Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 5. Dezember 2005, Heft 25

Antworten

Gerhard Schröder, Berater, Berlin/Hannover – als der Schweizer Verlag Ringier bekanntgab, Sie als Berater zu beschäftigen, begründete Verleger Michael Ringier das unter anderem mit der Erwartung, Sie würden »die eine oder andere Tür öffnen können«, zumal der Verlag Interessen in Ost-Europa, in China und in Vietnam habe. Wenn wir den Verleger richtig verstanden, dann haben Sie also eine Doppelfunktion: mal Grüßaugust, mal »Heuschrecken«-Gehilfe.

Andrea Nahles, SPD/Gesine Lötzsch, Die Linke.PDS, beide MdB – obwohl es uns eher unwahrscheinlich dünkt, daß Sie beide einen heißen Draht zueinander haben, fanden Sie unlängst zu unerwarteter Gemeinsamkeit: Sie, A.N., hatten sich angemaßt, Generalsekretärin werden zu wollen, und Sie, G.L., rechneten damit, von Ihrer Partei zur Bundestagsvizepräsidentin vorgeschlagen zu werden. Nicht, daß Sie beide Ihre Rechnung ohne die jeweiligen Kerlschaften gemacht hatten, fanden wir traurig, sondern daß Sie, A.N., hinterher Ihren »Fehler einsahen«. Während Sie, G.L., bei ihrer Meinung blieben – dafür unseren Respekt.

Sibylle Krause-Burger, Journalistin – in einem ganzseitigen Artikel im Tagesspiegel über alle bisherigen Bundeskanzler brachten Sie das Kunststück fertig, im Abschnitt, in dem Sie die Regentschaft von »Silberzunge« Kiesinger behandelten, dessen Nazivergangenheit unerwähnt zu lassen; wir sind beeindruckt.

Günter Baaske, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, Potsdam – als Matthias Platzeck gewählt wurde, verkündeten Sie, er sei »der beste Parteivorsitzende der Welt«; kann ja sein, aber daß Sie ihn dann auch noch in Erinnerung an Willy Brandt zu »Willy Platzeck« ernannten, grenzt an Störung der Totenruhe.