Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 16. April 2007, Heft 8

Antworten

Claudia Roth, Bundesvorsitzende der Grünen, Berlin – zwar sind Sie (zumindest von Ihrer Ausbildung her) keine Schauspielerin, aber auch als gelernte Theaterwissenschaftlerin scheint Ihr Repertoire für publikums- und pressewirksame Auftritte unerschöpflich: Pünktlich Ostersonnabend gaben Sie, medial flankiert von Ihrem Kollegen Reinhard Bütikofer, bekannt, was Sie von den diesjährigen Ostermärschen hielten: nämlich nichts; wir staunen – nicht mehr.

Jürgen Rennert, Lyriker (u. a.), Berlin – peinlich, peinlich: Auf der zweiten Umschlagseite der vorigen Ausgabe druckten wir Ihr Gedicht Vogellied, obwohl wir es schon einmal in der Nr. 4 veröffentlicht hatten; peinlich? – vielleicht, aber vielleicht haben wir uns sogar etwas dabei gedacht, wissen momentan nur noch nicht, was …

Notker Wolf, Abtprimas des Benediktinerordens, Kloster Sant’Anselmo, Rom – Sie schlugen Ostern Alarm: Im Krippenprogramm der deutschen Familienministerin sehen Sie »eine Wiederkehr der DDR-Verhältnisse«; auch Bischof Walter Mixa, Augsburg, äußerte sich zeitgleich erneut in ähnlicher Richtung; wir erlauben uns, Sie und Ihren Bruder Bischof Mixa höchst ununtertänigst einen Beitrag auf den Seiten 7/8 dieses Blättchens zu empfehlen: In ihm geht es um Bullshit.

Jan Ullrich, Radfahrer, Scherzingen (Schweiz) – Dopingfahnder Werner Franke, Molekularbiologe, behauptete jetzt, die Öffentlichkeit würde Sie behandeln »wie Eisbär Knuddel-Knut«; Franke: »Da sind alle rationalen Denkweisen ausgeschaltet, auch bei Ullrich liegt so eine Art Kindchenschema mit Fürsorgepflicht vor.« Was schweigen Sie dazu?