Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 10. November 2008, Heft 23

Antworten

Roland Koch, CDU, geschäftsführender Ministerpräsident, Wiesbaden – für die Kampagne gegen eine hessische Ypsilanti-Regierung baten Sie per Brief Ihre Parteimitglieder um Geldspenden; haben Sie keine »jüdischen Vermächtnisse« mehr?

Wolfgang Tiefensee, Verkehrsminister, Berlin/Leipzig – zwar wissen wir nicht, ob Sie noch im Amte sind, wenn diese Ausgabe die Lesermassen begeistert, dennoch möchten wir nicht versäumen, Ihnen mitzuteilen, daß wir das Mediengetue um Ihre Versäumnisse in Sachen Mehdorn/Deutsche Bahn ziemlich emotionslos beobachten; wie Deutschlands Obereisenbahner auch, der ja fein raus ist, da seine anderweitige Verwendung an der Renditefront gar nicht zur Debatte steht.

Gregor Gysi, M.d.B., Berlin – nun hatten Sie sich vor einiger Zeit eine solche Mühe gegeben und in einer aufsehenerregenden Rede sich jene – eigentlich längst ad absurdum geführte – Argumentation Konservativer zu eigen gemacht, derzufolge Antizionismus und Antisemitismus identisch seien (israelische Linke werden sich die Augen gerieben haben …); es hat nichts genutzt: Ihre Fraktion wurde dennoch (auf Betreiben der CDU) Wochen später ausgesperrt, als es um eine gemeinsame Resolution des Bundestags zum 9. November ging; da vermögen wir nicht einmal unsere Häme zu aktivieren.

Friedrich Merz, CDU-Politiker – Sie erschreckten jüngst »Freund und Feind« mit dem Vorschlag, Regierungsämter von Parlamentsmandaten zu trennen; zwar bekommen wir regelmäßig Pickel, wenn wir Ihre wirtschafts- oder sozialpolitischen Thesen lesen; aber wo Sie recht haben, haben Sie recht.