von Theobald Tiger
Alle könn sie mir, könn sie mir, könn sie mir!
Huch, die Männer!
Sie sind alle hier, alle hier, alle hier
nischt wie Penner!
Erst da tun sie mächtig fein,
laden mich zum Abend ein.
Und ich kann mich dann nicht halten,
seh ich des Monokels Glanz –:
sag den Jungen und den Alten
grad heraus beim Foxtrott-Tanz:
»Ich hab nu mal den Schwung ins Ordinäre!
Ick bin die richtige berliner Beere!
Und bei der Liebe hopps ick jrade wie bein Zeck
nur ĂĽbern Rinnstein, Rinnstein, Rinnstein mit ’n Avec!«
Uffn Koppenplatz, Koppenplatz, Koppenplatz
lief ick lange.
Mitn Sabberlatz, Sabberlatz, Sabberlatz –
‚ck wah ’ne Range –!
Und mit vierzehn Jahren schon
ging ich bei die Konfektion.
Das war eine feine Lehre
in dem groĂźen Modenhaus;
und ich machte rasch Karriere,
aber manchmal kommt es raus – –
Ich hab nu mal den Schwung ins Ordinäre!
Ick bin die richtige berliner Beere!
Und bei der Liebe hopps ick jrade wie bein Zeck
nur ĂĽbern Rinnstein, Rinnstein, Rinnstein mit ’n Avec!
Fahr ick viere lang, viere lang, viere lang
Eklipage,
sitz ich ersten Rang, ersten Rang, ersten Rang
in Kleidage:
Alle Leute drehn sich rum –
Donner! die ist gar nicht dumm!
ZĂĽngelnd sitzt bei mir mein HĂĽndchen.
Autsch! wie mein Brillantschmuck blitzt –
Aber spitze ich mein MĂĽndchen,
weißte gleich, wer vor dir sitzt –!
Ich hab nu mal den Schwung ins Ordinäre!
Ick bin die richtige berliner Beere!
Und bei der Liebe hopps ick jrade wie bein Zeck
nur ĂĽbern Rinnstein, Rinnstein, Rinnstein mit ’n Avec!
Ulk, Nr. 11/1920.
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