Was ist es denn, was uns hier hält
mit allen unsren Klagen?
Der Himmel könnte doch sein Zelt
uns überall aufschlagen.
Die Bäume laufen nicht davon.
Sie wachsen und sie reden
und werfen lange Schatten schon
auf dich und mich und jeden.
Und zweimal nicht im gleichen Fluss
wirst du dein Herz auswringen,
und gleiche Ernte, gleichen Kuss
kein zweites Mal einbringen.
Es ist ein trügerisches Land
mit Feldern und Alleen.
Das Eisen schläft im Heidesand,
der rieselt durch die Zehen.
Ein Land, das Zeiten überstand,
indem es sie versäumte,
das an des Tages hartem Rand
vergisst, was es grad träumte.
Im Gegenlicht der Milan kreist,
wo wir uns Gutes taten.
Wenn du noch bessre Orte weißt,
musst du’s mir nicht verraten.
August 2023
Schlagwörter: Gedicht, Henry-Martin Klemt