Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 31. Januar 2005, Heft 3

Antworten

Gerhard Schröder, Bundeskanzler, Berlin/Hannover – als Georg W. Bush die Welt mit neuerlichen Kriegsphantasien erschreckte und wir (naiverweise?) von Ihnen ein lautes Nein erwarteten, schwiegen Sie vornehm und ließen nur Ihren Außenminister leise etwas von »Verhandlungslösungen« säuseln; da hatte ja sogar Grünen-Chef Büttighofer mehr Anti-Bush-Mumm in seiner weiten Hose.

Heiner Geißler, CDU-Politiker – »… 100 Millionen von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen in Europa und den USA und 3 Milliarden Arme, die zusammen ein geringeres Einkommen haben als die 400 reichsten Familien der Erde, klagen an: die Adepten einer Shareholder-Value-Ökonomie, die keine Werte kennt jenseits von Angebot und Nachfrage, Spekulanten begünstigt und langfristige Investoren behindert. Sie klagen an: die Staatsmänner der westlichen Welt, die sich von den multinationalen Konzernen erpressen und gegeneinander ausspielen lassen.«; vermutlich wären Sie nicht unbedingt erstaunt, wenn Sie erführen, daß uns Ihr wortgewaltiger und im besten Sinne polemischer Zeit-Artikel, dem wir das Zitat entnahmen, erstaunte. Er erschien bereits am 11.11.2004 (!), und er hat bis heute keine ihm angemessene Debatte ausgelöst – sämtliche Hauptschriftleiter Deutschlands hielten ihn offenbar für einen Faschingsgag und Sie für einen Narren.

Andreas Kaplan, Schofför, München – unüblich unaufgeregt vermeldeten die Organe, Sie, des totgemachten Modemachers Mooshammer Chauffeur, seien einst Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR gewesen (natürlich beeilten Sie sich postwendend zu versichern, auch »damals« seien Sie nur Auto gefahren); wir wagen gar nicht, an dem Thema »Stohsi« weiterzudenken: Und Moosi …? Und Daisy …?