Der Ort des hier zu schildernden Ereignisses ist das Pasinger Ebenböckhaus. Die Villa, ehemals bewohnt vom königlichen Hof-Wachslichter-Fabrikanten Mathias Ebenböck und seiner Familie, beherbergt heutzutage nicht nur die Geschäftsstelle vom „Archiv der Münchener Arbeiterbewegung e.V.“ und das „Pasinger Archiv e.V.“. Seit 2011 bietet sie im Rahmen des Münchener Artist-in-Residence-Programms zudem Künstlern aus aller Welt die Möglichkeit, für drei Monate in Kooperation mit Einrichtungen aus dem Kunst- und Kulturleben der Bayrischen Landeshauptstadt in Ruhe mit einem Stipendium an ihren jeweiligen Projekten zu arbeiten. So auch der Künstlerin Yoshiko Shimada.
Ihr weit über Japan hinaus bekanntes Schaffen widmet sich Themen wie Gewalt, Krieg, Japans Kolonialgeschichte (einschließlich der Rolle von Frauen) und der Erinnerung daran. Ein Höhepunkt ihres im Juli begonnenen Aufenthaltes fand am Abend des 1. September statt – eine gemeinsam mit ihrem Partnerverein „Art5 e.V. (Culture Politics · Asia & Europe)“ veranstaltete Performance, die den Titel „Lang leben die zu früh Gegangenen“ trägt und deren Inhalt Yoshiko Shimada im Begleitblatt zur Performance so vorstellt:
„Im Gedenken an den Tod japanischer, koreanischer, chinesischer und auch deutscher Aktivisten und an Tausende Koreaner, die im Gefolge des Großen Kantō-Erdbebens von Japanern massakriert wurden.” Das hier erwähnte Erdbeben ereignete sich auf den Tag dieser Veranstaltung genau vor einhundert Jahren, als zur Mittagszeit am 1. September 1923 das Beben zudem Feuerstürme auslöste. Die Katastrophe forderte weit über 100.000 Tote und Vermisste. Tokyo sowie Gebiete angrenzender Präfekturen (Kantō-Region) wurden großflächig verwüstet. Am 2. September verhängte die damalige Regierung das Kriegsrecht über die Region, die damit zum Kriegsgebiet erklärt wurde. Die politischen Geschehnisse in den darauffolgenden Tagen, einschließlich ihrer Benennung, sind bis heute umstritten. Shimada bezeichnet sie klar und deutlich als Massaker an Tausenden Koreanern, begangen von als „Selbstschutztruppen“ agierenden Japanern, und als vom Staat angeordnete Verfolgung und Ermordung zahlreicher japanischer, koreanischer und chinesischer Kommunisten, Sozialisten und Anarchisten.
Das Schicksal letzterer präsentiert die Künstlerin aus ihrer persönlichen Familiengeschichte heraus in einer etwa 15-minütigen Performance, in der sie es zugleich auf beeindruckende Weise mit dem Geschick von Münchener Zeitgenossen verbindet, dem sie im eingangs erwähnten Arbeiterbewegungsarchiv auf die Spur gekommen ist.
In weißem Gewand, barfüßig tritt Yoshiko Shimada aus dem allmählich ins abendliche Dunkel versinkenden Ebenböck-Garten ein in das hell erleuchtete Foyer der Villa. Sie wendet sich den zwölf Porträts zu, die sie mit schwarzer Acrylfarbe auf weiße Baumwolltücher gemalt und für ihre Darbietung auf eine Leine geklammert hat, die sich von den beiden offenen Türflügeln halbkreisförmig in den Saal hinein spannt. Auf dem Parkett leuchten links und rechts neben ihr die je gleiche Anzahl Teelichter. Dann entnimmt sie der Leine das erste Tuch – es zeigt das Porträt der Feministin und Anarchistin Itō Noe (1895 bis 16. September 1923). Sie ergreift eines der Lichter, nähert sich damit zwei, drei kleine Schritte dem Publikum im Foyer, stellt es vor sich auf den Boden und nennt den Namen der Abgebildeten. Nun wird das Tuch vom oberen Rand her mit beiden Händen etwas gerafft und einmal kräftig in Richtung Kerzenlicht ausgeschlagen. Ein knallender Ton, das erste Flämmchen erlischt. Anschließend klammert sie das Portrait an ihr weißes Kleid. Diese Prozedur wiederholt die Künstlerin weitere elf Mal, bis alle zwölf Kerzen erloschen sind und sie rundum mit den Portraits der zwölf Toten bedeckt ist. Auf Itō folgen:
- ihr Ehemann, der Anarchist Ōsugi Sakae (1885 bis 16. September 1923),
- der chinesische Student und Aktivist Wang Xitian (1896 bis 12. September 1923),
- der Kommunist Kawai Yoshitora (1902 bis 4. September 1923),
- der Sozialist Hirasawa Keishichi (1889 bis 3. September 1923),
- der Arbeiter und Aktivist Satō Kinji (1902 bis 4. September 1923),
- der Anarchist Gustav Landauer (1870 bis 2. Mai 1919),
- der bei der Niederschlagung der Münchener Räterepublik einer Verwechslung zum Opfer gefallene Arbeiter Johann Lehner (1901 bis 3. Mai 1919),
- die Sozialdemokratin Antonie („Toni“) Pfülf (1877 bis 8. Juni 1933),
- das Dienstmädchen Maria Sandmayr (1901 bis 6. Oktober 1920), Fememord-Opfer,
- der koreanische Anarchist Pak Yeol (1902 bis 1974), dessen Todesstrafe in lebenslange Haft umgewandelt wurde und der nach Kriegs- und Kolonialzeitende in den Norden Koreas zurückkehrte,
- die Anarchistin Kaneko Fumiko (1903 bis 23. Juli 1926), die wie ihr Partner Pak zunächst zum Tode verurteilt, dann – im Namen des Tennō (japanischer Kaiser) – zu lebenslanger Haft „begnadigt“ wurde, was sie (durch Selbsttötung?) zurückwies.
Mit dem Portrait letzterer, von Kaneko Fumiko, hat Shimada ihr eigenes Antlitz bedeckt. Dann ergreift sie ein schwarzes Fahnenstofftuch: „Und Tausende namenlose Opfer“. Sie hebt es über ihren Kopf und singt abschließend auf Japanisch die erste Strophe des bald nach dem Erdbeben zur Hymne der Anarchisten gewordenen Liedes „Schwarze Fahne“. Seine Melodie ist zur Überraschung der Anwesenden allen Ohren vertraut: es ist – wie auch die der Hymne der britischen Labour Party „The Red Flag“ – die von „O Tannenbaum“.
Im darauf folgenden Gespräch erzählt sie von den Erinnerungen ihres Großvaters. Im gleichen Alter wie die jüngsten der oben genannten Opfer, und ebenfalls armen ländlichen Verhältnissen stammend, denen er in Tokyo entkommen wollte, landete er zunächst in der Kaiserlichen Armee und dann im Polizeidienst. Am Katastrophentag stand er mithin auf der „anderen Seite“, ganz konkret: in einer Gendarmerie in Fukagawa, das wie das nahe Downtown-Tokyo von den Feuerbrünsten besonders betroffen war. Hier befahlen Vorgesetzte den Polizeiangehörigen wie ihm, im Namen der „Öffentlichen Ordnung und Sicherheit“ unter Kriegsrechtbedingungen politische Gegner, die wegen potentieller Unruhestiftung bereits verhaftet worden waren, zu beseitigen. In Stadtteilen wie Fukagawa hatten ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert Tokyos Entwicklung zu einer Industriestadt ihren Lauf genommen, hier lebte und arbeitete vor allem das entstehende Proletariat, das sich spätestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts auch zu organisieren begonnen hatte. In unmittelbarer Nähe zu Fukagawa befindet sich der Stadtteil Kameido, wo während dem später als Kameido Incident bekannt gewordenen Staatsterror ebenfalls zahlreiche Festnahmen erfolgten. Zehn Männer wurden exekutiert, darunter auch die von Shimada portraitierten Kawai Yoshitora, Hirasawa Keishichi und Satō Kinji (siehe Gordon, Andrew: Labor and imperial democracy in prewar Japan. University of California Press, Berkeley 1991). Der Sozialhistoriker Andrew Gordon schreibt, die zehn Opfer seien erschossen und geköpft worden, räumt aber ein, dass Details über die Geschehnisse zwischen dem 3. und 5. September 1923 sich im Dunkel verlieren würden. Das vom Großvater in Fukagawa Erlebte, von dem dieser später – der Künstlerin zufolge eine große Ausnahme – im Kreise der Familie, also auch ihr erzählte, die es nun erinnert, spricht eine andere Sprache: In der Polizeistation habe er „reihenweise aneinandergefesselte Menschen vorgefunden. Dem Kommandeur zufolge habe es sich um inhaftierte Schwerverbrecher gehandelt. Das Gefängnis aber sei zerstört und sie einfach laufen zu lassen zu gefährlich gewesen, sie müssten beseitigt werden. Zwar mit Pistolen bewaffnet, durften die Polizisten diese nicht einsetzen. Stattdessen erhielten sie den Befehl, die Gefangenen zu erschlagen. Sich dem zu widersetzen – unmöglich. Mein Großvater war gezwungen, auf ihre Köpfe einzuschlagen und diese ‚Kriminellen‘ zu ermorden. Später fragte er sich, ob es nicht Sozialisten und Anarchisten gewesen seien, doch blieb es ihm verwehrt, das genau herauszufinden. Kurz nach dem verließ er die Polizei. Er kehrte in seine Heimatstadt zurück kaufte ein kleines Haus und wurde Bauer. Nach dem Krieg hat er oft seinen Kindern von diesen Erlebnissen erzählt. Das Geräusch der auf die Schädel niedersausenden Holzknüppel ähnelte dem Ausschlagen feuchter Handtücher nach einem Bad. Bei uns zu Hause war es ein Tabu, solch ein Geräusch zu verursachen, obwohl wir gar nicht mit Großvater zusammenlebten.” (Text im Begleitblatt)
Dass die Gefangenen nicht erschossen, sondern erschlagen wurden, erklärt Shimada Yoshiko damit, dass sie auf diese Weise leichter zu „entsorgen“, die Morde aufgrund nicht verschossener Kugeln kaum nachzuweisen waren. Nicht um die ohnehin nur schwer zu ermittelnden wirklichen Geschehnisse aber geht es mir hier. Angeregt von dem Kunsterlebnis im heutigen Pasing, gingen mir die folgenden Gedanken durch den Kopf:
Erstens haben mich die von der Künstlerin eingesetzten Ausdrucksmittel fasziniert, mit denen sie konkret Erlebtes und Erinnertes in überindividuelle Geltung beanspruchende Erfahrungen und Wissen zu übertragen versteht, die hier und jetzt beim Zuschauen emotional berühren und zugleich sehr unterschiedliche Zeiten und Räume bzw. Orte miteinander in Beziehung setzen. Das kann wohl – im Unterschied zur diskursiven Wissenschaft – nur gute, Synästhesie bewirkende Kunst, weshalb beide eng kooperieren sollten, wenn es um Erinnern geht. Die Teelichter, die sowohl Assoziationen mit dem Ursprung des Ebenböckhauses als Ort des Herstellens von Wachs als auch mit dem Auslöschen von Lebenslichtern hervorrufen – damals in München und in Tokyo. Gelöschtes Wachslicht 2023 durch das Ausschlagen eines Tuches, dessen Knallen meine Vorstellungskraft nun wohl für immer – und bei jedem „Ausschlagen feuchter Wäschestücke“ – in Richtung his/story–her/story–history im September 1923 und darüber hinaus lenkt: „Lang leben die zu früh Gegangenen“.
Zweitens sind, heutzutage durchaus noch nicht selbstverständlich, die von Yoshiko Shimada portraitierten und gemeinsam, in einer Reihe präsentierten Akteure – und Opfer – in einem transnationalen Zusammenhang zu sehen. Dazu äußert sich die Künstlerin so:
„In der Residenz mit dem Arbeiterbewegungsarchiv „stieß ich auf verschiedene interessante Materialien, u.a. über die Revolution 1918/19 in München, über die Arbeiter-Bewegung und -Organisationen um 1923 und ‚Feme‘-Morde in dieser Zeit. Aus Furcht vor der ‚Proletarisierung‘ der Menschen griffen die Rechten zu extremer Gewalt, um die linke Bewegung zu zerschlagen. Das ähnelte sehr der Situation in Japan vor dem Großen Kantō-Erdbeben. Mit dem Aufstieg der Arbeiterbewegung – insbesondere des Anarcho-Syndikalismus – befürchteten auch die japanischen Autoritäten eine solche ‚Proletarisierung‘. Ōsugi hielt sich 1922 in Frankreich auf, um dann an der Konferenz in Berlin teilzunehmen, auf der sich die anarcho-syndikalistische Internationale Arbeiter-Assoziation gründete, doch wurde er zuvor verhaftet und nach Japan deportiert. In Frankreich war er mit chinesischen Aktivisten in Verbindung getreten, auch mit koreanischen Anarchisten stand er in Kontakt. Die Solidarität in Ostasien verdankt sich dem starken Einfluss von Russland und Deutschland. Ich hoffe, durch den Austausch von Wissen über solche globalen politischen und historischen Prozesse und die Offenlegung staatlicher Gewalt zu einem tieferen Verständnis der Vergangenheit beizutragen.“ (Text im Begleitblatt)
Drittens gehört mein Respekt der ebenfalls durchaus nicht selbstverständlichen klaren Positionierung der Künstlerin Shimada im Streit um die Deutung der Ereignisse im September 1923. Sie sieht die politischen Morde in einem untrennbaren Zusammenhang mit dem Massaker an Tausenden Koreanern. Zum einen weist sie jegliches geschichtsrevisionistisches Leugnen der Tatsache zurück, dass es ein Massaker war – und nicht „nur eine Panik“, die durch Gerüchte wie Koreaner würden Brunnen vergiften, noch weiter angeheizt worden sei. Zum anderen könne das Massaker nicht nur aus ethnischen Gründen motiviert verstanden und damit von den politischen Morden separiert werden. Beide seien letztlich Resultat der imperial-kolonialistischen Politik des Tennō-Systems gewesen. Durch das gezielte Streuen der erwähnten antikoreanischen Gerüchte konnte die sich durch die Katastrophe verschärfende soziale Unzufriedenheit weiterhin nationalistisch kanalisiert werden, flankiert von der Angst, sich mit Kritikern und Gegnern dieses Tennō-Systems zu verbünden, die von Beginn an drastischen staatlichen Repressionen ausgesetzt waren. Sie und die Morde an ihnen öffentlich zu thematisieren und zu erinnern, das war und blieb gefährlich, was zu ihrem weitgehenden Verdrängen und Vergessen führte.
Bis heute. „Ich habe allen Opfern des Großen Erdbebens mein Beileid ausgesprochen”, reagierte die seit 2016 regierende Gouverneurin von Tokyo, Yuriko Koike, auf die Kritik ihrer Ankündigung, sie werde auch in ihrer diesjährigen Gedenkbotschaft nicht gesondert auf das Massaker eingehen. Das hatte sie in ihrem Antrittsjahr noch getan. Mit diesem abstrakt-humanistischen „allen Opfern“ wird insbesondere die auf das Erdbeben folgende menschengemachte Katastrophe des Massakers „naturkatastrophisch“ verschwiegen. Doch nicht nur durch Koike. Auch die daran Kritik übenden Mainstreammedien verlieren kein Wort über die staatlicherseits ermordeten politischen Aktivisten. Allerdings darf man gespannt sein auf den von Tatsuya Mori – bislang als Dokumentarfilmer bekannt – gedrehten Spielfilm „Fukudamura Jiken“(„Die Geschehnisse im Dorf Fukuda“), dessen Handlung beide Tragödien eng miteinander in Beziehung setzt. Seine Uraufführung in Tokyo fiel mit dem Tag von Yoshiko Shimadas Performance in München zusammen.
Sie erinnert mit einem weiteren, ebenfalls im Foyer der Villa zu sehenden Werk in ihrer Performance an diese Interdependenz. In Anlehnung an Peter Paul Rubens Bild „Das Massaker der Unschuldigen“ (1636-38), ausgestellt in der Alten Pinakothek in München, ist ihr eigenes, gleichnamiges Gemälde entstanden, das sie folgendermaßen kontextualisiert: „Der Titel erinnerte mich an das Massaker an Tausenden von Koreanern nach dem Erdbeben. Im heutigen Japan wird die bildlich-künstlerische Verarbeitung von als ‚antijapanisch‘ geltenden historischen Geschehnissen von den Rechten und der Regierung aufmerksam verfolgt. Auch die Kunstwelt ignoriert solche Werke als ‚politische Propaganda, als schlechte Kunst‘. Zudem möchte auch das Publikum nichts ‚Schreckliches und Deprimierendes‘ sehen. Die europäischen Kunstmuseen sind jedoch voller solcher schrecklicher historischer Ereignisse – Massaker, Vergewaltigungen, Kruzifixe usw. –, und die japanischen Touristen lieben sie. Also legte ich meiner Darstellung des Massakers das Gemälde von Rubens zugrunde und fügte ihnen einige von Fotografien stammende Images hinzu; z.B. ein Kind in kurzen weißen Hosen, mit einem Bambusstock (ist es ‚unschuldig‘?) und schwarz gekleidete Figur (mein Großvater). Die Frau in der Mitte des Bildes, im schwarzen Kimono, eine schwarze Flagge über sich schwenkend, das ist Kaneko Fumiko, die sich gegen den Imperialismus erhob. Auch den Hintergrund habe ich – Fotografien vom damaligen Katastrophen-Tokyo folgend – verändert.“
Sich zum Titel des Bildes positionierend stellt Yoshiko Shimada die Frage, ob das Kind wirklich unschuldig ist. Das weist sie erneut als profunde Kennerin jener Diskurse aus, die ein simples Opfer-Täter-Denken hinter sich gelassen haben. Für mich, die Wissenschaftlerin, ist das ein weiteres Argument, auch künftig eng mit ihr, der Künstlerin, zu kooperieren.
Der Text erscheint gleichzeitig in der Forschungskolumne des Ostasiatischen Instituts der Universität Leipzig, dort mit Fotos der Performance.
Prof. i.R. Dr. habil. Steffi Richter – Studium der Philosophie an der Lomonossow-Universität in Moskau, anschließend wissenschafliche Assistentin an der Japanologie, Humboldt-Universität zu Berlin; nach mehreren längeren Japan-Aufenthalten (einschließlich einer Professur an der Tokyo-Universität) von 1996 bis 2022 Professorin für Japanologie an der Universität Leipzig.
Schlagwörter: Artist-in-Residence-Programm, Großes Kantō-Erdbeben, Japan, Kameido Incident, Staatsterror, Steffi Richter, Yoshiko Shimada