Ein Perlhuhn hatte nichts zu tun
und keine Lust, sich auszuruh’n.
Ohne lang zu warten
ging es in den Garten.
Was es überraschend sah:
Seit gestern war der Frühling da.
Forsythia strahlt in gelber Pracht,
Blausterne blühten über Nacht.
Und seit einem Weilchen
duften schon die Veilchen.
Tulpen und Narzüssen
lassen auch schön grüßen.
Und am Zaun weit hinten
steh’n rosa Hyazinthen.
Bienen summen in der Luft,
angelockt vom Frühlingsduft.
Das Perlhuhn wunderte sich sehr,
wo kam der Blütenzauber her?
Dann dachte es ganz trauerig,
es ist doch sehr bedauerlich,
hier blüht’s dem Lenz zum Ruhme,
bei mir wächst keine Blume.
Das Huhn hat sich besonnen
und die Idee gewonnen,
es könnt’ von seinem Perlensegen
doch etwas auf die Wiese legen.
Vielleicht ein Dutzend oder zwei?
Das ruft die Neugier schnell herbei.
Alles rennt und kommt und staunt
und ist plötzlich gut gelaunt.
Denn die neue Pflanze
blüht im schönsten Glanze.
Zwar ist sie fast ganz ohne Duft,
(etwas nach Stall liegt in der Luft). –
Das Huhn hat nur noch tausenddrei
Perlen – doch was ist da schon dabei …
Im Morgenblatt steht früh geschrieben:
Wir werden diese Pflanze lieben!
Und außerdem gab’s großes Lob.
Das Perlhuhn freute sich darob.
Schlagwörter: Frühling, Renate Hoffmann