21. Jahrgang | Nummer 15 | 16. Juli 2018

Limericks à la Karte (II)

von Heinz Hermann Michels

Es gab einen Mann in Vermont
Der wollte so sein wie James Bond
Er trank zwei Martinis
Mit Girls in Bikinis
Doch dann hat er nicht mehr gekonnt

’ne Nonne bekennt in Wallonien
Sie urlaube gern auf Balkonien
Doch wenn eine Taube
Ihr kackt auf die Haube
Dann träumt sie von Neukaledonien

Es war mal ein Mann in Athen
Bemüht, seine Frau zu versteh’n
Sie stand an der Spüle
Er zeigte Gefühle
Den Abwasch indes ließ er steh’n

Bilanz zog die Frau in Bad Boll:
„Ach, hübsch war er, wie ein Apoll.
Auch hatte er Stil,
war äußerst viril,
doch leider die meiste Zeit voll.“

Ein Reizdarmpatient aus Bordeaux
Schätzt Sartre, Vian und Malraux
Rousseau und Molière
Balzac und Flaubert
Und Muße für sie auf dem Klo

Bearbeitet hatten in Daaden
Gehemmte mal ihre Blockaden
Nach hartem Programm
Brach schließlich der Damm
Und Daaden ertrank in Tiraden

Eine adlige Dame aus Deinste
War im Dorfe mit Abstand die Feinste
Als sie fast wär’ erfroren
Und die Bein’ hat verloren
War sie auch noch mit Abstand die Kleinste

Du hörst jemand reden aus Dresden
Und kommst du aus Dresden, verstehs’d’n
Doch kommst du aus Singen
Aus Kiel oder Bingen
Verstehs’d’n nur dank seiner Gesten

Es gab einen Herrn in Florenz
Den plagte am Tag Flatulenz
Doch nicht in der Nacht
Bis morgens um acht
Da plagte ihn Inkontinenz

Es gibt eine Schöne in Griesen
Die schläft nur mit Groben und Fiesen
Mit Muskelbepackten
Und völlig Beknackten
Zum Glück bin ich einer von diesen

Weitere Limericks von Heinz Hermann Michels auf dessen Homepage.