die neonschminke über tiefen schrunden
die därme voll doch hirn und herz entleert
die hand am dolch schon wieder ungebunden:
mein vaterland gefürchtet und entehrt
den wölfen wolf entsetzen dem entsetzen
allein dein name bleicht das sternenlicht
und noch zerfetzt seh ich wie aus den fetzen
die hand des mörders in die sonne sticht
mein vaterland aus dir bin ich gekommen
dein atem ist mein wort dein leib mein brot
du gabst mir blut du hast mir blut genommen
du bist mein leben und du bist mein tod
doch hätt ich katzengleich der leben sieben:
ich könnte dich in keinem leben lieben!
1961
Jens Gerlach, Lyriker , geboren 30. Januar 1926 in Hamburg, gestorben 9. Dezember 1990 in Berlin.
Schlagwörter: Jens Gerlach, mein vaterland