15. Jahrgang | Nummer 15 | 23. Juli 2012

Ballade vom diesjährigen Sommersturm
auf der Insel Hiddensee

von Renate Hoffmann

Friedlich liegt das Volk am Strand
und baut sich Burgen in den Sand.
Kinder schießen ihre Bälle
diesmal nach der falschen Stelle
in den Strandkorb von Frau Bauer,
die ist, wie man hört, sehr sauer.

Sonst stört nichts die Badelust,
rein in’s Meer – bis an die Brust!
Abgeseh’n vom Sonnenbrand
wirken alle sehr entspannt.

Plötzlich ziehen Wolken auf,
noch achtet keiner nicht darauf.
Die Strandwelt ist ganz unbekümmert,
nur ein durchnässter Säugling wümmert.

Doch dann stürmt rasch ein Sturm heran
und greift das Badeleben an.
Dort hinten fällt ein Strandkorb um,
leere Flaschen fliegen rum.
Die entblößt im Sande saßen
sieht man nackt vom Strande rasen.

Es folgen wilde Regenschauer
und treffen direkt auf Frau Bauer.
sie denkt, jetzt geht die Welt gleich unter …
Sogar die Möwen stell’n sich unter.

Jedoch nach seinem kurzen Toben
ist der tolle Spuk entschwoben.
Vom Himmel lächelt still und heiter
ein Regenbogen, sonst nichts weiter.