28. Jahrgang | Sonderausgabe | 1. September 2025

Bemerkungen

IOJ-Ehrung für die Weltbühne

Das Generalsekretariat der Internationalen Organisation der Journalisten hat die Redaktion der Weltbühne am 80. Jahrestag der Gründung des Blattes in Anerkennung von „außerordentlichen Verdiensten im Sinne des Friedens, der internationalen Zusammenarbeit und der Verständigung zwischen den Völkern“ durch die Verleihung der höchsten Auszeichnung der IOJ, der Julius-Fucik-Medaille, geehrt. Das war ein schöner, bewegender Auftakt des Weltbühnen-Geburtstags, zu dem wir von Lesern, Autoren, Institutionen, Schulen, Betrieben und Persönlichkeiten aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens unserer Republik sowie von Angehörigen diplomatischer Missionen viele Glückwünsche erhielten. Wir danken auf diesem Wege herzlich allen Gratulanten.

Zahlreiche Autoren und Freunde der Weltbühne waren am Vorabend des Jubiläumstages der Einladung zu einem Cocktail gefolgt.

Weltbühnenredakteure schmückten in ehrendem Gedenken die letzten Ruhestätten Siegfried Jacobsohns, Carl und Maud v. Ossietzkys, Hermann Budzislawskis und Hans Leonards mit Blumengebinden.

Tradition und Fortschritt werden weiterhin Richtschnur sein für unsere Arbeit – als konsequente Fortsetzung der progressiven, humanistischen, antiimperialistischen Haltung, die seit nun schon über 80 Jahren charakteristisch ist für dieses Blatt.

 

Die Redaktion

Weltbühne, 38/1985

Gedenken an Carl v. Ossietzky

Zum 50. Todestag Carl v. Ossietzkys fanden in der DDR zahlreiche ehrende Veranstaltungen statt. An seiner letzten Ruhestätte auf dem Friedhof Buchholzer Straße in Berlin-Niederschönhausen gedachten eine Delegation des Zentralkomitees der SED unter Leitung von Joachim Herrmann, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK, und zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens des aufrechten Streiters für Frieden und Menschlichkeit und legten am Grabe Ossietzkys Blumen nieder. Die Schleife des Blütenarrangements, das im Namen des Zentralkomitees niedergelegt wurde, trug die Worte: „Dem streitbaren Humanisten und mutigen Antifaschisten Carl von Ossietzky in ehrendem Gedenken“!

Die Teilnehmer an der feierlichen Ehrung verneigten sich vor der schlichten Grabplatte, in die die Lebensdaten Carl v. Ossietzkys, seiner Frau Maud und die Maxime seines Wirkens eingelassen sind: „Frieden für immer“.

Bei der Ehrung des Friedensnobelpreisträgers, der am Morgen nach dem Reichstagsbrand 1933 von den Faschisten verhaftet, eingekerkert und mit tödlichen Folgen mißhandelt wurde, waren zugegen die Mitglieder des ZK der SED Heinz Geggel, Leiter der Abteilung Agitation des ZK, Heinz Adameck, Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Fernsehen, Hermann Kant, Präsident des Schriftstellerverbandes, Günter Pötschke, Generaldirektor des ADN, und Egon Winkelmann, 1. Vizepräsident und Generalsekretär der Liga für Völkerfreundschaft, sowie der heutige Chefredakteur der von 1926 bis 1933 von Ossietzky geleiteten „Weltbühne“, Peter Theek, der Stellvertreter des Ministers für Kultur Klaus Höpcke und der 1. Vizepräsident und Generalsekretär des Friedensrates, Werner Rümpel.

Blumen legten auch Abordnungen des Nationalrates der Nationalen Front, des Verbandes der Journalisten, von Redaktionen und Verlagen, des Zentralrates der Freien Deutschen Jugend, des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer und des Berliner Magistrats nieder. Abgesandte einer Berliner und einer Görlitzer Oberschule und des VEB Elektronische Bauelemente Teltow, die den Namen Carl v. Ossietzkys tragen, schlossen sich an. In seinen Gedenkworten würdigte der Stellvertreter des Vorsitzenden des Verbandes der Journalisten, Ernst-Otto Schwabe, Leben und Werk Carl v. Ossietzkys als eines mutigen Humanisten, eines der größten Söhne unseres Volkes. Er verwies auf die Feststellung Erich Honeckers in der „Weltbühne“, daß der Name Ossietzky mit Hochachtung zu nennen ist, „wenn wir die Tradition charakterisieren, in der unsere sozialistische Deutsche Demokratische Republik steht und sie fortsetzt“.

Im Laufe des Tages legten auch Besucher aus der BRD und aus Westberlin Blumen am Grabe Ossietzkys nieder, darunter eine Delegation des Bundesvorstandes der Jungsozialisten, die anschließend zu einem Gespräch in der Redaktion Weltbühne empfangen wurde.

(ADN/Wb)

Weltbühne, 19/1988