von Renate Hoffmann
Wer hätte dieses nun gedacht,
dass Martins pastorale Tracht
noch mal so groß Furore macht?
Ein Stück von jenem Kasel-Kleide,
(winzig klein in Längs und Breite)
in dem er einen Bischof weihte,
ward später sträflich abgetrennt
und dann „Reliquie“ genennt
von Luthern, den ein jeder kennt.
Nun steht die Menschheit tief bewegt
vor dem verblich’nen Lutherspaß,
als ob’s um eine These geht,
die L. in Wittenberg vergaß.
Dort passte sie auch nicht mehr hin,
die 95 war’n komplett.
Drum kam sie in die Stadt Berlin.*
Als wenn man dort gewartet hätt’,
schmückt sich die Stadt mit jenem Reste
im Jubeljahr nun auf das Beste.
* – „Sankt Luther. Reformator zwischen Inszenierung und Marketing“, Sonderausstellung, Stadtmuseum Berlin, Nikolaikirche, verlängert bis 10. September 2017; Öffnungszeit: täglich 10:00 bis 18:00 Uhr. Weitere Informationen im Internet.
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