Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 29. September 2008, Heft 20

Antworten

Günther Beckstein, Ministerpräsident, München – AFP verbreitete jüngst, Sie hätten einer für Derartiges zuständigen Zeitschrift erzählt, Ihre Frau und Sie riefen sich gegenseitig mit dem Kosenamen »Bär«; was für ein Segen, daß Franz Josef Sie nicht mehr erleben muß!

Helmut Schmidt, Altkanzler, Hamburg – gerade als wir angefangen hatten, sogar Sie ob Ihrer so untaktisch scheinenden Auftritte in den letzten Monaten irgendwie sympathisch zu finden, hüpften doch eines Tages tatsächlich auch Sie auf die gegenwärtige Anti-Lafontaine-Medienflutwelle, indem Sie nicht nur Ihrem einstigen Genossen rednerisches Talent unterstellten, sondern dieses gar in einen historischen Kontext zu A.H. stellten; wir können kaum glauben, daß Sie wirklich meinten, was Sie sagten – es handelte sich vermutlich um einen Rückfall in Ihre fernere Vergangenheit.

Jochen Krause, Stimmenimitator, Hannover – als Sie neulich auf dem Sender ffn den Müntefering spielten und ein Scheintelefonat mit Andrea Ypsilanti führten, bekam der Sender hinterher Ärger; Krause, eine Frage im Vertrauen: Sie waren nicht zufällig von Müntefering angestiftet worden … ?

Eric Schweitzer, Eigentümer des Konzerns Alba, Berlin – als Sie sich unlängst über DIE LINKE empörten, weil die sich ihrerseits über die »Anhäufung von Milliardenvermögen durch Unternehmer« empört hatte, beriefen Sie sich dabei auf die Rolle des Mittelstands als dem »Rückgrat der deutschen Wirtschaft«; der Konzernchef als Mittelständler – wir sind verwirrt.

DIE LINKE, Dresden – die »Arbeitsgruppe«, die Sie unter Leitung des nicht zuletzt wegen seines Verhältnis zur Scientology bekanntgewordenen Gerhard Besier beriefen (siehe auch Blättchen 19/2008), soll den 20.. Jahrestag der Wende vorbereiten; die DDR lebt wirklich.