Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 16. Oktober 2006, Heft 21

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Wolfgang Lippert, Kleindarsteller, Ralswiek/Rügen – vom Berliner Kurier, der Dumpfgazette für den unverstandenen Ostberliner, wurden Sie jüngst heftig bemitleidet: Nach Ihrer Insolvenz (Sie hatten sich verspekuliert), hätten Sie von 930 Euro im Monat leben müssen – Hartz IV-Verprassern kommen die Tränen.

Jaroslaw Kaczynski, Ministerpräsident, Warschau – wir wissen nicht, ob Sie bei Erscheinen dieses Heftes noch im Amt oder zurückgetreten sein werden (vermutlich eher ersteres), indes: Es sei Ihnen Trost zugesprochen: Der Kauf von Abgeordnetenstimmen ist nun wirklich »ein banaler Brauch«, wie Ihr heimlich gefilmter Kanzleichef betonte; wenn Sie nicht ein so verbiesterter »Kommune«-Hasser wären, könnten Sie glatt mit dem brasilianischen Sozialisten »Lula« Erfahrungen austauschen (Blättchen berichtete).

Harald Jähner, Journalist, Berlin – in der Berliner Zeitung befanden Sie in der Unterzeile eines Artikels über die Absetzung einer Mozart-Oper: »Da kommt keine Oper mit: Die ›Idomeneo‹-Absetzung ist ein Trauerspiel ohnegleichen«; wie so oft: Die besten Opern schreibt immer noch das Leben, sozusagen.

Klaus Lederer, Berlin, Landesvorsitzender der Linkspartei.PDS – bereits als Ihr Vor- und Fürsprecher Gregor Gysi ankündigte, auf jener Funktionärsversammlung (vulgo: Landesparteitag) aufzutreten, auf der über Koalitionsverhandlungen der Berliner PDS mit der SPD befunden werden sollte, war Kennern der Szene klar, wie das Ergebnis ausfallen würde.; außerdem (das dürften selbst Sie trotz Ihrer Jugend inzwischen auch wissen): Ein funktionierendes Arbeitspräsidium ist natürlich schon die halbe Miete.