Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 19. Februar 2007, Heft 4

Antworten

Lothar Späth, Pensionär – »So schnell, wie wir im Gesundheitswesen Jahrhundertreformen verabschieden, können die Jahrhunderte gar nicht vergehen«, vertrauten Sie dem Handelsblatt an – eigentlich sind wir es uns ja schuldig, mit Ihnen nicht einer Meinung zu sein, indes: Wo Sie recht haben, haben Sie recht.

Erwin Huber, Wirtschaftsminister, München – Sie warnten: Klimaschutz sei zwar ein wichtiges Anliegen, »aber die Deutschen dürfen von Brüssel nicht zu einem Volk von Kleinwagenfahrern degradiert werden«; wieso eigentlich nicht?

Otto Graf Lambsdorff, FDP-Politiker – wegen Ihres Engagements beim Lockermachen von Spenden, diesmal nicht für eine Partei, sondern für den Dom in Brandenburg/Havel, wollte Ihnen die dortige CDU zur Ehrenbürgerschaft verhelfen, verfehlte aber im Stadtparlament die dafür nötige Mehrheit; jetzt ist das Palaver groß, indes: Sie hatten schon zuvor Ihr Büro verlautbaren lassen, die »Stimmen der Kommunisten« nicht zu wollen – das nennen wir konsequent.

Angela Merkel, Bundeskanzlerin, Berlin – als Sie Anfang Februar im Arabischen tingelten, konnte man wieder einmal sehr gut die lückenhafte Berichterstattung deutscher Medien studieren: Denn nicht ein einziges Blatt vermeldete, wie Sie bei Ihren arabischen Gesprächspartnern die Menschenrechte einforderten.

Adolf Burger, Prag – wegen des Biennale-Films Die Fälscher wurde hierzulande so getan, als wenn erst durch die Filmemacher Ihre Geschichte vom Geldfälschen im Nazi-KZ in die Welt gekommen sei; selbst die ostige Berliner Zeitung vergaß zu erwähnen, daß Ihr Buch Des Teufels Werkstatt. Im Fälscherkommando des KZ Sachsenhausen, Verlag Neues Leben einst fast in jeder Bibliothek zu haben gewesen war.