23. Jahrgang | Nummer 2 | 20. Januar 2020

Winterzeit

von Renate Hoffmann

Kahle Felder,
dunkle Wälder,
von ferne her ein Krähenschrei.
Graue Gänse ziehen,
um der Kälte zu entfliehen.
Das Wildschwein hat ’nen Schal dabei.

Welke Blätter,
Nieselwetter.
Ach, wie war der Sommer schön.
Regenwürmer niesen,
bald werden sie beschließen:
Lasst uns in den Kompost geh’n!

Birken frieren
und verlieren
ihren Traum vom frischen Grün.
Trübe Wasserlachen
und durchnässte Sachen.
Wenn doch nur die Sonne schien –

Dann, ganz plötzlich
und ergötzlich
tönt am Waldrand Nummer acht
Vogelsang
den Weg entlang.
Wer hätte so etwas gedacht?

Doch am Waldrand Nummer zehn
war’s um den Gesang gescheh’n …
Der Förster Max ging in sein Haus
und schaltete das Radio aus.