Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 12. September 2005, Heft 19

Autoren der Weltbühne vor 1933

Siegfried Jacobsohn, Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky, Alfred Polgar, Morus, Rudolf Arnheim, Kurt Hiller, Hellmuth von Gerlach, Johannes Fischart, Alfons Goldschmidt, Harry Kahn, Karl Schnog, Walter Mehring, Hans-Erich Kaminski, Erich Kästner, Heinrich Ströbel, Hans Reimann, Adolf Behne, Arthur Eloesser, Lothar Persius, Hans Siemsen, K.L. Gerstorff (Fritz Sternberg), Heinz Pol, Wolf Zucker, Bernhard Citron, Felix Stössinger, Ernst Toller, Hans Natonek, Klaus Pringsheim, Elias Hurwitz, M.M. Gehrke, Bruno Manuel, Axel Eggebrecht, Walther Karsch, Arnold Zweig, Johannes Bückler, Willi Wolfradt, Robert Breuer, Moritz Heimann, Berthold Jacob, Carl Mertens, Frank Warschauer, Bruno Frei, Julius Bab, Otto Flake, Arthur Seehof, Franz Leschnitzer, Hans Glenk, Karl Rothammer, Emil Ludwig, Frank Faßland, Erich Mühsam, Gisella Selden-Goth, Hilde Walter, Hans Bauer, Joseph Friedfeld, Joachim Ringelnatz, (Peter) Alfons Steiniger, Jan Bargenhusen, Manfred Georg, Ossip Kalenter, Béla Balázs, Egon Friedell, Siegfried von Vegesack, Germanicus, Kurt Kersten, Gerhart Pohl, Arnold Weiß-Rüthel, Heinrich Fischer, René Kuczynski, Rudolf Leonhard, Klabund, Julius Levin, Gabriele Tergit, Alfred Apfel, Alice Ekert-Rotholz, Arthur Holitscher, Werner Hegemann, Leo Lania, Otto Lehmann-Rußbüldt, Roda Roda, Arnold Voigt, Hans von Zwehl, Richard Lewinsohn, Rudolf Olden, Gerhard Donath, Alfred Grünewald, Richard Hülsenbeck, Ernst Kallai, Peter Scher, Hetta Gräfin Treuberg, Ernst Bloch, Otto Corbach, Herbert Ihering, Annette Kolb, Wilhelm Michel, Ferdinand Nübell, Anton Kuh, Ludwig Marcuse, Erich Weinert, Lion Feuchtwanger, Egon Erwin Kisch, Else Lasker-Schüler, Upton Sinclair, Hermann Budzislawski, George Bernhard Shaw, Walter Kreiser

Ich bin keine Korkseele, die immer auf der Oberfläche ihrer einmal vorgefaßten Meinung schwimmt.
Siegfried Jacobsohn, 1913

Die Weltbühne ist eine Tribüne, in der die gesamte deutsche Linke in des Wortes weitester Bedeutung zu Wort kommt; wir verlangen von unseren Mitarbeitern Klarheit, persönliche Sauberkeit und guten Stil.
Ob dieser Grundsatz richtig ist oder nicht, ist eine andere Frage; so habe ich das Blatt von meinem verstorbenen Lehrmeister Siegfried Jacobsohn übernommen und so habe ich es an Carl von Ossietzky weitergegeben, der keinen Finger breit von dieser Richtung abgewichen ist. Die Weltbühne verzichtet bewußt auf ein starres Dogma; bei uns wird diskutiert.
Kurt Tucholsky, 1929

Die Weltbühne hat in den langen Jahren für deutsche Angelegenheiten oft die schärfsten und schroffsten Formulierungen gefunden. Sie hat dafür von rechts den Vorwurf der Verräterei, von links den des verantwortungslos krittelnden individualistischen Ästhetentums einstecken müssen. Die Weltbühne wird auch weiterhin das sagen, was sie für notwendig befindet; sie wird so unabhängig bleiben wie bisher, und sie wird so höflich und frech sein, wie der jeweilige Gegenstand es erfordert. Sie wird auch in diesem unter dem Elefantentritt des Fascismus zitternden Land den Mut zur eigenen Meinung behalten.
Carl von Ossietzky, 1932