Willi Schrader, Leser, Günter Krone, Autor – wie viele weitere Leser empörten Sie sich über Heft 15, Helmut Höge hatte die Zeilen: Das ist der klassische Morast/ Wo Varus steckengeblieben./ Hier schlug ihn der Cheruskerfürst./ Der Hermann, der edle Recke;/ Die deutsche Nationalität,/ Die siegte in diesem Drecke der »Hermannsschlacht« von Heinrich von Kleist zugeordnet; natürlich stammen sie aus »Deutschland. Ein Wintermärchen«, Caput XI, Strophe 1 und 2. Mit hochroten Ohren entschuldigen wir uns bei Ihnen – und, noch mehr, bei Heinrich Heine.
Frank (-Walter) Steinmeier, Sozialdemokratische Partei Deutschlands – nach der Berufung von Ulla Schmidt in Ihr »Kompetenzteam« haben wir endlich Ihren Wahlkampf begriffen: Da der künftige Kanzler für den zusammenbrechenden Arbeits- und Finanzmarkt verantwortlich gemacht werden wird, haben Ihre ansonsten zumeist geschichtsvergessenen Strategen wohl doch einmal in den Annalen geblättert und dabei das Desaster Ihrer Partei im Jahre 1930 entdeckt, die als Kanzlerpartei an ihrer Konzeptionslosigkeit, die Weltwirtschaftskrise zu beherrschen, scheiterte; wir hatten Sie unterschätzt; Sie können sich selbst besser einschätzen als gedacht.
Angela Merkel, Christlich-Demokratische Union Deutschlands – angeblich sollen Sie für die Zeit nach Ihrem Sturz im sicheren Ausland nach einem ständigen Wohnsitz suchen lassen; auch wir haben uns entschieden, das künftige Exil zu sondieren.
Erika Steinbach, CDU, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen – Sie fragen: »Sind deutsche Opfer unwichtige Opfer?« und fordern den Außenminister auf, an einer Beisetzung auf einem deutschen Kriegsgräberfriedhof in Polen teilzunehmen, die Anwesenheit des deutschen Botschafters reiche nicht aus; für den Wahlsieg Ihrer Partei gehen Sie offensichtlich sprichwörtlich über Leichen, und seien es die Gebeine von 2 116 bei Kriegsende ermordeter Menschen.
Wolfgang Sabath, Blättchen-Macher sowie alle anderen urlaubenden Autoren und Leser – gute Erholung und viel Kraft im weiteren Jahr.
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