Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 9. Mai 2005, Heft 10

Antworten

Christoph Dieckmann, ZEIT-Mitarbeiter, Berlin – auf den Mainzer Tagen der Fernsehkritik bekannten Sie jüngst, Ihre liebste Fernsehsendung sei »der Videotext«; selbst, wenn das als satirische Einlage geplant war: Selten sah man deutsches Fernsehen so prägnant auf den Punkt gebracht. Wir gratulieren!

Wolfgang Thierse, SPD, Bundestagspräsident, Berlin – zu DDR-Zeiten durften Sie, obwohl auch einem ZK verpflichtet, nie in der SED-Parteihochschule referieren, denn es war das falsche, nämlich das Zentralkomitee Deutscher Katholiken. Jetzt hatten Sie endlich Ihren Parteihochschulauftritt – in Peking. Über bleibende Schäden ist bislang nichts bekannt geworden.

Harald Wolf, PDS, Wirtschaftssenator, Berlin – etliche Tage vor der Abstimmung im Bundesrat bekräftigten Sie, die PDS werde so agieren, daß »der Senat im Bundesrat zustimmen kann«; wir bringen es tatsächlich doch immer noch fertig, uns darüber zu wundern, wie ungerügt Parteitagsbeschlüsse in den Papierkorb wandern dürfen. Frei nach der Devise: Regieren ist ein Wert an sich.

Claudia Benedikta Roth, Parteivorsitzende von Bündnis90/Die Grünen – nachdem Sie bislang mit einem Vornamen auskamen, ermutigten Sie die römischen Ereignisse dazu, sich nun zu einem zweiten zu bekennen: »Ich heiße Benedikta!« Wir sind darauf gespannt, wer Ihnen noch alles folgen wird …

Karsten Speck, Schaupieler, Berlin – der Boulevard vermeldete, die Justizbehörden hätten Sie jetzt mit der Nachricht erschreckt, Sie müßten eher als (von wem eigentlich?) geplant einrücken; doch wir können es drehen und wenden, wie wir wollen: Es will sich bei uns partout kein Mitleid einstellen, Immobilienschieber sind bei uns eben unrettbar in Ver…