Helmut Schmidt, Bundeskanzler a. D., Hamburg – in einem Interview klassifizieren Sie den »Eingriff im Kosovo« als »eindeutig völkerrechtswidrig«; auch die deutsche Beanspruchung eines festen Sitzes im UN-Sicherheitsrat lehnen Sie ab und erklärten weiter, die deutsche Beteiligung am Afghanistan-Krieg hätte es mit einem für deutsche Politik Verantwortlichen wie Ihnen so nicht, sondern höchsten »nominal« gegeben. Da mögen wir Ihnen ungern widersprechen, geben allerdings zu bedenken: »Alte Männer geben sehr gern gute Ratschläge, um sich darüber hinwegzutrösten, daß sie nicht mehr in der Lage sind, schlechte Beispiele zu geben.« (François VI. Duc de La Rochefoucauld, 1613 bis 1680)
Sandra Maischberger, TV-Moderatorin – als unlängst Nina Hagen Ihre Talkshow platzen ließ, indem sie den Wissenschaftsmoderator Joachin Bublath aus Ihrem Studio kreischte, taten Sie hinterher erschüttert und überrascht; es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Publikum zu beleidigen, eine davon ist, jemanden, der, wenn er so lang wäre, wie er dumm ist, aus einer Dachrinne trinken könnte (Kurt Tucholsky), in eine Veranstaltung einzuladen, in der über Wissenschaft geredet werden soll.
Angela Merkel, CDU-Politikerin, Berlin – als Sie in Ihrer Funktion als deutsche Regierungschefin jüngst »unsere Jungs« in Afghanistan heimsuchten (was werden die geputzt und gewienert haben müssen, als Ihre »geheimgehaltene Visite« vorbereitet wurde), verbreitete dpa ein martialisches Foto: Mit Splitterweste im Hubschrauber gaben Sie ein wahrlich denkwürdiges Bild ab – Schwerter zu Pflugscharen!? – was schert mich mein Geschwätz von gestern.
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