von Renate Hoffmann
Der Herbst, der lustige Geselle,
ein Schelm und überall zur Stelle.
Er streift durch Wiesen, Wald und Feld,
benimmt sich wie es ihm gefällt.
Er reißt die Äste von den Bäumen,
stiehlt Trauben, mästet sich mit Pfläumen.
Was grün war malt er einfach bunt.
Vertreibt die Stare ohne Grund,
die wollten dies Jahr länger bleiben
und sich im Busch die Zeit vertreiben. –
Er wirft Kastanien mit Getöse
aufs Laubendach von Wilhelm Bröse,
der immer nur von früh bis spat
an allem rumzunörgeln hat.
Wilhelm ist grad nicht zu Hause
und besucht den Nachbarn Krause.
Doch nach einem Regenschauer
scheint es Brösen nicht gehauer.
Denn an seiner Stubendecke
Sind drei große Wasserflecke.
„Ach verdammig, welcher Mist,
wenn man nicht zu Hause ist!“
Vergnügt reibt sich der Herbst die Hände,
denn zu guter Letzt, am Ende
konnte er seit langen Zeiten
Brösen sowieso nicht leiden.
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