von Lothar Quinkenstein
In Sachen Roman
geht seit dem 14. Juli
praktisch nichts mehr.
Ohnehin ein kurioses Thema,
während die Leute sich
von Kugeln zerlöchern lassen.
(Daniel Fleg, September 1939)
flugstunden die erde
in sichere ferne gerückt
mit der arbeit im garten der kunst
bäumen zu helfen bei blüte und frucht
kehrt sie verlässlich zurück
immer dieselbe lektion:
dass dunkelheit
die knospe nährt
du aber bliebst
mit dem wasser allein
der flut die keine
wurzel mehr duldet
Daniel Fleg, geboren 1913, ging 1939 in den Freitod. Sein Tagebuch „Journal de Daniel“ erschien 1941 in einer von der Zensur stark gekürzten Fassung.
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