wählte und der damals gerade das Buch ‚Die offene Gesellschaft und ihre Feinde‘ veröffentlicht hatte. Soros wusste nur zu gut, wovon Popper sprach; er hatte bereits zwei Diktaturen erlebt. In London fühlte er sich das erste Mal frei. Mit Poppers Werk fand er sein intellektuelles Rüstzeug […].“
Anja Jardine: Investor George Soros. Der Milliardär und seine Mission, Neue Zürcher Zeitung (online), 12.5.2017. Zum Volltext hier klicken.

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„Mich hat gerade die Berührung mit der Wirklichkeit an meinen linken Theorien zweifeln lassen“, bekennt Verena Friederike Hasel: „Als ich mit Gefängnisinsassen monatelang ein Stück einstudierte, habe ich Menschen kennengelernt, die mir den Glauben an die unendlichen Möglichkeiten der Resozialisierung genommen haben. Und gerade einige unserer syrischen und afghanischen Übernachtungsgäste haben mir klargemacht, wie unglaublich schwierig ihre Integration werden dürfte. Sehr gut erinnere ich mich noch, wie erleichtert einer von ihnen reagierte, als er sich versichert hatte, dass ich keine Jüdin sei, und wie ein anderer irritiert war, dass auch mein Mann das Baby wickelt. Mitleid erregte die Tatsache, dass wir zwar drei Kinder haben, aber nur Töchter. Der ultimative Test für meine linke Gesinnung war jedoch die Einschulung meiner ältesten Tochter. Wir hatten die Wahl zwischen mehreren Schulen. Auf der einen […] gibt es kaum Migranten. Die andere […] hat einen Migrantenanteil von rund 80 Prozent. Gelebte Vielfalt, dachte ich, heißt ja nicht nur, im türkischen Supermarkt einzukaufen […]. Also ging ich zu der zweiten Schule […]. Ich stellte mich auf den Schulhof, bis die Glocke zur nächsten Stunde läutete. Ich kam wieder und schaute mir noch eine Pause an. Kaum ein Kind sprach Deutsch, die meisten Türkisch oder Arabisch. Der Ton war rau, der Umgang ruppig. Später hörte ich von Kindern mit Migrationshintergrund, die Kinder ohne Migrationshintergrund mobbten. Ich meldete meine Tochter auf der anderen Schule an.“
Verena Friederike Hasel: Politische Korrektheit: Ich bin nicht mehr links, Zeit online, 19.04.2017. Zum Volltext hier klicken.

Blätter aktuell

Fake News sind seit der Wahl Donald Trumps in aller Munde. Doch dient die Lüge heute nicht mehr allein der politischen Taktik, sondern präsentiert sich als alternative Wahrheit. Das aber leistet dem Entstehen populistischer Bewegungen Vorschub, so die Politikwissenschaftlerin Antonia Grunenberg unter Bezug auf Hannah Arendt. Nur wenn die europäischen Gesellschaften ihre Pluralität anerkennen und sich ihrer Fähigkeit zum Neuanfang besinnen, können sie die zerstörerische Kraft der Populisten aufhalten.
Dieser Tage jährt sich der Sechstagekrieg zum fünfzigsten Mal. Seine Folgen wirken bis heute nach: Die arabische Niederlage von 1967 begünstigte, so der Journalist Heiko Flottau, nicht nur den Aufschwung des politischen Islams, sondern auch die israelische Siedlungspolitik – als die Fortsetzung des Krieges von einst. Flottaus ernüchterndes Fazit: Von einem Frieden ist der Nahe Osten heute weiter entfernt denn je.
50 Jahre nach dem geschichtsträchtigen 2. Juni 1967 scheint es so, als ob die Ideen der 68er mittlerweile den Mainstream bilden. Erledigt hat sich der libertäre Impuls von einst jedoch keineswegs, schreibt Blätter-Redakteur Steffen Vogel. Vielmehr wird er heute von neuen Bewegungen aufgegriffen. Angesichts von Krise und Prekarität erweisen sich die Aktivisten allerdings zugleich als post-utopisch und treten den Marsch durch die Institutionen deutlich früher an als ihre Vorgänger.
Dazu weitere Beiträge – unter anderem: „Im Geiste der Freikorps: Rechtsradikale in Uniform“, „Lateinamerika: Der Fall Odebrecht oder Korruption ohne Grenzen“ und „Nordkorea: Im Teufelskreis der Abschreckung.

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Blätter für deutsche und internationale Politik, Berlin, Juni 2017, Einzelpreis: 9,50 Euro, Jahresabonnement: 79,80 Euro (Schüler & Studenten: 62,40 Euro). Weitere Informationen im Internet.

WeltTrends aktuell

Als Martin Luther 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte, war nicht abzusehen, welche weltgeschichtlichen Folgen das haben würde. Aus Anlass des Jubiläums 500 Jahre Reformation wirft Margot Käßmann im Thema einen Blick auf die internationale Lage des Protestantismus. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit der Rolle der evangelischen Kirchen für Abrüstung und Entwicklung, aber auch mit ihrem Verhältnis zum Islam und dem Widerstand solcher Pfarrer wie Martin Niemöller und Dietrich Bonhoeffer gegen den Nationalsozialismus.
Im WeltBlick geht es um die kanadische Außenpolitik unter Justin Trudeau, Schwedens Militärpolitik und die Gewalt auf den Philippinen.
Klaus Lederer, Berlins Europa-Senator, warnt im Zwischenruf vor einem Zerfall der Europäischen Union und fordert visionäre Strategien für das europäische Projekt.
Der dänische Politiker Mogens Lykketoft erläutert im Kommentar aus seiner Erfahrung als Präsident der 70. UN-Generalversammlung die Veränderungen bei der Wahl des Generalsekretärs. Trotz der düsteren internationalen Entwicklungen in der jüngsten Zeit ist er mit Blick auf den UN-Generalsekretär António Guterres beruhigt.

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WeltTrends – Das außenpolitische Journal, Heft 128 (Juni) 2017 (Schwerpunktthema: „Protestantismus weltweit“), Potsdam / Poznan, 4,80 Euro plus Porto. Weitere Informationen im Internet.