21. Jahrgang | Nummer 26 | 17. Dezember 2018

Limericks à la Karte (IV)

von Heinz Hermann Michels

Ein Lama aus Dagze bei Lhasa
Aß Knäckebrot gerne von Wasa
Das machte nicht dick
Und galt ihm als schick
Sein Karma war Tabula rasa

Es machte ein Rapper aus Loose
Als Gangsta auf ganz dicke Hose
Die hing auf halb acht
Und war ’ne Art Tracht
Für Kerle mit schlechter Prognose

Verliebt flog ein Paar nach Madrid
Und nahm scharfes Sexspielzeug mit
Das fand dann ein Page
Der Penthouse-Etage
Da waren sie fortan zu dritt

Verliebt war ein Bursche aus Mainz
Er hoffte, das Mädchen wird sein’s
Nach ersten Versuchen
Begann es zu fluchen:
„Du Blödmann, ich heiße Karl-Heinz!“

Ein Mörder saß ein in Manaus
Und brach aus der Haftanstalt aus
Floh tief in den Wald
Doch merkte schon bald
Da kommt er wohl nie wieder raus

Es liebte ein Mädchen aus Miehlen
Dem Hände besonders gefielen
Wenn diese lang kreisten
Und sehr weit verreisten
Bis zu den exotischsten Zielen

Madame liebt das Flair von Paris
Und trinkt gern am Morgen Cassis
Zum Mittag Bordeaux
Am Abend Pernod
Zur Nacht dann ein Fläschchen Pastis

In der Krypta des Klosters Plankstetten
Steht der Prior zur Buße in Ketten
In der Nacht hört er Stimmen
Wohl von Toten, die grimmen
Und dem Reim nach geurteilt: von Letten!

Eine arglose Witwe aus Plauen
Musste nachträglich auch noch verdauen
Dass ihr seliger Gatte
Eine andere hatte
Sie entzog ihm posthum das Vertrauen

Es wollte ein Kaufmann aus Plein
Mit Schulden am Hals nicht mehr sein
Doch war er nicht dumm
Und schuldete um
Jetzt hat er die Schulden am Bein

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